Ulmenrinde für den Hund: schützender Schleim bei Durchfall und Magenschleimhautentzündung

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Immer mehr Hunde haben Probleme mit der Verdauung. Beruhigend zu wissen, dass es vollkommen natürliche Mittel dagegen gibt.

Wir als Hundehalter wollen natürlich, dass es unseren Vierbeinern gut geht. Bei leichten Beschwerden setzen viele erst einmal auf die Heilkraft der Natur. Eine Möglichkeit dabei ist der Einsatz von Ulmenrinde.

In diesem Beitrag erfährst du alles, was es über Ulmenrinde zu wissen gibt. Von ihrer Zusammensetzung über mögliche Einsatzgebiete bis hin zu den Besonderheiten bei der Fütterung erkläre ich dir alles.

Was ist Ulmenrinde?

Bei dem Nahrungsergänzungsmittel Ulmenrinde handelt es sich um ein Produkt aus der amerikanischen Rot-Ulme. Dieser Baum wächst im Osten Nordamerikas und wird bis zu 20 m hoch.

Riesenulme

Seine Zweige und Knospen bedecken rotbraune Härchen. Auch die Rinde ist ganz leicht rötlich.

Das eigentliche Produkt besteht nur aus der inneren Rinde der Rot-Ulme. Da diese schleimhaltig ist, trägt sie auch den Spitzname „Slippery Elm“.

Im Frühjahr findet die Ernte der Rinde statt. Dafür muss der Baum mindestens zehn Jahre alt sein. Seine Rinde wird getrocknet und anschließend zu einem Pulver gemahlen.

Im Handel ist jedoch auch die unverarbeitete Rinde erhältlich. Diese riecht aromatisch und hat leider einen eher unangenehmen Geschmack. Außerdem gibt es Ulmenrinde noch als Paste. Im Gegensatz zum Pulver ist die Paste verzehrfertig. Dazu später mehr.

Schon die amerikanischen Ureinwohner sollen die positive Wirkung der Ulmenrinde gekannt und genutzt haben. Sie stellten daraus Tee oder Umschläge her.

Inhaltsstoffe

Ulmenrinde ist sehr schleimhaltig. Dieser Schleim besteht aus langkettigen Kohlenhydraten, welche für sich noch keine schleimige Konsistenz haben. Fügt man Wasser hinzu, kommt diese allerdings schnell zum Vorschein.
Daneben besteht Ulmenrinde aus folgenden Wirkstoffen:

  • Vitamin A, B, C und K
  • Kalzium
  • Magnesium
  • Flavonoide (Blütenfarbstoffe mit beispielsweise gefäßschützender Wirkung)
  • Bitterstoffe
  • Fettsäuren

Die Rolle der Vitamine im Hundekörper

Vitamin A

Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin. Es wird benötigt, um Knochen und Zähne gesund zu halten. Auch für den Erhalt von Knorpel ist es notwendig. Außerdem hilft es dabei, die Haut zu regenerieren und wirkt als Antioxidans zellverjüngend.

Vitamin B

Vitamin B ist wasserlöslich und im Körper speicherbar. Es hilft bei der Bildung von Hormonen, vielen Stoffwechselvorgängen, der Zellteilung und Blutbildung. Außerdem beugt eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B Herz- und Gedächtnisproblemen sowie Muskelschwund vor.

Vitamin C

Vitamin C ist auch als Ascorbinsäure bekannt. Dieses Vitamin stärkt das Immunsystem.

Außerdem ist es an der Wundheilung und verschiedenen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Es kann die Bildung krebsauslösender Stoffe verhindern und wirkt ebenfalls als Antioxidans.

Vitamin K

Die wichtigste Aufgabe von Vitamin K ist die Blutgerinnung. Ohne Vitamin K ist es dem Körper nicht möglich, eine Blutung zu stoppen. Des Weiteren beugt Vitamin K Gefäßverkalkungen vor und hilft verschiedenen Organen bei der Regeneration.



Zusätzlich zeigte eine Studie, welche auch von der Deutschen Krebsgesellschaft erwähnt wurde, dass Vitamin K2 Krebs vorbeugen kann (Quelle).

