Schuppenflechte beim Hund: Ursachen & Hausmittel

schuppenflechte hund

Streicheln wir unsere Hunde, gerade während des Fellwechsels, schneien die Haare nur so von ihnen herunter. Schuppen sollten sich nur in Maßen darunter befinden.

Glitzern deine Hände nach dem Streicheln, weil sie voller Schuppen sind oder findest du sogar richtige Placken auf dem Körper deines Hundes? Dann solltest du genauer hinsehen. Eventuell leidet er an Schuppenflechte.

Was das ist, woher die Schuppenflechte kommt und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier.

Schuppenflechte beim Hund: Auf den Punkt gebracht

Die Schuppenflechte ist eine erblich bedingte Hauterkrankung. Sie tritt in Schüben auf und wird durch durch Stress, Nährstoffmangel, Krankheiten und zu häufiges Baden verursacht.

Du erkennst sie an schuppigen Placken auf der Haut deines Hundes, die starken Juckreiz verursachen.
Schuppenflechte ist nicht heilbar, aber gut behandelbar. Wende Hausmittel nur in Absprache mit deinem Tierarzt an.

Was ist eine Schuppenflechte?

schuppenflechte beim menschen

Unter Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, versteht man eine entzündliche Hautkrankheit. Sie ist nicht ansteckend. Die Neigung zur Schuppenflechte ist erblich bedingt und nicht heilbar. Behandeln lässt sich die Krankheit aber sehr gut.

Bei Hunden ist die Krankheit sehr selten, kommt aber vor. Du erkennst sie an großen, schuppigen Flecken auf der Haut. Häufig sind Rücken oder Ohren betroffen.

Die Schuppenflechte kann als trockene oder fettige Form beim Hund auftreten. Um welche es sich handelt, erkennst du an der Beschaffenheit der Schuppen, Haare und Haut.

Ist alles trocken und spröde, handelt es sich um die trockene Form. Wirkt das Fell eher fettig, leidet dein Hund natürlich an der fettigen Form.

Auch die Schuppen an sich verändern sich dadurch. Trockene Schuppen sind eher weiß, während fettige gelblich aussehen.

Weiße Schuppen beim Hund
Charnsitr/Shutterstock

Lies auch meinen Blogartikel dazu: Schuppen beim Hund: gelbe & weiße Schuppen im Fell [Symptome + Bilder]

7 Ursachen für Schuppenflechte beim Hund

Die Veranlagung für Schuppenflechte wird sowohl beim Menschen als auch beim Hund vererbt. Trägt dein Hund die Veranlagung nicht in sich, wird er auch keine Schuppenflechte bekommen, selbst wenn er Schuppen hat.

Die folgenden Ursachen lösen also nicht die Krankheit an sich aus, sondern führen nur zu einem Schub. Ruht die Schuppenflechte, siehst du möglicherweise über Jahre keine Symptome.

1) Stress

Hund hat Angst und versteckt sich unter dem Tisch
Alzbeta / Shutterstock.com

Anhaltender Stress schlägt auf die Gesundheit. Das Immunsystem leidet und kann deinen Hund nicht mehr so zuverlässig vor Infektionen schützen.

Ist die Haut betroffen und neigt dein Hund zu Schuppenflechte, führt der Stress bei ihm eventuell zu einem Schub. Aber auch ohne vorherige Hautprobleme kann die Schuppenflechte bei Stress ausbrechen.



2) Falsches Futter oder Futterwechsel

hund frisst sein trockenfutter im liegen

Nicht alle im Handel erhältlichen Alleinfuttermittel für Hunde sind ausgewogen oder hochwertig genug. Erhält dein Hund über längere Zeit für ihn unpassendes Futter, leidet er unter Nährstoffmängeln.

Diese schwächen ebenfalls das Immunsystem und begünstigen Infektionen. Manche Mikronährstoffe braucht dein Hund zusätzlich, um seine Haut gesund und elastisch zu halten.

