Barbet
Dieses fluffige Kerlchen sieht ja kaum aus seinen dicht bewachsenen Augen heraus! In der Tat hat der französische „Barbet“ ein sehr dichtes und wolliges Fell, welches ihm sein Blickfeld zuweilen einschränkt.
Doch das dichte Fell diente ihm schon immer bereits zum Wärmen, wenn er zum Beispiel in kalten Gewässern auf die Jagd ging. Ein echtes Schnuckelchen und ein absolut treuer Weggefährte!
Steckbrief
Rasse: | Barbet |
Deutsche Bezeichnung: | Französischer Wasserhund |
Herkunft: | Frankreich |
Größe: | Rüden 57 bis 66 cm, Hündinnen 52 bis 62 cm |
Gewicht: | 14 – 28 kg |
Lebenserwartung: | 13 – 15 Jahre |
Fellänge: | mittellang, wollig, gelockt |
Fellfarbe: | Weiß, Schwarz, Braun, Gescheckt |
Aufgaben: | Jagdhund mit Schwerpunkt auf Wasserjagd |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 8: Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde |
FCI Sektion: | Sektion 3: Wasserhunde |
FCI Standard: | 105 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Einer der ältesten, europäischen Wasserhunde ist der „Barbet“. Es ist gut möglich, dass er ein direkter Vorgänger des „Pudels“ ist. Er stammt aus Frankreich und seine Vorfahren sollen diversen Quellen zufolge bereits im 6. Jahrhundert von den Mauren nach Spanien und Portugal gebracht worden sein.
Den Namen „Barbet“ erhielt er jedoch erst im 16. Jahrhundert, nachdem er bereits ab dem 14. Jahrhundert in ganz Europa anzutreffen war. Sein Name „Barbet“ wurde vom französischen Wort „barbe“ abgeleitet, was soviel wie Bartwuchs bedeutet.
Dieser Name ist auf sein dichtes, wolliges Fell und sein Bärtchen zurückzuführen.
Früher assistierte der „Barbet“ in erster Linie als Jagdhund, ganz speziell für Wasservögel. Da er das Wasser liebt und auch sehr gerne schwimmt, war es ihm niemals zu schwer, sämtliche versteckte Wasservögel im dichten Schilf aufzuspüren und vor Herrchens Flinte zu treiben.
Aber der „Barbet“ ist nicht nur ein ausgezeichneter Jäger, sondern auch ein toller Begleit- und Familienhund. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ließ das Interesse an dieser Rasse deutlich nach und die Rasse galt bereits schon als fast ausgestorben.
Erst in den 1970er Jahren erholte sich die Situation wieder.
Noch immer zählt der „Barbet“ zu den deutlich selteneren Rassen, selbst in seinem Heimatland Frankreich. In Deutschland erblicken jährlich nur etwa 50 Welpen das Licht der Welt und er ist im Verhältnis äußerst selten.
Charaktereigenschaften
Je nach Typ Wasserhund ist sein ursprünglicher Jagdinstinkt unterschiedlich stark ausgeprägt. Auch, wenn der „Barbet“ vom ursprünglichen Wesen noch immer ein Jagdhund ist, so ist er doch überdurchschnittlich gehorsam, bescheiden und leicht zu erziehen.
Aus diesem Grund eignet er sich auch sehr gut als Hund für Anfänger. Er liebt seine Menschen und auch mit Kindern kommt er ganz wunderbar zurecht.
Sieht er sein „Rudel“ in Gefahr, so kann er zwischendurch auch mal laut werden und Alarm schlagen. Alles in allem ist er aber ein sehr unkomplizierter Kandidat, welcher schnell Vertrauen fasst.
Der „Barbet“ ist ein sehr intelligenter und aufgeweckter Vierbeiner. So zeigt er nicht nur bei seiner Erziehung, sondern auch beim Training sehr schnelle Lernerfolge.
Er liebt es zu spielen und zu toben.