Ulmenrinde für Hunde: Wirkung

Hund beim Tierarzt

Durch ihre schleimige Konsistenz eignet sich Ulmenrinde vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden. In Verbindung mit Wasser legt sich der Ulmenrindenschleim beruhigend auf die Schleimhäute.

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Deshalb ist Ulmenrinde besonders geeignet bei Beschwerden wie:

Auf diese Weise befreit die Rinde deinen Hund rasch von seinen Beschwerden und gibt ihm Zeit zur Selbstheilung.

Außerdem wirkt sie allgemein entgiftend, entschlackend und entzündungshemmend. Ihr hoher Anteil an Rohfaser wirkt sich ebenfalls positiv aus.

Setze bitte trotzdem nicht ausschließlich auf dieses Naturprodukt. Wenn dein Hund an einer der genannten Erkrankungen leidet, ist es in erster Linie wichtig, dass du deinen Tierarzt aufsuchst.

Es sollte nicht die ausschließliche Therapie darstellen. Zusätzlich zu verschriebenen Medikamenten kannst du sie jedoch geben.

⚕️ Husten

Hierbei kommt die entzündungshemmende Wirkung der „Slippery Elm“ zum Einsatz. Sie sorgt außerdem dafür, dass sich die Schleimhäute zusammenziehen.

Auf diese Weise kann dein Hund festsitzenden Schleim besser abhusten. Bei Begleiterscheinungen wie Halsschmerzen wirkt es ebenfalls beruhigend.

⚕️ Bei Problemen im Mundraum

Leidet dein Hund unter Zahnfleischentzündungen, bietet sich die Gabe in Pastenform an. Die Paste reibst du am besten direkt auf die betroffene Stelle. Dein Hund wird sie natürlich ablecken, aber sie haftet länger als das angerührte Pulver.

⚕️ Bei weiteren entzündlichen Prozessen im Körper

Auch bei anderen Beschwerden wie Blasenentzündungen oder Gelenkproblemen, welche auf Entzündungen zurückzuführen sind, kann dieses natürliche Mittel helfen. Ihre entzündungshemmende Wirkung entfaltet auch in diesen Bereichen ihre Wirkung.

⚕️ Pilzinfektionen

Die in der Ulmenrinde enthaltenen Fettsäuren spielen hier eine Rolle. Sie können eine Pilzinfektion sogar verhindern. Besteht sie bereits, lassen die Fettsäuren der Ulmenrinde sie schneller wieder abklingen.

❗ Verwende nur Rotulmenrinde!

Ulmenrinde

Ulmenrinde in Pulverform kann leider sehr leicht mit anderen Rohstoffen gestreckt werden. Achte daher unbedingt darauf, dass du 100% reine Ulmenrinde kaufst.

Das Pulver sollte außerdem eine braun-graue Farbe aufweisen, die etwas an Nougat erinnert. Minderwertige Produkte erkennst du außerdem daran, dass das Pulver gröbere Stücke oder Fasern enthält.

Gutes Pulver ist komplett fein. Stücke oder Verunreinigungen enthält es nicht.

Wenn du auf deiner Suche nach dem richtigen Produkt über eines stolperst, das deutlich günstiger ist, kaufe nicht übereilt. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich dabei zwar ebenfalls um Ulmenrinde, allerdings nicht um solche aus der amerikanischen Rot-Ulme.

Nur die Rot-Ulme besitzt die wertvollen Wirkstoffe, weswegen wir sie unseren Hunden geben.

Ich empfehle Dir das Ulmenrinden-Pulver von AniForte. Dieses musst du jedoch noch selbst anrühren:

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Wer lieber eine direkt fertige Paste möchte, dem empfehle ich die

>> verzehrfertige Ulmenrinden-Paste von MediDog 

🥣 Dosierung von Ulmenrinde beim Hund: Tabelle

Halte dich bei der richtigen Dosis an die Angaben deines Produktes. Da es sich um ein reines Naturprodukt handelt, brauchst du in der Regel keine Angst vor einer Überdosierung zu haben.

Kurzzeitig kannst du die angegebene Dosis auch verdoppeln. Das bietet sich bei akuten Beschwerden an. Verteile die Gabe in diesem Fall auf zwei Dosen täglich. Sprich am besten auch mit deinem Tierarzt.

