Borretschöl für den Hund – wie und wo es wirkt

Borretschblüten mit Borretschöl

Borretschöl gehört wohl zu den weniger bekannten Ölen in unserer Küche. Dabei kann dieses Öl mit dem merkwürdigen Namen eine ganze Menge.

Für den Menschen findet es schon lange Anwendung im Gesundheitsbereich. Wie du deinem Hund mit Borretschöl das Leben erleichtern kannst und was Borretsch überhaupt ist, verrate ich dir hier.

Was ist Borretsch?

Borretsch, auch bekannt als Boretsch, Gurkenkraut, Blauhimmelstern, Herzfreude sowie wirklich diversen anderen Bezeichnungen, ist ein Raublattgewächs.

Ursprünglich wuchs diese Pflanze nur im Mittelmeerraum. Im Mittelalter kam sie durch den Menschen nach Mitteleuropa, wo sie nun auch wild wächst.

Borretsch wird etwa 70 cm hoch und bildet dunkelgrüne, behaarte Laubblätter aus. Von Mai bis September blüht die Pflanze. Zunächst sind die Blüten rosa, werden gegen Ende der Blütezeit jedoch blau.

Der Borretsch, Gurkenkraut

Dieser Farbwechsel ist auf Änderungen im pH-Wert der Pflanze zurückzuführen. Es gibt auch eine kultivierte Form von Borretsch mit weißen Blüten.

Den tollen Farbwechsel bekommt sie natürlich nicht hin. Borretsch ist einjährig und auf die Bestäubung von Bienen und Hummeln angewiesen. Daher gehört Borretsch zu den Bienenweiden.

So nennen Imker Pflanzen, die Bienen bevorzugt zur Honigproduktion nutzen. Der aus Borretsch entstandene Honig ist jedoch leicht giftig, da die Pflanze lebertoxische Pyrrolizidinalkaloide enthält.

Hummel sitzt auf einer Borretschblüte

Imker lösen das Problem, indem sie den Honig mit geringer belastetem vermischen. Die Früchte des Borretsch sind klein, hart und werden Klausenfrüchte genannt.

Aus ihnen wird das Borretschöl gepresst, das übrigens kaum Pyrrolizidinalkaloide enthält und somit unbedenklich ist. Die Früchte bestehen aus bis zu 38 % aus Öl.

Borretsch in der Medizin

Bereits seit dem 11. Jahrhundert ist die medizinische Nutzung von Borretsch belegt. Damals fand er Anwendung bei verschiedenen Leiden, die sowohl den Körper, als auch die Seele betreffen.

Fieber, Herzerkrankungen, Lungenprobleme, Traurigkeit und Manie behandelte man mit Tränken und Tees aus Borretsch. Die Pflanze sollte außerdem gegen Cholera und bei einer ganzen Reihe weiterer Beschwerden helfen.

  • Halsschmerzen
  • Ohnmacht
  • Epilepsie
  • Gelbsucht
  • Räude
  • Durchfall
  • Insektenstiche
  • Atemnot
  • Ohrensausen
  • Bauchschmerzen
  • Schwindel
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Außerdem schrieben die mittelalterlichen Autoren (unter anderem Constantinus Africanus, Arnald von Villanova und Hieronymus Brunschwig) dem Kraut noch mehr Fähigkeiten zu.

Es soll die Blutproduktion anregen sowie die Durchblutung fördern, das Sehvermögen verbessern, „böse Gedanken“ vertreiben und allgemein Fröhlichkeit bewirken.

Auf diese ersten heute bekannten Aufzeichnungen stützten sich später alle weiteren. Erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts gilt Borretsch nicht mehr offiziell als Heilpflanze.



Der Gehalt an Pyrrolizidinalkaloiden ist schwankend, sodass schwer einzuschätzen ist, ab wann eine Therapie mit Borretsch gefährlich wird. Das Öl ist aber, wie gesagt, unbedenklich.

Ein Extrakt aus Borretsch besitzt die Fähigkeit, Amoebozoa abzutöten. Das sind einzellige Organismen, die sich hauptsächlich durch Zellteilung vermehren.