Auch in Bezug auf häusliche Gegebenheiten ist er sehr flexibel und anpassungsfähig. Mit Artgenossen versteht er sich meist sehr gut, wenn er in jungen Jahren bereits ausreichend sozialisiert wurde. Seine Erziehung sollte jedoch stets liebevoll erfolgen.
Fremden gegenüber ist er zunächst etwas vorsichtig, jedoch niemals aggressiv. Zwischendurch kann er auch mal ein paar Stündchen alleine bleiben, allerdings sollte dies nicht zum Dauerzustand werden. So wie die meisten Hunde, ist der „Barbet“ am liebsten in unmittelbarer Nähe seines Rudels.
Er haart nicht sonderlich viel und ist daher auch für Allergiker geeignet.
Erscheinungsbild
Der „Barbet“ zählt mit einer Widerristhöhe von bis zu 66 cm zu den mittelgroßen Hunderassen, welcher ein Gewicht von bis zu 28 kg erreichen kann. Sein Fell, welches in den unterschiedlichsten Farben vorkommt, ist lockig, gewellt und mittellang.
Optisch erinnert es ein wenig an einen schon lange nicht mehr gescherten Pudel, von welchem der „Barbet“ einigen Vermutungen nach auch ein Vorfahre sein soll.
Wie seinen Verwandten der spanische Wasserhund und portugiesische Wasserhund wächst ihm häufig sein Fell dicht ins Gesicht.
Deshalb ist s sinnvoll seine Augen regelmäßig frei zu scheren. Sein dickes Fell macht den niedlichen Vierbeiner gegenüber sämtlichen Wetterbedingungen immun, selbst in kaltem Wasser friert er nicht so schnell.
Unter seinem dicken Fell verfügt der „Barbet“ über einen sehr kräftigen und athletischen Körperbau, welcher ihn flink, wendig und stark macht.
Der Körperbau ist eher länglich, das Gesicht ist gestreckt. Er hat hängende Schlappohren und häufig auch sehr dichte Barthaare, welche ihm zu seinem Namen verhalfen. Alles in allem ist der „Barbet“ ein sehr putziger Geselle in seiner Erscheinung.
Haltung und Pflege
Dem „Barbet“ ist es im Grunde gleichgültig, ob er in einem großen Bauernhaus auf dem Lande oder in einer kleineren Stadtwohnung lebt. Er passt sich sehr gut an die individuellen Gegebenheiten an.
Allerdings darf er niemals vernachlässigt werden. Er sucht die Nähe zu seinen Menschen, welche mit ihm regelmäßige Spaziergänge unternehmen müssen. Ganz besonders in freier Natur blüht der robuste Jäger so richtig auf und tobt sich fröhlich aus.
Liegt auch noch ein schöner See auf dem Lieblings-Spazierweg, so muss damit gerechnet werden, dass sich die kleine Wasserratte regelmäßig ausgelassen hineinstürzen wird. „Barbets“ lieben das Wasser über alles.
Hunde-Anfängern ist ein Besuch in einer guten Hundeschule zu empfehlen.
Was die Pflege betrifft, so benötigt das robuste Fell keine besondere Aufmerksamkeit. Lediglich das Fell im Gesicht darf zuweilen gestutzt werden, damit der Vierbeiner etwas besser sehen kann. Auch ein kompetenter Tierarzt darf natürlich nicht fehlen.
Züchter
In Deutschland ist die Zucht von „Barbets“ im Verhältnis sehr selten. Nur etwa 50 Welpen werden im Schnitt jährlich in seriösen Zuchstationen geboren.
Wer sich für einen Hund dieser Rasse interessiert, der soll natürlich auch fündig werden. Um diese seltene Rasse zu erhalten, sollte sich vor Anschaffung bei einem guten Züchter informiert werden, um potentiellen Erbkrankheiten oder Gendefekten vorzubeugen. Folgende Adressen könnten bei der Suche behilflich sein: