Schuppen beim Hund: gelbe & weiße Schuppen im Fell [Symptome + Bilder]

hund schuppen

Dein Bello sieht aus, als habe die Schneekönigin vorbeigeschaut – und das mitten im Sommer! Als Du genauer hinschaust, erkennst Du viele Schuppen. Das ganze Fell ist voll davon. Wo kommen die nur auf einmal her? 

Was sind Schuppen beim Hund?

Die gute Nachricht ist, dass Schuppen selbst harmlos sind. Allerdings kann in manchen Fällen eine Krankheit oder Parasitenbefall dahinterstecken.

Schuppen sind nichts anderes als viele aneinander haftende Hautzellen.

Stößt die Haut auf einen Schlag große Mengen Schuppen ab, gab es vorher irgendwo eine Störung. Entweder wurden die Hautzellen fehlerhaft ausgebildet oder sie fallen zu früh ab.

Beim Hund gibt es zwei verschiedene Arten von Schuppen:

Hund hat weiße Schuppen im Fell

Weiße Schuppen
Charnsitr/Shutterstock

Weiße Schuppen, die durch Trockenheit entstehen, bezeichnet man auch als Seborrhö. Sie sehen auch häufig aus wie weiße Punkte. Solche Schuppen haften einzeln und locker im Fell.

Hund hat gelbe Schuppen im Fell

gelbe Schuppen
Vlad Savin Production/Shutterstock

Gelbe, große und verklumpte Schuppen sind durch eine gestörte (zu hohe) Talgproduktion in den Haarwurzeln entstanden. Ganz anders als die weißen Schuppen, haften diese „Flocken“ noch fester an der Hautoberfläche. Erst wenn Dein Hund sich kratzt, lösen sie sich ab.

So entstehen Schuppen beim Hund

Die Haut ist ein sehr lebendiges Organ, das sich ständig erneuert. In den tieferen Schichten bilden sich neue Hautzellen und die oberen sterben ab.

Normalerweise gehen winzige abgestorbene Hautzellen mit dem Hautfett ab. Oder sie werden von Bakterien verspeist, die ganz natürlich auf der Hautoberfläche leben. Den Rest putzt sich Bello durch die Fellpflege selbst heraus.

Kommt es zu Schuppen, stimmt etwas mit der Haut-Erneuerung nicht.

Schuppen im Fell erkennen: Die Symptome

Nicht immer sind Schuppen auf den ersten Blick zu sehen. Bei dunklen Hunden fallen sie eher auf, als bei hellen. Haftet in den Übergangszeiten noch viel feine Unterwolle zwischen den Haaren, verfangen sich die Schuppen darin.

Hast Du einzelne Krümelchen an der Oberfläche gesehen, siehst Du wahrscheinlich noch mehr Schuppen, wenn Du das Fell gegen den Strich anhebst.

Nicht immer verteilen sich Schuppen im ganzen Haarkleid. Die gelben Talgschuppen können auch nur lokal um Verletzungen oder einen Parasitenherd herum entstehen.

Schuppen sind übrigens leicht von Parasiten zu unterscheiden. Die meisten Milben sind so klein, dass Du sie mit dem bloßen Auge nicht sehen kannst.

Läuse sind zwar hell, die Eier oder Läuse selbst sehen aber ganz anders aus. Flöhe sind dunkel und bewegen sich flink durchs Fell.



Flöhe beim Hund
Flöhe beim Hund – ThamKC/Shutterstock

Nimmst Du ein Hautschüppchen aus dem Fell, zerfällt es oder Du kannst es ganz leicht zwischen den Fingern zerreiben.

Die häufigsten Ursachen für Schuppenbildung beim Hund

Schuppen beim Hund können völlig harmlos sein. Ein kleiner Temperatursturz, eine Unpässlichkeit oder eine Hormonschwankung setzen der Haut schnell zu.

Als harmlose Auslöser kommen infrage:

  • trockene Luft im Herbst und Winter (Heizungsluft)
  • rassebedingte oder persönliche Veranlagung für trockene Haut
  • trockene Haut durch große Hitze im Sommer
  • im Alter wird die Haut des Hundes trockener
  • Fellwechsel deines Hundes

Es gibt jedoch auch ernstere Ursachen für ein schuppiges Fell. Diese können sein:

Schuppen können auch auf Krankheiten hinweisen

  • Stoffwechselstörungen
  • Hormonstörungen
  • Verdauungsstörungen
  • Schuppenflechte
  • psychische Probleme
  • Parasiten wie Flöhe oder Milben sind die Ursache.

