Analdrüsenentzündung beim Hund – was ist zu tun?
Das Thema Analdrüse ist ein nicht so populäres Thema, über das gerne gesprochen wird. Wenn plötzlich dein süßer Vierbeiner gar nicht mehr so lieblich von seinem Hinterteil riecht, dann kann es sein, dass du dich mit den Analdrüsen auseinandersetzen musst.
Es ist tatsächlich so, dass Probleme mit den besagten Analdrüsen häufig frühzeitig anhand einer Geruchssituation erkannt werden können.
Sitzt dein Hund auf deinem Kissen oder der Decke und hinterlässt er einen stinkenden Abdruck, so gilt es die Situation zu kontrollieren. Der Abdruck muss nicht einmal sichtbar sein, Du erkennst weder eine feuchte noch blutige oder schleimige Stelle, jedoch der Geruch lässt sich nicht verleugnen.
Hat deine Fellnase also keine Reste seines Kots am Hinterteil kleben, welcher dafür verantwortlich sein könnte oder hast du einen „Knubbel“ am Hinterteil bemerkt, so könnte es eine Analdrüsenentzündung sein.
Und ja, diesen Geruch kannst du nicht verleugnen. Er ist markant und wirklich nicht schön. Manchmal kann der Geruch auch metallisch riechen, ähnlich wie Eisen.
Was sind die Analdrüsen?
Die Analdrüsen liegen links und rechts neben dem After und befinden sich unmittelbar unter der Haut. Wenn du vom südlichen Punkt des Afters nach links und rechts etwa 45 Grad gehst, findest du die Punkte, unter welchen sich die besagten Drüsen befinden.
In diesen Drüsen wird ein Sekret gebildet. Dieses entfernt sich normalerweise beim Kotablassen automatisch. Es riecht sehr unangenehm. Zumindest für uns Menschen stinkt dieses Sekret. Für die Vierbeiner riecht es ganz wunderbar.
Hierbei handelt es sich um das Parfum der Hunde, um ihre ganz persönliche und individuelle Duftnote. Mit diesem Sekret markieren die Hunde auch ihr Revier und erkennen sich gegenseitig am Geruch.
Woran erkennt man Probleme mit den Analdrüsen?
Sehr intensiv machen sich Analdrüsen durch ihren Geruch bemerkbar, wenn etwas nicht stimmt. Zudem lecken sich die Hunde auch vermehrt, wenn die Drüsen unangenehm prall gefüllt sind und sich nicht mehr selbständig entleeren.
Es kann auch sein, dass die Analdrüsen und der Bereich um den After stark gerötet und entzündet ist. Sind die Probleme bereits verstärkt, können ebenfalls Verkrustungen entstehen. Auf jeden Fall wird dir dein vierbeiniger Begleiter mitteilen, dass er Schmerzen hat.
Er kann sich bei richtig entzündeten und gefüllten Analdrüsen nicht mehr auf dem Hinterteil absitzen. In diesem Video siehst du, wo sich die Analdrüse genau befindet.
Wenn du Blut oder Eiter beim Kotabsetzen bemerkst, dann sollten deine Alarmglocken läuten. Ebenso, wenn sich deine Fellnase plötzlich komisch verhält, wenn es um sein großes Geschäft geht.
Die Entzündung ist sehr schmerzhaft und der Stuhlgang erzeugt dem Hund große Pein. Oft leiden die Vierbeiner dann auch unter Verstopfung und versuchen, das Koten so lange als möglich hinauszuzögern. Ein weiteres Zeichen für Schmerzen an den Analdrüsen ist, wenn dein Hund bissig oder gereizt reagiert, sobald du ihn an dieser Stelle berühren willst.
Das Symptom wird häufig zum ersten Mal beim Hundefriseur bemerkt, oder wenn du deinem Vierbeiner selbst eine Sommerfrisur verpassen möchtest.
Wie entsteht eine Analdrüsenentzündung?
Kann der Hund das Sekret nicht mehr selbständig beim Koten absetzen, weil es sich verdickt hat, so verstopfen die feinen Drüsen rasch. Sie können sich nicht mehr selbständig entleeren, werden prall und gespannt. Dies ist nun ein guter Nährboden für Bakterien.
