Helden des Waldes – Vitalpilze für deinen Hund

Vitalpilze für den Hund - Auricularia auricula-judae (Judasohr oder Chinesische Morchel)
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Wenn man an Pilze denkt, fallen einem als erstes bestimmt Champignons oder Steinpilze als Suppe, in Soßen oder Omelettes ein.

Dass Penicillin, das erste Antibiotikum, aus einem Pilz gewonnen wurde, vergisst man bei all den Leckereien schnell.

Aber warum da schon aufhören? Wenn Penicillin aus Pilzen bei der Bekämpfung von Krankheiten helfen kann, verstecken sich in Pilzen vielleicht noch ganz andere Kräfte?

Diese Superpilze nennen sich auch Vitalpilze. Im Folgenden verrate ich dir, welche Pilze zu diesen Vitalpilzen gehören und wie sie wirken. Außerdem erfährst du, ob sie tatsächlich die unterschätzten Helden des Waldes sind.

Was sind Vitalpilze?

Unter der Bezeichnung Vitalpilze, Heilpilze oder Medizinalpilze werden verschiedene Pilze zusammengefasst.

Coprinus comatus (Schopftintling)
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Diesen sagt man heilende Kräfte bei unterschiedlichen Krankheiten nach. Die Anwendung dieser Pilze in der Medizin nennt man Mykotherapie.

Der Begriff „Vitalpilz“ ist in Deutschland nicht rechtlich geschützt. Die Wirksamkeit dieser Pilze ist bisher auch nicht besonders gut erforscht.

Nur weil ein Pilz im Reagenzglas oder unter Laborbedingungen eine Wirkung gezeigt hat, lässt sich das nicht ohne Weiteres auf den Hund oder den Menschen übertragen.

Geschichte der Vitalpilze

Ihren Ursprung hat diese alternative Heilmethode in China.

Schon vor über 4000 Jahren schätzten die Menschen dort Pilze als Arzneimittel. Auch in Europa waren Pilze als Heil- und Nahrungsmittel schon bekannt.

Inonotus obliquus (Schiefer Schillerporling)
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Ötzi hatte beispielsweise Birkenporling und Zunderschwamm dabei, als er vor über 5000 Jahren über die Alpen wanderte.

So berühmt wie in Asien war die heilende Wirkung von Pilzen bei uns aber nicht. Pilze sammeln, um mit ihnen Krankheiten zu bekämpfen, war Aufgabe von Kräuterweibern.

Diese wurden mit Hexerei in Verbindung gebracht. Mit ihrem Schaffen wollten andere Menschen daher so wenig wie möglich zu tun haben.

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So dauerte es bei uns noch bis in die 1950er Jahre, bis in Europa und den USA Medikamente mit oder aus Pilzen auf den Markt kamen. Seit dem sind Forscher aber sehr interessiert an Pilzen und ihrer Heilkraft.

Welche Vitalpilze gibt es?

Es existieren viele Pilze, die zu den Vitalpilzen gezählt werden. Die zwölf wichtigsten sind:

  • Agaricus blazei murrill (Mandel- oder Sonnenpilz)
  • Auricularia auricula-judae (Judasohr oder Chinesische Morchel)
  • Inonotus obliquus (Schiefer Schillerporling)
  • Coprinus comatus (Schopftintling)
  • Cordyceps sinensis (Chinesischer Raupenpilz)
  • Coriolus versicolor (Schmetterlings-Tramete)
  • Hericium erinaceus (Igel-Stachelbart)
  • Grifola frondosa (Laubporling oder Maitake)
  • Pleurotus ostreatus (Austernpilz)
  • Polyporus umbellatus (Eichhase)
  • Ganoderma lingzhi (Reishi oder Lingzhi)
  • Lentinula edodes (Shiitake)

All diesen Pilzen werden traditionell verschiedene Wirkungsspektren nachgesagt.

Hund schaut mehrere Pilze auf einer Wiese an
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So soll der Igel-Stachelbart bei Magen-Darm-Beschwerden helfen, während Eichhase eher für Haut- und Haarprobleme geeignet ist.

Dass der Maitake das Immunsystem aktiviert, konnten Forscher bei Versuchstieren nachweisen (Quelle in englischer Sprache).

Der Maitake soll sogar unterstützend während oder nach einer Chemotherapie eingesetzt werden. Sprich das unbedingt vorher mit deinem Tierarzt ab!