Auch sein Fell ist auf die Versorgung angewiesen. Dazu gehören:

  • Vitamine,
  • Biotin,
  • Selen und
  • Zink.

Fehlt es an diesen Nährstoffen in seinem Hundefutter, führt das möglicherweise zu Schuppen und Schuppenflechte.

Beim Futterwechsel spielen Vitamine und Mineralien ebenfalls eine Rolle. Dein Hund muss sich erst an die veränderten Mengen im neuen Futter gewöhnen. Deshalb ist auch seine Verdauung besonders beansprucht in dieser Zeit.

Alles zusammen fordert seinen Körper so sehr, dass die bisher ruhende Schuppenflechte nun doch ausbrechen kann.

3) Zu häufiges Baden

zwergspitz wird gebadet

Zu häufiges Baden trocknet die Haut aus. Das klingt paradox, liegt aber daran, dass Wasser und Seife die schützende Talgschicht wegspülen. Als Folge werden Fell und Haut beim Hund trocken und spröde.

Es ist auch möglich, dass er anschließend zu fettigem Fell neigt, weil sein Körper mit einer überhöhten Talgproduktion antwortet.

Bemerkst du vermehrte Schuppenbildung bei deinem Hund, könnte das also am Baden liegen. Noch schlimmer ist es, wenn du dafür Pflegeprodukte für den Menschen nutzt.

Auf unserer Haut liegt ein Schutzfilm, der uns vor Eindringlingen schützt. Es handelt sich dabei um winzige Milben, die sich von abgestorbenen Hautzellen ernähren. Sie sorgen auch dafür, dass der pH-Wert unserer Haut bei etwa 5,5 liegt.

Bei Hunden ist das anders. Nicht nur ist ihre Haut dünner als die des Menschen. Ihr pH-Wert liegt auch bei 7–8, also im neutralen oder sogar leicht basischen Bereich. Unser Shampoo ist auf unseren pH-Wert abgestimmt. Für Hundehaut ist es viel zu sauer.

Wasche deinen Hund daher niemals mit Shampoo oder Duschgel für Menschen.

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4) Allergien

Allergien sind anstrengend für den Körper. Er steht ständig unter Spannung, obwohl es dafür gar keinen Grund gibt. Leidet dein Hund an Futtermittelallergien, kannst du um die Nahrungsmittel einen Bogen machen.

Reagiert er hingegen auf Gräser oder Pollen allergisch, wird es schwierig. Du kannst deinen Vierbeiner schließlich nicht den ganzen Frühling einsperren.

Das beanspruchte Immunsystem kann sich bei starken Allergieschüben nicht darum kümmern, die Schuppenflechte zu verhindern. Deswegen kann es gerade dann zu einem Ausbruch kommen.

5) Krankheiten

Stoffwechselerkrankungen und Infektionen halten das Immunsystem ebenfalls auf Trab. Ist es dadurch abgelenkt, hat die Schuppenflechte leichtes Spiel. Sie kann in diesem Fall sogar als Indikator dafür dienen, dass dein Hund mit einer anderen Krankheit kämpft.

6) Parasiten

Hautwürmer beim Hund
el-ka / Shutterstock

Hautparasiten wie Milben setzen der Haut deines Hundes ganz schön zu. Ist sie bereits beansprucht, fällt es der Schuppenflechte leichter, sich ebenfalls zu manifestieren. Auch Würmer können zu einem schlechteren Hautbild mit Schuppen führen.

7) Trockene Luft

Trockene Heizungsluft im Winter beansprucht nicht nur unsere eigene Haut. Auch die unserer Vierbeiner kann dadurch spröde werden. Hautkrankheiten wie Schuppenflechte brechen jetzt leichter aus.

Symptome einer Schuppenflechte beim Hund

Meistens fängt es mit leichter Schuppenbildung an. Streichelst du deinen Hund, rieseln sie als weiße oder gelbliche Flöckchen von ihm herunter. Wird die Schuppenflechte stärker, findest du richtige Placken auf seiner Haut. Diese sind hart und eventuell etwas erhaben.