Die Behandlung der Entzündung
Falls du Probleme mit den Analdrüsen bemerkst, solltest du sofort zum Tierarzt gehen. Ist die Analdrüse lediglich verstopft, so kann sie der Tierarzt im Handumdrehen entleeren. Ist es bereits zu einer leichten Entzündung gekommen, so erhält dein Hund eine Spülung und eine Creme.
Eventuell muss auch ein Antibiotikum verschrieben werden, wenn die Entzündung bereits sehr fortgeschritten ist. Leidet dein Bello unter sehr starken Schmerzen, so kann der Tierarzt auch ein Schmerzmittel verschreiben.
Laut Tierarzt Harald Wenzel muss bei manchen Hunden eine Behandlung alle 1 bis 2 Wochen erfolgen.
Warte aber bitte nicht zu lange, denn die Situation kann sich nur verschlimmern. Es können sich auch eine Fistel, ein Ekzem oder ein Abszess bilden. Diese müssen oft aufwändig gespült, immer wieder geöffnet und geleert werden.
Ist das Abszess sehr groß so kann es auch sein, dass die Wunde im Anschluss der Behandlung genäht werden muss. Hat dein Hund ein Abszess, dass täglich gespült werden sollte, dann musst du im schlimmsten Fall mit täglichen Tierarztbesuchen für mindestens eine Woche rechnen.
Tierarzt oder Selbstbehandlung?
Viele Hunde haben regelmäßig Schwierigkeiten damit, die Analdrüsen selbständig zu entleeren. Wenn du dir dessen bewusst bist, kannst du diese auch ganz einfach selbst entleeren. Lass es dir doch einmal vom Tierarzt zeigen. Oft sind auch Mitarbeiter im Hundesalon sehr versiert in dieser Prozedur. Sieh dir das Video an, hier zeigt dir der Tierarzt Emin, wie er die Analdrüse entleert.
Vorbeugung, damit die Entzündung nicht wieder kommt
Damit dein Hund zukünftig nicht mehr mit verstopften Analdrüsen konfrontiert wird, kannst du einige Dinge vorbeugend unternehmen. Das wichtigste ist, den Kot immer ein wenig im Auge zu behalten. Da du den Kot beim Gassigehen ohnehin entsorgen musst, ist das keine zusätzliche Aufgabe und ergibt sich automatisch.
Der Kot sollte nicht dauerhaft zu weich sein. Ist der Absatz immer zu weich, werden die Drüsen nicht stimuliert und das Sekret kann sich nicht entleeren. Du musst jetzt keine Panik bekommen, wenn dein Vierbeiner drei Tage hintereinander etwas weichere Häufchen setzt, ist dies aber generell üblich, so solltest du über eine Futterumstellung nachdenken.
Achtung: Ursache für einen permanent weichen Stuhl können das falsche Futter, oder auch eine Futterallergie sein.
Die Rolle des Hundefutters bei der Analdrüsen-Verstopfung
Das Hundefutter sollte ausgewogen und auch reich an Ballaststoffen sein. Es kommt nicht darauf an, mit welchem Futter du deinen treuen Freund fütterst, sondern wie. Es gibt durchaus hochwertiges Trocken- oder Nassfutter, welches deinen Vierbeiner perfekt versorgt und auch reich an Ballaststoffen ist.
Viele Hundehalter schwören darauf, dass sie seitdem sie auf BARF-Ernährung umgestellt haben, keine Probleme mehr mit den Analdrüsen gehabt hätten. Das muss jedoch jeder Hundehalter für sich entscheiden. Zudem muss es auch dem Vierbeiner selbst schmecken und er soll es auch vertragen.
- Nadine Wolf (Autor)
Letzte Aktualisierung am 2024-11-20 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Hat dein Hund immer leichten Durchfall, so ist eine Allergie nicht auszuschließen. Du kannst die Allergie sehr einfach selbst mittels einer Ausschluss-Diät eruieren. Für eine Woche fütterst du ausschließlich Huhn und Reis oder noch besser Huhn und Kartoffeln oder Süßkartoffeln.
Die nächste Woche steigst du auf eine andere Fleischsorte um. Führe dabei konsequent Tagebuch. So findest du mit etwas Geduld heraus, auf welche Lebensmittel dein kleiner Schatz allergisch reagiert.
