Leinöl für den Hund – das „flüssige Gold“

Leinöl für den Hund
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Leinöl ist ein sehr feines und vielseitiges Pflanzenöl. Kleinste Mengen reichen bereits aus, um die tägliche Futterration Deines Hundes mit wertvollen Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren anzureichern. Wir verraten Dir, wofür Dein Hund diese Fette braucht und wie Du das Öl am besten anwendest.

Pflanzenöle enthalten seltene Fettsäuren

Um den Stoffwechsel optimal in Gang zu halten, braucht Dein Hund eine Vielzahl an Fetten und Fettsäuren. Sie sind daran beteiligt, Proteine in Energie zu verwandeln, halten Gewebe und Muskulatur straff und beeinflussen die Neubildung von Haut und Hornzellen.

Neben den Fetten, die Dein Bello über das Fleisch aufnimmt, kann er auch einen gewissen Anteil an pflanzlichen Ölen gut gebrauchen.

Pflanzenöl versorgt Deinen Hund vor allem mit langkettigen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die heutzutage in tierischer Nahrung nur noch selten vorkommen.

Die Herstellungsweise und Gewinnung von Leinöl

Leinöl wird aus den Samen der Flachs-Pflanze gewonnen. Der Flachs oder Gemeine Lein (Linum usitatissimum) gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Neben Öl lieferte die wunderschön Blau blühende Pflanze Fasern für Kleidung und Papier. Schon die alten Ägypter wickelten vor mehr als 3000 Jahren Mumien in Leintücher ein.

Flachs Pflanze

Feinste Leinöle dienten zur Zubereitung und Verdünnung von Ölfarbe. Bis heute wird das Öl zur Imprägnierung hochwertiger Hölzer genutzt und kann chemische Mittel und Lacke ersetzen.

Im 20. Jahrhundert und mit dem Siegeszug der Baumwolle ging der Anbau von Flachs zwar stark zurück, so ganz verschwunden ist er aber nie. Mit dem Aufkommen der gesundheitsbewussten Ernährung und der Liebe zu den Lein-Stoffen, nimmt auch der Flachs-Anbau wieder zu.

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Zur Ölgewinnung dienen die Leinsamen. Gepresst werden sie in aufwändigen Kaltpressverfahren. Auf diese Weise bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe der Keime bestens erhalten.

Leinöl steckt voll gesunder Inhaltsstoffe

Leinöl wird in der Küche als feine Zutat für kalte Speisen genutzt. Der Geschmack kann für Mensch und Tier etwas gewöhnungsbedürftig sein. Die wertvollen Inhaltsstoffe machen das jedoch schnell wieder wett.

Im Leinöl stecken vor allem die mehrfach ungesättigten

  • Omega-3-Fettsäuren
  • Omega-6-Fettsäuren.

Gerade bei den lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren, zu denen auch die im Leinöl enthaltene alpha-Linolen-Säure zählt, gilt Leinöl als unschlagbar. In keinem anderen Öl liegt eine vergleichbare Konzentration (45 % bis 70 %) vor.

Daneben bietet es zahlreiche Mineralien und Vitamine

  • Calcium
  • Magnesium
  • Kalium
  • Eisen
  • Zink
  • Jod
  • Kupfer
  • Natrium
  • Vitamine B1, B2 und B6
  • Vitamine C, D, E und K

Eine weitere Besonderheit im Leinöl sind die Schleimstoffe, die Du vielleicht aus der Zubereitung frischer Leinsamen bereits kennst.

Es ist so gesund, dass es auch als „Flüssiges Gold“ oder „blaues Wunder“ (der blauen Flachs-Blüten wegen) bezeichnet wird. In diesem Video erklärt Dir die Heilpflanzen-Expertin Michaela Schumacher-Frank weitere interessante Details zum Flachs und seinem tollen Öl.

Leinöl: flüssiges Gold - Viriditas Heilpflanzen-Video

So kann Dein Hund von Leinöl im Futter profitieren

Fette und Fettsäuren haben im Stoffwechsel Deines Hundes eine große Bedeutung. Im Magen und Darm werden die Fette zerlegt und als winzige Fetttröpfchen über das Blut durch den Körper transportiert.



Fette sind unter anderem am

  • Aufbau der Zellstrukturen
  • Erhaltung des Muskelgewebes
  • reibungslosen Funktion der Immunabwehr
  • Gelenkstoffwechsel und
  • Funktionsweise des Gehirns

beteiligt.

Leinöl ist im Humanbereich bereits sehr gut erforscht und konnte hervorragende Ergebnisse bei

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Diabetes
  • Arthrose
  • Allergien
  • erhöhten Cholesterinwerten (beim Hund entspräche das der „Hyperlipidämie“)

erzielen.

Die Schleimstoffe im Leinöl können sich zudem lindernd bei

  • Gelenkartrosen sowie
  • Beschwerden der Atemwege
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auswirken.