Sie können beim Menschen die Amöbenruhr auslösen, eine Krankheit des Darms. Unter diesem Link findest du die Forschungsergebnisse in englischer Sprache.

Woraus besteht Borretschöl?

Das aus den Samen gewonnene Öl enthält eine Reihe an Fettsäuren. Diese sind

  • Linolsäure (bis zu 38 %),
  • Gamma-Linolsäure (bis zu 28 %),
  • Ölsäure (bis zu 20 %),
  • Palmitinsäure (bis zu 11 %),
  • Gadoleinsäure (bis zu 5,5 %),
  • Stearinsäure (bis zu 4,5 %),
  • Erucasäure (bis zu 3,5 %)
  • und Nervonsäure (1,5 %)

sowie geringe Mengen an

  • Alpha-Linolensäure,
  • Arachinsäure,
  • Behensäure,
  • Eicosadiensäure,
  • Myristinsäure,
  • Palmitoleinsäure
  • und Vaccensäure.

Darüber hinaus enthält Borretschöl Kaliumnitrat, Vitamin C, Gerbstoffe und Kieselsäure.

Die Gamma-Linolensäure

Der wichtigste Inhaltsstoff des Borretschöls ist die Gamma-Linolensäre. Dabei handelt es sich um eine dreifach ungesättigte Omega-6-Fettsäure.

Sie entsteht bei der Synthese von Linolsäure. Du sparst deinem Hund also diesen Schritt, wenn du ihm Borretschöl gibst.

Borretschöl enthält mit im Schnitt 20 % am meisten Gamma-Linolsäure. Erwähnenswert sind außerdem lediglich Nachtkerzenöl mit etwa 10 % und Hanföl mit 3 %.

Gamma-Linolensäure wirkt entzündungshemmend und blutdrucksenkend. Sie ist außerdem essenziell für das Gehirn. Ohne diese Fettsäure könnte dein Hund keine Reize von einem Nerv zum nächsten leiten.

Anwendungsgebiete

Borretschöl kannst du bei deinem Hund bei ganz unterschiedlichen einsetzen. Es hilft bei

  • trockener Haut, Ekzemen und anderen entzündlichen Problemen der Haut,
  • anderen Entzündungsprozessen im Körper,
  • Gelenkerkrankungen,
  • Rheuma,
  • Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System
  • und einem geschwächten Immunsystem.
Hund ist krank - Durchfall

Außerdem kann Borretschöl den Hormonhaushalt positiv beeinflussen, den Cholesterinspiegel senken und die Nierenfunktion verbessern.

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Borretschöl bei Hautproblemen und Entzündungen

Neigt dein Hund zu Ekzemen oder anderen Hautproblemen, kann Borretschöl ihm Linderung verschaffen. Dafür wendest du das Öl am besten äußerlich an, indem du eine kleine Menge auf deine Hand gibst.

Massiere die betroffene Körperstelle anschließend vorsichtig damit ein.
Du kannst das Öl auch einfach ins Futter geben. Auch auf diesem Weg findet es zu dorthin, wo es gebraucht wird.

Bei Entzündungen, die völlig unbemerkt im Körper deines Hundes ablaufen können, unterstützt es das Immunsystem. Auf diese Weise sorgt es für eine schnellere Heilung.

Borretschöl bei Gelenkerkrankungen und Rheuma

Vor allem ältere Hunde haben häufig mit Gelenkproblemen zu kämpfen. Auch ihnen kann Borretschöl helfen.

Es steht dir wieder frei, ob du das Öl nur füttern oder es lieber äußerlich anwenden möchtest. Äußerlich hilft es in diesem Fall schneller und intensiver.

Noch besser sind jedoch spezielle Cremes, die Borretschöl enthalten.

Achtung! Nimm dafür aber keine Cremes, die für den Menschen entwickelt wurden. Sie können deinem Hund möglicherweise mehr schaden als nutzen.

Borretschöl bei Herz-Kreislauf-Beschwerden

Borretschöl hat eine blutdrucksenkende und gleichzeitig gefäßerweiternde und durchblutungsfördernde Wirkung.

Leidet dein Hund an Herzerkrankungen oder anderen Problemen, die sich in Beschwerden im Herz-Kreislauf-System äußern, kann Borretschöl seinen Zustand verbessern.

