Dein Hund zittert – verstehen und richtig einschätzen

Hund zittert

Hoppla, was ist denn jetzt los? Plötzlich zittert Dein Hund wie Espenlaub und Du hast keine Ahnung wieso. Hinter Zittern kann eine Reihe von Ursachen stecken.

Die meisten Ursachen dafür, dass dein Hund zittert, sind harmlos oder leicht zu beheben. Nur wenn weitere Symptome im Spiel sind, kann sich etwas Ernsthaftes hinter dem Zittern verbergen.

Zittern medizinisch betrachtet

Wir alle zittern immer leicht – ob Mensch, Tier oder Hund. Das kommt ganz einfach von der Muskelspannung in unserem Körper. Ständen Muskeln nicht unter einer gewissen Grundspannung würden wir trotz unserer Knochen zusammensacken wie nasse Säcke.

Muskulatur erlaubt Bewegung. Dazu bewegen sich stets mindestens zwei Muskeln in einem gemeinsamen Wechselspiel (der Beweger und der Antagonist). Die Bewegungsabläufe werden vom Gehirn, vom aktiven Willen und vom Instinkt gesteuert.

Wird das Zittern plötzlich mehr, ist das komplexe Zusammenspiel aus Muskeln, Muskelfasern, Sehnen und Bändern irgendwie aus dem Gleichgewicht und Rhythmus geraten.

Beim Frieren beispielsweise beginnt der Körper zu zittern und zu brummen, um sich aufzuheizen. Bei Angst oder Aufregung stehen Muskeln unter Hochspannung und bei Erschöpfung sind sie ausgelaugt.

Zittern einzelne Gliedmaße, kann die Spannung aus dem restlichen Körper entwichen sein und beispielsweise auf den Beinen lastet dann zu viel Gewicht. Muskeln und Gelenke können sich durch Zittern von zu viel (auch emotionaler) Spannung befreien.

Dein Hund zittert – die möglichen Ursachen

Meistens sind die Gründe für plötzlich auftretendes Zittern harmlos. Denke kurz nach, was Du und Dein Hund vor dem Zitteranfall gemacht habt! Gab es eine ungewöhnliche Anstrengung oder Aufregung? Hatte Dein Bello einen längeren Spaziergang als sonst? Ist es kalt?

Zwei Finnische Lapphunde
Zwei Finnische Lapphunde

Checkliste

Schau Dir die Checkliste an und überlege, ob irgendeiner dieser Anhaltspunkte zutrifft

  • Anstrengung
  • Stress (auch psychischer)
  • Treffen mit (fremden) Hunden
  • sonstiger Spannungsabbau
  • Kälte oder starker Wind
  • Angst
  • Freude
  • Alterserscheinung
  • rassebedingtes Zittern (z.B. Whippet, Windspiel, Nackthunde)
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Zittert Dein Hund im Schlaf, fiepst oder bellt sogar leicht und wackelt wild mit den Beinen? Das kann bei manchen Hunden wahrhaftig verrückt aussehen. Aber keine Sorge, Dein Bello träumt nur und verarbeitet seine Sinnes-Eindrücke und emotionalen Spannungen. Er erholt sich auf diese Weise.

Auch nach einer Operation unter Vollnarkose kommt Zittern bei Hunden als „natürliche“ Erscheinung vor. Das Aufwachen durchläuft mehrere Stadien.

Hakenwürmer beim Hund

Selbst wenn der Hund schon wach erscheint, wieder gehen kann und bei Dir im Auto oder auf dem heimischen Sofa liegt, können noch Nachwirkungen einsetzen. Im sogenannten Exzitationsstadium oder Aufregungsstadium ist der Hund plötzlich verwirrt und erregt.

Die Betäubungsmittel haben sein Unterbewusstsein ordentlich durcheinander gebracht. Durch Heulen oder Zittern gleicht Dein Bello die Erlebnisse wieder aus.

Nur wenn diese Gründe ausgeschlossen werden können, das Zittern häufiger auftritt oder mit weiteren Symptomen einhergeht, kann eine ernsthafte Krankheit damit verbunden sein.

Wenn Dein Hund zittert kann dies eine Begleiterscheinung folgender Erkrankungen sein:



Arthrose

Auffälligkeiten im Gang, Schmerzen beim Aufstehen, Lahmheiten.

Vergiftungen

Durchfall, Erbrechen, starkes Speicheln, Hecheln, Kreislauf- und Atemprobleme.

Schmerzen allgemein

Berührungsempfindlichkeiten, Lustlosigkeit, kein Appetit mehr.

Magendrehung

Würgen, Unruhe, Blähbauch, Kreislaufprobleme.

neurologische Probleme

Eigenartiges Verhalten, Lahmheiten, Schwächeanfälle.

Nierenschwäche

Unruhe, wenig Urin, großer Durst, legt sich flach auf kühle Untergründe.

Epilepsie

Plötzliche und länger anhaltende Krampfanfälle.

White Dog Shaker Symdrom (Erbkrankheit bei weißen Hunden)

Ungewöhnlich schnelle Augenbewegungen, Desorientierung.

Addison Syndrom (Erkrankung der Nebennierenrinden)

Durst, Durchfall, unregelmäßiges Fressen, Bauchschmerzen, Teilnahmslosigkeit.

Zittern der Hinterläufe

Zittert bei Deinem Bello nur ein Hinterbein oder beide, können diverse Krankheiten des Bewegungsapparates dahinter stecken.

Arthrose und weiteren degenerative Erkrankungen (Spondylose, HD, Cauda Equina Syndrom, Probleme mit den Bandscheiben) bewirken langfristig einen schleichenden Muskelschwund. Die Hinterläufe Deines Hundes sind dann nicht mehr ganz so belastbar, wie sie es einmal waren.

