Eindringling gesichtet! – Mein Hund bellt am Zaun
So ein Garten ist schon was Tolles. Du kannst dich im Sommer schön in die Sonne legen.
Wenn dein Hund mal muss, brauchst du nur kurz die Tür öffnen und das Problem ist gelöst.
Wäre da nur nicht das ständige Gebell am Gartenzaun…
Manche Hunde machen daraus einen richtigen Sport. Aus der hintersten Ecke des Gartens kommen sie angeschossen, wenn jemand am Zaun entlanggeht.
Dann wird gebellt und getobt, bis die Person wieder weg ist. Woran das liegt, das Hunde so auf Spaziergänger oder Autos reagieren, verrate ich dir in diesem Artikel.
Außerdem erfährst du, wie du deinem Hund dieses Verhalten abgewöhnen kannst.
Hund bellt am Gartenzaun – Ist das normal?
In Maßen ja.
Dein Hund hat nur eingeschränkte Möglichkeiten, um sich auszudrücken. Lautes Bellen, wenn ihm etwas nicht passt, schindet viel Eindruck bei anderen.
Bei manchen Hunderassen ist vermehrtes Bellen auch gewollt. Hüte- und Herdenschutzhunde sollen viel bellen.
Dieses Verhalten wurde ihnen über Generationen hinweg angezüchtet. Dass sie es jetzt plötzlich nicht mehr brauchen, weil sie bei dir „nur“ Familienhund sind, verstehen ihre Gene natürlich nicht.
Handelt es sich aber um wirklich penetrantes Bellen, in das dein Hund sich richtig hineinsteigert, solltest du darüber nachdenken, etwas dagegen zu tun.
Warum reagieren Hunde so?
Das Bellen am Gartenzaun hat verschiedene Gründe.
- gesteigertes Bellverhalten durch Zucht
- Spaß
- Angst
- Langeweile
- Aggressivität
Auch die Ziele, die dein Hund mit seinem Bellen beeindrucken möchte, sind vielfältig.
- andere Hunde
- Spaziergänger, Jogger
- Fahrzeuge (auch Fahrräder, Dreiräder oder Kinderwägen)
Im Grunde kann dein Hund in allem, was am Gartenzaun vorbeiläuft, etwas sehen, dass er vertreiben möchte.
Das ist gerade in diesem Fall ein Problem. Dein Hund hat nämlich jedes Mal Erfolg damit.
Schließlich wird kaum ein Spaziergänger plötzlich für eine halbe Stunde an deinem Zaun stehen bleiben und darauf warten, dass dein Hund aufgibt.
Dein Hund lernt also direkt, was er tut, erzielt den gewünschten Effekt.
Warum also damit aufhören?
Manche Hundehalter glauben auch, dass Draußen sein für einen Hund genug Unterhaltung darstellt. Sie machen die Tür auf, Bello flitzt raus und schon ist die Tür wieder zu.
Tja, und jetzt? Was gibt es denn schon spannendes im Garten zu tun? Vor allem allein?
Manche Hunde graben das Blumenbeet um, andere zerkauen die Gartenhandschuhe. Und wieder andere bellen eben am Zaun. Gerade letzteres ruft den Besitzer schnell wieder auf den Plan.
So lernt dein Hund ganz schnell, dass er dich zu sich ordern kann, indem er sich „falsch“ verhält.
Rechtliche Konsequenzen
Hundegebell an sich ist noch keine Lärmbelästigung. Hält es aber länger als 30 Minuten an oder findet zu Ruhezeiten statt, sieht es anders aus.
Auch bei regelmäßigem, langanhaltenden Gebell, kann es zu Problemen kommen.
Die meisten Nachbarn werden zunächst mit dir das Gespräch suchen. Nur weil dein Hund ein paar Mal am Zaun gebellt hat, musst du noch keine Strafe befürchten.
Behalte aber im Hinterkopf, dass es dazu kommen kann, wenn das Verhalten deines Hundes zu extrem wird.
Deshalb und auch, weil das ständige Bellen deinen Hund stresst, solltest du daran arbeiten, bevor es zu einem Problem wird.
6 Trainingstipps um dem Hund das Bellen am Zaun abzugewöhnen
Das Training richtet sich in diesem Fall nach dem Auslöser für das Bellen. Nicht jedes Vorgehen eignet sich für jeden Hund.
Was garantiert nicht hilft
Egal warum dein Hund Fußgänger und Co. anbellt, es bringt euch garantiert nicht weiter, wenn du in sein Gebrüll mit einsteigst.
Ich weiß, jeder hat mal diesen Drang. Gerade an stressigen Tagen will man den bellenden Hund mit einem noch lauteren Schreien seinerseits zeigen, wer hier das Sagen hat.
Aber das funktioniert nicht!
Dein Hund interpretiert dein Verhalten womöglich als Ansporn. Du bellst mit, also macht er wohl alles richtig.
