7 Gründe für Schleimigen Durchfall beim Hund

Als verantwortungsbewusster Hundehalter sammelst du natürlich die Hinterlassenschaften deines Vierbeiners ein. Das ist für viele schon bei normalen Häufchen schwierig. Richtig unangenehm wird es bei Durchfall.

Das Gute daran ist, dass du gleich einen genauen Blick auf den Haufen wirfst. Vielleicht fallen dir darin weiße oder durchsichtige Fäden auf. Dann hat dein Hund nicht nur Durchfall, der Kot ist auch noch schleimig.

Was das für deinen Hund bedeutet, wo der Schleim herkommt und ob du damit zum Tierarzt solltest, erfährst du in diesem Artikel.

Schleimiger Durchfall beim Hund: Auf den Punkt gebracht

Schleimiger Durchfall bei deinem Hund ist erstmal unbedenklich, wenn es nur einmalig auftritt. Schleim im Kot kommt aus dem Dickdarm, der den Schleim produziert, damit der Nahrungsbrei besser vorwärts gleitet.

Viel Schleim im Kot oder zusätzlicher Durchfall ist einmalig unbedenklich.

Tritt er häufiger in Kombination auf, deutet das meist auf eine Futtermittelunverträglichkeit hin. Seltener sind Erkrankungen der inneren Organe die Ursache.

Wie schlimm ist schleimiger Durchfall?

Der Kot deines Hundes ist jeden Tag anders. Es ist völlig normal, dass mal etwas Weicheres dabei ist. Auch einmaliger Durchfall kommt vor und bedeutet nicht automatisch, dass dein Hund krank ist.

Etwas Schleim ändert daran nichts.

Es kommt hier auf mehrere Faktoren an. Zeigt dein Hund weitere Symptome, reicht auch einmaliger, schleimiger Durchfall, damit du zum Tierarzt gehen solltest.

Auch wenn der Durchfall immer wiederkommt oder über Tage anhält, ist das ein Fall für den Experten. Wie schlimm es dann genau um deinen Hund steht, muss die Diagnostik zeigen.

Allein ist einmaliger, schleimiger Durchfall aber kein Alarmsignal.

Schleimigen Durchfall beim Hund erkennen

Schleimigen Durchfall erkennst du an weißlichem oder durchsichtigem Schleim, der den Hundekot durchzieht. Es kann sich dabei um wenige Tropfen oder Fäden handelt.

Möglicherweise macht der Schleim aber auch einen größeren Anteil des Kotes aus.

Um schleimigen Durchfall zu erkennen, ist also ein genauerer Blick nötig. Du schaffst das, es dient dem Wohle deines Hundes!

Deswegen ist der Kot schleimig

Genau genommen setzt dein Vierbeiner bei jedem Stuhlgang etwas Schleim mit ab. Der Schleim wird im Darm produziert und hat sogar einen Sinn: Er erleichtert den Transport des Nahrungsbreis.

Durch den Schleim an den Darmwänden gleitet er besser vorwärts. Am Ende gelangt ein bisschen etwas davon in den Kot und wird mit ausgeschieden.

Deswegen glänzen die Häufchen deines Hundes manchmal. Sehr wenig Schleim ist also auch bei festem, normal geformtem Stuhlgang möglich und unbedenklich.

Wie wichtig ist die Farbe des Schleims?

Hat dein Hund schleimigen Durchfall, fällt dir möglicherweise auch Schleim in anderen Farben auf. Neben klarem oder weißem Schleim kann dieser auch in Gelb oder Rot auftreten.

Die Farbe ist hierbei tatsächlich sehr wichtig. Während weißer und klarer Schleim häufig unbedenklich ist, sind es gelber und roter Schleim niemals.

Gelber Schleim deutet auf Fleischmangel im Futter oder auf ein starkes Leberproblem hin. Roter Schleim könnte mit inneren Blutungen zusammenhängen.

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7 Ursachen für schleimigen Durchfall

Du weißt jetzt, dass etwas Schleim völlig normal sein kann, solange er weiß oder durchsichtig ist.

In Verbindung mit Durchfall ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es sich um ein gesundheitliches Problem handelt. Bei einmaligem Durchfall mit Schleim brauchst du dir aber keine Sorgen zu machen.

Hält der Durchfall an, hängt er vermutlich mit

• einer Futtermittelumstellung (mit möglicher Unverträglichkeit),
• Medikamenten, die dein Hund seit Kurzem einnimmt,
• Stress,
• Endoparasiten wie Würmern sowie
• Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse,
• Leber oder
• des Darms

zusammen.

❔ Grund #1: Futterumstellung

Viele Hunde bekommen täglich dasselbe Futter. Ihr Darm weiß also ganz genau, was auf ihn zukommt, wenn es etwas zu essen gibt.

So eine Gewöhnung kann tatsächlich einsetzen. Man denke nur an Pawlow, der seinen Hund ohne sichtbares Futter zum Sabbern brachte.

