Rote Pfoten beim Hund: Ursachen & Behandlung

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Die regelmäßige Kontrolle der Hundepfoten ist wichtig für ihre Gesundheit. Dadurch fallen dir auch Veränderungen, etwa plötzliche Rötungen, direkt auf.

Außerdem stellst du vielleicht fest, dass dein Hund Rechts- oder Linkshänder ist. Das gibt es tatsächlich. Welche Pfote dein Hund präferiert, hängt sogar davon ab, welche Hand du lieber benutzt (englische Quelle).

Normalerweise sind die Ballen deines Hundes schwarz, braun oder rosa. Tiefrot sollten sie nicht sein. Aber deswegen schon wieder zum Tierarzt fahren und die ganze Diagnostik zahlen …

Woher die Rötung kommt, verrate ich dir heute. Zusätzlich erfährst du, ob du mit roten Pfoten zum Tierarzt musst und wie dein Hund seine natürliche Pfotenfarbe zurückbekommt.

Rote Pfoten beim Hund: Auf den Punkt gebracht

Rote Pfoten entstehen durch Entzündungen, Parasiten, Pilze, Verbrennungen und Allergien. Es handelt sich dabei nicht um lebensbedrohliche Krankheiten, sodass du die Rötung zwei Tage zu Hause beobachten kannst. Bessert sie sich nicht, gehe mit deinem Hund zum Tierarzt.

Rotes Fell an den Pfoten kommt durch Farbstoffe im Hundespeichel zustande.

Sind rote Pfoten beim Hund normal?

Hundepfoten können ganz unterschiedliche Farben haben, ohne dass ein gesundheitliches Problem zugrunde liegt.

Schließlich können auch Hunde helle und dunkle Haut haben, was sich an ihren Pfotenballen besonders gut zeigt. Dabei kann es mit der blauen Zunge, beim Chow-Chow, Shar-Pei und Eurasier, auch sehr exotisch werden.

Rote Pfoten, ich rede nicht von leichter Rosafärbung, sind aber nie normal. Sie deuten für gewöhnlich auf eine Erkrankung oder Verletzung hin.

Warum dein Hund rote Pfoten hat

Woher dein Hund die auffällig roten Pfoten hat, lässt sich nicht so einfach sagen. Es gibt viele Ursachen, die zu roten Pfoten führen. Zu den häufigsten Pfotenkrankheiten gehören

  • Entzündungen,
  • Hautreizungen,
  • Parasiten,
  • Pilzinfektionen,
  • Verbrennungen und
  • Allergien (auch bei rotem Fell)

Entzündung

Entzündungen haben fünf Leitsymptome, durch die man sie erkennen kann:

  • rubor (Rötung),
  • tumor (Schwellung),
  • dolor (Schmerz),
  • calor (Überwärmung) und
  • functio laesa (eingeschränkte Funktion).

Treten all diese Symptome auf einmal auf, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Entzündung. Wie du siehst, gehört auf die Rötung dazu.

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, wodurch es an den Pfoten zu Entzündungen kommt. Vielleicht hatte dein Hund eine kleine Verletzung, die nicht richtig abgeheilt ist.

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Oder ihm steckt eine Granne zwischen den Zehen fest, die sich in die Haut bohrt.

Ist die Haut an den Pfoten entzündet, sprechen wir allgemein von einer Pododermatitis.



Hautreizungen

Es muss nicht immer eine ausgewachsene Entzündung sein. Schon eine einfache Hautreizung führt dazu, dass sich die Haut rötet.

Eine Hautreizung wird beispielsweise durch Brennnesseln oder Pestizide hervorgerufen. Sie kann überall am Körper auftreten, kommt bei Hunden aber häufiger im oder am Maul vor.

Viele Hunde nehmen gerne alles auf, was sie finden. Wenn sie feststellen, dass die Brennnessel nicht schmeckt, sondern sogar brennt, ist es schon zu spät.

Natürlich sind auch ihre Pfoten stärker betroffen, weil sie immer barfuß laufen. Liegen die Reizstoffe auf dem Boden, treten sie schnell darauf und entwickeln Rötungen.

Parasiten

Grasmilben sind vor allem im Sommer ein Problem. Sie bevorzugen die Pfoten deines Hundes als Lebensraum und verstecken sich zwischen den Zehen.

Dort beißen sie in die Haut und ernähren sich vom Zellsaft. Die Stiche jucken und führen zu Rötungen. Das Lecken und Beißen deines Hundes verstärkt die Symptome zusätzlich.

Weitere Parasiten, die man spontan gar nicht mit den Pfoten in Verbindung bringt, sind Würmer, genauer Hakenwürmer. Ancylostomatidae heißen die Viecher. Sie dringen nicht über das Maul deines Hundes in ihn ein, sondern durch seine Pfoten.

