Böhmischer Schäferhund
Dieses fröhliche Energiebündel aus Tschechien, gilt als der Vater aller Schäferhunde. Bis hin ins 14. Jahrhundert lassen sich die Spuren seiner Vorfahren zurückverfolgen, welche damals unter König Johann lebten.
Und ganz besonders in den letzten Jahren erlebte seine Rasse ein gebührendes Comeback, seitdem seine Rasse seit dem Jahr 1984 wieder vermehrt gezüchtet wird.
Ein wahrer Segen für jede Familie und gleichzeitig noch ein wahrer Freund.
Steckbrief
Rasse: | Chodský pes |
Deutsche Bezeichnung: | Böhmischer Schäferhund |
Herkunft: | Tschechien |
Größe: | Rüden 52 bis 55 cm, Hündinnen 49 bis 52 cm |
Gewicht: | 18 – 25 kg |
Lebenserwartung: | 12 – 15 Jahre |
Fellänge: | Lang |
Fellfarbe: | Schwarz mit braunen Abzeichen |
Aufgaben: | Der Böhmische Schäferhund wird als Schutz-, Rettung-, Bergungs-, Weide- und als Familienhund eingesetzt. |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde) |
FCI Sektion: | Sektion 1: Schäferhunde |
FCI Standard: | 364 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Die direkten Vorfahren des Böhmischen Schäferhundes lassen sich bis hin ins Jahr 1325 zurückverfolgen, als König Johann auf dem luxemburgischen Thron regierte.
Aus diesem Zeitraum stammen die ersten schriftlichen Dokumente, welche einen Hund dieser Art erstmals näher beschrieben.
Der Böhmische Schäferhund zählt zu den ältesten Schäferhund-Rassen in der Geschichte.
Höchstwahrscheinlich ist er auch ein direkter Vorfahre des Deutschen Schäferhundes.
Inzwischen ist weiterhin bewiesen, dass ein Hund dieser Art bereits seit dem 14. Jahrhundert in Tschechien existiert.
Dieser wurde damals bevorzugt als Wach- und Weidehund gehalten und bewachte die Grenzen der Höfe und die Herden. Ab dem 16. Jahrhundert wurde der Böhmische Schäferhund gezielt gezüchtet.
Trotz dieser über Jahrhunderte andauernden Biografie, wird der eigentliche Böhmische Schäferhund, wie wir ihn heute kennen, erst seit einigen Jahren, seit Ende des 20. Jahrhunderts, professionell gezüchtet.
In den Jahren zuvor war der Bestand drastisch zurückgegangen und am Ende waren nur noch wenige Exemplare übrig.
Jan Findejs machte sich eine neue Züchtung, welche den Bestand wieder deutlich vergrößern sollte, zur Aufgabe.
Im Jahr 1984 wurde der Böhmische Schäferhund von der Tschechischen kynologischen Vereinigung ČMKU anerkannt und ein neuer Rasse-Standard ins Leben gerufen.
Seit 2019 wurde er weiterhin von der FCI provisorisch aufgenommen und mit Arbeitsprüfung versehen.
Nach wie vor ist er ein gefragter Gebrauchshund, welcher auf verschiedenen Gebieten Einsätze findet.
Charaktereigenschaften
Der Böhmische Schäferhund besitzt ein Herz aus purem Gold. Er ist äußerst lernwillig, seinen Menschen treu ergeben und alles in allem sehr gut beherrschbar.
Wer versuchen möchte, einen Hund der Rasse „Böhmischer Schäferhund“ aus der Fassung zu bringen, der muss sich schon einiges einfallen lassen.
Seine Toleranzgrenze liegt sehr hoch, weshalb er auch sehr geduldig mit kleineren Kindern umgeht. Er ist niemals aggressiv oder aufdringlich und Fehler verzeiht er in aller Regel sofort.
Seine Erziehung verläuft stets unproblematisch und erste Erfolge lassen nicht lange auf sich warten.
Dadurch eignet sich der Böhmische Schäferhund auch ganz wunderbar für Menschen, welche über noch nicht allzu viel Erfahrung mit Hunden verfügen.
Der Böhmische Schäferhund ist ein durchaus aufmerksamer und intelligenter Hund, welchem kein sich nähernder Besucher entgehen wird.
Aufgrund dessen eignet sich diese loyale und liebenswerte Seele auch sehr passabel als Wachhund.
Das bedeutet jedoch nicht, dass er ihm unbekannte Besucher sofort ins Bein beißen wird. Er macht lediglich auf sie aufmerksam, ist aber meist schon nach wenigen Minuten mit neuen Gesichtern „gut Freund“.