Wenn der Darm deines Hundes bestimmtes Futter erwartet, kann ihn eine Veränderung also kurzzeitig aus dem Gleichgewicht bringen.

Übrigens legte Pawlow auch den Grundstein für den Placeboeffekt (Quelle). Wieder war bei der Forschung ein Hund beteiligt.

Hast du vor Kurzem das Futter deines Hundes umgestellt, liegt das Symptom also möglicherweise daran. In dem Fall kannst du wieder auf das gewöhnte Futter wechseln und die Umstellung langsamer vollziehen. Durchfall und Schleim sollten dadurch wieder verschwinden.

Genauer klärt dich dieses Video über die Futterumstellung auf.

Futterumstellung beim Hund - Tierarzt erklärt was zu beachten ist!

Futtermittelunverträglichkeit

Es ist möglich, dass dein Hund etwas in seinem Futter nicht verträgt. Das kann auch passieren, wenn du sein Futter gar nicht umgestellt hast. Hersteller verändern ihre Rezeptur immer wieder.

Eventuell ist jetzt etwas darin enthalten, was deinem Hund Schwierigkeiten bei der Verdauung bereitet.

Schaue dir dafür die Zusammensetzung deines Futters an. Am häufigsten sind Rind, Milchprodukte, Huhn und Getreide für die Unverträglichkeiten verantwortlich (englische Quelle).

Tritt der Durchfall bei deinem Hund auch nur nachts auf, ist das ein weiteres Indiz dafür, dass das Futter die Ursache ist.

❔ Grund #2: Medikamente

Verdauungsbeschwerden stehen bei vielen Medikamenten ganz oben auf der Liste der Nebenwirkungen. Antibiotika stören beispielsweise die Darmflora, sodass es anschließend eine Weile zu Beschwerden kommen kann.

Das ist beim Hund nicht anders als beim Menschen.

Zusätzlich kann es bei Medikamenten, die Sartane enthalten, zu Durchfall kommen.

Sartane sind beispielsweise in Blutdrucksenkern enthalten und werden bei weiteren Herzproblemen sowie bei Nierenerkrankungen eingesetzt.

Nimmt dein Hund regelmäßig Medikamente ein oder musste es vor kurzem, schaue auf die Packungsbeilage. Steht „Durchfall“ bei den Nebenwirkungen, könnte sein Problem darauf zurückzuführen sein.

❔ Grund #3: Stress

Stress führt zu vielen verschiedenen körperlichen Symptomen. Der Schleim kann in diesem Fall von geschlucktem Speichel kommen.

Hecheln, was ebenfalls eine Begleiterscheinung von Stress ist, regt die Speichelproduktion an. Schluckt dein Hund mehr davon, bleibt dieser möglicherweise als Schleim im Kot übrig.

Auch der Durchfall lässt sich durch den Stress erklären. Die Stresshormone wirken sich auf die Resorptionsfähigkeit des Darmes aus.

Viel Stress bedeutet, dass der Darm weniger Wasser aus dem Kot zurückholt. Dadurch wird dieser weicher und es kommt schließlich zu Durchfall.

❔ Grund #4: Endoparasiten

Endoparasiten wie Würmer greifen den Darm an. Sie saugen sich in der Darmwand fest und ernähren sich vom Blut deines Hundes. Das schwächt ihn nicht nur allgemein, sondern wirkt sich auch speziell auf seine Verdauung aus.

Ist die Darmschleimhaut stark angegriffen, kann sie ihre Arbeit nicht mehr verrichten. Der Nahrungsbrei wird also nicht von Nährstoffen, die der Körper noch brauchen könnte, und Wasser befreit. Stattdessen fließt alles weiter und gelangt wieder ins Freie.

Einen starken Wurmbefall erkennst du bei deinem Hund an

• (schleimigem) Durchfall,
• Erbrechen,
• Gewichtsverlust,
• stumpfem Fell,
• Infektanfälligkeit und
• einem aufgeblähten Bauch (vor allem bei kleinen Hunden und Welpen).

❔ Grund #5: Bauchspeicheldrüsenerkrankungen

Bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, einer Pankreatitis, kommt es seltener zu Durchfall. Der ist eher ein typisches Symptom bei einer Pankreasinsuffizienz, also einer Bauchspeicheldrüsenschwäche.

Dabei entsteht der Durchfall im Dünndarm, weil dort die Verdauung nicht mehr richtig funktioniert. Weil der Schleim im Dickdarm produziert wird, ist schleimiger Durchfall bei Pankreasinsuffizienz eher ungewöhnlich. Er kommt aber auch vor.

❔ Grund #6: Lebererkrankungen

Leberprobleme führen bei Hunden oft zu verschiedenen Verdauungsbeschwerden. Am häufigsten sind Erbrechen und Durchfall. Zusätzlich wird dein Hund an Fieber leiden.

Auch hier ist der Schleim möglich, aber nicht immer vorhanden.