Das klingt so gruselig wie es ist: Hakenwürmer bohren sich ein Loch in die Blutbahn und gelangen darüber in den Darm. Mehr über Hakenwürmer erfährst du in diesem Video.

In Deutschland ist der Hakenwurm nicht weit verbreitet. Dennoch ergaben 2003 zusammengetragene Daten der letzten Jahre, dass von 2717 untersuchten Hunden 8,6 % mit Hakenwürmern befallen waren (englische Quelle).

Pilzinfektionen

Pilzinfektionen betreffen bei Hunden vor allem Pfoten und Ohren, wenn es sich um Schlappohren handelt. Das liegt daran, dass beide Körperstellen warm und feucht sind.

Besonders nach einem Badeausflug solltest du deinen Hund daher gründlich abtrocknen und weder seine Ohren noch seine Füße vergessen.

Hautpilze erkennst du an

  • kreisrundem Haarausfall,
  • Rötungen,
  • nässender Haut und
  • Juckreiz.

Erfahre mehr über Pilzinfektionen bei deinem Hund:

Verbrennung

Verbrennen wir uns, wird die verbrannte Haut heiß, schmerzt und bleibt auch nach dem Kühlen auffallend rot. Bei Hunden ist es genauso. Ihre Pfoten sind vor allem durch heißen Asphalt im Sommer gefährdet.

Wir denken da kaum dran, weil wir selten barfuß auf Asphalt laufen. Deswegen merken wir gar nicht, wie heiß der Boden wird.

Tatsächlich heizt sich gerade Asphalt besonders stark auf. Ist es für die Pfoten deines Hundes zu warm, wird er

  • sich weigern, weiterzugehen,
  • tippelnde Schritte machen und
  • Schmerzen äußern.

Eine Verbrennung an den Pfoten erkennst du an

  • starker Rötung,
  • Humpeln und Bewegungsverweigerung
  • Blasenbildung und
  • starken Schmerzen.
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Prüfe daher im Sommer vor einem Spaziergang, ob der Asphalt zu heiß ist. Lege dafür deine Hand dort auf den Asphalt, wo die Sonne direkt draufstrahlt.

Kannst du deine Hand problemlos mindestens sieben Sekunden liegen lassen, ist alles okay. Wird es dir schon vorher unangenehm, ist der Boden auch für deinen Hund zu heiß.

Gehe in dem Fall lieber im schattigen Wald spazieren.

Allergien

Allergien können auf verschiedenen Wegen zu roten Pfoten führen: durch direkten Kontakt oder durch eine Futtermittelallergie. Letztere äußert sich nämlich oft durch juckende Füße.

Den Juckreiz stillt dein Hund, indem er daran leckt oder seine Pfoten beknabbert. Die Rötung entsteht schon vorher durch die Allergie und wird durch das ständige Bearbeiten verstärkt.

Weizen, Rind- und Geflügelfleisch führt bei Hunden besonders oft zu einer Futtermittelallergie. Theoretisch kann aber so gut wie jeder Inhaltsstoff deines Hundefutters die Ursache sein.

Genau herausfinden wirst du es nur durch eine Ausschlussdiät oder mit aufwendigen Allergietests beim Tierarzt.

Rotes Fell an den Hundepfoten

Leidet dein Hund an Juckreiz an den Pfoten, wirst du feststellen, dass nicht nur die Pfoten selbst gerötet sind. Auch sein Fell, zumindest wenn er dort normalerweise weißes oder helles Fell hat, wird rötlich.

Das hängt mit Stoffen in seinem Speichel zusammen. Porphyrine sind Farbstoffe, die auch im Blut vorkommen und es rot färben. Dein Hund trägt sie außerdem im Speichel und in seiner Tränenflüssigkeit.

Kommt das Fell häufig mit diesen Flüssigkeiten in Berührung, reichern sich die Porphyrine dort an und färben es ein. Bei schwarzen Hunden wirst du das kaum bemerken. Besitzer von weißen Hunden werden aber wissen, wovon ich rede.

Porphyrine sind der Grund, weswegen Bichon Frisés, West Highland White Terrier oder weiße Pudel ständig rötliche Verfärbungen im Bart und unter den Augen haben. Das sieht nicht besonders hübsch aus, ist aber normal und kein Grund zur Besorgnis.

Hier erfährst Du 4 Tipps wie Du weißes Hundefell wieder weiß bekommst

Mit roten Pfoten zum Tierarzt?

