Redbone Coonhound
Diesen begnadeten Jäger mit den riesigen Schlappohren bekommen wir in Europa so gut wie niemals zu sehen.
Er kommt überwiegend in den südlichen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika vor, wo er im 19. Jahrhundert in Georgia auch seinen Ursprung fand.
Irgendwie total schade. Immerhin handelt es sich bei diesem niedlichen Sabberbäckchen um einen wirklich sehr schönen Hund mit tollen Eigenschaften.
Steckbrief
Rasse: | Redbone Coonhound |
Herkunft: | USA |
Größe: | Rüden 56 bis 69 cm, Hündinnen 53 bis 66 cm |
Gewicht: | 20 – 32 kg |
Lebenserwartung: | 12 – 14 Jahre |
Fellänge: | Kurz |
Fellfarbe: | Rot, Rot-Weiß |
Aufgaben: | Der Redbone Coonhound wird überwiegend als Jagdhund eingesetzt, findet jedoch auch als Begleithund Verwendung. |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | nicht von der FCI anerkannte Hunderasse. Dafür aber vom United- und vom American Kennel Club |
Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Die Entstehungsgeschichte des Redbone Coonhoundes führt uns die in Vereinigten Staaten von Amerika ins frühe 19. Jahrhundert.
Damals importierten schottische Einwanderer rot eingefärbte Foxhounds nach Georgia, welche den ersten, soliden Grundstein für die spätere Rasse legen sollten.
Später dann, etwa um 1840 herum, wurden Bloodhounds und irische Foxhounds miteinander gekreuzt. Und so entwickelte sich nach und nach der Redbone Coonhound.
Das hauptsächliche Ziel seiner Zucht bestand darin, einen kompetenten Gefährten für die Jagd zu erschaffen.
Der Name „Redbone“ stammt von einem seiner ersten Züchter, Peter Redbone aus Tennessee ab. Allerdings vermerkt der United Kennel Club lediglich die beiden Männer George FL Birdsong und Dr. Thomas Henry in seinen Unterlagen.
Der Name Coonhound (engl: coon = Waschbär) beruht auf der Tatsache, dass der Redbone Coonhound unter anderem für die Jagd auf Waschbären eingesetzt wurde.
Aber das war noch längst nicht alles, wofür der begnadete Jäger verwendet wurde. Er nahm es sogar häufig mit Bären, Berglöwen oder Wölfen auf.
Von der FCI wurde er bislang noch nicht als offizielle Hunderasse anerkannt. Dafür aber vom United Kennel Club im Jahre 1902 und im Jahr 2010 schließlich auch vom American Kennel Club.
Außerhalb der USA ist er so gut wie nie anzutreffen und seine Züchtung findet noch immer vermehrt im amerikanischen Süden, überwiegend im US-Bundesstaat Georgia statt.
Charaktereigenschaften
Ein Redbone Coonhound besitzt ein sehr tief sitzendes Bedürfnis, seinen Menschen, ganz besonders seiner stärksten Bezugsperson, zu gefallen.
Für diese „Anerkennung“ nimmt er auf der Jagd so manche Strapaze auf sich und gibt erst auf, sobald er sein Herrchen ausreichend zufrieden gestellt hat.
Aber auch als Familienhund eignet sich der liebenswerte und sanfte Vierbeiner vorzüglich. Da er mit nahezu allen Menschen, insbesondere Kindern sehr gut verträglich ist, gibt es diesbezüglich kaum Schwierigkeiten.
Auch mit Artgenossen klappt es in aller Regel mehr als prima, was ihn auch zu einem sehr fähigen Zweithund qualifiziert.
Er liebt das Spiel mit seinen Menschen, ist sehr temperamentvoll und lange Spaziergänge (am besten im Wald und in freier Natur) sollten bei ihm auf der Tagesordnung stehen.
Er verfügt über einen sehr starken Bewegungsdrang und stürzt sich gelegentlich auch gerne mal ins kühle Nass. Er braucht sowohl körperliche, als auch geistige Auslastung um nicht zu verkümmern.
