Sesamöl für den Hund – Gutes Fett für die Leber

Sesam im Sack
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Wenn ein Hund Probleme mit der Leber hat, meidet man häufig unnötiges Fett im Futter. Es gibt aber ein Öl, das gerade Fettlebern entlastet.

Dabei handelt es sich um Sesamöl. Was dieses Öl noch alles kann, wo es überhaupt herkommt und was du sonst noch wissen musst, erfährst du im folgenden Artikel.

Der Sesam

Der Sesam (lateinischer Name Sesamum indicum) kommt aus der Familie der Sesamgewächse. Sein Name ist quasi aus dem Lateinischen übernommen. Die Römer hatten sich da zuvor bei den Griechen bedient.

Sesam wird bis zu 120 cm hoch, kann aber selten auch 180 cm erreichen. Sein Stängel ist viereckig und manchmal fein behaart. Die Blätter sind unten noch eiförmig. Sprießen sie weiter oben aus dem Stängel, werden sie immer länglicher.

Sesam als Pflanze
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Seine Blüten sind weiß oder rosa und kelchförmig. Die Samen sind nur wenige Millimeter lang und oval geformt. Sie kommen in Weiß, Gelb, Braun und Schwarz vor.

Ursprünglich kommt der Sesam aus Indien. Heutzutage findet man ihn in tropischen und subtropischen Gebieten auf der ganzen Welt. Er wird nahezu überall dort, wo er wächst, auch gezielt angebaut.

Der Sudan lieferte 2018 die größte Ernte mit 981.000 Tonnen. Weltweit wurden in diesem Jahr 6.015.575 Tonnen Sesamsamen geerntet.

Für die Medizin und die Küche sind auch nur die Samen der Pflanze von Bedeutung. Zwar gibt es koreanische Gerichte, die mit „Sesamblättern“ eingewickelt werden, aber damit sind nicht echte Sesamblätter gemeint.

Dabei handelt es sich um Blätter der Perilla, ein Lippenblütler, der auch als Sesamblatt bekannt ist.

Geschichte des Sesams

Die ersten Hinweise auf kultivierte Sesampflanzen findet man im 3. Jahrtausend v. Chr. an Fundstätten der Indus-Kultur.

Sesamkörner mit Holzlöffel
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Die Menschen der Indus-Kultur bauten in der Bronzezeit Städte in der Nähe des Flusses Indus in Indien. Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. war Sesam auch in Griechenland bekannt.

Nach Afrika kam die Pflanze etwas später, vermutlich zwischen 300 und 500 n. Chr.

Unterschiedliche Farben beim Sesamöl

Es gibt zwei Arten, wie man Sesamöl gewinnt. Eine bringt helles, gelbliches Öl hervor, die andere resultiert in bräunlichem, dunklem Öl.

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Für das dunkle Öl müssen die Sesamsamen zunächst rösten. So erhalten sie eine dunkle Farbe. Diese Farbe geben sie bei der Pressung an das Öl weiter.

Dunkles Sesamöl hat einen intensiv nussigen Geschmack. Es riecht auch stärker und dient als Würze in Speisen. Zum Braten eignet es sich nicht.



Das helle Sesamöl kommt ohne Röstung aus. Es gibt allerdings auch dunkles Sesamöl, welches nicht aus gerösteten Samen besteht. Sesam bringt schließlich auch schwarze Samen hervor. Achte daher beim Kauf darauf, wie genau das Öl hergestellt wurde.

Sesam in Gläsern
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Sesamsamen eignen sich zur Kalt- und Heißpressung. Kaltgepresstes Öl ist heißgepresstem vorzuziehen, da wertvolle Inhaltsstoffe bei der Heißpressung zerstört werden.

Dadurch ist das Öl länger haltbar, aber was nützt das, wenn ihm nun die Wirkstoffe fehlen, die du haben wolltest?

Um einen Liter Sesamöl herzustellen, benötigt man drei Kilogramm Sesamsamen. Diese bestehen aus ungefähr 1,2 Millionen einzelnen Samenkörnern.

Übrigens wird Sesam in vielen Teilen der Welt per Hand geerntet. Auf das Jahr 2018 gerechnet ernteten Sesambauern also etwa 7 Billionen (eine Zahl mit 12 Nullen) Sesamsamen hauptsächlich von Hand.

Heute findet sich Sesamöl vor allem in der asiatischen Küche. Aber auch in Medikamenten und als Nahrungsergänzung für Hunde erfreut es sich an Beliebtheit.

Inhaltsstoffe

Sesamöl steckt voller Fettsäuren.

