Hund schläft nachts nicht: Ursachen und Lösungen
Nach einem anstrengenden Tag auf der Arbeit willst du sicher manchmal einfach nur noch auf der Couch liegen. Vielleicht ruft dich auch dein Bett früher als sonst. Dein Hund kann dir da einen Strich durch die Rechnung machen.
Wenn dein Hund nachts nicht schlafen kann, belastet das auf Dauer euch beide. Schlaflosigkeit gefährdet die Gesundheit und kann einfach zu beseitigende Ursachen haben.
Wie Schlaflosigkeit beim Hund entsteht und wie du etwas dagegen unternehmen kannst, erfährst du im Folgenden.
Warum schläft mein Hund nachts nicht durch?
Nächtliche Unruhe kann viele Gründe haben. Gerade Welpen oder ältere Tiere werden nachts vielleicht wach, weil sie mal müssen.
Wenn du also mitbekommst, dass dein Hund nachts ruhelos durchs Haus streift, lasse ihn besser einmal raus. Mit voller Blase schläft niemand gut.
Weitere Gründe für Schlaflosigkeit sind…
- zu wenig oder zu viel Bewegung kurz vor dem Zubettgehen,
- Einsamkeit,
- der Schlafplatz ist zu warm und
- die abendliche Fütterung findet zu spät statt/der Hund frisst dabei zu viel.
Der letzte Spaziergang am Abend
Wann dein Hund abends ein letztes Mal rausmuss, musst du selbst herausfinden. Hunde sind da sehr verschieden. Einige halten problemlos von abends um 18 Uhr bis zum nächsten Morgen gegen 8 Uhr ein.
Bei anderen wird es schon knapp, wenn sie sechs Stunden am Stück nicht raus können.
Aber nicht nur unangenehmer Druck auf der Blase kann den Schlaf stören. Auch zu viel Aufregung durch einen Spaziergang kurz vor der Schlafenszeit wirkt sich auf manche Hunde negativ aus. Sie sind dann aufgedreht und denken gar nicht daran, schlafen zu gehen.
Auch zu wenig Bewegung am Abend kann zu Schlafproblemen führen. Eine leichte Trainingseinheit einige Stunden vor dem Zubettgehen soll den Schlaf sogar verbessern. Das zeigt auch eine Studie (Quelle in englischer Sprache).
Die Versuche wurden mit menschlichen Probanden durchgeführt. Aber beim Hund, der immerhin eine jahrtausendelange Co-Evolution mit uns durchlebt hat, dürfte es sich ähnlich verhalten.
Wenn dein Hund Probleme hat, nachts durchzuschlafen, kannst du probehalber den Zeitpunkt des letzten Spaziergangs variieren. Bedenke dabei aber, dass sich der Effekt erst etwas verzögert einstellt. Du solltest mindestens eine Woche, besser zwei, euer abendliches Programm ändern, um Änderungen zu bemerken.
Einsamkeit
Hattest du in letzter Zeit viel zu tun? Dann fühlt Bello sich vielleicht einfach einsam, wenn er nachts aufwacht und schon wieder alleine ist.
Manche Hunde verstehen es dabei auch, ihren Menschen ein wenig hinters Licht zu führen. Sie wecken ihn auf und tun so, als müssten sie raus. Aber wenn ihr Mensch mit ihnen vor die Tür geht, stehen sie nur rum oder schnüffeln ein wenig. Ihr Geschäft verrichten sie nicht.
Sie mussten gar nicht. Sie wollten nur etwas Zeit mit ihrem Besitzer verbringen.
Manchmal reicht aber auch ein schlechter Traum aus, um den Hund daran zu hindern, wieder einzuschlafen. Er ist dann zu nervös und möchte bei dir Schutz suchen.
Ein zu warmer Schlafplatz
Hunde gleichen ihre Körpertemperatur aus, indem sie hecheln. Schwitzen können sie nur an den Sohlen ihrer Pfoten. Das reicht nicht aus, um sie herunterzukühlen, sondern dient eher dem Verbreiten ihres Geruchs.
Ist es im Bett deines Hundes oder in dem Raum, in dem er schläft, also zu warm, muss er hecheln. So dürfte sich das Einschlafen schwierig gestalten. Lies auch meinen Blogartikel dazu: Wie ist die ideale Raumtemperatur für Hunde? Einfach erklärt!
Manche Hunde helfen sich selbst, legen sich auf die Fliesen oder wühlen das kuschelige Kissen aus ihrem Körbchen. Andere halten die Situation eben aus und hecheln bis ihnen nicht mehr zu warm ist. An Schlaf ist dann aber nicht zu denken.
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ab 104,95 €Das Abendessen
Damit dein Hund nachts nicht an Sodbrennen leidet, sollte er spätestens drei Stunden bevor er ins Bett geht das letzte Mal fressen.
