Mittelschnauzer
Was ist denn das für ein bärtiges Kerlchen? Ganz klar, ein „Mittelschnauzer“! Dieser Hund ist seinen Menschen bereits schon seit vielen hundert Jahren ein treuer Begleiter, welcher zuweilen allerdings auch ein kleiner Dickkopf sein kann.
Dem aufmerksamen Vierbeiner entgeht so schnell nichts, er ist stets sehr wachsam und doch niemals wirklich bösartig.
Steckbrief
Rasse: | Mittelschnauzer oder auch nur Schnauzer |
Herkunft: | Deutschland |
Größe: | Rüden 47 bis 50 cm, Hündinnen 44 bis 47 cm |
Gewicht: | 14-20 kg |
Lebenserwartung: | 13 – 16 Jahre |
Fellänge: | mittellang |
Fellfarbe: | verschieden |
Aufgaben: | Früher häufig als Wachhund und Ratten-Vertreiber eingesetzt, heutzutage ein beliebter Haushund. |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer |
FCI Sektion: | Sektion 1: Pinscher und Schnauzer |
FCI Standard: | 182 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Neben seinen beiden Verwandten der drei Schnauzertypen, dem „Zwergschnauzer“ und „Riesenschnauzer“ ist der „Mittelschnauzer“ der älteste und ist bereits seit über 500 Jahren an der Seite von Menschen.
So stammt er, wie auch höchstwahrscheinlich seine großen und kleinen Geschwister der Rasse „Schnauzer“ aus Deutschland. Seine ganz genaue Herkunft wird in Bayern oder Baden Württemberg vermutet.
Früher bewachte er regelmäßig Haus und Hof. Durch sein rasches und zuverlässiges Bellen galt er als äußerst zuverlässiger Wächter und verdeutlichte dies auch potentiellen „Eindringlingen“.
Weiterhin hielt der „Mittelschnauzer“ die Höfe frei von Ratten und Mäusen. Nahezu jeder Haushalt besaß im 19. Jahrhundert einen Hund dieser Gattung, auf welchen in sämtlichen Situationen stets Verlass war.
Der erste Rasseclub wurde im Jahre 1895 in Nordhausen gegründet und sämtliche Schnauzer als „rauhaarige Pinscher“ bezeichnet. Im Jahre 1907 wurde in München der sogenannte „Bayerische Schnauzer-Club“ gegründet und der „Mittelschnauzer“ erhielt erstmalig seinen eigenen Namen.
Zuvor waren er, der „Zwerg-“ und der „Riesenschnauzer“ alle unter dem Namen „Schnauzer“ vertreten gewesen. In den Anfangszeiten war der „Mittelschnauzer“ noch der beliebteste Hund unter den Schnauzern.
In den 30er Jahren gewann jedoch auch der „Riesenschnauzer“ an Popularität. Nach dem zweiten Weltkrieg stieg auch der „Zwergschnauzer“ in der Beliebtheit weiter nach oben. Im Jahre 1956 wurde der Standard des Hundes optisch noch einmal verändert.
Charaktereigenschaften
Der „Mittelschnauzer“ ist ein sehr lebhafter Vierbeiner, welcher jedoch auch von Zeit zu Zeit in sich selbst ruht. Er ist äußerst aufmerksam und wachsam, ohne jedoch aggressiv oder ein Kläffer zu sein.
Des Weiteren ist er ein sehr kinderlieber Hund, welcher mutig, ausdauernd, widerstandsfähig, zäh und äußerst klug ist. Hunde der Gattung „Mittelschnauzer“ benötigen nicht nur körperliche, sondern auch geistige Auslastung. Beispielsweise in Form von Such-Spielen oder gezielten Trainingseinheiten.
Was die Erziehung betrifft, so wird häufig viel Geduld benötigt. Der „Mittelschnauzer“ kann zuweilen etwas stur und eigensinnig sein. Er verfügt über ein gesundes Selbstbewusstsein und sagt auch größeren Hunden regelmäßig gerne seine Meinung.
Konsequenz ist bei seiner Erziehung sehr wichtig, da er häufig ein recht dominantes Verhalten an den Tag legt. Wurde er gut erzogen, so ist der „Mittelschnauzer“ der ideale Begleiter für jeden Hundefreund.