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Bei Pulverform eignet sich folgende Tabelle als Richtwert:

Körpergewicht des HundesUlmenrinde Pulver Menge
bis 5 kg Körpergewicht1,5g täglich
bis 15 kg Körpergewicht3g täglich
bis 30 kg Körpergewicht6g täglich
ab 30 kg Körpergewicht9g täglich

Ulmenrinde richtig zubereiten

Die Gabe von Ulmenrinde in Pulverform erfordert etwas Einsatz in der Küche. Einfacher hast du es, wenn du zur verzehrfertigen Paste greifst. Dafür ist das Pulver länger haltbar und eignet sich auch zur äußerlichen Anwendung.

Zubereitung: Ulmenrinden-Pulver für deinen Hund zu

Abwiegen

Wiege die dem Gewicht deines Hundes entsprechende Menge an Pulver ab und vermische es mit etwas lauwarmem Wasser.

Anrühren

Anschließend rührst du gründlich, bis sich das Pulver komplett aufgelöst hat.

Dabei sollte das Wasser zähflüssig und schließlich schleimig werden. Achte darauf, dass die Masse nicht zu fest wird. Gib in diesem Fall lieber noch etwas Wasser dazu, da die Ulmenrinde ansonsten die Schleimhäute austrocknen könnte.

5 Min. quellen lassen

Lasse das Ganze vor der Gabe mindestens fünf Minuten quellen.

Manche Hersteller empfehlen auch, das Pulver in Wasser einzurühren und dieses kurz aufzukochen. Dieses Video zeigt am Beispiel des Ulmenrindenpulvers von AniForte, wie genau das funktioniert. Prüfe daher auch beim Pulver die Angaben auf deinem Produkt.

Der so hergestellt Schleim hält sich bis zu fünf Tage im Kühlschrank. Du musst dich also nicht täglich dafür in die Küche stellen, sondern kannst zumindest eine kleine Menge auf einmal vorbereiten.

Wie gesagt punktet Ulmenrinde nicht mit ihrem Geschmack. Es kann dir also passieren, dass Bello von deinen Kochkünsten nicht besonders begeistert ist. Mit ein bisschen Joghurt, Leberwurst oder anderen Leckereien, wird er den Schleim aber bestimmt aufnehmen.

Wenn auch das nicht klappt, kannst du die Masse auch in eine Einmalspritze aufziehen. Spritze sie deinem Hund dann direkt ins Maul. Erfreut sein wird er davon vermutlich auch nicht, aber was muss, das muss.

Wichtig! Ulmenrinde vor dem Futter geben

Ulmenrinde eignet sich nicht zur Gabe mit dem Futter. Wie bereits erwähnt bildet sich aus dem Pulver zusammen mit Wasser eine dickflüssige, gelartige und schleimige Masse.

Diese legt sich wie ein Schutzfilm über die Schleimhäute in Magen und Darm deines Hundes. Wie soll er dann noch die Nährstoffe aus seinem Futter aufnehmen? Dasselbe gilt für Medikamente. Auch sie kann dein Hund nicht verstoffwechseln, wenn er gleichzeitig den Ulmenrindenschleim bekommt.

Gib deinem Hund mindestens 45 Minuten Zeit, um die Ulmenrinde aufzunehmen. Besser ist es, eine oder auch eineinhalb Stunden zu warten. Erst danach solltest du ihn füttern oder ihm seine Medikamente geben.

Fütterst du deinen Hund zuerst, warte die angegebene Zeit, bevor du zusätzlich Ulmenrinde verabreichst.

Äußerliche Anwendung

Ulmenrinde ist nicht nur ein Nahrungsergänzungsmittel. Wie es schon die amerikanischen Ureinwohner taten, kannst auch du Umschläge daraus herstellen.

Diese wirken direkt an der betroffenen Stelle. So können sie die Wundheilung fördern und Entzündungen lindern.

Möchtest du die Ulmenrinde als Umschlag anwenden, musst du nicht auf eine so genaue Dosierung achten. Nimm einfach eine entsprechende Menge der Masse ab und schmiere sie auf die betroffene Körperstelle.

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Um sie dort zu halten, wickelst du am besten einen Verband darum. So wird die Wundheilung gefördert und Entzündungen gelindert.