So verhinderst du einen vollen Magen, der ihn wach hält. Du kennst es sicher auch, dass sich ein spätes, reichhaltiges Abendessen negativ auf deinen Schlaf auswirkt.
Bei jeder Drehung im Bett hat man das Gefühl, es kommt gleich was hoch. Ständig gluckert und blubbert es Magen. Man spürt, dass der Körper gerade mit der Verdauung beschäftigt ist.
Achte also auf den Zeitpunkt des Abendessens. Das sollte außerdem nicht die Hauptmahlzeit deines Hundes sein. Eine Kleinigkeit reicht. Er soll ja nicht hungrig ins Bett. Aber vermeide, dass er sich direkt vor dem Schlafengehen den Bauch vollschlägt.
Krankheiten, die sich durch Schlaflosigkeit äußern
Neben den bereits genannten Ursachen für Schlaflosigkeit, gibt es noch mehrere Krankheiten, die dazu führen können. Diese sind
- Husten,
- Durchfall,
- starker Juckreiz,
- Schmerzen im Allgemeinen,
- Schilddrüsendysfunktion und
- Demenz.
Husten, Durchfall und Juckreiz
Mit einer Erkältung schläft es sich schlecht. Das liegt zum einen an der ständig verstopften Nase. Aber auch nächtliche Hustenattacken halten sowohl Menschen als auch Hunde wach.
Im Schlaf husten klappt vielleicht kurz. Wer aber erkältet ist oder auf etwas allergisch reagiert, muss ständig husten oder niesen. Irgendwann weckt das auch den besten Schläfer auf.
Dann kann es schwierig sein, wieder einzuschlafen, denn das Kratzen im Hals kommt viel zu schnell wieder.
Bei Durchfall verhält es sich ähnlich. Muss dein Hund raus, wird er nicht schlafen. Stubenreine Hunde haben größte Hemmungen davor, ins Haus zu machen. Sie stehen an der Tür winseln oder bellen, bis ihnen jemand öffnet. Bei starkem Durchfall kann dieser Service mehrmals pro Nacht nötig sein.
Auch ständiger Juckreiz durch Flöhe, Ekzeme oder andere Hauterkrankungen raubt den Schlaf. Wenn das Problem schon länger besteht, kommen zum Juckreiz häufig noch Schmerzen durch die aufgescheuerte Haut hinzu.
Schmerzen
Wenn du auch zu den Menschen gehörst, die häufig an Rückenschmerzen leiden, weißt du schon, wovon ich rede. Mit Schmerzen gestaltet sich das Schlafen einfach schwierig.
Dabei ist es auch egal, ob es sich um Rücken-, Gelenk-, Kopfschmerzen oder sonstige Schmerzen handelt.
Gerade bei älteren Hunden kommen die Schmerzen oft von Arthrose. Möglicherweise steckt ein akuter Schub hinter der Schlaflosigkeit deines Hundes. Wie du erkennen kannst, ob dein Hund Schmerzen hat, zeigt dir dieses Video.
Erkrankungen der Schilddrüse
Bei Problemen mit der Schilddrüse kommt der Hormonhaushalt deines Hundes aus dem Gleichgewicht. Das kann zu Nervosität und Schreckhaftigkeit führen.
Häufig leidet auch der Schlaf darunter, weil es den Tieren schwerfällt, zu entspannen.
Demenz
Hunde, die an Demenz erkranken, entwickeln irgendwann Probleme mit ihrer inneren Uhr. Die absterbenden Nervenzellen im Gehirn sind dafür verantwortlich.
Ihr Schlafrhythmus verschiebt sich dadurch. Es kommt auch vor, dass demente Hunde nachts aufwachen und vor Verwirrung nicht wieder einschlafen können. Sie irren dann durch die Zimmer als würden sie nach etwas suchen.
Ist dein Hund bereits älter und in letzter Zeit sehr anhänglich geworden oder vergisst immer mehr seiner Kommandos? Dann könnte seine Schlaflosigkeit von einer beginnenden Demenz kommen.
Der Schlafbedarf von Hunden
Hunde schlafen viel. Auch tagsüber halten sie gern das eine oder andere Nickerchen. Dabei schlafen sie aber nie wirklich tief, sondern dösen eher. Klingelt jemand an der Tür oder betritt auch nur etwas lauter den Raum, sind sie meistens schnell wieder wach.
Wie viel Schlaf dein Hund benötigt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Welpen, Senioren und kranke Hunde schlafen mehr als gesunde Hunde im mittleren Alter. Außerdem brauchen große Hunderassen allgemein etwas mehr Schlaf als kleine.
Auch das Aktivitätslevel deines Hundes spielt bei seinem Schlafbedarf eine wichtige Rolle. Bewegt er sich viel und forderst du ihn geistig? Dann wird er abends müder sein, als wenn er nur ein paar Runden um die Häuser dreht.
Was passiert bei Schlafmangel?
