Hilfe, mein Hund pinkelt nicht: 7 mögliche Ursachen

Mein Hund pinkelt nicht

Langsam wunderst Du Dich: seit Stunden geht ihr Gassi und dein Hund pinkelt nicht. Vielleicht hebt er dann und wann das Bein oder setzt sich hin.

Trotz Drücken kommt aber nichts oder nur ein paar Tröpfchen. Das ist doch nicht normal, oder?

Du wartest und gehst am Abend noch mal eine Runde. Doch statt zu pinkeln schaut Dein vierbeiniger Freund Dich nur gequält an.

Jetzt dämmert Dir, dass hier wirklich etwas nicht stimmt. Wir verraten Dir, welche Ursachen hinter dem Nicht-Pinkeln beim Hund stecken können.

Wie oft pinkelt ein gesunder Hund?

Der Urinkreislauf ist bei Säugetieren in ständiger Bewegung. Mit dem Urin werden neben Wasser, Giftstoffe und Abbauprodukte ausgeschieden.

Das größte Entgiftungsorgan des Urinstoffwechsels sind die Nieren. Sie arbeiten wie ein Klärwerk rund um die Uhr.

Selbst nachts filtern sie Bellos Blut, wenn auch langsamer als am Tag.

Das Blut fließt in 24 Stunden etwa 300 mal komplett durch die Nieren.

Wie das genau funktioniert siehst Du in diesem Video. Dabei werden zwar menschliche Nieren gezeigt, das Prinzip ist beim Hund aber genau dasselbe.

Die Niere 1 – Organe des Menschen

Ausgefiltert werden Substanzen, die der Körper nicht mehr braucht

  • überschüssige Nährstoffe (Salze, Mineralien, Vitamine etc.)
  • Stoffwechselabfälle wie Harnstoff, Harnsäure
  • Eiweiße
  • Giftstoffe
  • verbrauchte Blutzellen
  • Krankheitserreger
  • usw.

Zuerst bildet sich sogenannter Primärharn. Der wird noch einmal gefiltert und fließt dann als Sekundärharn über den Harnleiter weiter in die Blase.

Dort sammelt er sich an, bis Bello Pipi macht.

Laut den Experten von Bayer Tiergesundheit produziert ein gesunder Hund täglich 20 bis 40 Milliliter Urin pro Kilogramm.

Die lässt ein gesunder Hund in fünf bis sechs größeren Pinkel-Einheiten pro Tag ab. Rüden markieren daneben noch gerne.

Das Tiergesundheits-Team von Bayer hat auf dieser interessanten Seite weitere Informationen rund um den Urinstoffwechsel zusammengestellt.



Ist es normal, wenn ein Hund über 12 Stunden nicht uriniert?

Hund macht Pipi
ThamKC / Shutterstock.com

Es gibt Hunde, die regelmäßig sehr wenig pinkeln. Hunde sind Meister im Zurückhalten des Urins.

So manch fauler Hund, der nicht gerne vor die Tür geht, kann sein Pipi locker 12 Stunden und sogar mehr zurückhalten.

Kennst Du dieses Verhalten von Deinem Hund und geht es ihm sonst gut, brauchst Du Dich nicht weiter zu beunruhigen.

Wenn ein Hund aus irgendwelchen Gründen (Krankheit, kein Wasser da) über längere Zeit nichts oder sehr wenig getrunken hat, kann Nicht-Pinkeln ebenfalls normal sein.

Am besten siehst Du das „normale“ Verhalten daran, dass der Hund gar nicht erst versucht zu pinkeln.

Ist es gefährlich, wenn ein Hund nicht pinkeln kann?

Hund liegt auf dem Boden
Ilze Filipova / Shutterstock.com

Macht Dein Hund mehr als 12 Stunden oder regelmäßig für längere Zeiten nicht Pipi, solltest Du aufmerksam werden.