❔ Grund #7: Darmerkrankungen

Darmerkrankungen führen selbstverständlich besonders oft zu Durchfall. Dabei ist es egal, ob der Dünn- oder Dickdarm betroffen ist. Ist der Durchfall schleimig, wird aber eher der Dickdarm erkrankt sein.

Der schleimige Durchfall könnte mit einer Entzündung zusammenhängen. Wird sie chronisch, spricht man von der Inflammatory Bowel Disease, kurz IBD.

Die Bezeichnung meint eine Entzündung, die immer wieder zu Verdauungsbeschwerden führt, deren Ursprung man aber nicht kennt. Forscher vermuten eine genetische Ursache, bisher fehlen aber die Beweise.

Es ist gut möglich, dass die Entzündung unter anderem durch eine Autoimmunreaktion hervorgerufen wird (Quelle).

🩺 Muss ich mit schleimigem Durchfall zum Tierarzt?

Wie gesagt, ist einmaliger, schleimiger Durchfall kein Fall für den Tierarzt. Die Verdauung funktioniert nicht immer perfekt. Kleinere Fehler passieren und sind nicht behandlungsnotwendig.

Fällt dir schleimiger Durchfall bei deinem Hund auf, beobachte ihn aber aufmerksam. Bleibt der Durchfall mehrere Tage oder mischt sich Blut dazu, solltest du deinen Tierarzt aufsuchen.

Das gilt auch, wenn zu dem Durchfall Erbrechen hinzukommt oder der Kot sehr flüssig wird. Dann verliert dein Hund gefährlich viel Wasser und sollte schneller untersucht werden.

Das passiert beim Tierarzt

Je nach weiteren Symptomen wird dein Tierarzt deinen Hund einmal komplett auf den Kopf stellen. Es können Blutuntersuchungen, Röntgenbilder und Ultraschalluntersuchungen auf ihn zukommen.

Auf jeden Fall steht eine Kotuntersuchung an. Dafür bringst du am besten direkt zu deinem Termin eine frische Probe mit. Diese wird dein Tierarzt auf Parasiten untersuchen. Bleibt die Untersuchung ergebnislos, schickt er die Probe vielleicht noch ins Labor für weitere Tests.

Therapie

Bei Stress und Futtermittelunverträglichkeiten gestaltet sich die Therapie einfach: Vermeide Stress und gewisse Nahrungsmittel.

Auch die Behandlung gegen Würmer geht schnell. Dein Hund erhält eine Wurmkur in Form einer Tablette. Je nach Befall braucht er einige Tage später eventuell eine zweite Tablette.

Anschließend solltest du die Behandlung regelmäßig wiederholen. Empfohlen wird eine Wurmkur alle drei Monate. Mindestens jährlich solltest du deinen Hund auf jeden Fall entwurmen.

Arbeitet die Bauchspeicheldrüse nicht richtig, braucht dein Vierbeiner dauerhaft Medikamente. Auch bei Lebererkrankungen wirst du vermutlich nicht um Medikamente herumkommen.

Funktioniert das Organ aufgrund eines Tumors nicht mehr richtig, hilft vielleicht eine OP. Dafür muss der Tumor aber günstig liegen und darf nicht zu groß sein.

Bei IBD greifen Tierärzte zu einer Mischung aus Kortison und Immunsuppressiva. Diese gibst du deinem Hund höchstwahrscheinlich nicht dauerhaft, sondern nur dann, wenn er Symptome zeigt.

Prognose

In den meisten Fällen handelt es sich bei schleimigem Durchfall um einen harmlosen Stolperer des Verdauungssystems. Die Prognose ist also sehr gut.

Auch bei chronischen Erkrankungen gibt es wirksame Medikamente, die deinem Hund das Leben erleichtern.

Leidet dein Hund an einem Lebertumor, kommt es ganz darauf an, wo dieser genau sitzt. Mit Glück lässt er sich einfach entfernen.

Ich war aber auch schon bei OPs dabei, bei denen der Hund leider in der Narkose blieb. Als der Tierarzt einen direkten Blick auf den Tumor werfen konnte, musste er feststellen, dass er inoperabel ist. Das ist traurig, aber zum Glück selten.

Mein Hund hat schleimigen Durchfall: Das Fazit

Schleimiger Durchfall klingt ekelig, ist aber nur selten ein Hinweis auf eine lebensbedrohliche Erkrankung. Vermutlich tritt er nur einmalig auf. Die nächsten Häufchen sind schon wieder normal.

Trotzdem solltest du diese Auffälligkeit ernst nehmen. Immerhin können sowohl Schleim als auch Durchfall Teil einer schwereren Krankheit sein.

Deswegen ist es wichtig, dass du die Hinterlassenschaften deines Hundes immer kontrollierst.

Fällt dir etwas auf, musst du nicht sofort eine Probe mitnehmen. Aber behalte es im Hinterkopf. Mache vielleicht ein Foto davon, um es deinem Tierarzt zeigen zu können, falls weitere Symptome hinzukommen.

Häufig gestellte Fragen