Fallen dir gerötete Pfoten bei deinem Hund auf, beobachte die Stellen aufmerksam. Verstärkt sich die Rötung oder zeigt dein Hund weitere Symptome wie

  • Berührungsempfindlichkeit und Schmerz,
  • Juckreiz,
  • Lahmheit,
  • Haarausfall und
  • allgemeine Krankheitssymptome (Fieber und Verdauungsbeschwerden),

stelle ihn besser beim Tierarzt vor. Auch wenn die Rötung länger als zwei Tage bestehen bleibt, solltest du einen Experten draufschauen lassen.

Die möglichen Ursachen für die Rötung sind alle nicht lebensbedrohlich. Aber handelt es sich tatsächlich darum und nicht um einen einzelnen Insektenstich, solltest du sie behandeln lassen.

Diagnose

Zur Diagnostik wird dein Tierarzt die Pfoten anschauen und dich nach anderen Symptomen fragen, die dein Hund gezeigt haben könnte.

Ergibt sich daraus für deinen Tierarzt ein eindeutiges Bild, ist die Diagnostik an dieser Stelle schon abgeschlossen.

Braucht er mehr Informationen, wird er eine Hautprobe entnehmen und einschicken. Zusätzlich wird dein Hund etwas Blut abgeben müssen. Auch eine Stuhluntersuchung ist möglich.

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Röntgen oder Ultraschall kommt hier aber eher nicht zum Einsatz.

Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach der Diagnose.

Gegen die Entzündung bekommt dein Vierbeiner Antibiotika und Entzündungshemmer. Hat er sich einen Fremdkörper eingetreten, muss dieser zusätzlich entfernt werden.

Hautreizungen lassen schnell von selbst nach, wenn dein Hund den reizenden Stoffen nicht mehr ausgesetzt wird. Bis dahin kannst du ihm mit einem Schmerzmittel helfen und solltest dafür sorgen, dass er seine Pfoten nicht beleckt.

Gegen Parasiten bekommt dein Hund Antiparasitika, die Würmer und Milben absterben lassen.

Gegen Pilze helfen Antimykotika, die du wahrscheinlich lange anwenden musst. Pilze sind hartnäckig, sodass sich die Behandlung leicht über viele Wochen hinzieht.

Brandblasen solltest du niemals öffnen. Je nach Schwere der Verbrennung wird dein Tierarzt mit Salben und Verbänden arbeiten, die regelmäßig gewechselt werden müssen.

Gegen eine Allergie hilft nur, das Allergen zu vermeiden. Wahrscheinlich bedeutet das für deinen Hund, dass er anderes Futter braucht. Dein Tierarzt kann dich da beraten.

Prognose

Rote Pfoten kommen nicht von lebensgefährlichen Krankheiten. Mit der richtigen Behandlung werden sie wieder vollständig verschwinden. Du musst keine bleibenden Schäden erwarten. Das wäre nur möglich, wenn du die Pfoten unbehandelt lässt und dein Hund ernste Symptome entwickelt.

Rote Pfoten beim Hund: Das Fazit

Rote Pfoten sind also nicht normal, aber auch nicht allzu bedrohlich. Wie so oft bei auf den ersten Blick nicht zuordenbaren Symptomen kannst du deinen Hund zwei Tage beobachten.

Zeigt er weitere Symptome oder lässt die Rötung nicht nach, solltest du aber auf jeden Fall zum Tierarzt gehen.

Die meisten Ursachen für rote Pfoten bedürfen nämlich einer tierärztlichen Behandlung. Von allein verheilen sie kaum. Im Fall der Allergie braucht dein Hund zusätzlich ein anderes Futter. Das solltest du in Absprache mit deinem Tierarzt auswählen.

Mit roten Pfoten musst du also nicht die nächste Tierklinik ansteuern. Im Auge behalten solltest du sie aber trotzdem.

Häufig gestellte Fragen

Warum hat mein Hund rosa Pfoten?

Rosa verfärbtes Fell an den Pfoten kann von Porphyrinen im Speichel kommen. Rosa Haut könnte auf eine leichte Entzündung oder Reizung hindeuten.

Wie sehen entzündete Pfoten beim Hund aus?

Entzündete Pfoten sind gerötet und führen zu Juckreiz bei deinem Hund. Beleckt er sich dort ständig, fällt ihm zusätzlich das Fell aus.

Was kann man Hunden auf die Pfoten schmieren?

Kokosöl und Bienenwachs eignen sich gut als natürliche Pflege der Pfoten. Sie schützen die Haut vor äußeren Einflüssen und geben Nährstoffe weiter, die die Haut zur Regeneration braucht.

Wie sollten Pfoten aussehen?

Die Haut der Ballen sollte glatt, geschmeidig und weich sein.

Ist Vaseline gut für Hundepfoten?

In Vaseline sind möglicherweise gesundheitsschädliche Stoffe enthalten, sodass sie sich nicht zur Behandlung der Pfoten eignet. Besser ist Kokosöl oder Hischtalk.

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