Ungewöhnlich ist es, wenn gleich der Morgenurin ausbleibt. Die Blase des Hundes ist Morgens normalerweise voll.

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Kommen noch weitere Symptome dazu, musst Du Deinen Schatz bald zum Tierarzt bringen.

  • Dein Hund setzt sich immer wieder vergeblich hin oder hebt das Bein.
  • Er zeigt einen gequälten Gesichtsausdruck beim Drücken, es kommt aber nichts.
  • Urin geht nur in Tröpfchen ab.
  • Dein Hund drängt ungewöhnlich oft zur Tür, pinkelt dann aber nicht.
  • Plötzlich entlädt sich die Blase auf einen Schlag, auch in der Wohnung.
  • Es kommen rote Urin-Tröpfchen.
  • Dein Hund verhält sich insgesamt oder zeitweise sehr seltsam.

Hund pinkelt nicht: 7 mögliche Ursachen

Der Oberbegriff für krankhaft verminderte Produktion oder Absatzschwierigkeiten von Urin ist Oligurie. Dahinter können sich eine ganze Reihe von Auslöser verbergen.

#1: Blasenentzündung (untere Harnwegsinfektion)

Entzündungen der Harnblase entstehen durch Bakterien, die von außen in die Harnröhre eindringen oder durch Blasensteine.

Hündinnen haben eine etwas größere Neigung zur Blasenentzündung. Ihr Harnleiter ist kürzer und Bakterien können leichter aufsteigen.

Typisch für Blasenentzündung sind ständige Versuche, Pipi zu machen, aber es kommt nichts oder nur sehr wenig. Der gestaute Urin geht dann plötzlich ab.

Der Hund zeigt Anzeichen von Unwohlsein. Im weiteren Krankheitsverlauf kann Blut im Urin sein.

#2: Blasensteine, Blasengrieß

Die Bildung großer Mengen Blasengrieß oder von Blasensteinen geht fast immer mit entzündlichen Prozessen einher (Blasenentzündung).

Als Folge kann Dein Bello zeitweise nur noch wenig oder gar keinen Urin mehr absetzen. Blasengrieß entsteht durch einen Überschuss bestimmter Mineralstoffe.

Als eigentliche Ursache gelten unpassende Futtermittel. Aus Grieß werden Steine. Die Symptome entsprechen der Blasenentzündung.

#3: Verschluss der Harnwege

Blasensteine können mehrere Zentimeter groß werden. Schlimmstenfalls verstopfen sie die ableitenden Harnwege völlig.

Der Urinrückstau führt zu Vergiftungserscheinungen.

Bei einem teilweisen Verschluss kann der Hund noch kleine Mengen pinkeln. Bei einem vollen Verschluss kommt gar kein Urin mehr. Dein Hund verspürt dann große Schmerzen beim Versuch Wasser zu lassen.

Spätestens dann muss der Hund umgehend zum Tierarzt gebracht werden.

Welpe versucht Pipi zu machen
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#4: Polypen oder Tumore

Polypen sind gutartige Geschwulste. Tumoren können gut oder bösartig sein. Sie können in oder an den Harnwegen, der Blasen oder Nieren entstehen.

Quetschungen durch Tumoren anderer Organe sind ebenfalls möglich. Im Falle von Polypen oder Tumoren kommt Urin aber sehr wenig.

Meistens sind in diesem Zusammenhang auch die Nieren deines Hundes geschwollen.

#5: Blasenlähmung

Eine Blasenlähmung entsteht durch Nervenschäden (neurogene Blasenfunktionsstörung).

Die vollständige oder teilweise Lähmung der Harnblasenmuskulatur führt zu einer Überlaufblase. Der Harn läuft dann in kleinen Mengen ab. Die Blase bleibt im Grunde aber immer voll.

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Auslöser sind Quetschungen und Beschädigungen der Rückenmarksnerven durch Unfälle, Tumoren, Bandscheibenvorfälle oder Infektionen.