Da dein Hund in diesem Fall sehr wahrscheinlich Medikamente bekommt, sprich die Gabe vorher bitte mit deinem Tierarzt ab. Setze nicht ausschließlich auf die Heilkraft der Natur.

Wenn ein Herzproblem bei deinem Hund besteht, wird ihn Borretschöl allein nicht heilen.

Die wichtigsten Fakten und Anwendungsgebiete von Borretschöl fasst dir dieses Video zusammen.

Borretschöl 🔴 3 Gründe warum es besonders gesund ist

Dosierung

Pures Borretschöl dosierst du folgendermaßen:

  • kleine Hunde bis 10 kg: 2,5 – 5 ml
  • mittlere Hunde bis 20 kg: 5 – 10 ml
  • große Hunde ab 20 kg: 10 – 15 ml
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Diese Menge mischst du Bello einmal täglich ins Futter. Bei akuten Beschwerden kannst du sie auch etwas erhöhen. Wenn du Kapseln kaufst, halte dich bei der Dosierung an die auf der Packung angegebene.

Nebenwirkungen

Wenn du dich an die Dosierungshinweise hältst, sind keine Nebenwirkungen durch Borretschöl zu erwarten. Es kann natürlich immer zu kleineren Reaktionen kommen, wenn du ein neues Nahrungsmittel auf den Speiseplan deines Hundes setzt.

Verdauungsbeschwerden, die sich in Erbrechen, Durchfall oder Verstopfungen äußern, treten möglicherweise auf. Auch bei Überdosierung kann es dazu kommen.

Da das Öl keine giftigen Pyrrolizindalkaloide enthält, sind keine Vergiftungserscheinungen zu erwarten.

Gibt es Hunde, die kein Borretschöl bekommen sollten?

Es sind keine Kriterien bekannt, die die Gabe von Borretschöl verbieten. Auch das Futter trächtiger oder säugender Hündinnen kannst du mit Borretschöl anreichern.

Worauf du beim Kauf achten solltest

Borretschöl wirkt am besten, wenn es schonend kalt gepresst wird. Es darf außerdem keine Zusätze enthalten, sondern muss rein sein.

Lies dir daher die Zusammensetzung des Produkts deiner Wahl unbedingt durch, bevor du bei einem vermeintlichen Schnäppchen zuschlägst.
Lagere das Öl kühl, trocken und dunkel.

Auf diese Weise hält es sich am längsten. Wähle außerdem lieber kleine Flaschen, die du binnen sechs bis acht Wochen aufbrauchst.

Fazit

Borretschöl ist ein tolles Nahrungsergänzungsmittel für deinen Hund, das bei vielen Beschwerden helfen kann. Sowohl innerlich als auch äußerlich kannst du es anwenden.

Es lindert Hautprobleme, Entzündungen und kann bei Gelenks- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen. Es sollte jedoch nie eine Alleintherapie darstellen, sondern nur unterstützend eingesetzt werden. Sprich vorab am besten mit deinem Tierarzt.

Aber auch wenn dein Hund gesund ist, versorgt Borretschöl ihn mit essenziellen Fettsäuren und Vitamin C, was ihn zusätzlich fit hält.

Häufig gestellte Fragen

Woher kommen die Namen Borretsch und Gurkenkraut?

Der Ursprung der Bezeichnung Borretsch wird im Lateinischen, Arabischen oder Keltischen vermutet. Die Bezeichnung Gurkenkraut ist hingegen eindeutig auf den Gurkengeschmack der Blätter zurückzuführen.

Kann Borretschöl die Symptome bei Demenz lindern?

Die im Öl enthaltene Gamma-Linolensäure ist essenziell für das Gehirn. Unterstützend zur Therapie durch deinen Tierarzt und in Absprache mit diesem kannst du Borretschöl daher auch bei Demenz verabreichen.

Warum muss ich Borretschöl dunkel lagern?

Viele Öle reagieren empfindlich auf Licht und Wärme. Sie verlieren ihre Wirkung, wenn sie diesen Einflüssen ausgesetzt sind und werden daher häufig vorsorglich in dunklen Flaschen verkauft.

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