Schuppenflechte juckt. Dein Hund wird sich also vermehrt kratzen oder benagen. Bleibt die Schuppenflechte länger unentdeckt, können dadurch Wunden entstehen, die sich entzünden und Sekundärinfektionen begünstigen.

So wird Schuppenflechte beim Hund behandelt

Die Behandlung bei Schuppenflechte setzt sich normalerweise aus zwei Bereichen zusammen:

  1. die Bekämpfung der ursächlichen Erkrankung und ein spezielles Hundeshampoo gegen Schuppen oder
  2. eine spezielle Diät.

In jedem Fall kommst du bei Schuppenflechte nicht um einen Besuch beim Tierarzt herum. Das ist wichtig, denn hinter der Schuppenflechte kann eine ernste Erkrankung stecken.

Erst diese ermöglicht in einigen Fällen den Ausbruch der Hautkrankheit. Lasse deinen Hund daher auf jeden Fall beim Tierarzt durchchecken.

Wahrscheinlich wird er eine Probe von der Flechte nehmen und diese in ein Labor schicken. Bis die Ergebnisse da sind, können ein paar Tage vergehen.

Hausmittel gegen Schuppenflechte beim Hund

In Absprache mit deinem Tierarzt kannst du deinen Hund zusätzlich mit Hausmitteln behandeln. Frage ihn aber wirklich vorher, ob du die Hausmittel benutzen kannst.

Manche Medikamente und Hausmittel treten in Wechselwirkung miteinander. Das ist zwar selten, kann aber ernste Folgen haben, wenn es passiert.

Tipp #1: Apfelessig

Apfelessig in Glasflasche auf braunem Holztisch
5 second Studio/shutterstock

Apfelessig für deinen Hund ist ein beliebtes Hausmittel und in den meisten Haushalten sowieso vorhanden. Mische einen Teil Apfelessig mit zwei Teilen Wasser und tupfe die Mischung vorsichtig auf die Schuppenflechte.

Der Essig wirkt antibakteriell und lindert den Juckreiz.

Tipp #2: Leinöl oder Nachtkerzenöl

Nachtkerzenöl für den Hund

Mit Ölen kannst du die Schuppenflechte direkt behandeln, indem du es aufträufelst und einmassierst. Du kannst deinem Hund das Öl aber auch über sein Futter geben.

Leinöl und Nachtkerzenöl enthalten viel Linolsäure. Das ist eine ungesättigte Fettsäure, die die Haut braucht, um geschmeidig zu bleiben. Ohne Linolsäure trocknet sie aus und wird schuppig (Quelle).

Lies auch meinen Blogbeitrag dazu:

Das Öl weicht außerdem die Schuppen auf, sodass du einen Teil der Schuppenflechte abtragen kannst. Das lindert ebenfalls den Juckreiz, weil die Haut anschließend nicht mehr so stark unter Spannung steht.

Schuppenflechte verhindern: 5 Tipps

Da Schuppenflechte erblich bedingt ist, kannst du ihren Ausbruch nur bedingt verhindern. Wahrscheinlich wird dein Hund, auch wenn du dich an alle folgenden Tipps hältst, gelegentlich Schübe haben.

Mit meinen Tipps sollten es aber deutlich weniger sein.

#1: Hochwertiges Hundefutter und ausreichend Wasser

Achte darauf, dass dein Hund mit allen Nährstoffen versorgt wird. Reduziere den Anteil an Getreide und stelle sicher, dass er immer ausreichend Wasser trinkt.

Hast du den Eindruck, dass dein Hund zu wenig trinkt, kannst du sein Futter etwas einweichen. Im Sommer tut es auch ein Eis aus ungesalzener Hühnerbrühe.

Beides sorgt dafür, dass dein Vierbeiner genug Wasser zu sich nimmt.

