Milben beim Hund – wenn es juckt und beißt

Milben beim Hund
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Milben zählen wahrhaftig nicht zu den beliebtesten Tierchen dieser Erde. Trotzdem sind sie allgegenwärtig und manche von ihnen sind sogar nützlich.

Als Hundehalter wirst Du Dich über den Besuch der kleinen Krabbeltiere weniger freuen. Die meisten hundespezifischen Milben lösen Hautprobleme und enormen Juckreiz aus.

Was sind Milben überhaupt?

Noch immer gibt es unter Hundebesitzern große Verwirrung, was Milben eigentlich genau sind. Zählen sie zu den Bakterien, sind sie wie Pilze oder etwa Insekten?

Tatsächlich gehören diese kleinen Plagegeister zu den Spinnentieren. Dort genau genommen zu den Gliederfüßern und Kieferklauenträgern.

Die kleinsten Vertreter bringen es auf gerade einmal 0,1 mm Körperlänge. Form und Farben dieser Winzlinge können nur unter dem Mikroskop genauer erkannt werden. Besonders sympathisch sind diese Tiere wahrlich nicht. In mehrfacher Vergrößerung sehen die meisten Milben wie unheimliche Urzeit-Monster aus.

Zu den größten Milben zählen die Zecken. Deren Größe beginnt bei 3 mm und kann im Fall der inzwischen auch bei uns anzutreffenden südeuropäischen Riesen-Zecke (Hyalomma marginatum) bis zu 6 mm betragen.

Milben beim Hund - Größenvergleich

Milben besiedelten die Erde bereits vor 250 Millionen Jahre im Mesozoikum. Vermutlich hatten also bereits die Dinosaurier mit Milben zu kämpfen. Heute leben weltweit schätzungsweise 50.000 verschiedene Milben-Arten.

Nicht alle davon leben parasitär, viele erfüllen wertvolle Aufgaben im ökologischen Gleichgewicht der Erde.

Im Süßwasser können sie zu dessen Klärung beitragen (Hydrachnidiae), die Haarbalgmilbe lebt normalerweise als ergänzender Symbiont in der Haut der meisten Säugetiere (Demodicidae) und manche Milben stellen sogar Käse her (Tyrophagus casei).

Parasitär lebende Milben-Arten

Von Parasitismus spricht man, wenn ein Tier einen Organismus aufsucht, um sich von diesem auf eine missbräuchliche Art zu ernähren. Das bedeutet, dass kein effektiver Nutzen zu erkennen ist, den der Parasit seinem Wirt bietet. Er nimmt also nur.

Die Demodex- oder Haarbalgmilben leben normalerweise als Nützlinge in den Haaransätzen von Mensch und Tier. Dort hilft ihre Tätigkeit den Fettstoffwechsel des Haar-Follikels stabil zu erhalten. Erst wenn das Gleichgewicht des Stoffwechsels durcheinander kommt, nehmen die Milben sprunghaft zu und entwickeln sich vom Nützling zum Schädling.

In vielen alternativen Heiltraditionen (Homöopathie, Akupunktur, TCM usw.) wird davon ausgegangen, dass selbst sogenannte Parasiten einen Zweck im Gleichgewicht übergeordneter energetischer System spielen.

Für eingefleischte Schulmediziner kann sich dieser Effekt so darstellen, dass Tiere, deren Immunsystem oder psychisches Gleichgewicht geschwächt ist, verstärkt zu Parasiten-Befall neigen.

Aufgrund der Erwärmung nehmen parasitär lebende Milben-Arten und Zecken in Mitteleuropa derzeit zu. Neben persönlichen Dispositionen eines Tieres können Umweltbedingungen oder schlicht und einfach Pech zu einer Infektion mit Milben oder anderen Parasiten führen.

Milben, die beim Hund vorkommen

Von den vielen tausend Milben-Arten weltweit kommt nur ein Teil bei Säugetieren und nur vier häufiger beim Hund vor

Lies auch:  So erkennst Du Hautwürmer beim Hund

Äußerst selten beim Hund sind

  • Nasenmilbe (Pneumonyssoides)
  • Pelzmilbe (Cheyletiella yasguri)

Noch viel seltener können sich Hunde mit Notoedres Milben (Notoedres cati), die bei der Katze die Kopfräude auslösen, anstecken. Dies passiert nur, wenn Hunde sehr eng mit seit längerer Zeit infizierten Katzen zusammenleben.

Die Experten des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. berichten, dass Nasenmilben bisher fast ausschließlich in Skandinavien beobachtet wurden. Pelzmilben kommen bei privaten Hundehaltern ebenfalls kaum vor.

Wir beschränken uns in diesem Artikel daher auf die fünf häufigsten Milben beim Hund.

Interessierst Du Dich für die exotischen Milben, findest Du hier weitere Informationen: >> Zum Bundesverband für Tiergesundheit

Diese Anzeichen können auf Milben hinweisen

Sobald ein Hund eines oder mehrere dieser Symptome zeigt, ist Vorsicht geboten

  • Juckreiz im Ohr oder am äußeren Ohr
  • Juckreiz am ganzen Körper
  • Schuppenbildung
  • Haarausfall
  • Entzündungen
  • Verkrustungen.

Natürlich können diese Anzeichen auch durch ganz andere Parasiten oder Erkrankungen entstehen

  • Flöhe oder Haarlinge (Ischnocera/Tierlaus)
  • Pilz– und Bakterieninfektionen
  • Blutohr
  • strukturelle Störungen der Haarwurzeln
  • hormonelle Probleme
  • Schilddrüsenprobleme
  • organische Störungen etc.

Zeigen sich Symptome dieser Art, solltest Du mit Deinem Bello möglichst bald zu einem Tierarzt gehen, um eine genauere Diagnose zu erhalten.

Ohrmilben oder Grasmilben können auch von Dir als Halter zuverlässig erkannt werden. Im Fall der Ohrmilben brauchst Du allerdings rezeptpflichtige Antiparasitika sowie eine Salbe. Der Gang zum Tierarzt bleibt Dir also nicht erspart.

Milben richtig behandeln

Nicht alle der genannten Milben-Arten beim Hund werden auf die gleiche Weise behandelt. Bei einigen haben sich begleitend oder Hausmittel und alternative Therapien bewährt. Grasmilben beispielsweise wirst Du recht einfach selbst wieder los.

Nicht selten sind Milben aber sehr hartnäckige Gesellen und müssen über mehrere Wochen bis Monate hinweg mit chemischen Mitteln bekämpft werden.

Hier erfährst Du jetzt weitere Details zu den vier gängigsten Milben beim Hund. Möchtest Du mehr über die jeweilige Erkrankung wissen, kannst Du Dir zu jeder Milbe zusätzlich den ausführlichen Artikel bei bellos-reich.de ansehen.

Zecken – Ixodida

AussehenSchwarz, braun, rötlich oder gemischt gefärbt, 3 bis 6 mm groß, runder Körper, sehr flach und gut erkennbar.
NahrungAusschließlich Blut
AnsteckungswegSie werden während des Spaziergangs im Grünen aufgenommen. Zecken sitzen im Gras oder auf Büschen und warten bis sie abgestreift werden.
VorkommenWiesen, Gebüsch und Wälder

Symptome eines Zecken-Befalls

Eine Zecke bemerkst Du durch Kratzen des Hundes an der betroffenen Stelle. Manchmal zeigen Vierbeiner keinerlei Anzeichen, weswegen Du das Fell Deines Bellos in der warmen Jahreszeit regelmäßig absuchen solltest.

Befallene Körperregionen

Vorzugsweise suchen Zecken Regionen mit dünner Haut auf, können aber am ganzen Körper vorkommen.

  • Achseln
  • Genitalbereich
  • Brust
  • Hals
  • Augenlider
  • Ohrränder und -ansätze

Verursachen Zecken langfristige Folgen und Begleiterscheinungen?