  • Ölsäure (28 bis 44 %)
  • Linolsäure (28 bis 51 %)
  • Palmitinsäure (6,5 bis 10 %)
  • Laurinsäure (0 bis 16 %)
  • Myristinsäure (4 bis 9 %)
  • Stearinsäure (3,5 bis 6,7 %)
  • Caprinsäure (1,5 bis 2,5 %) Caprylsäure (3 bis 4 %)

Außerdem enthält Sesamöl

  • Lecithin,
  • Cholin,
  • Calcium,
  • Kalium,
  • Phosphor,
  • Selen,
  • Magnesium sowie
  • Vitamin A, B und E

Lecithin

Lecithin ist ein Phospholipid. Diese sind für den Aufbau der Zellmembran zuständig.

Sie helfen nicht nur dabei, innere Organe oder die Muskeln zu erhalten. Sie sind auch ein wesentlicher Bestandteil des Gehirns und der Nervenzellen.

Dabei sorgen sie auch für die Reiz- und Informationsweiterleitung. Ohne Lecithin geht also nichts.

Cholin

Cholin ist ein Alkohol, der in Lebewesen häufig als Essigsäureester zu finden ist. Neben Sesam enthalten auch andere Lebensmittel Cholin, darunter Sojabohnen, Nüsse, Eigelb sowie Rinder- und Schweineleber.

Öle und andere Nährstoffe
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Im Körper verhindert Cholin Fetteinlagerungen in der Leber und unterstützt die normalen Funktionen des Organs (Quelle).

Anwendungsbereiche beim Hund

Äußerlich angewendet hilft Sesamöl bei verschiedenen Beschwerden.

  • Juckreiz
  • Hautausschlag, Ekzeme
  • stumpfes Fell
  • kleinere Wunden

Auch innerlich bringt es einige Vorteile mit sich. Es …

  • stärkt das Immunsystem,
  • senkt den Cholesterinspiegel und
  • beugt dadurch Herzinfarkten und Schlaganfällen vor,
  • löst Giftstoffe aus Körperfett,
  • senkt Blutfettwerte und den Blutdruck (Quelle) und
  • wirkt entzündungshemmend.
Springender Hund
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Außerdem soll Sesamöl für gesunde Zähne sorgen. Dafür wendest du eine Methode an, die sich „Ölziehen“ nennt.

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Du nimmst einen Löffel Öl in den Mund und wälzt ihn mehrere Minuten herum. Dabei soll das Öl an alle Zähne kommen und auch durch die Zahnzwischenräume gezogen werden. Dafür saugst du die Wangen ein oder bläst sie auf.

Nach zehn Minuten hat das Öl auf diese Weise Beläge gelöst und Bakterien gebunden. Du spuckst es aus und putzt dir anschließend ganz normal die Zähne.

Solange du dieses Prozedere deinem Hund aber nicht irgendwie begreiflich machen kannst, ist Ölziehen wohl nur etwas für Frauchen und Herrchen.

Äußerliche Anwendung

Gib etwas Öl auf deine Hand und massiere es in die betroffene Körperstelle ein. Die im Öl enthaltenen Vitamine sorgen dafür, dass kleinere Verletzungen und Entzündungen schneller abheilen.

Außerdem gibt Sesamöl dem Fell deines Hundes seinen Glanz zurück. Du kannst es also auch großflächig anwenden.

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Innere Anwendung

Leidet dein Hund an Leberproblemen, ist Sesamöl vielleicht etwas für ihn. Besprich die Gabe in diesem Fall aber unbedingt mit deinem Tierarzt.

Gib das Öl einfach in sein Futter. Da helles Sesamöl einen weniger intensiven Geschmack hat, fressen die meisten Vierbeiner es einfach mit.

Im Körper entfalten alle enthaltenen Wirkstoffe ihre Kraft. Dein Hund wird bei entzündlichen Prozessen, die in seinem Körper ablaufen, unterstützt. Außerdem wirkt Sesamöl stark antioxidativ.

mastin del pirineo rennt über eine wiese
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Das bedeutet, dass Sesamöl jung hält und die Organe bei ihrer Regeneration unterstützt. Vor allem das Herz-Kreislauf-System profitiert von Sesamöl. Auch die Leber unterstützt es.

Dieses Video fasst dir die besten Eigenschaften des Sesamöls zusammen.

Sesamöl 🔴 3 Gründe warum es besonders gesund ist

Dosierung

Die Dosierung richtet sich nach dem Gewicht deines Hundes. Achte auch darauf, ob sich in seinem Futter bereits Öle oder Fette als Zusätze finden. Du willst Bello ja nicht mästen.