#2: Langsamer Futterwechsel

Musst du, warum auch immer, sein Futter wechseln, achte darauf, dass du dabei langsam vorgehst. Erhöhe den Anteil des neuen Futters jeden Tag nur ein bisschen. Bis der Wechsel vollzogen ist, kann es ruhig zehn bis 14 Tage dauern.

#3: Bürsten

Bürsten ist in den meisten Fällen besser als Baden. Beim Bürsten trägst du alte, abgestorbene Hautpartikel ab und regst die Talgproduktion an. Dadurch verringerst du das Risiko für Schuppenbildung.

Zusätzlich fördert Bürsten die Durchblutung, was sich auch positiv auf die Immunabwehr deines Hundes auswirkt. Schließlich kann sie nur dort agieren, wo sie auch entlangkommt.

Kennt dein Hund die Bürste noch nicht oder hat sogar Angst davor? Dann hilft dir dieses Video weiter.

Hund richtig bürsten! I Tipps & Tricks! Hundeerziehung: Die 10 wichtigsten & wertvollsten Tipps!

#4: Auf die Luftfeuchtigkeit achten

Wenn die Luftfeuchtigkeit in deinem Zuhause sehr niedrig ist, solltest du über einen Luftbefeuchter nachdenken. Alternativ kannst du im Winter auch ein nasses Handtuch über die Heizung hängen. Heizt du viel mit einem Holzofen, stelle am besten einen kleinen Topf mit Wasser darauf, wenn er läuft.

#5: Viel Bewegung

Halte das Immunsystem deines Hundes mit viel Bewegung an der frischen Luft fit. Entspannung im Garten ist dafür kein Ersatz. Du solltest deinem Hund mindestens zwei lange Spaziergänge täglich ermöglichen.

Ohne diese drohen nicht nur körperliche Folgen wie Übergewicht und Herz-Kreislaufprobleme. Es kann auch zu psychische Auffälligkeiten wie Reizbarkeit und Aggressivität kommen (englische Quelle).

Schuppenflechte beim Hund: Das Fazit

Schuppenflechte tritt bei Hunden zum Glück selten auf und lässt sich mit speziellen Shampoos wieder in den Griff bekommen. Bedenke aber immer, dass die Flechte auf ein anderes Problem hindeutet, das du ebenfalls bekämpfen musst.

Ansonsten kommt die Schuppenflechte schnell wieder.

Generell ist Schuppenflechte nicht heilbar. Aber mit der richtigen Fütterung, ausreichend Bewegung und regelmäßigem Bürsten hat sie nur wenige Auftritte im Leben deines Hundes.

Das Gute ist, die Schuppenflechte ist nicht ansteckend. Du kannst deinen Hund also trotzdem kuscheln und liebhaben und musst auch beim Bürsten nicht aufpassen.

Das verringert Stress bei deinem Hund und wirkt sich ganz nebenbei ebenfalls positiv auf die Schuppenflechte aus.

Häufig gestellte Fragen

Wie sieht Schuppenflechte beim Hund aus?

Schuppenflechte äußert sich anfangs als einzelne Schuppen auf der Haut. Im Verlauf bilden sich rundliche Bereiche (vor allem auf dem Rücken und den Ohren), die sich verhärtet anfühlen.

Ist es schlimm, wenn beim Hund Schuppen hat?

Eine geringe Schuppenbildung ist normal und kein Grund zur Sorge. Fallen dir die Schuppen aber negativ auf, hat dein Hund vermutlich ein gesundheitliches Problem, das du untersuchen lassen solltest.

Was verschlimmert eine Schuppenflechte beim Hund?

Schuppenflechte kann sich bei Stress stark verschlimmern. Es gibt daneben weitere Auslöser, beispielsweise Allergien, Krankheiten und falsches Futter, die eine bestehende Schuppenflechte verstärken können.

Kann Schuppenflechte bei meinem Hund von alleine weggehen?

Schuppenflechte verläuft häufig in Schüben und kann daher auch ohne Behandlung nach mehreren Wochen oder Monaten wieder verschwinden.

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