Auch gut gemeinte Luxus-Anwendungen und zu viel Fellpflege durch den Menschen können Hundeschuppen begünstigen. Dazu zählen Dinge wie

  • zu häufige Bäder
  • übertriebenes Bürsten und frisieren
  • Modeartikel wie Hundeparfüm
Übertriebenes Bürsten
RJ22/Shutterstock

So findest du die Ursachen für Schuppen beim Hund

Vielleicht hast Du nach dem Durchgehen der Liste bereits einen Verdacht. So ganz sicher bist Du Dir aber noch nicht? Dann helfen Dir diese weiterführenden Fragen:

Stumpfes und Sprödes Fell

Ist das Fell des Hundes stumpf, hart, spröde und hat seinen Glanz verloren, solltest Du etwas Öl zufüttern. Zum Beispiel: Hanföl, Leinöl oder Distelöl liefern wertvolle Vitamine und Nährstoffe für die Haut (weitere Informationen dazu findest Du weiter unten).

Hanföl für den Hund
Te9l/Shutterstock

Vielleicht wäre es auch Zeit, auf ein hochwertigeres Futter umzusteigen. Verschwindet das Problem nach ein bis zwei Wochen nicht, musst Du weitere Ursachen in Erwägung ziehen.

Macht Dein Hund insgesamt einen matten oder kränklichen Eindruck, musst Du sofort zum Tierarzt gehen.

Futterumstellung

Hundefutter
Artem Loskutnikov/Shutterstock

Nicht jedes Hundefutter ist wirklich hundegerecht. Hersteller „mogeln“ immer mehr Getreide in ihre Trocken- und sogar Nassfutter. Die Deklarationen sind so geschickt, dass man das als Käufer zunächst gar nicht bemerkt.

Für den Hundedarm ist zu viel Getreide eine Belastung. Wie beim Menschen ist der Darm verantwortlich für viele wichtige Prozesse im Körper. So können tatsächlich Probleme mit der Verdauung Schuppen im Fell deines Hundes hervorrufen.

Daneben kann es persönliche Unverträglichkeiten Deines Hundes geben. Hast Du gerade erst gewechselt, gehst Du am besten zum alten Futter zurück.

Juckreiz und Hautausschlag

Juckreiz
Mary Swift/Shutterstock

Futtermittelallergien lösen bei Hunden heftigen Juckreiz aus und gehen mit Schuppenbildung einher.

Bei einer Allergie reagieren Hunde auf die Proteine im Futter. Diese Unverträglichkeiten nehmen unter Hunden derzeit zu. Warum das so ist, weiß man nicht sicher. Vermutlich stecken ungeeignete Zutaten, minderwertige Fleischquellen oder die Art der Verarbeitung dahinter.

Ein weiterer Hinweis auf eine Futtermittelallergie ist fettiges Fell.

Wechsele bei einem Verdacht das Futter. Gehen die Symptome nicht weg, solltest Du Bello einem Tierarzt vorstellen.

Gibt es Anzeichen für Parasiten?

Atopische Dermatitis
RJ22/Shutterstock

Dein Hund kratzt sich ständig und die Schuppen fliegen nur so durch die Luft? Dann können auch Parasiten dahinter stecken. Demodex Milben und Räudemilben führen zu massiven Hautproblemen mit Schuppenbildung und sogar kahlen Stellen. 

Beide Milben kannst Du leider nicht sehen. Die Diagnose muss der Tierarzt stellen.

Flohbisse führen eigentlich nicht zu schuppiger Haut. Sie können aber eine Krankheit mit dem Namen Atopische Dermatitis auslösen. Das ist eine allergische Reaktion auf die Sekrete, die Flöhe in die Bisswunden abgeben.

Bei einem positiven Floh-Befund solltest Du Bello zunächst mit Antiparasitika oder einem Hausmittel Deiner Wahl behandeln. Gehen die Schuppen dann nicht weg, muss auch hier der Tierarzt helfen.

Dein Hund verhält sich seltsam und wirkt nervös, körperlich ist er aber in Ordnung?

Müder australischer Schäferhund im Liegen
Lindsay Helms/ Shutterstock

Hat Dein Hund eine psychisch schwere Phase durchgemacht, können Verdauungsstörungen und Schuppen ganz normal sein.

Denkbar sind Umstände wie Umzüge, der Verlust eines Menschen oder anderen Tieres, eine Operation oder Kastration.

Warte in solchen Fällen einfach ab und versuche die Zufütterung hochwertiger Futtermittel und pflanzlicher Öle. Die Schuppen solltest Du regelmäßig ausbürsten, um zu sehen, ob neue dazu kommen.

Halten Verhaltensauffälligkeiten oder nervöser Stress oder Angst an, solltest Du Deinem Vierbeiner viel Ruhe und Ausgleich bieten.

Psychische Probleme können mit alternativen Heilmethoden wie Bachblüten oder Homöopathie oft besser behandelt werden als mit Medikamenten vom normalen Tierarzt.

Hat Dein Hund das ganze Jahr über Schuppen?

Golden Retriever beim Tierarzt
ESB Professional/ Shutterstock

Gehen die Schuppen nicht weg oder besteht das Problem schon länger, sollte ein Tierarzt Deinen Hund untersuchen.

Tierarzt Dr. Manteuffel weist darauf hin, dass bei einem ganzjährig bestehenden Schuppen-Problem der Stoffwechsel gestört sein kann. Weitere Infos dazu findest Du in seinem Video.

Dr. von Manteuffel über: Warum hat mein Hund Schuppen?

