Zecken beim Hund – gefürchtete kleine Blutsauger
Du streichelst Deinem Bello sanft über das Fell und schon spürst Du eine kleine Erhebung. Gleich nachdem Du etwas genauer getastet hast, bestätigt sich Dein Verdacht – eine Zecke hat sich in der Haut Deines Hundes festgebissen!
Igitt, der Ekel ist groß, doch da hilft nichts, das Ding muss raus!
Wissenswertes zu den Zecken
Zecken zählen zoologisch zu den Milben und Spinnentieren. Weltweit sind ungefähr 900 Zeckenarten bekannt, von denen nur einige wenige bei uns vorkommen.
Der lateinische Begriff für Zecken lautet Ixodida und sie gehören ganz eindeutig zu den blutsaugenden Ektoparasiten. Das Blut brauchen sie nicht nur als Nahrung für sich selbst, sondern auch zur Ausbildung der Brut. Ein vollgesaugtes Zeckenweibchen kann bis zu 3000 Eier legen.
Nach einer Blutmahlzeit können diese Tiere mehrere Jahre ohne Nachschub überleben (bis zu 10 Jahre im Labor!).
So beißt oder besser „sticht“ die Zecke
Die meisten Zecken sitzen im Gras, auf Büschen oder kleinen Bäumen. Kommt ein Wirt vorbei, richten sie sich auf und lassen sie sich einfach abstreifen.
Auf dem Fell Deines Bellos angekommen, sucht die Zecke einen möglichst günstigen Ort zum Blutsaugen.
Vorzugsweise findest Du die kleinen Vampire an Stellen, wo die Haut dünn und die Durchblutung gut ist
- in der Halsregion
- an oder in den Ohren
- rund um die Augen
- an der Brust
- unter den Achseln
- in der Genitalregion.
Dann wird es richtig gruselig: mit den scherenartigen, auch Cheliceren genannten, Mundwerkzeugen reißen Zecken ein Stück Haut ab, stecken den mit Widerhaken besetzten Saugrüssel in die Wunde und beginnen mit ihrer Blutmahlzeit.
Da die Zecken strenggenommen nicht beißend Blut saugen, sondern einen Rüssel einstechen wird wissenschaftlich korrekt vom Zeckenstich und nicht vom Zeckenbiss gesprochen.
Durch ein leicht betäubendes Sekret bemerkt Dein Hund den Einstich zunächst nicht. Zusätzlich gibt die Zecke Blutgerinnungsmittel ab.
Diese Proteine lösen bei den meisten Tieren eine Immunreaktion aus und es beginnt dann doch zu jucken. Wenn sie nahezu vollgesaugt ist, lässt die Zecke langsam los.
Dann kann Dein sie Bello abkratzen oder sie fällt von alleine ab.
Diese Zeckenarten kommen in Mitteleuropa vor
Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)
Auf das Konto dieser 2,5 bis 4,5 mm großen Tiere gehen die meisten Zeckenstiche im deutschen Sprachraum. Man erkennt die Weibchen gut am rötlichen Körper und dem schwarzen Schild.
Die Männchen sind kleiner und gänzlich schwarz gefärbt. Aktiv ist der Holzbock bei dauerhaften Temperaturen ab 7°C. Der Holzbock gilt als der Hauptüberträger der Borreliose.
Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)
Die bis zu 5 mm große und rötlich-braune Auwaldzecke kommt verstärkt im Südwesten und Osten Deutschlands, sowie in einigen Regionen Österreichs vor.
In lichten bis sonnigen Wäldern, auf Wiesen und Waldlichtungen sitzt das bräunliche Spinnentier auf Büschen oder kleinen Bäumen. Sie ist ganzjährig aktiv und kann Deinen Hund auch im Winter befallen. Auwaldzecken gelten als die Hauptüberträger der Babesiose.
