Kann ich Hautpilz bei meinem Hund mit Apfelessig behandeln?
Die Behandlung von Hautpilz zieht sich gefühlt ewig …
Mehrere Wochen schmierst du deinen Hund mit den Medikamenten vom Tierarzt ein und musst ständig aufpassen, dass du dich nicht ansteckst. Da ist es nicht verwunderlich, dass du nach Unterstützung aus der Natur suchst.
Vielleicht hast du noch ein Wundermittel in der Küche, mit dem der Hautpilz endlich verschwindet?
Apfelessig soll sehr gesund sein.
Als Essigsocke benutzen manche Menschen ihn zur Bekämpfung von Fußpilz. Ob er auch deinem Hund hilft?
Was Hautpilz ist
Hautpilz ist eine Krankheit, die durch verschiedene, natürlich vorkommende Pilze ausgelöst wird.
Die Pilzsporen gelangen durch (winzige) Verletzungen in die Haut und vermehren sich dort.
Hautpilz äußert sich in Form von kreisrundem Haarausfall und Juckreiz.
Die kahlen Stellen sind häufig gerötet und heiß, das umliegende Fell ist kaputt und stumpf.
Die Pilze sind auch zwischen Mensch und Hund übertragbar und eine durchgemachte Infektion schützt nicht vor erneuter Ansteckung.
Hygiene ist daher besonders wichtig, um zu verhindern, dass die Krankheit zwischen Bello und Besitzer ständig hin und herspringt.
Im Artikel zu Hautpilz beim Hund kannst du dich ausführlicher über das Thema informieren.
Was ist Apfelessig?
Apfelessig ist ein Speiseessig, der aus Apfelwein hergestellt wird.
Dem Wein werden dafür Essigsäurebakterien hinzugegeben, die den darin enthaltenen Alkohol in Essigsäure umwandeln. Apfelessig hat demnach keinen Alkohol mehr.
Apfelessig findet in der Küche als Würzmittel Verwendung.
Er ist außerdem ein natürliches Konservierungsmittel. In der Naturheilkunde schätzt man den Essig wegen seiner antibakteriellen Eigenschaften. Darüber hinaus soll er den Körper entgiften, beim Abnehmen helfen, die Haut reinigen und Schuppenflechten bekämpfen.
All das ist allerdings nicht wissenschaftlich bewiesen.
Inhaltsstoffe von Apfelessig
Apfelessig besteht aus den Vitaminen
- B1,
- B2,
- B6,
- C,
- E,
- Beta-Carotin und
- Folsäure.
Er enthält die Mineralien
- Bor,
- Chlorid,
- Eisen,
- Fluorid,
- Kalium,
- Kalzium,
- Magnesium,
- Mangan,
- Natrium,
- Phosphat,
- Silizium,
- Sulfat und
- Zink.
Weitere Inhaltsstoffe sind
- Essig- und Zitronensäure,
- Aminosäuren,
- Enzyme und
- Flavonoide.
Wie kann Dir Apfelessig bei Hautpilz bei deinem Hund helfen?
Die ernüchternde Antwort ist: vermutlich nicht viel.
Studien, die die Wirksamkeit von Apfelessig bei Fußpilz belegen, gibt es bisher nicht. Er ist auch keine Vitaminbombe, sondern enthält weniger Vitamine als die gleiche Menge Äpfel.
Das macht Apfelessig nicht ungesund, aber ein Wundermittel ist dieses Hausmittel eher nicht.
Die Essigsäure hat immerhin antibakterielle Eigenschaften (Quelle). Dadurch kannst du sie ruhigen Gewissens unterstützend bei Hautpilz anwenden.
Die angegriffene Haut ist anfällig für Folgeinfektionen. Zum Pilz kommen dann häufig Ekzeme und Ausschläge hinzu. Davor kann Apfelessig nachgewiesenermaßen schützen. Den Pilz an sich bekämpft er aber wahrscheinlich nicht.