Behandlung von Schuppen beim Hund

Wenn dein Hund Schuppen hat, solltest du zunächst die Ursache ausfindig machen (siehe weiter oben). Ist die Ursache für die Schuppen abgestellt, sollten sie eigentlich von alleine verschwinden. Mit Bürsten oder einem Bad kannst Du Deinem Hund helfen.

Bürstest Du die ungeliebten kleinen Dinger regelmäßig aus, hast Du einen guten Überblick über die Situation. Füllt sich das Fell ständig mit neuen Schuppen, ist das Problem noch aktiv.

Übertreibe es aber nicht mit dem Bürsten. Am besten nutzt Du ganz weiche Bürsten oder einen Pflegehandschuh. Ein toller Nebeneffekt ist die Massagewirkung. Dadurch werden die Durchblutung und Selbstheilungskräfte der Haut angeregt.

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Ein toller Trick ist das Bürsten mit Apfelessig. Gib einfach etwas davon auf die Bürste und fahre damit wie gewohnt durchs Fell. Der Apfelessig bindet Schuppen und andere Unreinheiten. Die Essenzen wirken sich auch positiv auf die Fett-Produktion der Haut aus.

Wenn Du Deinen Liebling baden möchtest, eigenen sich dafür nur spezielle und sehr sanfte Hunde-Shampoos.

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Und zu guter Letzt sind Streicheleinheiten und liebevolle Schmuse-Massagen natürlich Balsam für jede gestresste Hunde-Haut!

Hausmittel, die gegen Schuppen helfen

Pflanzliche Öle im Futter helfen nicht nur bei trockener Haut und Schuppen. Sie fördern allgemein die Gesundheit und das Immunsystem Deines vierbeinigen Lieblings.

Im Grunde kannst Du alle pflanzlichen Öle füttern. In feinen Speiseölen wie Leinöl, Hanföl und Distelöl stecken besonders viele gute Fettsäuren. Sie verbessern die Spannkraft der Haut, helfen der Verdauung auf die Sprünge und liefern wertvolle Omega-3 Nährstoffe.

Als Richtwerte für die Zufütterung gelten:

  • für kleine bis mittelgroße Hunde: 1/2 Teelöffel Öl täglich
  • für große Hunde: 1/2 Teelöffel Öl pro 10 kg Körpergewicht täglich
Leinöl für den Hund

Du kannst auch etwas Öl auf eine Bürste geben, so wie oben mit dem Apfelessig beschrieben. Nimm aber wirklich nur eine kleine Menge. Wird das Fell zu ölig, verstopfen die Poren und die Wirkung schlägt ins Gegenteil um.

Mein Hund hat Schuppen: das Wichtigste in Kürze

Bei Schuppen im Hundefell stimmt irgendetwas mit dem Hautstoffwechsel nicht. Statt einzelner Hautzellen gehen ganze Fetzen abgestorbene Haut ab und verteilen sich im Fell.

Weiße Hautschuppen kommen von sehr trockener Haut. Gelbe Schuppen entstehen, wenn die Talgproduktion der Haarwurzeln gestört ist.

Als Ursachen kommen Verdauungsstörungen, Stress, Trockenheit durch Hitze oder Heizungsluft, Parasiten oder organische Störungen infrage.

Oft tauchen Schuppen in Verbindung mit zu getreidehaltigen Futtermitteln oder bei Futtermittelallergien auf. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten um Schuppenbildung beim Hund zu verhindern.  

Häufig gestellte Fragen

Können Schuppen auch ganz natürlich sein?

Nein, bei Schuppen liegt immer ein Ungleichgewicht in der Haut vor. Das muss nicht schlimm sein. Die Haut ist sehr sensibel und reagiert auf kleinste Schwankungen. Trotzdem solltest Du Schuppen ernst nehmen.

Wann sollte ich mit Schuppen zum Tierarzt?

Zeigt Dein Bello weitere Symptome wie ein stumpfes Fell, heftigen Juckreiz, Abgeschlagenheit oder Hautausschläge, solltest Du sofort zum Tierarzt gehen. Das Gleiche gilt, wenn der Hund das ganze Jahr über Schuppen hat.

Was ist, wenn sich keine Ursache finden lässt und die Schuppen trotzdem nicht verschwinden?

Dann solltest Du etwas Geduld haben und Deinen vierbeinigen Freund gut beobachten. Gut möglich, dass die Schuppen nach ein bis zwei Monaten doch noch von alleine verschwinden.

Welches Öl hilft bei Schuppen beim Hund?

Du kannst deinem Hund hochwertige Pflanzen-Öle ins Futter geben um die Hautbeschaffenheit von innen heraus zu verbessern. Alternativ kannst du deinen Hund auch mit Kokosöl behandeln. Es kann auf die Haut des Hundes aufgetragen werden, um Schuppenbildung zu reduzieren und die Haut zu pflegen. Allerdings solltest du darauf achten, hochwertiges, kaltgepresstes und unbehandeltes Kokosöl zu verwenden.

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