Ebenfalls mit dem Futter hängt die Darmflora zusammen. Leidet der Hund permanent unter einer Übersäuerung der Darmflora, so wirkt sich das auch auf die Analdrüsen aus. Durch die Übersäuerung entstehen giftige Stoffe im Darm. Diese gelangen so in die Analdrüsen, wo sie verhärten und die empfindlichen Drüsen verstopfen.
Durch die Säure im Kot wird auch die Schleimhaut auf Dauer beleidigt und entzündet sich. Wenn dies der Fall ist, kannst du auch mit dem richtigen Hundefutter dagegen wirken. Sprich mit deinem Tierarzt oder koche deinem Hund in Zukunft vorwiegend basisches Hundefutter.
In manchen Fällen kann dieses Problem mit der Analdrüse auch genetisch bedingt sein. Frag ruhig bei deinem Züchter nach, ob dieses Problem bekannt ist. Manche Rassen sind von Natur aus eher anfällig. Dazu zählen Chihuahuas, West Highland Terrier und auch Pudel.
Hausmittel gegen verstopfte Analdrüsen
Wurde die Analdrüse von dir oder vom Tierarzt entleert, so ist nun auf absolute Hygiene zu achten. Reinige die Stelle am besten mit Arnika oder Kamille. Du kannst auch pflegende Cremen auftragen. Sehr gut helfen Salben mit Ringelblume, Kamille oder Zinnkraut.
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Auch kolloidales Silber oder Teebaumöl sind in diesem Fall sehr wirksam. Auch kannst du dir vom Tierarzt eine leicht kühlende Salbe gegen den Juckreiz verschreiben lassen. Wichtig wäre natürlich, dass dein Hund die Salbe nicht sofort wieder ableckt. Da solltest du nun konsequent darauf achten und das Lecken unterbinden.
Ein weiteres Hausmittel sind Flohsamenschalen. Diese sind eine sehr tolle Ballaststoff-Quelle. Sie regen zudem die Verdauung an und bringen die Darmflora in Balance. So wird der Kot meist wieder fester und weist genau die Konsistenz auf, die er haben soll.
Auch Leinsamen, Sesam, Chiasamen oder auch geriebene Karotten können mithelfen, dass sowohl der Kot fester wird, und auch das Ökosystem im Darm passt.
Ein Kombucha Pilz kann ebenfalls dabei helfen die Darmflora wieder aufzubauen. Falls alles nichts hilft, auch der Tierarzt hat spezielle Präparate, mit welchen die Darmflora wieder aufgebaut werden kann.
Langfristige Folgen von Analdrüsenentzündungen
Wenn es einmal zu einer Entzündung der Analdrüsen gekommen ist, so ist die Chance höher, dass dies nun immer wieder vorkommt. Ich selbst habe einen Rudel Hunde, 11 Stück, im Alter zwischen 10 und 5 Jahren und bei keinem einzigen meiner Tiere ist jemals eine Entzündung oder Verstopfung der Analdrüsen vorgekommen. Du musst nun also nicht panisch werden und ständig am Hinterteil deines Vierbeiners schnuppern.
Je öfter jedoch eine Entzündung vorkommt, um so größer ist die Gefahr, dass einmal ein Abszess entsteht. Muss dieses gar operiert werden, so ist die Wundheilung natürlich langfristiger. Zudem ist die Narbe dauerhaft.
Vor allem aber sind die Folgen für deine Fellnase unangenehm. Er muss immer wieder unter lästigen Schmerzen leiden. Auch kann er dauerhaft psychisch belastet werden und sich nicht mehr am Hinterteil anfassen lassen. Bei manchen Tieren ist es schon passiert, dass diese schnappen, sobald jemand auch nur das Hinterteil sanft berührt.
Es ist also absolut empfehlenswert, wenn du bei deinem Hund auf eine gesunde Ernährung achtest. Mit dieser kann gesundheitlich immens viel gesteuert werden.
Speziell das Thema minderwertiges Industriefutter solltest du überdenken. Dabei kommt es jedoch nicht auf den Preis an. Es gibt durchaus hochwertiges Fertigfutter, welches qualitativ besser ist als teures Premium Futter aus dem Handel.