Als wahres Wundermittel gelten Öle bei Hautproblemen aller Art. Kennst Du bei Deinem Hund

  • trockene, schuppige oder rissige Haut
  • ständigen Juckreiz oder
  • unerklärliche Rötungen

dann probiere doch einfach mal Leinöl aus.

In diesem Fachartikel erklärt die Tierärztin Dr. Anja Hesse, warum viele Tiere heute unter einem Mangel an wertvollen Fettsäuren leiden und wie dies Juckreiz begünstigen kann.

Leinöl für den Hund richtig dosieren

Wie alle anderen Pflanzenöle wird auch Leinöl für den Hund sehr sparsam dosiert.

Als Richtwerte gelten

  • für kleine bis mittelgroße Hunde: 1/2 Teelöffel Öl täglich
  • für große Hunde: 1/2 Teelöffel Öl pro 10 kg Körpergewicht täglich

Mische Deinem Hund das Öl einfach unter das tägliche Nassfutter. Manche Hunde lieben Leinöl gemeinsam mit etwas Quark oder Hüttenkäse. Sollte Deine Fellnase das Öl verweigern, probiere es doch mal mit Lachsöl oder Schwarzkümmelöl.

Kann Leinöl überdosiert werden und schaden?

Hast Du Deinem Hund einmalig zu viel Öl gegeben, ist das nicht weiter schlimm. Wahrscheinlich bekommt er etwas Durchfall oder erbricht das Futter wieder. Weitere Schäden durch das Öl sind nicht zu befürchten.

Gibst Du dauerhaft zu viel Öl, kann sich das belastend auf den Darm Deines Hundes auswirken. Pflanzenöle in Maßen tun Deinem Bello gut. Insgesamt sind sie für Fleischfresser wie den Hund aber etwas schwerer zu verdauen als tierische Fette. Zu viel Öl kann ausserdem Übergewicht begünstigen.

Können Leinsamen eine Alternative zum Öl darstellen?

Diese Idee bietet sich an, wenn Dein Hund die Aufnahme puren Leinöls strikt verweigert. Allerdings wirken sich die ganzen Samen ein bisschen anders aus, als das Öl. Gesund sind sie auch, das ist keine Frage. Die Saat dient mehr als verdauungsfördernder Ballaststoff, denn als Öl-Zugabe zum Futter.

Leinsamen

Pure Leinsamen quellen im Darm auf und geben vermehrt Schleimstoffe ab. Kochst Du den Leinsamen vorher mit etwas Wasser auf, entsteht ein zäher klebriger Brei. Leinsamen können bei hartem Kot, Darm-Trägheit oder einem Flüssigkeitsmangel im Darm wahre Wunder bewirken. Die Schalen wirken als Ballaststoff, der die Darmwände sanft massiert.

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Empfohlen werden circa 5 bis 10 Gramm Leinsamen täglich. Am besten entscheidest Du Dich für geschroteten Gold-Leinsamen. Der ist roh für Hunde viel besser verdaulich als die herkömmliche braune Leinsaat. Die Samen sind geschmacksneutraler als das Öl und werden in der Regel problemlos angenommen.

Leinöl kaufen und lagern

Obwohl Leinöl seinen Preis hat, ist es meistens noch etwas günstiger als das qualitativ vergleichbare Hanföl oder Schwarzkümmelöl.

Leinöl kann auch aus dem Zubehör für Tiere bezogen werden. Diese Öle stehen denen für den menschlichen Verzehr in nichts nach. Im Zubehör für Pferdesport kannst Du sogar große Kanister von bis zu 5 Litern zu einem günstigen Preis bekommen.

Willst Du Leinöl nur mal ausprobieren, bekommst Du kleinere Flaschen im normalen Lebensmittelhandel oder dem Reformhaus um die Ecke.

Vorsicht: bei Leinöl, das in Baumärkten, Drogerien oder Haushaltswarengeschäften günstig angeboten wird! Dabei kann es sich um Leinöl zur technischen Verwendung handeln (Roh-Leinöl, Halböl, gekochtes Leinöl oder Leinölfirnis). Für den Verzehr sind diese Öle absolut nicht geeignet.

Leider hält sich Leinöl nicht sonderlich gut. Einmal geöffnet kann eine Flasche binnen zwei bis sechs Wochen schon ranzig und bitter werden, selbst wenn es im Kühlschrank aufbewahrt wurde.

Als Alternative und wenn Du eine große Menge einkaufen möchtest, kannst Du Leinöl einfrieren. Öl dehnt sich beim Einfrieren nicht aus. Du brauchst also keine Bedenken haben, dass die Flasche platzt. Die Omega-3-Fettsäuren bleiben trotz der niedrigen Temperaturen erhalten.

Leinöl für den Hund – das Wichtigste noch einmal im Überblick

Leinöl liefert die mehrfach ungesättigten Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren für Deinen Hund. Diese unterstützen unter anderem

  • die Verdauung
  • den Zellstoffwechsel
  • die Funktionsweise des Gehirns und
  • den Fetthaushalt der Haut.

Eine kleine Dosis Leinöl täglich reicht bereits aus, um Deinen Hund optimal zu versorgen.

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