5 Gründe warum dein Hund einen hellen Punkt im Auge hat

Beim regelmäßigen Check kontrollierst du Bellos Pfoten, seine Ohren, Zähne und solltest immer einen Blick in seine Augen werfen. Augenprobleme zeigen sich häufig erst, wenn sie so fortgeschritten sind, dass dein Hund Einschränkungen hat.

So ist es auch, wenn dir helle Punkte im Auge deines Hundes auffallen. Die gehören da auf keinen Fall hin. Woher sie kommen und wie eilig du damit zum Tierarzt solltest, verrate ich dir heute. Außerdem erfährst du, wie gut die Heilungschancen stehen.

Mein Hund hat einen hellen Punkt im Auge: Auf den Punkt gebracht

Ein heller Punkt im Auge deutet so gut wie immer auf ein gesundheitliches Problem. Es kann sich um ein Irismelanom, Grauen Star, Narben, eine Netzhautablösung oder eine Entzündung handeln.

Für all diese Ursachen gibt es Behandlungsmethoden, die du in Anspruch nehmen solltest. Höchstwahrscheinlich wird dein Hund dadurch Sehkraft zurückbekommen.

Heller Punkt im Auge – muss es Grauer Star sein?

Wird die Linse milchig oder bekommt helle Punkte, denken viele Hundehalter als Erstes an Grauen Star. Die Krankheit ist auch als Katarakt bekannt und entwickelt sich normalerweise erst im Alter.

Findest du einen hellen Punkt im Auge deines Junghundes, handelt es sich also höchstwahrscheinlich nicht um Grauen Star.

5 mögliche Ursachen für die hellen Punkte und Flecken im Auge deines Hundes

Helle Punkte im Auge sind nicht normal. Sie treten also nur im Zusammenhang mit einem gesundheitlichen Problem auf. Diese kommen in Frage:

1. Irismelanome,
2. Grauen Star,
3. Keratitis superficialis punctata,
4. Narben und
5. eine Netzhautablösung

🔍 Ursache #1: Irismelanom

Ein Irismelanom ist ein Tumor im inneren Auge. Betroffen sind hierbei Zellen der Iris. Irismelanome stellen die häufigste Tumorart des inneren Auges bei Hunden dar, sind aber oftmals gutartig. Dann spricht man eigentlich von einem Irismelanozytom.

Normalerweise erkennst du ein Irismelanom, bzw. Irismelanozytom, an einem dunklen Fleck auf der Iris deines Hundes. Je nach Augenfarbe und genauer Lokalisation des Tumors kann er aber auch hell wirken. Bösartige Tumore gehen oft einher mit (Quelle):

• erhöhtem Augeninnendruck,
• Kammerwassertrübung und
• Veränderungen an der Pupille

🔍 Ursache #2: Grauer Star

Bei einem gesunden Auge trifft Licht auf die Linse. Die Linse hat die Aufgabe, das dadurch entstehende Bild klar an die Netzhaut weiterzuleiten. Das funktioniert nur, wenn die Linse durchsichtig ist.

Bei Grauem Star ist die Linse trüb und milchig. Dein Hund kann dadurch deutlich schlechter sehen. Unbehandelt kann die Krankheit zur vollständigen Erblindung führen.

Grauer Star tritt im Alter auf, kann aber auch durch andere Krankheiten ausgelöst werden. Das sind

• Diabetes mellitus,
• eine Netzhautdegeneration und
• PRA (progressive Netzhautatrophie).

Außerdem leiden die folgenden Hunderassen besonders häufig an grauem Star (Quelle):

• Huskys,
• Schnauzer,
• Afghanen sowie
• Labrador und
• Golden Retriever

🔍 Ursache #3: Keratitis superficialis punctata

Hinter diesem Namen versteckt sich eigentlich eine ganze Reihe an möglichen Krankheiten. Keratitis superficialis punctata nennt man sie nur, wenn man die genaue Ursache für die Symptome nicht kennt.

Dabei kommt es zu punktuellen Defekten auf der Hornhaut. Die Hornhaut stirbt teilweise ab, was zu hellen Punkten auf dem Auge führt. Auslöser können sein:

• UV-Schäden durch die Sonne,
• bakterielle und virale Augenentzündungen,
• Schäden am Lid, wodurch sich das Auge nicht vollständig schließen lässt, und
• Fremdkörper im Auge

Du erkennst eine Keratitis superficialis punctata an

• mehreren, kleinen, hellen Punkten im Auge,
• erhöhter Tränenproduktion,
• Rötungen,
• Lichtempfindlichkeit,
• Juckreiz (Fremdkörpergefühl) und
• verschlechtertem Sehvermögen.

🔍 Ursache #4: Narbe

Narben können sich so gut wie überall auf und in dem Körper bilden. Manchmal reicht ein aufgekratzter Mückenstich aus, damit eine Narbe entsteht. Starke Entzündungen der inneren Organe können ebenfalls bleibende Schäden in Form von Narbengewebe hinterlassen.

Auch das Auge kann von Narben betroffen sein. Hatte dein Hund mal mit einer Hornhautverletzung zu kämpfen, ist diese möglicherweise nicht perfekt verheilt. Es bleibt eine kleine Narbe auf der Hornhaut zurück. Diese ist nicht unbedingt schlimm, kann aber das Sehvermögen einschränken.

In seltenen Fällen führt sie noch viel später zur Erblindung. Die Narbe selbst zeigt sich als heller Fleck im Auge deines Hundes.