Zittern der Beine kann dann

  • nach langem Stehen
  • nach viel Bewegung oder
  • beim Pinkeln mit der Last auf nur einem Beim auftreten.

Wiederholtes oder plötzlich stark auftretendes Zittern der Hinterbeine kann neben chronisch degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates folgende Ursachen haben

  • sonstige Probleme mit der Wirbelsäule
  • Bänderdehnung
  • Kreuzbandriss
  • Infektionen mit Anaplasmen oder Ehrlichien durch Zecken.
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Ab wann muss man wegen Zittern zum Tierarzt?

Bist Du Dir unsicher, dann beobachte Deinen Hund noch eine Weile. Hört das Zittern auf und ist auch sonst alles gut, musst Du nichts weiter unternehmen. Beobachtest Du weitere beunruhigende Dinge, dann geh lieber bald zum Tierarzt.

Diese Fragen sind für die Diagnose wichtig:

  • Wann und unter welchen Zusammenhängen zittert der Hund?
  • Wie schell ist die Zitterbewegung?
  • Ist das Zittern gleichmäßig oder verläuft es in Schüben?
  • Welche Symptome treten zeitgleich auf?

Je nachdem welche Schlüssen der Tierarzt aus Deinen Schilderungen zieht, wird er weitere Untersuchungen vornehmen.

Wenn Hunde frieren – Zittern und Kälte

Fühlt sich Dein Bello mal nicht so rund oder ist in die Jahre gekommen, können ihm Schnee, Wind und Kälte plötzlich zu schaffen machen.

Vielleicht hast Du Deinen Hund auch ganz neu und Ihr erlebt die erste kalte Jahreszeit zusammen. Typisch ist Zittern vor Kälte für

  • sehr kleine und feingliedrige Hunderassen (Chihuahuas u.ä.)
  • viele Windhundrassen
  • Rassen mit sehr dünnem Fell und ohne Unterwolle
  • Hunde, die aus dem warmen Süden stammen
  • Nackthunde.

Egal, ob Alter, Krankheit oder Rasse, wenn Dein Hund friert, darf er einen schicken Hundemantel tragen. Diese Kleidungsstücke gibt es passend für jeden Geschmack und jede Wetterlage.

Nimm Deinen Bello am besten zur Anprobe mit in das Geschäft. Ein Mantel sollte auch Deinem Hund gefallen und vor allem passen. Riemen und Bänder dürfen nicht drücken oder einschneiden.

Der Schnitt sollte Deinen Hund nicht in der Bewegung hemmen, Hinlegen, Toben und ausgiebiges Wälzen immer noch zulassen.

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Ängste und psychosomatische Ursachen Zittern beim Hund

Zittern Dein Hund vor Angst, siehst Du das an weiteren typischen Anzeichen

  • angelegte Ohren
  • eingeklemmter Schwanz
  • panisch, suchend oder traurig aussehende Augen
  • Knurren und Zähnezeigen
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Hinter Angst kann ein aktueller Auslöser stecken. Selbst wenn Du Dir diesen momentan nicht erklären kannst. Bedenke bitte, dass Hunde feinste Sinnesorgane haben und Reize (Geräusche, Gerüche und feinstoffliche Energien) wahrnehmen, die dem Menschen verborgen bleiben.

Achte bei Anzeichen für Angst darauf, ob Dein Liebling sich wieder beruhigt oder ob diese Ängste öfter auftreten.

Weitere Auslöser für Ängste mit Zittern sind Gewitter und natürlich Silvester. Besonders sensible und ängstliche Hunde spüren das Aufziehen eines Gewitters bereits Stunden vorher. Ganz ähnlich ist es mit Silvester. Hört Dein Hund in weiter Entfernung den ersten Böller, kann das Zittern schon losgehen.

ängstlicher Hund

Zittern und Angst können sich auch durch Erinnerungen an längst vergangene Ereignisse einstellen. Vielleicht hatte Dein Hund in der Jugend traumatische Erlebnisse. Entweder Du kennst diese oder Dein Hund stammt aus dem Tierheim und hat ein unbekanntes Vorleben.

Hunde merken sich bestimmte Merkmale, Gerüche und Abläufe von Ereignissen. Wittert das Tier im späteren Leben ähnliche Umstände, kann ein einst erlebtes Trauma erneut aufbrechen. Das ist beim Tier nicht anders als beim Menschen.

Psychosomatische Ursachen können naturheilkundlich (Bachblüten oder Homöopathie), mit Hilfe eines Tiertrainers oder von Tierkommunikatoren geklärt und behandelt werden.

Der Tierarzt Emin Jasarevic, empfiehlt bei Angst, Zittern und einigen weiteren Krankheiten (auch Arthrose) CBD Öl. Willst Du mehr darüber wissen, dann schau Dir jetzt sein Video zu diesem Thema an.

Macht CBD mein Haustier süchtig?! (Tierarzt klärt auf)

Zittern beim Hund – die Fakten noch einmal in der Übersicht

Jedes Tier zittert bedingt durch den normalen Tonus der Muskulatur immer leicht. Wird Zittern plötzlich sehr stark und auffällig kommen diese Ursachen infrage

  • Emotionen von der Freude bis zur Angst
  • Kälte
  • ungewöhnliche Anstrengungen oder Stress
  • eine Besonderheit der Rasse
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Schmerzen und diverse Infektionen

Nur wenn Du Dir das Zittern nicht erklären kannst, es auffallend oft auftritt oder nicht mehr aufhört, musst Du damit zum Tierarzt gehen. Bei ängstlichen Hunden haben sich alternative Therapieansätze besonders bewährt.

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