Hund auf nassem Teppich
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#5: Blasenruptur

Eine Ruptur ist ein Riss der Blasenwand. Sie entsteht als Folge extremer äußerer Gewalteinwirkung (Unfall, heftige Rauferei). Der Blaseninhalt entleert sich in die Bauchhöhle oder ins umliegende Gewebe.

#6: Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)

Hund und seine Nieren
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Zu Beginn von Nierenerkrankungen trinken Hunde meistens auffallend viel und pinkeln mehr.

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Im Laufe der Erkrankung lässt die Leistung der Niere immer weiter nach. Geht es in Richtung des endgültigen Versagens, wird die Urinmenge immer weniger und der Urin bleibt zeitweise völlig aus.

Kann ein Hund gar keinen Urin mehr absetzen, kommt es zu einer Harnstoffvergiftung (Urämie). Giftstoffe und überflüssige Substanzen reichern sich an.

Symptome sind

  • Harngeruch aus dem Maul,
  • allgemeine Abgeschlagenheit,
  • Futterverweigerung,
  • unschönes Fell,
  • Erbrechen
  • Herzprobleme und
  • Nervenstörungen.

#7: Schockzustände

Ein akuter Schock kann die normalen Vorgänge im Körper für einige Zeit unterdrücken oder komplett lahmlegen.

Schocks entstehen durch Unfälle, Kontakte zu Stromzäunen, Raufereien oder sonstige gewaltsame Erlebnisse.

Meistens verhalten sich Hunde zusätzlich seltsam, fressen nicht mehr, zittern oder laufen apathisch in der Wohnung auf und ab.

Alle dieser Krankheiten sind sehr ernstzunehmend und sollten umgehend behandelt werden.

Hund macht kein Pipi: Wann sollte ich einen Tierarzt aufsuchen?

Hund beim Arzt
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Innerhalb von 24 Stunden kein einziges Mal Pipi gemacht? Am besten gehst Du in diesem Fall gleich zum Tierarzt.

Die Wahrscheinlichkeit eines Infektes ist sehr groß. Doch nur der Tierarzt kann das mit Sicherheit feststellen.

In einer ersten Untersuchung wird er Bello abtasten. Bei Harnwegsinfekten zeigen Hunde eine Druckempfindlichkeit bestimmter Regionen.

Er spürt es auch, wenn die Blase gefüllt ist, sich nur aus irgendeinem Grund nicht entleeren kann.

Durch eine Ultraschalluntersuchung werden eine gefüllte Blase, Harnsteine, Harngrieß oder ein Harnwegsverschluss sichtbar.

Eventuell sind zur näheren Abklärung (bei Verdacht auf Tumoren) Röntgenaufnahmen notwendig.

Die Untersuchung einer Urinprobe bringt Aufschluss über enthaltene Mineralien, Krankheitserreger (Bakterien), Blut oder Giftstoffe.

Trinkfaule Hunde zum Trinken anregen

Hund hat Durst oder Hunger und bringt den Napf
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Manche Hunde sind von Natur aus schlechte Trinker. Insbesondere Hunde, die wenig Bewegung haben oder wollen neigen zum Nicht-Trinken. In der Folge urinieren sie auch weniger.

Langfristig ist das schlecht für die Nieren und den gesamten Stoffwechsel. In einem trinkfaulen Hund können sich Giftstoffe anreichern.

Manchmal liegt es an der Art des angebotenen Wassers. Leitungswasser gilt zwar als ein sehr gut geprüftes und sauberes Lebensmittel, trotzdem mögen viele Tiere es nicht.

Kennst Du das Phänomen, dass Bello die Trinkschüssel zuhause nicht anrührt, sich aber auf jede Dreckpfütze oder den Teich im Garten stürzt?

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Dann kann das ein Hinweis sein, dass er das Leitungswasser unappetitlich findet.