Es ist auch möglich, dass ein ängstlicher Hund dadurch noch mehr verunsichert wird.
Die Fremden hinterm Zaun machen ihm Angst und jetzt schreist du ihn aus der anderen Richtung auch noch an.
Also, so schwer es auch fällt, aber bleib ruhig. Schon dein Gesichtsausdruck verrät deinem Hund, ob du gerade entspannt bist. Hunde können, laut einer Studie, auf einen Blick erkennen, ob wir glücklich oder wütend sind (Quelle in englischer Sprache).
Wenn du also wirklich entspannt bist und nicht nur so tust, lernt dein Hund auch leichter.
1) Eingreifen bevor es zum Bellen kommt
Das ist natürlich der ideale Weg.
Er eignet sich, wenn du einen Welpen hast oder dein Hund dieses Verhalten erst seit kurzem zeigt. Dann hast du die Chance, ihm gar nicht erst zu zeigen, dass sein Bellen nötig ist.
Meistens fängt das Bellen am Zaun an, indem ein junger Hund einen potenziellen Eindringling sieht. Zunächst hebt er nur neugierig den Kopf und steht vielleicht auf.
Je nach Charakter kann er auch knurren oder sich ängstlich zurückziehen. In jedem Fall wird er sich bei dir rückversichern wollen.
Hier prallen Welten aufeinander. Wir Menschen kümmern uns nicht um andere, die an unserem Zaun vorbeigehen.
Auch Autos, Fahrräder und was es nicht sonst noch alles gibt, ist uns ziemlich egal. Also reagieren wir gar nicht darauf.
Das passt überhaupt nicht zu dem, was unser Hund von uns erwartet.
Er denkt sich: „Mein Herrchen/Frauchen reagiert auf den Eindringling nicht, also muss ich wohl ran“.
So kann es zum Bellen am Gartenzaun kommen.
Das verhinderst du, indem du reagierst.
Verkriecht sich dein Hund bei dir, weil die Fremden ihm Angst machen, stellst du dich schützend dazwischen.
Auch ein Liegeplatz außer Sicht des Zaunes kann deinem ängstlichen Hund helfen.
Fühlt dein Hund sich verpflichtet, dich vor den Spaziergängern zu schützen und rennt sofort los, ziehst du ihm diesen Zahn am besten sofort.
Ruf ihn ab oder stelle dich selbstbewusst zwischen ihn und den Zaun. Du passt auf ihn auf, nicht andersherum.
Ein antrainiertes, alternatives Verhalten hilft auch bereits an diesem Punkt. Den Abschnitt findest du weiter unten im Text.
2) Kontrolliertes Bellverhalten
Gerade bei Rassen, die zu starkem Bellen neigen, kann es helfen, wenn sie dieses Bedürfnis ausleben dürfen.
Dafür bringst du deinem Hund bei, auf Kommando zu bellen.
Verbinde sein Bellen mit einem Befehl, beispielsweise „gib Laut“.
Auf diese Weise kann dein Hund sich kontrolliert Luft machen und muss nicht mehr alles am Gartenzaun herauslassen.
3) Den Hund beschäftigen
Bellt dein Hund aus Langeweile oder weil es ihm Spaß macht, solltest du ihm eine Alternative bieten.
Diese besteht idealerweise aus Spielen mit dir. So lernt dein Hund, dass es noch etwas anderes außer Bellen gibt, was er im Garten machen kann.
Bei vielen Hunden hilft es schon, wenn sie nicht allein im Garten sind. Deine bloße Anwesenheit reicht möglicherweise aus, damit er ruhiger bleibt.
Aber was passiert, wenn du doch mal rein musst? Um zu erreichen, dass dein Hund dann nicht in alte Verhaltensmuster fällt, solltest du ihm ein alternatives Verhalten antrainieren.
Dazu später mehr.
4) Garten nur noch mit Leine
Dieser Tipp eignet sich gerade für aggressive Tiere.
Auch für die, die sich in ihr Bellen so sehr hineinsteigern, dass sie auf nichts mehr reagieren, ist er gedacht.
Für diese Exemplare musst du erst eine Trainingsgrundlage schaffen. Sie müssen merken, dass du noch existierst und etwas von ihnen willst.
Um das zu erreichen, kommt dein Hund nur noch an der Leine in den Garten. Das kann auch gerne eine Schleppleine sein.
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Wichtig ist nur, dass dein Hund nicht mehr ohne Weiteres an den Zaun herankommt.
Vermutlich wird er ein oder zweimal beim Versuch, doch zum Zaun zu gelangen, in die Leine springen. Mach dich darauf gefasst.
Dein Hund ist nun also angeleint mit dir im Garten.
Jemand oder etwas kommt an eurem Zaun vorbei und er möchte sofort dorthin.
Passe den richtigen Moment ab, um die Aufmerksamkeit deines Hundes auf dich zu lenken. Vielleicht musst du ein wenig Zug auf die Leine ausüben, damit dein Hund merkt, dass du noch da bist.