Da er von Natur aus über einen sehr starken Jagdtrieb verfügt, gehört er eher in die Hände eines erfahrenen Hundehalters, welche seine Erziehung perfektioniert.
Bei seiner Erziehung zeigt der überaus intelligente Redbone Coonhound sehr schnelle Lernerfolge. Allerdings auch nur, wenn das Training liebevoll und nicht zu hart erfolgt.
Dieser Vierbeiner braucht jede Menge Bestätigung, damit er von Anfang an weiß, wenn er etwas richtig gemacht hat.
Erscheinungsbild
Ein ausgewachsener, männlicher Rüde der Gattung „Redbone Coonhound“ erreicht eine stolze Widerristhöhe bis zu 69 cm und zählt daher schon eindeutig zu den etwas größeren Hunderassen.
Hündinnen erreichen in aller Regel zwischen 53 und 66 cm. Das durchschnittliche, gesunde Gewicht variiert je nach Größe und Muskulatur zwischen 20 und 32 kg.
Der Redbone Coonhound verfügt über eine ausgeprägte Muskulatur, welche unter seinem kurzen, meist rötlichen Fell auch sehr deutlich zur Geltung kommt.
Hier stechen so richtig die Muskeln des flinken Jägers hindurch. Sein Brustkorb ist kräftig gebaut, seine Taille dagegen rank und schlank. Ein echter Athlet auf vier Pfoten.
Seine Beine sind lang gestreckt und der Körper liegt weit oben auf. Ein weiteres, auffälliges Merkmal sind seine langen Hängeohren, welche seitlich an seinen Schläfen herunter hängen. Seine Schnauze ist länglich, die Rute lang.
Seine niedlichen, mandelförmigen Augen kommen meist in der Farbe braun vor und blicken treuherzig und neugierig in die Weltgeschichte. Mit diesem Blick wickelt er so manchen Hundeliebhaber um seine Pfote.
Er verliert nicht allzu viele Haare und bedarf auch anderweitig keiner größeren Pflege. Allerdings neigt er ganz gerne zum Sabbern. Ganz besonders dann, wenn es köstlich nach frischen Knochen duftet.
Haltung und Pflege
Am wohlsten fühlt sich dieser große Vierbeiner natürlich auf einem geräumigen Anwesen, wo er regelmäßig im Garten toben und spielen darf.
Erhält er jedoch täglich lange Ausläufe oder geht mit auf die Jagd, so lastet ihn auch dies vollkommen aus. In diesem Fall ist auch die Haltung in einer Stadtwohnung vorstellbar.
Und natürlich dürfen auch spielerische und ausgiebige Streicheleinheiten nicht zu kurz kommen.
Berufstätige Menschen, welche täglich viele Stunden außer Haus sind, sollten von der Adoption eines Redbone Coonhoundes jedoch eher absehen, da dieser Hund ein absolutes Rudeltier ist und die Nähe seiner Menschen braucht.
Stundenlange Einsamkeit könnte den äußerst aktiven Gesellen mental verkümmern lassen.
Da seine Erziehung am besten durch einen Profi verläuft, sollten sich Anfänger möglicherweise eher nach einem anderen „besten Freund auf vier Pfoten“ umsehen.
Seine Pflege ist aufgrund seines kurzen Fells relativ unkompliziert und gelegentliches Bürsten ist ausreichend. Es sei denn er hat sich mal wieder in einen Tümpel gestürzt.
Redbone Coonhounds gelten im Allgemeinen als eine sehr robuste Rasse.
Aber natürlich bedarf es trotz dieser Tatsache regelmäßige Kontroll- und Routinebesuche beim Tierarzt, welcher sich um die allgemeine Gesundheit des Hundes kümmern wird.
Züchter
In Deutschland und auch in anderen Teilen Europas gibt es keine offiziellen Züchter, welche sich auf den Redbone Coonhound spezialisiert haben.
Wer sich einen Hund seiner Art wünscht, muss seinen Fokus daher definitiv auf die USA legen und abklären, wie es diesbezüglich mit den Import-Bedingungen aussieht.