Probiere bei trinkfaulen Hunden

  • Techniken zur Wasserbelebung (Steine ins Wasser legen, EM Pipes)
  • die Zugabe von effektiven Mikroorganismen (EM)
  • stilles Wasser aus der Flasche (mit wenig oder gar keinen zugesetzten Mineralien!)
EMIKO® PetCare Bio Einzelfuttermittel 0,5 l Flüssige Futterbeimischung für Hunde und Katzen
  • – tägliche Aufwertung der Futterration mit Kräutern in Bio-Qualität
  • – 100% der Zutaten sind aus biologischem Anbau
  • – dauerhafte Fütterung oder für einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen möglich
  • – dauerhafte Fütterung oder als Kur für mind. 4 Wochen möglich; 1 TL (ca. 5 ml) / 5 kg Körpergewicht täglich
  • – eine Flasche reicht 35-30 Tage für einen Hund mit 20 kg; langsame Gewöhnung einplanen

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Trinkt Dein Hund draußen immer noch viel lieber, solltest Du ihn möglichst oft zu seinen bevorzugten Wasser-Quellen führen.

Im Endeffekt ist es für uns Menschen manchmal schwer nachvollziehbar, was Hunde toll oder lecker finden.

Bei gesunden Hunden brauchst Du Dir beim Saufen aus Pfützen keine Sorgen zu machen. Normalerweise steckt der Hundestoffwechsel selbst unansehnlich braune Brühen locker weg.

Hilfe, mein Hund pinkelt nicht: Das Wichtigste in Kürze

Tierarzt mit Urin
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Pinkelt ein Hund 12 Stunden oder länger nicht, ist das auffällig. Die Nieren arbeiten normalerweise rund um die Uhr. Morgens ist die Hunde-Blase voll und will sich entleeren.

Diverse Erkrankungen der Harnwege oder der Nieren können zu einer Verminderung des Urins oder dem völligen Ausbleiben führen.

Ist die Zeitspanne ohne Pinkeln für Deinen Hund sehr ungewöhnlich und/oder zeigt er weitere Symptome, solltest Du sofort zu einem Tierarzt gehen.

Normal kann das Nicht-Pinkeln bei Hunden sein, die faul sind und generell zu wenig trinken. Dann zeigen sie dieses Verhalten regelmäßig und sonst keine Auffälligkeiten.

Häufig gestellte Fragen

Mein Hund pinkelte zunächst 17 Stunden gar nicht, dann plötzlich ganz viel, jetzt wieder nicht. Ansonsten verhält er sich normal. Muss ich mir Sorgen machen?

Viele Hunde zeigen Schmerzen nicht. Der Rhythmus könnte auf eine Blasenentzündung oder Blasensteine hinweisen.

Der plötzliche Abgang einer großen Menge von Urin zeigt, dass die Blase übervoll war, sich aber vorher nicht entleeren konnte. Es ist besser, Du gehst mit Deinem Hund zum Tierarzt.

Ab wann wird das Nicht-Pinkeln gefährlich für den Organismus?

Spätestens wenn sich erste Anzeichen einer Harnstoffvergiftung zeigen. Entweder kann der Hund die Blase nicht leeren oder die Nieren arbeiten nicht mehr.

Harnstoffvergiftungen bemerkst Du an einem eigenartigen Pipi-Geruch aus dem Maul, Hecheln, Herzproblemen, unschönem Fell und allgemeiner Abgeschlagenheit.

Mein Hund trinkt und pinkelt grundsätzlich nicht viel. Ist das normal oder krankhaft?

Das kommt auf das Alter und die Rasse an. Ist der Hund sonst gesund und fit, kann es für den Typ normal sein. Rassen wie Windhunde und andere Dauerläufer sind sparsamer im Trinken.

Ist der Hund kränklich oder ein fauler Verweigerer solltest Du ihn zur Bewegung und zum Trinken animieren.

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