🔍 Ursache #5: Netzhautablösung

Die Netzhaut, auch Retina genannt, hat die Aufgabe, Licht in Nervenimpulse umzuwandeln. Ohne sie kann dein Hund nichts sehen. Normalerweise sitzt die Netzhaut im Augeninnere und ist dort fest verwachsen.

Sie kann sich aber ablösen. In dem Fall macht sie natürlich ihre Arbeit nicht mehr, sodass dein Hund schlechter sieht.

Das ist besonders schlimm, da der abgelöste Bereich der Netzhaut nicht mehr versorgt wird, also abstirbt. Verlorene Netzhaut ist nicht ersetzbar. Zu einer Netzhautablösung kommt es durch

• Verletzungen,
• Tumore und
• Bluthochdruck.

Dein Hund kann also auch bei unerkannten Herzproblemen helle Flecken im Auge bekommen.

Mit hellem Punkt im Auge zum Tierarzt?

Vor einigen Jahren dachte man noch, dass Hunde nur über eine sehr eingeschränkte Sehfähigkeit verfügen. Heute wissen wir: Das war falsch. Hunde sehen erstaunlich gut.

Nachts sehen sie sogar deutlich besser als wir. Das bedeutet, dass seine Sehfähigkeit für deinen Hund ebenso wichtig ist wie sein Gehör und sein Geruchssinn.

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Bemerkst du helle Punkte im Auge deines Hundes, kannst du davon ausgehen, dass er bereits schlechter sieht. Lasse die Punkte daher unbedingt von einem Tierarzt überprüfen. Je nach Ursache, die dabei gefunden wird, wird sich die Diagnose auch auf andere Lebensbereiche deines Hundes auswirken.

Diagnose

Für die Diagnose wird dein Tierarzt die Augen deines Hundes gründlich untersuchen. Zeigt er weitere Symptome, etwa Kurzatmigkeit oder Gewichtsverlust, kommen weitere diagnostischen Mittel zum Einsatz.

Möglicherweise möchte dein Tierarzt ein Röntgenbild anfertigen oder das Blut deines Vierbeiners überprüfen. Stelle dich also auf einen längeren Aufenthalt beim Tierarzt ein.

Ist dein Tierarzt schlecht ausgestattet, was diagnostische Mittel angeht, könntest du auch direkt zu einem Experten gehen, der sich auf Augenkrankheiten spezialisiert hat. In größeren Städten findest du sicherlich eine geeignete Augenklinik.

Spezialisierte Tierärzte sind häufig teurer. Dafür kennen sie sich mit dem Leiden deines Hundes bestens aus.

Therapie

Die Therapie richtet sich nach der Diagnose. Leidet dein Hund an einem Irismelanom, hilft ihm eine Laserbehandlung. Dadurch wird der Tumor verkleinert und dein Hund erhält Sehkraft zurück.

Beim Grauen Star gibt es nur eine Behandlungsmöglichkeit: Die trübe Linse wird entfernt und eine neue eingesetzt. Anschließend kann dein Hund wieder klarsehen. Wie so eine OP aussieht, zeigt dir dieses Video.

Grauer-Star-OP beim Kleintier

Je nach ursächlicher Erkrankung für die Keratitis superficialis punctata kommen Antibiotika oder Kortison zum Einsatz. Narbengewebe der Hornhaut kannst du ebenfalls lasern lassen, um es zu entfernen.

Eine Netzhautablösung lässt sich nur operativ behandeln. Dabei ist Zeit ein entscheidender Faktor.

Prognose

In vielen Fällen lassen sich die hellen Punkte gut behandeln. Oft erhält dein Hund sogar Sehkraft zurück.

Irismelanome sind beim Hund zum Glück oft gutartig. Behandeln lassen, solltest du sie zwar trotzdem, aber sie streuen zumindest nicht.

Grauer Star lässt sich gut operieren. In sehr vielen Fällen können die Tiere anschließend wieder deutlich besser sehen, wie Tierärztin Dr. med. vet. Franziska Wahl in ihrer Publikation beschreibt.

Mit dem richtigen Antibiotikum wird dein Vierbeiner die Keratitis wieder los. Möglicherweise bleiben Schäden im Auge zurück. In jedem Fall verhindert die Behandlung, dass die Symptome stärker werden.

Lässt sich das Narbengewebe entfernen, kann dein Hund nach der OP ebenfalls wieder problemlos sehen.

Lediglich bei der Netzhautablösung brauchst du etwas Glück. Ist die das Problem früh genug aufgefallen, wird dein Hund kaum Einschränkungen zurückbehalten. Reagierst du hingegen spät, wird dein Hund mit weniger Sehkraft leben müssen.

Heller Punkt im Auge deines Hundes: Das Fazit

Helle Punkte im Hundeauge gehören auf jeden Fall tierärztlich abgeklärt. Im günstigsten Fall handelt es sich nur um eine Laune der Natur. Pigmentflecken kommen auch im Auge vor.

Wahrscheinlicher ist aber, dass dein Hund ein gesundheitliches Problem hat. Dein Hund braucht seine Augen. Gehe daher besser früh als spät zum Tierarzt. Ohne richtige Behandlung riskierst du außerdem, dass sich dein Hund verletzt, weil er nichts mehr sehen kann.

Glücklicherweise lassen sich die meisten Ursachen gut behandeln. Behalte auf jeden Fall im Hinterkopf, dass die hellen Punkte auch von einer Herzschwäche kommen könnten.

Häufig gestellte Fragen