Zecken können unangenehme Folgeerkrankungen auslösen. Beim Hund sind dies:

Viele Hunde infizieren sich im Laufe des Lebens mit diesen Krankheitserregern, erkranken jedoch nie aktiv. Es bringt also wenig, Deinen Hund nach einem Zeckenbiss vorsorglich untersuchen zu lassen.

Allerdings solltest Du bei später auftretenden Krankheitssymptomen immer einen Zeckenbiss als Ursache in Betracht ziehen.

Zecken entfernen

Die Zecke kannst Du selbst mit einer geeigneten Zeckenzange, einer Zeckenkarte oder einem Zeckenhaken entfernen.

Wie man eine Zecke richtig entfernt erfährst Du in diesem Video. Tierärztin Antje Stolle-Malorny erklärt Dir darin auch, in welchen Fällen Du nach einem Zeckenbiss zum Tierarzt gehen solltest.

Zeckenbiss! Zecken beim Hund sicher entfernen - So gehts

Hausmittel

Früher tupfte man Zecken mit Speiseöl oder Benzin ab, bevor sie entfernt wurden. Das solltest Du nicht tun!

Es kursiert das Gerücht, dass eine Fütterung mit Knoblauch und anderen Kräutermischungen Zecken beim Hund abhalten kann. Sicher sind diese Methoden aber nicht.

Alternative Heilmethoden

Zur Behandlung eventueller Folgeerkrankungen wie Borreliose oder FSME gibt es gute alternative Ansätze (klassische Homöopathie).

Kann man Zecken vorbeugen?

Geeignete Spot-On-Präparate speziell zur Zeckenprävention oder Antiparasiten-Halsbänder verwenden. Hohes Gras und verwilderte Abschnitte in der Natur zur Zeckensaison meiden. Für Borreliose beim Hund gibt es einen Impfschutz.

Können Zecken auf den Menschen übergehen?

Krabbelt eine Zecke im Fell Deines Hundes, kann sie bei Berührungen auf Dich übergehen. Selbstverständlich kannst Du Dir beim Spaziergang mit Deinem Bello ebenfalls eine Zecke einfangen.

>> Hier kommst du zum ausführlichen Artikel über die Zecke

Ohrmilben – Otodectes cynotis

Ohrmilbe - Schematische Darstellung

Aussehen der Ohrmilbe

Weiß oder transparent gefärbt, 0,3 bis 0,5 mm groß und mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen.

Nahrung der Ohrmilbe

Hautschuppen, Gewebsflüssigkeit, Ohrenschmalz und Blut.

Ansteckungsweg bei der Ohrmilbe

Übertragung von Tier zu Tier, auch durch herausgeschüttelte Milben, ohne direkten Körperkontakt.

Vorkommen von Ohrmilben

Besonders hohe Konzentration in Tierheimen, Zuchtstätten, Bauernhöfen und an allen Orten, wo viele Tiere aufeinander treffen.

Symptome eines Befalls mit Ohrmilben

  • ein auffallend brauner Belag in den Ohren
  • Juckreiz mit häufigem Kratzen des Ohres
  • Schiefhaltung des Kopfes
  • Kopfschütteln oder –reiben
  • Schwellungen des Ohres
  • Berührungsempfindlichkeit

Manche Hund zeigen bei einem Befall mit Ohrmilben äußerlich keinerlei Symptome. Besonders bei einem schon länger bestehenden Befall gewöhnen sich Tiere an die Milben im Ohr. Deshalb solltest Du die Ohren Deines Bellos regelmäßig kontrollieren.

Diese Körperregionen werden von Ohrmilben befallen

Vorzugsweise die inneren Bereiche des Ohres, sie können sich in Ausnahmefällen über den ganzen Körper ausbreiten.

Lies auch:  Ohrmilben beim Hund - wenn's juckt im Ohr

Die Diagnose der Ohrmilbe

Mit einer Speziallupe kann der Tierarzt die Milben als kleine, sich bewegende Pünktchen im Gehörgang erkennen. Eventuell muss Ohrsekret entnommen und unter dem Mikroskop betrachtet werden.