Seine Ausdauer und seine Intelligenz prädestinieren ihn für Sportarten wie Agility und Obedience. Auch für die Fährtenjagd ist er ein geeigneter Kandidat.
Seiner Familie gegenüber ist er freundlich, aufgeschlossen und anhänglich. Bei Fremden ist er zunächst vorsichtig bis er ganz genau weiß, mit wem er es zu tun hat.
Als Ersthund ist er mittelmäßig gut geeignet und der Besuch einer Hundeschule ist gerade für Anfänger eine ratsame Maßnahme. Da er sich sehr gerne bei seinem „Rudel“ aufhält, sollte er nicht regelmäßig über mehrere Stunden alleine gelassen werden.
Erscheinungsbild
Die wohl auffälligsten Merkmale eines „Mittelschnauzers“ sind seine buschigen Augenbrauen und sein kräftiges Schnauzbärtchen. Bis zu 16 Jahre kann er alt werden und besitzt daher unter den Schnauzern die höchste Lebenserwartung.
Seine Widerristhöhe liegt zwischen 40 und 50 cm, sein Idealgewicht zwischen 14 und 20 kg. Wie der Name bereits vermuten lässt, zählt er zu den mittelgroßen Hunderassen.
Sieht man einmal ganz von seiner Größe ab, so ähnelt er optisch seinem großen Bruder dem „Riesenschnauzer“ enorm.
Er verfügt über einen quadratischen, kräftigen und kompakten Körperbau. Sein Kopf ist lang gestreckt, sein Rücken besitzt eine leichte Wölbung. Diese optischen Auffälligkeiten entstanden aus den Züchtungen, als sein Standard ab dem Jahre 1956 noch einmal verändert wurde.
Weiterhin hat der „Mittelschnauzer“ V-förmige Klappohren und eine mittellange Rute. Sein Fell ist hart, dicht und drahtig, sein Deckhaar ist rau. Er verfügt über eine kuschelige, dichte Unterwolle und verliert im Verhältnis sehr wenig Fell.
Dieses kann in mehreren Farben und Mischungen vorkommen. Häufig sind die Hunde komplett schwarz oder gräulich.
Haltung und Pflege
Dem „Mittelschnauzer“ ist es im Grunde egal, ob er in einem geräumigen Heim mit großem Garten oder einer kleineren Stadtwohnung lebt. Solange er genügend Auslauf und mentale Beschäftigung erhält, ist der kleine Frechdachs durchaus zufrieden.
Für sportlich aktive Menschen, welche sehr gerne in freier Natur unterwegs sind, ist er der ideale Gefährte. Allerdings sollte niemals außer Acht gelassen werden, dass er auf das kleinste Geräusch reagiert und deshalb auch häufig Alarm schlägt. Und das ist leider nicht in jeder Nachbarschaft akzeptabel.
Mit Artgenossen kann es zuweilen problematisch werden, da sich „Mittelschnauzer“ aufgrund ihres ausgeprägten Selbstbewusstseins gerne einmal raufen. Auch mit größeren Hunden nimmt es der mutige Schelm gelegentlich auf. Aufgrund dessen sollte in jedem Fall die passende Sozialisierung erfolgen.
Das raue Fell des Vierbeiners ist robust und sollte regelmäßig gepflegt werden. 2-3 mal im Jahr sollte er getrimmt und regelmäßig einmal gebürstet werden, damit er nicht verfilzt.
Und natürlich muss wie bei allen anderen Hunden ein kompetenter Tierarzt zur Seite stehen, welcher sich um die allgemeine Gesundheit, die Krallen, die Zähne, Wurmkuren und weiteres kümmert.
Züchter
Ein wichtiger Faktor, warum eine Rasse aus einer seriösen Züchtung stammen soll, ist in erster Linie die Gesundheit und die vererbten Gene. Und natürlich ist auch der Erhalt der Rassen ein bedeutender Grund.
Wer sich also für einen „Mittelschnauzer“ aus einer seriösen Zucht entscheiden sollte, wird diesbezüglich unter einigen Anlaufstellen in Deutschland fündig. Möglicherweise werden folgende Adressen hilfreich bei der Suche sein:
www.vdh.de/welpen/zuechter?id=413
www.schnauzer-vom-wesenswart.de/
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