Riesen-Zecken (Hyalomma marginatum)
Hyalomma-Zecken werden bis zu 6 mm lang und wurden über Afrika und Südeuropa eingeschleppt. Sie ist rötlich und hat deutlich gestreifte Beine.
Diese Tierchen sollen Opfer aktiv über Distanzen von mehreren hundert Metern hinweg jagen können!
Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
Die Braune Hundezecke wird nur sehr selten über Südeuropa eingeschleppt. Die Tiere überleben den Winter in unseren Breiten nicht. Die Braune Hundezecke kann die Ehrlichiose übertragen.
Daneben gibt es hochspezialisierte Zecken, die nur einzelne Wirte befallen. Dazu zählen die Taubenzecke, Igelzecke oder die Schafszecke.
Was tun, wenn Bello eine Zecke hat?
Zunächst einmal – Ruhe bewahren! Eine Zecke sieht schlimm aus und natürlich schießen Dir sofort die Namen von allerlei schrecklichen Erkrankungen in den Kopf.
Doch gemessen an der Anzahl von Zeckenstichen erkranken immer noch sehr wenige Tiere und Menschen an ernsthaften Folgen.
Als Hundehalter solltest Du immer eine
- Zeckenzange
- Zeckenhaken oder
- Zeckenkarte parat haben.
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- ⛑ Sicher: Unsere Zeckenzange liegt direkt am Mundwerkzeug der Zecke, ohne sie zu zerquetschen.
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Weniger geeignet zur Entfernung der Zecke sind normale Pinzetten für den menschlichen Gebrauch. Sie zerquetschen den Körper beim Herauslösen. Erfährt die Zecke Stress, pumpt sie eine Extra-Portion ihres Sekretes und mögliche Krankheitserreger in die Einstichstelle.
Früher wurde geraten, die Zecke vor dem Herausziehen mit Öl oder Benzin zu betäuben. Davon raten Experten schon lange ab. Auch dies bereitet der Zecke unnötigen Stress und dem Hund ein unnötiges Risiko.
Besser gehst Du behutsam zu Werke und nutzt die extra für diesen Zweck bestimmten Hilfsmittel.
Wie man eine Zecke mit einer Zeckenzange richtig entfernt, erklärt Dir das Video einer Tierärztin im allgemeinen Artikel über Milben beim Hund (Link). Im folgenden Video wird der Vorgang mit einem Zeckenhaken genau gezeigt.
Muss man mit einem Zeckenstich zum Tierarzt?
Auch wenn Statistiken über die Zunahme von Infektionskrankheiten durch Zecken berichten, musst Du mit einem Zeckenstich nicht sofort zum Tierarzt.
Beobachte Deinen Bello und die Einstichstelle gut. Bildet sich rund um die Wunde eine ungewöhnliche Schwellung oder eine Rötung, die deutlich über das normale Maß hinausgeht oder wandert (Wanderrötung), kannst Du Deinen Hund einem Arzt vorstellen.
Symptome der von Zecken übertragenen Krankheiten können sich Wochen bis Jahre später zeigen. In der Regel stellen Tiermediziner bei Beschwerden den Zusammenhang zu alten Zeckenbissen sehr schnell her.
Diese Krankheiten können durch Zeckenstiche übertragen werden
Borreliose
Die Verursacher der Borreliose sind Bakterien (Borrelien). Viele Hunde stecken sich im Laufe eines Lebens an, erkranken aber nie aktiv. Bricht die Krankheit aus, kommt es zu
- akute Gelenkentzündungen mit Lahmheiten
- Fieber
- Müdigkeit
- Leistungsabfall oder
- neurologichen Störungen.
Der Tierärzteverband informiert, dass Borreliose nur über die Entnahme einer Probe von Gewebe am Stich oder aus Gelenkflüssigkeiten eindeutig festgestellt werden kann. Ein Test auf das Vorliegen von Antikörpern gegen Borrelien ist nicht aussagekräftig.