Langfristige Folgen und Begleiterscheinungen

  • Ohrmilben können das Trommelfell beschädigen
  • und damit zum Verlust des Gehörs beitragen
  • Mittelohrentzündungen
  • Blutohr durch ständiges Kratzen

Medikamentöse Behandlung durch den Tierarzt

Geeignete Spot-On-Präparate (Stronghold, Advocate) oder Tabletten töten die Milben ab. Salben oder Tropfen für das Ohr regenerieren die Haut. Bei sehr hartnäckigem Befall kann ein operativer Eingriff zur Entfernung notwendig werden.

Hausmittel bei Ohrmilben

In leichten Fällen berichteten Anwender bereits von Erfolgen mit ganz normalen Pflanzenölen oder Kokosöl (muss leicht erwärmt werden). Durch das Öl sollen die Milben bestenfalls ersticken. Dieser Tipp ist mit Vorsicht zu genießen. Zeigt er keine Wirkung musst Du Dir von Tierarzt ein chemisches Präparat verschreiben lassen.

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Alternative Heilmethoden

Homöopathie und Naturheilkunde setzen bei der Stabilisierung der körpereigenen Abwehrkräfte an.

Wird Dein Hund auffallend oft von Ohrmilben heimgesucht, kann sich eine kräftigende Konstitutionsbehandlung lohnen. Diese wird von Fach-Homöopathen individuell auf Deinen Hund zugeschnitten durchgeführt.

Das kannst Du für Deinen Hund bei Ohrmilben sonst noch tun

  • die Ohren regelmäßig mit geeigneten Pflegetüchern ausputzen und Schmutz entfernen
  • 1 bis 2x wöchentlich mit einer milden Kochsalzlösung spülen
  • auf hochwertige Ernährung achten
  • die Ohren sachte massieren für eine bessere Durchblutung
  • Stress vermeiden

Kann man Ohrmilben vorbeugen?

Spot-On-Präparate oder Anti-Parasiten-Halsbänder, die für Otodectes cynotis Ohrmilben geeignet sind wirken auch vorbeugend. Dazu regelmäßige Pflege der Ohren.

Können Ohrmilben auf den Menschen übergehen?

Ja, Ohrmilben können auch auf den Menschen übergehen und ganz ähnliche Symptome auslösen. Die Behandlung muss durch einen HNO-Arzt erfolgen.

>> Hier kommst Du zum ausführlichen Artikel über die Ohrmilbe

Ohrmilben beim Hund

Grasmilben – Neotrombicula autumnalis

Aussehen der Grasmilbe

Orange oder rostrot gefärbt, 0,2 bis 0,3 mm groß, durch die Färbung und als Ansammlung mehrerer Tiere auch mit bloßem Auge gut erkennbar.

Nahrung der Grasmilbe

Körpersäfte und Blut.

Ansteckungsweg bei der Grasmilbe

Die Larven lauern im Gras und befallen zufällig vorbeiziehende Wirte.

Vorkommen von Grasmilben

Höhere Bestände von Gras, in der warmen Jahreszeit, bevorzugt im Herbst, bei guter Witterung bereits ab dem Frühjahr.

Symptome eines Befalls mit Grasmilben

Insbesondere der Speichel der Grasmilbe löst beim Wirt eine allergische Reaktion mit diesen Anzeichen aus

  • milder bis starker Juckreiz
  • häufiges Kratzen
  • exzessives Lecken der betroffenen Stelle
  • Rötungen, brauner Belag oder Pickelchen
  • Entzündungen durch das Aufkratzen.

Diese Körperregionen werden von Grasmilben befallen

Alle Regionen mit dünner Haut, Zehen, am After, am Bauch, im Gesicht und an den äußeren Kanten des Ohres sowie im Innen-Ohr

Die Diagnose der Grasmilbe

Grasmilben kannst Du selbst mit einem Flohkamm finden und erkennen. Wie es genau funktioniert erfährst Du im Hauptartikel (https://bellos-reich.de/grasmilben). Dort kannst Du zusätzlich das Video von Tierarzt Emin Jasarevic ansehen, in welchem er das Vorgehen erklärt.