Impfung beim Tierazt
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Setze außerdem niemals ausschließlich auf die Heilkraft der Natur, wenn dein Hund so schwer krank ist.

Inhaltsstoffe

Wie genau sich eine Mischung aus Vitalpilzen zusammensetzt, kommt natürlich darauf an, welche Pilze sie enthält. Grob kann man aber sagen, dass Vitalpilze folgende Stoffe enthalten:

  • Kohlenhydrate
  • Proteine
  • Lipide
  • Ballaststoffe
  • Aminosäuren
  • Enzyme
  • Vitamine
  • Spurenelemente
  • Mineralien
  • Lektine
  • Polyphenole
  • Steroide
  • Alkaloide
  • Isoprenoide

Anwendungsbereiche beim Hund

Aus ihrer Zusammensetzung ergeben sich verschiedene Auswirkungen auf den Körper deines Hundes. Vitalpilze wirken…

  • entzündungshemmend,
  • antioxidativ,
  • antibakteriell,
  • antiviral,
  • antimykotisch (gegen Pilzinfektionen),
  • immunmodulierend (das Immunsystem verstärkend oder abschwächend),
  • psychoaktiv (das Bewusstsein beeinflussend),
  • antitumoral (Tumore bekämpfend),
  • lipidsenkend (senkt die Bluttfettwerte) und
  • antidiabetisch (senkt den Blutzuckerspiegel).

Das klingt vielversprechend.

Carolina Dog lächelt
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Wären die Wirkungen doch nur schon wissenschaftlich nachgewiesen. Stand jetzt dürfen Vitalpilze nämlich nicht als Arzneimittel verkauft werden.

Das bedeutet, sie gehen als Nahrungsergänzungsmittel über den Ladentisch und unterliegen damit anderen Voraussetzungen.

Gerade wenn die Pilze aus anderen Ländern kommen, musst du mit niedriger Qualität rechnen. Die Pilze sind dann eventuell gestreckt oder verunreinigt.

Das ist vor allem bei Produkten aus China der Fall. Sie enthalten häufiger schädliche oder giftige Substanzen (Quelle).

Auch aus diesem Grund solltest du Vitalpilze nicht auf eigene Faust anwenden. Beziehe deinen Tierarzt in dein Vorhaben ein.

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Ersetze niemals die von ihm Tierarzt angeordnete Therapie mit Vitalpilzen!

Warum haben Pilze so viele Wirkungen?

Pilze müssen sich im Wald gegen allerhand Fressfeinde, Parasiten und andere Kleinstlebewesen durchsetzen.

Sie haben keine Zähne, mit denen sie das machen können. Weglaufen dürfte auch schwierig werden.

Daher hat die Natur sie mit allen möglichen Abwehrmechanismen ausgestattet. Pilze stellen Antibiotika her, um sich gegen Bakterien zu schützen.

Antimykotika halten ihnen andere Pilze vom Leib. Auch gegen Viren und Parasiten stellen Pilze Stoffe her, damit sie in Ruhe wachsen und sich vermehren können.

Gegen Fressfeinde helfen ihnen Gifte, die bei einigen Pilzen schon in geringen Mengen sehr gefährlich werden können.

Bist du schon mal in den Genuss einer Hautpilzinfektion gekommen? Dann weißt du sicherlich, wie nervtötend und langwierig die Behandlung ist.

Pilze sind nun mal Überlebenskünstler und wir versuchen, von ihren Künsten zu profitieren.

Dosierung und Darreichungsformen

Vitalpilze gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen.

Du kannst Pilzpulver, Extrakt, Tabletten oder Kapseln kaufen. Außerdem gibt es noch homöopathische Globuli aus Vitalpilzen. Die Dosierung richtet sich nach dem Produkt und Bellos Gewicht.

Dosierung von Pilzpulver

  • Hunde bis 10 kg: 1 g Pulver täglich
  • Hunde bis 20 kg: 2 g Pulver täglich
  • Hunde bis 40 kg: 3 g Pulver täglich
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Dosierung von Pilzextrakt

  • Hunde bis 10 kg: 250 mg Extrakt täglich
  • Hunde bis 20 kg: 500 mg Extrakt täglich
  • Hunde bis 40 kg: 1000 mg Extrakt täglich

Dosierung von Pilztabletten und -kapseln

Tabletten und Kapseln aus Vitalpilzen werden in der Regel gleich dosiert. Pro 10 kg Körpergewicht bekommt dein Hund eine Tablette, bzw. Kapsel pro Tag.