Mit Artgenossen und auch Katzen klappt es meistens überdurchschnittlich gut, wenn er in jungen Tagen bereits angemessen sozialisiert wurde.
Da er über ein gewisses Temperament verfügt und nicht gerne nur zuhause herumsitzt, sollte er am besten zu Menschen kommen, welche viel und gerne mit ihm unternehmen und genug Zeit für ihn haben.
Ganz besonders in freier Natur fühlt sich das lebensfrohe Kraftbündel pudelwohl. Er liebt es, Spuren zu lesen und mit Menschen oder Artgenossen über die Wiesen zu toben.
Auch Sportarten lassen sein kleines Hundeherzchen höher schlagen und mit viel Freude holt er auch regelmäßig den geworfenen Frisbee oder das Bällchen zurück.
Spiele wie diese fördern neben seinen physischen Bedürfnissen auch gleichzeitig seine mentale Auslastung, welche der Böhmische Schäferhund auf alle Fälle braucht.
Erscheinungsbild
Das mittelgroße Schmusepaket aus Tschechien, erreicht eine Schulterhöhe bis zu 55 cm, wenn es sich hierbei um einen Rüden handelt.
Hündinnen werden mit maximal 52 cm etwas kleiner. Das Idealgewicht dieser Rasse liegt zwischen 18 und 25 kg im ausgewachsenen Zustand.
Der allgemeine Körperbau ist sehr kräftig, länglich und von athletischer Natur.
Obwohl hiervon unter dem langstockhaarigen Fell, welches in aller Regel Schwarz-Braun ist, nicht viel zu erkennen ist.
Das Fell ist mit dicker Unterwolle ausgestattet, wodurch der Böhmische Schäferhund auch in der kalten Jahreszeit nicht allzu schnell friert.
Er verliert jedoch jede Menge Haare, weshalb er für Allergiker nicht unbedingt die beste Option ist.
Ein ganz besonders niedliches Merkmal des Böhmischen Schäferhundes, sind seine spitzen, dreieckigen Ohren, welche aufrecht nach oben stehen.
Seine Schnauze ist länglich und seine putzigen Knopfaugen blicken stets neugierig in die Welt.
Diese setzt der kluge Vierbeiner nicht selten ganz gezielt ein, wenn es darum geht, einen Leckerbissen vom Tisch zu erhaschen.
Seine stark behaarte Rute ist mittellang und steht je nach individueller Stimmungslage.
Haltung und Pflege
Da der Böhmische Schäferhund bereits über eine recht stolze Größe verfügt, ist er für Menschen, welche in einer beengten Stadtwohnung leben, nicht unbedingt empfehlenswert.
Es wäre von großem Vorteil, wenn die Besitzer zumindest über einen Garten verfügen würden, in welchem sich das wuschelige Energiebündel regelmäßig ausleben darf.
Ohnehin sollte er generell nur von Menschen adoptiert werden, welche ausreichend Zeit und Kapazität für ihn haben. Er benötigt tägliche Aufmerksamkeit in Form von langen Spaziergängen, Sporteinheiten und mentaler Auslastung.
Nicht zuletzt auch jede Menge Kuschelzeit. Menschen, welche beruflich sehr eingespannt sind, sind einem Böhmischen Schäferhund definitiv nicht gewachsen.
Sein langes, wetterfestes Fell bedarf regelmäßiger Aufmerksamkeit. Mindestens zweimal in der Woche sollte es ausgiebig gebürstet werden.
Der Böhmische Schäferhund zählt zu den gesündesten und robustesten Rassen überhaupt und erreicht bis zu 15 Lebensjahre.
Damit er diese Lebenszeit auch wirklich erreichet, muss seine allgemeine Gesundheit regelmäßig von einem guten Tierarzt im Auge behalten werden.
Dieser kümmert sich gleichzeitig auch um Routinemaßnahmen wie Krallenschneiden, Zahnreinigungen, Wurm- und Zeckenkuren, Leerung der Analdrüsen etc.
Züchter
Auch in Deutschland und in umliegenden Ländern gibt es inzwischen einige Züchter, welche sich auf den Böhmischen Schäferhund konzentrieren und seinen Bestand professionell erhalten wollen.
Wer sich einen Traumhund dieser Rasse zum besten Freund machen möchte, landet unter folgenden Anlaufstellen möglicherweise einen Treffer:
www.boehmischer-schaeferhund.de/welpen/
www.hundezuchtausdemzauberwald.de/rasse.htm
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- Lehari, Gabriele (Autor)
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