Langfristige Folgen und Begleiterscheinungen

Unbehandelt kann sich Dein Hund immer weiter aufkratzen, es kommt zu

  • Entzündungen der Haut
  • eventuell Sekundärinfektionen durch Bakterien.

Die Behandlung der Grasmilbe

Gründliches Abduschen Deines Bellos zuhause reicht völlig aus. Bei starkem Befall hilft ein Pfoten-Bad mit Kernseife.
Bei starkem Befall helfen Olivenöl, Kokosöl, Apfelessig-Lösungen oder Betaisodona Jod-Lösung aus der Apotheke.

Alternative Heilmethoden

Hat Dein Hund auffallend häufig Grasmilben oder sind sie nur sehr schwer wieder loszuwerden, kann eine Behandlung durch einen Tierheilpraktiker oder Homöopathen hilfreich sein.

Alternative Therapien betrachten den Hund als holistisches Gesamtsystem und versuchen die Abwehrkräfte des Tieres zu stärken.

Grasmilben vorbeugen

Vor dem Spaziergang Kokosöl in die Pfoten einreiben und sehr hohes Gras am besten meiden.

Kann die Grasmilbe auch Menschen befallen?

Ja, die Grasmilbe kann direkt im Gras auch Menschen befallen, die barfuß oder mit offenen Schuhen unterwegs sind. Theoretisch können sie auch vom Hund auf den Menschen übergehen, meistens sitzen sie beim Menschen zwischen den Zehen oder in den Kniebeugen. Die Stiche jucken und bilden Quaddeln.

>> Hier kommst du zum ausführlichen Blogbeitrag über Grasmilben

Grasmilben - Hund kratzt sich

Demodex- oder Haarbalgmilben – Demodex canis

Aussehen der Demodex Milben

Weiß gefärbt, 0,1 bis 0,4 mm groß, länglich geformt mit vier Beinpaaren am Vorderende des Körpers

Nahrung der Demodex Milben

Talg (Körperfett), Gewebsflüssigkeiten und abgestorbenen Zellen.

Ansteckungsweg bei der Demodex Milben

Demodex- oder Haarbalgmilben leben natürlich in symbiotischer Weise in den Haarfollikeln des Hundes.

Vorkommen von Demodex Milben

Jedes Säugetier hat neben vielen anderen Mikroorganismen eine gewisse Anzahl von Demodex Milben, eine „Ansteckung“ im Sinne der Auslösung einer Krankheit gibt es also nicht. Junghunde übernehmen die Symbionten sehr wahrscheinlich gleich nach der Geburt vom Muttertier.

Die Canine Demodikose

Vermehren sich die Demodex Milben plötzlich auf unnatürliche Weise wird beim Hund eine Krankheit mit dem Namen Canine Demodikose ausgelöst.

Betroffen sind vor allem

  • sehr junge Welpen gleich nach der Übertragung
  • Hunde mit Vorerkrankungen
  • mit geschwächtem Immunsystem
  • mit Mangelerscheinungen durch schlechte Ernährung.

Daneben tritt die Canine Demodikose bei auffallend vielen Hunden auf, die in den USA gezüchtet wurden. Wenn Du jetzt genaueres dazu wissen möchtest, kannst Du zum ausführlichen Artikel wechseln.

Die Symptome der Caninen Demodikose

  • kahle Stellen, häufig kreisrund
  • starker Juckreiz
  • runde, kahle Stellen um die Augen (Brillenbildung)
  • diverse Hautveränderungen im Gesicht (Oberlippe, Nase, Ohren, Augenlider).

Im weiteren Verlauf können sich Sekundärinfektionen entwickeln

  • Entzündungen
  • nässende Haut
  • Eiterbildung
  • Geschwüre.
Lies auch:  Demodex Milben beim Hund - erkennen, behandeln, verhindern

Diese Körperregionen können von Caniner Demodikose betroffen sein

Die Krankheit kommt als lokaler oder generalisierter Befall vor. Im ersten Fall zeigen sich die Symptome nur an einer oder einigen wenigen Körperstellen. Bei einem generalisierten Befall kann der ganze Körper des Hundes betroffen sein.