Hat Ulmenrinde beim Hund auch Nebenwirkungen?

Große Ulme bei Maisfeld

Es sind kaum Nebenwirkungen bekannt, die auf Ulmenrinde zurückzuführen sind. Bei empfindlichen Hunden oder solchen, welche zu Allergien neigen, können allergische Reaktionen auftreten. Besonders nach äußerlicher Anwendung kann es dazu kommen.

Sonstige Nebenwirkungen wie Erbrechen, Durchfall oder andere Probleme des Magen-Darm-Traktes sind möglich, allerdings selten.

Außerdem sind dies häufig Beschwerden, weswegen du deinem Hund die Ulmenrinde überhaupt verabreichst. Daher sind sie nicht unbedingt als Nebenwirkungen zu betrachten.

Wenn du Zweifel hast, solltest du natürlich immer deinen Tierarzt kontaktieren.

Wichtig! Denke immer daran, dass zwischen der Gabe von Ulmenrinde und Medikamenten eine ausreichend große Pause bestehen muss. Ansonsten verhindert die Ulmenrinde die Aufnahme des Medikaments.

Welcher Hund darf keine Ulmenrinde bekommen?

Ulmenrinde eignet sich für die meisten Hunde, ungeachtet der Rasse oder des Alters. Ihre Wirkung auf trächtige Hündinnen ist jedoch nicht erforscht. Verzichte daher besser auf die Gabe, wenn deine Hündin Welpen erwartet.

Ulmenrinde für Hunde: Das Fazit

Ulmenrinde ist schon lange in der Medizin bekannt. Vor allem bei Beschwerden des Magen-Darm-Traktes kennen Tierärzte ihre heilenden Eigenschaften.

Als reines Naturprodukt bringt sie zusätzlich wenig Nebenwirkungen mit, eignet sich jedoch gleichzeitig nicht als Alleintherapie.

Hat dein Hund Probleme mit der Verdauung, lasse dies unbedingt von deinem Tierarzt untersuchen. Das gilt natürlich auch für die anderen hier aufgezählten Bereiche.

Dein Tierarzt veranlasst die entsprechende Behandlung. Der zusätzlichen Gabe von Ulmenrinde steht nichts im Weg. Lediglich wenn dein Hund zu Allergien neigt oder trächtig ist, solltest du davon absehen.

Häufig gestellte Fragen

Was bewirkt Ulmenrinde beim Hund?

Ulmenrinde hilft vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden. In Verbindung mit Wasser legt sich der Schleim beruhigend auf Magenschleimhaut und Darmwand.
Dadurch kann er Durchfall, Verstopfung, Sodbrennen und Erbrechen lindern.

Wie lange kann man Ulmenrinde geben?

Es gibt keine Vorgaben zur Dauer der Behandlung. Da es sich um ein Naturprodukt handelt musst du keine Sorge wegen einer Überdosierung haben.

Kann man Ulmenrinde überdosieren?

Es handelt sich um ein Naturprodukt, daher kann in der Regel keine Überdosierung passieren. Bei akuten Beschwerden deines Hundes kannst du kurzzeitig die Dosis auch verdoppeln.

Wie füttere ich Ulmenrinde?

Hast Du Ulmenrinde in Pulverform gekauft, mischst du die entsprechende Menge (je nach Gewicht deines Hundes) mit lauwarmem Wasser. Anschließend 5 Minuten quellen lassen.

Wann sollte ich die Ulmenrinde meinem Hund geben? Vor oder nach dem Essen?

Die Ulmenrinde solltest du deinem Hund VOR dem Essen geben, mindestens 45 Minuten vorher. Durch die schleimigen Eigenschaften der Paste, kann dein Hund die Futternährstoffe ansonsten nicht aufnehmen. Achte also auf eine ausreichend große Pause zwischen der Gabe von Ulmenrinde und dem normalen Hundefutter.

Wie lange kann ich meinem Hund Ulmenrinde geben?

Da es sich um ein Naturprodukt handelt, kannst du Ulmenrinde geben:
– entweder als Kur über einen Zeitraum von 4 Wochen (2 mal täglich)
– dauerhaft (1 mal täglich)

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