Babesiose
Durch Auwaldzecken übertragene Babesien (einzellige Parasiten) können die gefürchtete „Hundemalaria“ auslösen. In 12 bis 72 Stunden nach einem Stich beginnen die Krankheitserreger, die roten Blutkörperchen des Hundes zu zerstören. Binnen 10 bis 21 Tage nach dem Stich zeigen sich Symptome wie
- hohes Fieber
- Teilnahmslosigkeit und
- Appetitlosikeit
- bräunlich roter Urin
- Atemprobleme.
Babesiose kann durch eine Blutuntersuchung diagnostiziert werden.
Ehrlichiose
Die Ehrlichiose ist eine in den Mittelmeerländern weit verbreitete Hundekrankheit. Vereinzelt und insbesondere im Saarland kam sie auch bei uns bereits vor. Der Erreger ist das Bakterium Ehrlichia canis, der von der seltenen Braunen Hundezecke übertragen wird.
- Fieberschüben
- Appetitlosigkeit
- Atemproblemen
- Lymphknotenschwellungen und
- sonderbaren Blutungen.
Die Krankheit ist sehr schwer eindeutig diagnostizierbar. Eine besondere Anfälligkeit zeigen Deutsche Schäferhunde.
Anaplasmose
Die Anaplasmose wird durch Anaplasmen (einzellige Blutparasiten) übertragen. Sie geht über mehrere Phasen hinweg mit
- hohem Fieber
- Gelenkentzündungen mit Lahmheiten
- Appetitlosigkeit
- Blutungen aus Körperöffnungen und
- Einblutungen in Schleimhäute einher.
Die Anaplasmose kann durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
FSME oder umgangssprachlich „Hirnhautentzündung“ wird von Viren ausgelöst.
Symptome sind
- hohes Fieber
- Apathie
- Lähmungen
- Verhaltensänderungen.
FSME ist bei Hunden bisher nur sehr selten vorgekommen. Die Diagnose erfolgt durch einen Antikörpernachweis.
Zecken beim Hund vorbeugen
Am besten kommt es erst gar nicht zu Zeckenstichen. Gegen diese Parasiten gibt es zum Glück sehr gute schützende Mittel.
- Spot-On-Präparate mit dem Wirkstoff Fipronil und Permetrin
- Zecken-Halsbänder mit dem Wirkstoff Deltamethrin
- Sprays mit den Wirkstoffen Lavendelöl und Naturpyrethrum
Tabletten mit Isoxazolinen bzw. Fluralaner als Wirkstoff schrecken Zecken nicht ab, sondern töten sie nachdem sie gestochen haben.
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Hausmittel zur Zeckenvorbeugung beim Hund
So manch ein Hundebesitzer schwört bei der Zeckenabwehr auf natürliche Mittel.
- Schwarzkümmelöl mit dem Futter verabreicht soll den Geruch des Hundes so verändern, dass er für Zecken „unappetitlich“ wird.
- Teebaumöl, Neemöl, Kokosöl oder Lavendelöl können auf das Fell aufgetragen Zecken abwehren.
- Die Fütterung von Knoblauch (max. 4 g täglich) soll ebenfalls abschreckend auf Zecken wirken.
Zecken beim Hund – hier noch einmal die Übersicht
Zecken sind Milben und Spinnentiere. Sie zählen zu den blutsaugenden Ektoparasiten. Hat der Hund eine Zecke, muss sie vorsichtig mit einem dafür geeigneten Hilfsmittel entfernt werden.
Zecken können schlimme Krankheiten übertragen. Gemessen an der Häufigkeit von Zeckenstichen treten diese dennoch vergleichsweise selten auf. Nur wenn der Hund nach einem Zeckenstich auffällige Symptome zeigt, solltest Du ihn zu einem Tierarzt bringen.
Um Zecken im Vorfeld zu vermeiden, eignen sich chemische Langzeitpräparate sowie natürliche Hausmittel.