Die Diagnose der Caninen Demodikose

Nur der Tierarzt kann diese Krankheit feststellen. Dazu entnimmt er ein Hautgeschabsel, das anschließend mikroskopisch untersucht wird.

Medikamentöse Behandlung der Demodex Milben

Die Demodikose ist zumeist eine komplexe Erkrankung, die als Begleiterscheinung anderer Störungen auftritt (geschwächtes Immunsystem).

Zur reinen Abtötung der Milben dienen Antiparasitika mit den Wirkstoffen

  • Amitraz
  • Ivermectin (nicht beim MDR1 Gendefekt anwenden!)
  • Moxidectin
  • Milbemycinoxim.

Hat Dein Hund eine Demodikose entwickelt, solltest Du ihn gründlich von Tierarzt untersuchen lassen. Ein kleinerer lokaler Befall verschwindet meistens nach Abtötung der Milben.

Beim generalisierten Befall kann ein weit verstrickte Störung des Stoffwechsels und Immunsystems bei Deinem Hund vorliegen. Therapie und Heilungsdauer fallen dann entsprechend langwierig aus.

Hausmittel bei der Demodikose

Können nur begleitend zur tierärztlichen Therapie eingesetzt werden. Bewährt haben sich Kokos– und Niemöl, die beide beruhigend und regenerierend auf die Haut wirken.

Alternative Therapien bei Demodikose

Gerade bei schulmedizinisch schwer therapierbaren Immunschwächen, Allergien oder Stoffwechselstörungen können Homöopathie und andere alternative Ansätze (Akupunktur, Kräuterheilkunde etc.) sehr gute Ergebnisse liefern.

Wichtig ist, einen erfahrenen Therapeuten zu finden, der sich mit der Demodikose auskennt.

Was Du sonst noch bei Demodikose für Deinen Hund tun kannst

  • auf hochwertige Nahrung achten
  • Vitamin E in Absprache mit dem Tierarzt verabreichen
  • sanfte Massagen fördern die Durchblutung und Selbstheilungskräfte der Haut
  • Heilerde kann gestresste Haut entspannen.
  • Stress vermeiden und den Hund bei guter Laune halten

Demodex Milben vorbeugen

Ist nicht möglich, da sie normal in der Haut in der Haut leben. Der Demodikose kann durch Vermeidung von Stress und optimale Haltungsbedingungen vorgebeugt werden.

Können Demodex Milben auf den Menschen übergehen?

Die Haarbalgmilbe des Hundes geht nicht auf den Menschen über. Allerdings können Menschen eine Hautkrankheit entwickeln, die ebenfalls mit einer Zunahme der Demodex Milbe einhergeht (Rosazea).

Demodex Milbe - Haarbalgmilbe

Räudemilben – Sarcoptes scabiei

Aussehen der Räudemilbe

Gelblich-braun gefärbt, 0,3 bis 0,5 mm groß, rundlich bis oval und mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen.

Nahrung der Räudemilbe

Hautpartikel (Keratin) und Gewebeflüssigkeiten.

Ansteckungsweg bei der Räudemilbe

Räudemilben werden von Hund zu Hund oder durch infizierte Decken oder Spielsachen übertragen.

Vorkommen von Räudemilben

Kommen auf dem Wirtstier selbst vor, aber auch auf Textilien und anderen Oberflächen eine Zeitlang überleben. Weitere Vorkommen sind Füchse oder Fuchsbauten.

Symptome eines Befalls mit Räudemilben

Räudemilben graben bis zu 1 cm tiefe Gänge in die Haut des Wirtes.

  • heftiger Juckreiz
  • kahle Stellen
  • Entzündungen und Rötungen
  • pustelige Schwellungen
  • schuppige Haut mit Borken
  • später richtig harte Verkrustungen.

Sekundärinfektionen durch Bakterien sind wahrscheinlich.