Sieht er dich an, rufe ihn ab und lobe ihn, wenn er zu dir kommt.
Mit der Zeit wird dein Hund entspannter bleiben. Er weiß ja, dass er durch die Schleppleine sowieso keine Chance hat, an den Zaun zu kommen.
Dass du die Leine nicht die ganze Zeit in der Hand haben musst, muss er ja nicht wissen, also pssst!
Bleibt dein Hund relativ entspannt, hast du den ersten Schritt geschafft. Jetzt kann es weitergehen.
5) Positive Ablenkung
Handelt es sich bei deinem Hund um ein eher ängstliches Exemplar, solltest du versuchen, positive Gefühle in ihm auszulösen.
Dafür brauchst du ein richtig tolles Leckerli. Leberwurst, getrocknetes Fleisch oder Fisch oder andere Snacks, auf die dein Hund abfährt, eignen sich.
Wenn dein Hund ein Lieblingsspielzeug hat, kannst du auch das versuchen. Aber die besten Erfahrungen habe ich immer mit gutem Futter gemacht.
Nimm deinen Hund auch hier zur Sicherheit an die Leine. So verhinderst du, dass er doch zum Zaun läuft und wieder Erfolg hat.
Lenke ihn nun, sobald sich jemand eurem Zaun nähert, mit deinem tollen Futter oder einer ausgelassenen Spielerunde ab.
Lasse ihn Tricks machen und belohne ihn mit dem besten, was die Welt der Hundesnacks zu bieten hat.
Dein Hund soll auf diese Weise die bisher unangenehme Situation mit positiven Erinnerungen und Gefühlen verknüpfen.
So lösen Fußgänger und Autos später nicht mehr Angst in ihm aus. Stattdessen denkt er an die tollen Leckerlis und das Spielen mit dir.
6) alternatives Verhalten
Dieser Tipp eignet sich für alle Hunde, die am Zaun bellen.
Ihnen allen solltest du ein alternatives Verhalten antrainieren, welches du statt des Bellens von ihnen erwartest.
Es ist für einen Hund einfacher, alte Verhaltensweisen abzulegen, wenn er diese Lücke direkt mit etwas Neuem füllen kann. Das alternative Verhalten ist also das Ziel, das du mit deinem Training erreichen möchtest.
Dieses alternative Verhalten kann vieles sein. Sieht dein Hund jemanden oder etwas am Zaun entlanggehen, könnte er sich beispielsweise auf eine Decke legen.
Auch zu dir kommen, ist eine tolle Alternative. Hauptsache, das alternative Verhalten lockt ihn vom Zaun weg.
Hast du deinen Hund also so weit, dass er auf dich reagiert, wenn er eigentlich zum Zaun will, rufe ihn ab oder schicke ihn beispielsweise auf seinen Platz.
Dieses Video fasst dir die wichtigsten Trainingsschritte zusammen.
Füttern durch den Zaun?
Halter von ängstlichen Hunden haben manchmal die Idee, ihre Hunde von Nachbarn und Spaziergängern durch den Zaun füttern zu lassen.
So soll der Hund seine Angst vor den Fremden verlieren. Ich halte das für keine gute Idee. Damit würdest du deinen Hund zwingen, sich in eine für ihn sehr unangenehme Situation zu bringen.
Er will das Futter, aber eigentlich will er auch, dass die Personen weggehen.
Betrachte es doch mal so: Ich werfe 10 € in das Terrarium einer Vogelspinne. Das ist kein besonders hoher Betrag, aber hey, haben oder nicht haben.
Also, greifst du rein? Ja? Hast du danach weniger Angst vor der Spinne?
Deinem Hund dürfte es da ähnlich gehen.
Häufig gestellte Fragen
Mein Hund reagiert auf gar nichts mehr, wenn er am Zaun bellt. Was soll ich tun?
Leine deinen Hund im Garten an und lenke seine Aufmerksamkeit auf dich, sobald jemand vorbeigeht. Lasse ihn außerdem nicht mehr an den Zaun ran und leine ihn auch nicht ab, wenn du gerade niemanden siehst.
Mein Hund hat Angst vor allem, was am Zaun vorbeigeht. Kann ich ihn von Nachbarn durch den Zaun füttern lassen, um seine Angst zu lindern?
Das halte ich für keine gute Idee, da dein Hund so gezwungen ist, sich in eine unangenehme Situation zu bringen. Außerdem lernt dein Hund so, dass es in Ordnung ist, von Fremden Futter anzunehmen.
Ich habe einen Spitz, meine Nachbarn eine Französische Bulldogge. Mein Hund bellt viel mehr am Zaun. Woran kann das liegen?
Es ist möglich, dass es sich dabei um rassebedingte Unterschiede handelt. Manche Hunderassen, so auch der Spitz, wurden zu vermehrtem Bellen gezüchtet.