Dosierung von Pilzglobuli

  • Hunde bis 10 kg: 3 Globuli
  • Hunde bis 25 kg: 5 Globuli
  • Hunde ab 26 kg: 8 Globuli
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Globuli aus Vitalpilzen kannst du häufig mehrmals täglich geben.

Die hier angegebenen Dosierungen entsprechend nicht zwingend deinem Produkt.

Achte daher unbedingt auf die beiliegenden Hinweise und sprich im Zweifel mit deinem Tierarzt. Viele Hersteller empfehlen außerdem, etwas geringer dosiert zu beginnen.

Manche Hunde reagieren mit Verdauungsbeschwerden auf die Pilze. Mit der halben Dosis, welche du langsam steigerst, verringerst du die Gefahr dafür.

Literaturempfehlung

Mykotherapie für Tiere
  • Pulfer, Wanda May (Autor)

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Nebenwirkungen

Hund schaut einen Pilz im Wald an
Rita_Kochmarjova / Shutterstock.com

Pilze können allergische Reaktionen auslösen. Auch ein durch Vitalpilze ausgelöster Hautausschlag ist möglich.

Außerdem kann durch die neuen Stoffe im Hundefutter zu Verdauungsbeschwerden kommen. Besonders bei empfindlichen Tieren ist das der Fall.

Darüber hinaus sind Pilze manchmal mit schädlichen Stoffen belastet. Dazu gehören Schwermetalle, Pestizide und Mykotoxine. Letzteres sind Gifte, die verschiedene Schimmelpilze als Schutz abgeben.

Diese sind bereits in geringen Mengen sehr giftig. Achte daher immer darauf, dass du nur von seriösen Herstellern kaufst, die ihre Bezugsquellen angeben.

Gibt es Hunde, die keine Vitalpilze bekommen dürfen?

Pilze können mit Medikamenten wechselwirken. Ist dein Hund auf Medikamente angewiesen, sprich unbedingt mit deinem Tierarzt, bevor du zu Vitalpilzen greifst.

Aufgrund der möglichen Verunreinigungen sollten trächtige und säugende Hündinnen sowie Welpen ebenfalls keine Vitalpilze bekommen.

Fazit

Ohne Frage, gäbe es Penicillin nicht, sähe die Welt heute ganz anders aus. Pilze stellen extrem wirksame Antibiotika her, die wir uns gern zunutze machen.

Die meisten anderen Wirkungen, die man ihnen nachsagt, sind aber leider noch nicht ausreichend erforscht. Häufig musst du bei Vitalpilzen daher auf Erfahrungsberichte vertrauen.

Einen solchen findest du in diesem Video.

Heilpilze Vitalpilze 7 Meine Erfahrungen

In der richtigen Dosis, bzw. unterdosiert zur Eingewöhnung, schaden Vitalpilze sicher nicht.

Aber sie ersetzen gleichzeitig eben auch keine Medikamente. Gerade wenn dein Hund bereits welche bekommt, können Vitalpilze sogar gefährlich werden.

Wende sie daher nicht ohne Rücksprache mit deinem Tierarzt an und gib sie nur unterstützend zu der von ihm verordneten Therapie.

Häufig gestellte Fragen

Ich habe gelesen, dass manche Vitalpilze gegen Diabetes helfen. Aber wenn ich sie kaufen möchte, steht Diabetes bei den Anwendungsbereichen nicht dabei. Woran liegt das?

Vitalpilze gelten in Deutschland nicht als Arzneimittel, sondern als Nahrungsergänzungsmittel. Als solche ist es Herstellern untersagt, ihre Produkte als wirksam bei chronischen und schweren Krankheiten zu beschreiben.

Mein Hund bekommt regelmäßig Medikamente. Kann ich ihm zusätzlich Vitalpilze geben?

In diesem Fall solltest du die Gabe vorab mit deinem Tierarzt besprechen, da Vitalpilze mit Medikamenten wechselwirken können.

Mein Hund reagiert auf Vitalpilze mit starken Verdauungsbeschwerden. Woran liegt das?

Verdauungsbeschwerden können als Nebenwirkung auftreten. Manche Hersteller behaupten auch, dass eine kurze aber heftige Reaktion auf Vitalpilze damit zusammenhängt, dass die Pilze Giftstoffe aus dem Hund spülen.

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