Körperregionen die vorzugsweise befallen werden

  • Rand der Ohren
  • Augenlider und –ecken
  • Kinn
  • Achselbeugen
  • Ellbogen
  • Sprunggelenke

Die Diagnose der Räude beim Hund

Nur der Tierarzt kann über die mikroskopische Untersuchung eines Hautgeschabsels die Krankheit feststellen.

Langfristige Folgen und Begleiterscheinungen

  • unbehandelt breiten sich die Tiere immer weiter aus
  • Störungen des Immunsystems
  • nervliche Probleme durch den Juckreiz
  • die Räude kann unbehandelt tödlich verlaufen.

Medikamentöse Behandlung der Räudemilben

Zur Abtötung der Milben dienen Antiparasitika mit den Wirkstoffen

  • Selamectin (Stronghold)
  • Moxidectin (Advocate)
  • Sarolaner (Simparica).

Vorsicht ist bei Ivermectin geboten, da dies von Hunden mit dem MDR-1 Gendefekt nicht vertragen wird.

Bei bakteriellen Sekundärinfektionen wird ein passendes Antibiotikum verschrieben. Ist die Krankheit bereits weiter fortgeschritten, können regelmäßige Bäder mit speziellen Waschlotionen notwendig sein.

Hausmittel bei Räude

Hautpflegende Öle und Naturprodukte dürfen nur begleitend zu einer medikamentösen Therapie und in Absprache mit dem Tierarzt angewendet werden.

Von selbst hergestellten Mischungen diverser Chemikalien, wie sie früher gebräuchlich waren, solltest Du Deinem Hund zuliebe absehen.

Alternative Therapien bei Räude

Leidet der Hund sehr, kann eine Behandlung mit Bachblüten oder Globuli die Abwehrkräfte und Psyche stärken. Alternative Ansätze solltest Du ebenfalls nur begleitend zu einer tierärztlichen Therapie anwenden.

Was Du sonst noch bei Räude für Deinen Hund tun kannst

  • auf besonders hochwertige Nahrung achten
  • sanfte Massagen fördern die Durchblutung und Selbstheilungskräfte der Haut
  • Stress vermeiden und Deinen Hund bei guter Laune halten

Räudemilben vorbeugen

Kontakt zu ungepflegt erscheinenden Hunden vermeiden. Wenn Dein Bello Selamectin (Stronghold) oder Moxidectin (Advocate) zur Prävention gegen Flöhe und Zecken bekommt, sollten diese Mittel auch die Räudemilbe im Vorfeld bekämpfen beziehungsweise abhalten.

Können Räudemilben auf den Menschen übergehen?

Ja! Eine Infektion mit auf den Hund oder Fuchs spezialisierten Räudemilben ist für Menschen weniger gefährlich. Ein Ausschlag mit heftigem Juckreiz klingt in der Regel von alleine wieder ab. Man bezeichnet diese Infektion beim Menschen als „Pseudo-Krätze“.

Wenn Du jetzt noch mehr über die Räude beim Hund erfahren möchtest, findest Du hier den ausführlichen Artikel.

Räude beim Hund

Futtermilben

Futtermilben der Acaridae Familie
Tomasz Klejdysz / Shutterstock.com

Futtermilben ähneln den Hausstaubmilben. Sie sind in Textilien und Teppichen zu finden aber gehen auch auf Bellos Hundefutter und Getreidevorräte über.

Dort pflanzen sie sich fort.

Die Zusammenfassung

Die meisten Milben lösen beim Hund unangenehme Begleiterscheinungen aus. Einzig die Haarbalgmilbe lebt natürlich auf den Tieren und sorgt nur in Verbindung mit weiteren Erkrankungen für Probleme.

Wann immer Dein Hund heftige Juckreiz zeigt und sich auffallend viel kratzt, solltest Du ihm einen Tierarzt vorstellen. Neben Milben kommen zahlreiche weitere Auslöser für Juckreiz und Hautprobleme infrage.

Die Therapie der Milben erfolgt meistens chemisch über geeignete Antiparasitika, Bäder und spezielle Hautpflege. Hat Dein Hund auffallend oft Parasiten können alternative Ansätze die Abwehrkräfte stabilisieren.

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