Anwendung von Apfelessig bei Hautpilz
Apfelessig wird unverdünnt gegen Hautpilz eingesetzt. Tupfe ihn vorsichtig mit einem Wattepad auf die betroffenen Körperstellen (z.B. auf die Ohrmuschel) und lasse ihn etwa 15 Minuten einwirken. Anschließend wäschst du ihn mit klarem Wasser wieder ab.
Trage bei der Behandlung am besten Einmalhandschuhe, um dich nicht mit dem Hautpilz anzustecken.
Eher beim Menschen bekannt sind Essigsocken.
Dafür verdünnt man den Essig etwa 1 zu 2 bis 1 zu 3 und taucht Baumwollsocken hinein. Über Nacht getragen sollen sie gegen Fußpilz helfen.
Wenn dein Hund Hautpilz an den Pfoten hat, kannst du die Essigsocken auch ausprobieren. Lasse sie aber nicht über Nacht an deinem Hund.
Entferne sie, sobald du deinen Vierbeiner nicht mehr im Auge behalten kannst. Ansonsten kann es passieren, dass er sich die Socken in der Nacht auszieht und Teile davon frisst.
Auch die vom Essig aufgeweichte Haut sollte er nach der Behandlung nicht bearbeiten.
Nebenwirkungen
Die meisten Nebenwirkungen entstehen, wenn dein Hund den Apfelessig trinkt. Äußerlich angewendet, können Rötungen und Hautreizungen auftreten. Vor allem dann, wenn du den Essig auf verletzter Haut anwendest.
Apfelessig enthält Allergene. Ist dein Hund anfällig für Allergien, solltest du das Hausmittel vorsichtig testen und ihn anschließend beobachten.
Reagiert er mit Ausschlag, Schwellungen oder Verdauungsbeschwerden (wenn er den Essig aufnimmt), wende den Essig nicht mehr an.
Die im Essig enthaltene Säure greift den Zahnschmelz an. Achte daher darauf, dass dein Hund keinen puren Apfelessig aufnimmt.
Wann du Apfelessig nicht anwenden solltest
Apfelessig eignet sich nicht für Hunde mit Verdauungsbeschwerden.
Die Säure kann diese noch verstärken. Auch Hunde mit Diabetes sollten keinen Apfelessig bekommen. Er beeinflusst den Blutzuckerspiegel und kann mit Diabetesmedikamenten wechselwirken.
Rein äußerlich angewendet spricht auch bei diesen Vorerkrankungen nichts gegen Apfelessig. Achte nur besonders darauf, dass dein Hund die behandelten Körperregionen nicht ableckt.
Dieses Video fasst dir alle Nebenwirkungen und Gegenanzeigen zusammen.
Welcher Apfelessig eignet sich?
Apfelessig sollte sauer und nach Apfel schmecken.
Manche Sorten tragen auch süße Noten, die sauren sollten jedoch überwiegen. Erinnert dich der Geschmack an Apfelwein, musst du dir keine Sorgen machen. Das ist normal und der Essig enthält trotzdem keinen Alkohol mehr.
Guter Apfelessig enthält keine Zusätze wie Farbstoffe, Geschmacksverstärker oder Konservierungsmittel.
Ob du klaren oder naturtrüben wählst, hängt von deinen Vorlieben ab. Hohe Glycerinwerte und Biosiegel sprechen für besonders gute Qualität.
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Fazit
Apfelessig ist kein Zaubermittel aus der Natur. Er ist nicht ungesund, sein positiver Effekt auf den Körper ist allerdings dem eines einfachen Apfels sehr ähnlich. Seine Inhaltsstoffe haben keine nachgewiesene Wirkung gegen Hautpilz. Solange dein Hund nicht mit Ausschlag auf die äußerliche Behandlung reagiert, kannst du den Essig aber als natürliches Desinfektionsmittel einsetzen. Antibakteriell ist er nämlich tatsächlich.