Schlafmangel nervt. Du stellst sicher auch gern den Wecker auf Snooze, um noch ein paar Minuten Energie zu tanken. Auf Dauer kann sich zu wenig Schlaf auch negativ auf die Gesundheit auswirken.
Das gilt für Menschen und für Hunde gleichermaßen.
Zu wenig Schlaf macht krank. Dein Hund wird anfälliger für Infekte oder bildet neue Allergien aus. Außerdem verändert sich sein Wesen.
Er wird nervös, tollpatschig, womöglich auch aggressiv. Schlafmangel ist also etwas, das du auf jeden Fall vermeiden möchtest.
So sorgst du für besseren Hundeschlaf
In den meisten Fällen kannst du durch ein paar Änderungen in deiner Einrichtung oder deinem Tagesablauf für besseren Schlaf sorgen. Wie genau, verrate ich dir hier.
Laste deinen Hund aus
Damit er nachts gut schlafen kann, muss ein Hund tagsüber ausgelastet werden. Füge daher dem Alter und Wesen deines Hundes entsprechende Spielesessions oder Trainingseinheiten in seinen Tag ein. Auch Bewegung an der frischen Luft kann den Nachtschlaf verbessern.
Achte nur darauf, deinen Hund nicht kurz vor dem Schlafengehen zu überfordern. Ausgelassenes Spielen direkt vor der Schlafenszeit hindert deinen Hund eher am Einschlafen.
Bereite ihm ein gemütliches Nachtlager
Wer gemütlich liegt, schläft besser. Ist das Körbchen zu groß oder zu klein? Hat das Kissen seine besten Tage lange hinter sich und ist platt und durchgelegen? Dann hilft ein neues, kuscheliges Hundebett sicher beim Durchschlafen.
Achte auch darauf, wo du dieses Bett hinstellst. Es sollte vor Zugluft geschützt und nicht vor einer Heizung stehen. Auch mitten in einem viel genutzten Raum oder im Flur schläft es sich durch den ständigen Verkehr einfach nicht gut.
Manche Hunde schlafen auch deutlich besser, wenn sie die Nacht mit ihrem Besitzer im selben Raum verbringen dürfen.
Bringe Routine rein
Hunde können ihren Schlafrhythmus auf den ihrer Besitzer anpassen. In den meisten Fällen ist die innere Uhr deines Hundes also schon auf deine abgestimmt.
Eine gewisse Routine dabei hilft deinem Hund zusätzlich zu verstehen, wann die Nacht anbricht.
Hunde sind da kleinen Kindern sehr ähnlich.
Das heißt nicht, dass du deinem Hund von nun an jeden Abend eine Geschichte vorlesen sollst. Aber ein paar Punkte in eurem Abendprogramm sollten sich täglich und etwa zur selben Zeit wiederholen.
Das Abendessen, das letzte Mal vor die Tür, eine ruhige Kuschelrunde auf dem Sofa,… Letztere beruhigt deinen Hund zusätzlich, was ihm das Einschlafen erleichtert.
Schließe Krankheiten als Ursachen aus
All die bereits genannten Tipps helfen kaum oder gar nicht, wenn die Schlaflosigkeit deines Hundes organische Ursachen hat.
Gehe im Zweifel daher lieber zu deinem Tierarzt und lasse deinen Hund durchchecken.
Fazit
Hunde passen ihre Schlafzeiten an ihren Besitzer an.
Schlaflose Nächte sind daher kein normales Phänomen und können verschiedene Ursachen haben. Von ganz banalen wie einem zu warmen Schlafplatz bis schweren Krankheiten ist alles dabei.
Neben einem Besuch beim Tierarzt um gesundheitliche Probleme auszuschließen, kannst du deinem Hund noch auf andere Weise zu einem besseren Nachtschlaf helfen.
Sorge dafür, dass er tagsüber ausreichend toben und spielen kann. Stelle ihm ein weiches Bett zur Verfügung und hilf ihm durch Routine am Abend den Anbruch der Nacht zu bemerken.
Häufig gestellte Fragen
Warum sind Hunde nicht nachtaktiv wie Wölfe?
Unsere Haushunde haben sich an den Tag-Nacht-Rhythmus von uns Menschen angepasst. Bis auf wenige, die nachts arbeiten müssen, sind wir und daher auch unsere Hunde tagaktiv.
Mein Hund schläft tagsüber viel. Kann er deswegen nachts nicht schlafen?
Das ist möglich, aber unwahrscheinlich, da Hunde tagsüber in der Regel nur dösen und sich dabei kaum erholen. Sie benötigen außerdem etwas mehr Schlaf als Menschen, wodurch ein paar Nickerchen am Tag ihren Nachtschlaf nicht stören sollten.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Demenz und Schlaflosigkeit?
Ja, Demenz führt durch das Absterben der Nervenzellen im Gehirn zu Schlafstörungen. Die Hunde wissen nicht mehr, dass Schlafenszeit ist oder wachen nachts verwirrt auf und können nicht mehr weiterschlafen.