Als Faustregel kannst du dich an folgende Tabelle halten:

  • Hunde bis 10 Kilo: 1/2 Teelöffel Sesamöl pro Tag
  • Hunde bis 20 Kilo: einen Teelöffel Sesamöl pro Tag
  • Hunde bis 30 Kilo. 1 1/2 Teelöffel Sesamöl pro Tag
  • Hunde ab 31 Kilo: 2 Teelöffel Sesamöl pro Tag
Dosierung von Sesamöl
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Sesamöl eignet sich zur dauerhaften Gabe. Idealerweise wechselst du es aber mit anderen Ölen ab. Auf diese Weise kommt dein Hund in den Genuss verschiedener Vorteile, die die Welt der Pflanzenöle bietet. Zum Beispiel Schwarzkümmelöl oder Neemöl.

Nebenwirkungen

Sesamöl bringt wenig Nebenwirkungen mit. Es kann natürlich immer zu Verdauungsbeschwerden kommen, wenn du etwas Neues fütterst.

Diese äußern sich in Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall und klingen innerhalb von 48 Stunden ab. Ansonsten handelt es sich bei Sesam um ein Allergen.

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Neigt dein Hund zu Allergien kann es daher passieren, dass die regelmäßige Gabe von Sesamöl bei ihm eine Allergie auslöst.

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Gibt es Hunde, die kein Sesamöl bekommen dürfen?

Hunde, bei denen bereits eine Allergie auf Sesam bekannt ist, dürfen das Öl nicht bekommen. Ansonsten ist es als Nahrungsergänzungsmittel oder Massageöl für alle Hunde gut geeignet.

Schönes glänzendes Fell
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Worauf du beim Kauf und der Lagerung achten solltest

Sesamöl gibt es in verschiedenen Preiskategorien. Du bekommst eine Flasche schon für unter 5 €. Besser ist es aber, wenn du etwas mehr ausgibst und dafür auf die Qualität achtest.

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Am besten sind Sesamöle in Bioqualität, welche kaltgepresst, naturbelassen und ungefiltert sind. Auf der Flasche sollte daher unbedingt das Wort „nativ“ stehen.

Kaufe keine zu große Menge Öl auf einmal. Richtig gelagert hält es sich eine Weile. Aber du ärgerst dich nur, wenn du am Ende doch die Hälfte wegwirfst.

Sesamöl und Sesam hell und dunkel
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Am längsten bleibt Sesamöl nach dem Öffnen im Kühlschrank genießbar. Wie die meisten Öle reagiert es empfindlich auf Wärme und Licht. Außerdem sind naturbelassene Öle weniger lange haltbar als raffinierte. Im Kühlschrank kannst du ihre Haltbarkeit noch etwas erhöhen.

In der Regel hält Sesamöl nach Anbruch mindestens ein Jahr, wenn es im Kühlschrank steht.

Fazit

Wer seinen Hund mit etwas Abwechslung im Futter überraschen will, kann zu Sesamöl greifen. Das Öl ist bis auf eine Allergiegefahr gut verträglich und bringt viele positive Eigenschaften mit sich.

Sogar die Leber entlastet es. Äußerlich angewendet kann es Entzündungen und Juckreiz lindern. Sesamöl ersetzt dabei aber natürlich keinen Besuch beim Tierarzt. Leidet dein Hund unter starken Haut- oder Fellproblemen, solltest du unbedingt mit ihm beim Tierarzt vorstellig werden.

Auch bei anderen Beschwerden, die nicht binnen 48 Stunden deutlich besser werden, reicht Sesamöl als Behandlung nicht aus.

Natürliches Sesamöl
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Häufig gestellte Fragen

Warum gibt es Sesamöl in unterschiedlichen Farben?

Dunkles Öl wird aus schwarzen Sesamsamen gewonnen oder aber die Samen werden vor der Pressung geröstet.

Deinem Hund solltest du am besten Öl aus ungerösteten Samen geben, da dieses weniger intensiv schmeckt und alle Wirkstoffe enthält.

Kann Lecithin bei Demenz helfen?

Denkbar wäre es, es gibt bisher aber widersprüchliche Studien dazu. Manche geben an, dass eine erhöhte Gabe von Lecithin die Hirnleistung nicht verbessert, andere behaupten genau das.

Wo kommt der Sesam her?

Seinen Ursprung hat Sesam in Indien. Heute kommt er in allen tropischen und subtropischen Gebieten der Erde vor.

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