Mein Hund bellt, wenn jemand im Treppenhaus ist – Der Flurwächter

hund bellt wenn jemand im treppenhaus ist

Für manche Hunde muss nicht einmal die Türklingel ertönen.

Ihnen reicht es schon, wenn im Erdgeschoss die Haustür aufgeht, der Nachbar ein Paket bekommt oder der Reinigungsdienst den Hausflur fegt.

Schon geht das Bellkonzert los und erstmal begonnen, hören viele Vierbeiner so schnell nicht mehr damit auf.

Warum das so ist und was du dagegen tun kannst, erfährst du im heutigen Artikel.

Ist es normal, dass mein Hund bellt, wenn jemand im Treppenhaus ist?

Die gute Nachricht ist, dass es sich dabei um völlig normales Verhalten handelt. Das macht es nicht weniger anstrengend, wenn Bello seinem Namen bei jedem Pups auf dem Hausflur alle Ehre macht.

Aber du weißt zumindest, dass kein gesundheitliches Problem vorliegt.

Ständiges Gebell, nur weil jemand an deiner Wohnungstür vorbeigeht, kann sowohl für dich als auch deine Nachbarn belastend sein. In dem Fall kannst du mit gezieltem Training gegensteuern, damit ihr alle bald wieder etwas mehr Ruhe habt.

Warum bellen Hunde in dieser Situation?

Hunde bellen aus unterschiedlichen Gründen, wenn sie jemanden auf dem Hausflur hören.

  • Vorfreude, weil sie Besuch erwarten
  • Besitzer alarmieren
  • Drohung
  • Langeweile
  • Anerzogenes Verhalten

Aus welchem Grund genau dein Hund bellt, erkennst du an seiner Körpersprache und dem Klang seines Bellens. Auch sein Charakter gibt dir Aufschluss über sein Ziel.

Wie du deinem Hund aus Versehen beigebracht haben sollst, bei Personen im Treppenhaus zu bellen? Das wird schleichend durch dein eigenes Verhalten passiert sein.

Vielleicht bemerkte dein Hund zu Anfang nur still, dass da jemand im Hausflur unterwegs war. Wurdest du hektisch, weil du befürchtetest, er würde bellen?

Und wie hast du reagiert, wenn er tatsächlich gebellt hat? Sicher bliebst du nicht völlig entspannt, sondern hast schnell versucht, ihn wieder zum Schweigen zu bringen, oder?

Dadurch habt ihr euch in diesen Situationen gegenseitig hochgeschaukelt. Dein Hund hat deine Versuche, ihm das Bellen zu verbieten, als Anfeuerung missverstanden.

„Mensch, wenn Herrchen/Frauchen auch so aufgeregt ist, hab ich wohl richtig reagiert“, dachte er und hat sich dieses Verhalten deswegen angewöhnt.

Habe ich einen Anwalt zu befürchten?

Zunächst: Hunde dürfen bellen.



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Allerdings gibt es Gerichtsurteile, die definieren, wann es zu viel wird. Dein Nachbar kann sich natürlich bei jedem kurzen Wuff bei dir beschweren.

Er wird dadurch aber nicht automatisch Recht bekommen. Du wirst auch nicht jedes Mal vor seiner Tür stehen, wenn er etwas lauter niest.

Kurzes Bellen außerhalb der Ruhezeiten haben Nachbarn zu dulden. Schlägt dein Hund also nur kurz an, wenn jemand im Hausflur ist, hast du nichts zu befürchten.

Beruhigt er sich jedoch nicht wieder oder lässt sich von dir ablenken, kannst du Probleme bekommen. Gerade wenn dein Hund in deiner Abwesenheit bellt, wirst du gar nicht mitkriegen, wie lange er wirklich bellt.

Durchgehendes Hundegebell ab einer halben Stunde täglich müssen Nachbarn nicht mehr dulden.

Das bedeutet nicht, dass du um deine Wohnung bangen musst, weil dein Hund einmal länger gebellt hat. Aber deine Nachbarn könnten Beschwerde beim Vermieter einreichen und ihre Miete mindern.

Das Geld, was der Vermieter dadurch verliert, kann er sich von dir wiederholen (Quelle).

Wie du deinem Hund das Bellen abgewöhnst

Ganz verhindern wirst du nicht, dass dein Hund bellt. Das musst du aber auch nicht. Wichtig ist nur, dass du das Bellen unterbrichst. Warum das so ist, erfährst du, neben weiteren Tipps, in diesem Video.

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Langeweile vermeiden

Bellt dein Hund aus Langeweile, ist die Lösung recht einfach. Unterbrich seinen langweiligen Alltag mit kurzen Spielen oder Trainingseinheiten.

Wenige Minuten, ein paar Mal am Tag, reichen aus. Zusätzlich sollte sich dein Hund natürlich auf Spaziergängen austoben können.

Ein Ausgelasteter Hund wartet zu Hause nicht ungeduldig darauf, dass er unterhalten wird. Dass jemand durch den Hausflur geht, wird er daher eher ignorieren, wenn du dich ausreichend mit ihm beschäftigst.

Kein Zugang zur Wohnungstür

Vor allem für Hunde, die in deiner Abwesenheit bellen, ist dieser Tipp hilfreich. Manche Hunde bellen nur dann, wenn sie möglichst nah an den Ort des Geschehens kommen können.

Befindet sich eine Tür dazwischen, wirken die Geräusche im Treppenhaus möglicherweise weniger attraktiv oder dein Hund überhört sie.

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Probiere es am besten aus, indem du deinem Hund den Zugang zur Wohnungstür versperrst. Mit Glück findest du dabei einen Raum, in dem dein Hund von sich aus viel ruhiger bleibt.

Bestechung mit Leckerlies

Ziel dieser Übung ist es, dass sich dein Hund bei Geräuschen auf dem Hausflur automatisch auf dich konzentriert.

Begib dich dafür mit Leckerlis in Stellung. Idealerweise arbeitest du mit deinen Nachbarn zusammen, die dir Bescheid geben, wenn sie den Hausflur betreten. Dadurch verhinderst du, dass dein Hund überhaupt zu Bellen anfängt.

In dem Moment, in dem dein Hund ein Geräusch im Treppenhaus wahrnimmt, wirfst du ihm ein paar Kekse hin. Am besten funktioniert das, wenn er nicht direkt an deiner Wohnungstür steht.

Dann ist der Drang, doch zu bellen, bei den meisten Hunden stärker. Im Wohnzimmer beispielsweise lassen sie sich noch besser ablenken.

Wiederhole diese Übung jedes Mal, wenn jemand im Hausflur ist.

Bald wird sich dein Hund lieber zu dir umdrehen, wenn die Wohnungstür des Nachbarn aufgeht, weil er Leckerlis erwartet. Wenn du so weit bist, kannst du das Futter etwas reduzieren.

Am Ende reicht deinem Hund ein Lob und ein Keks, wenn jemand den Hausflur betritt.

Alternativ kannst du deinen Hund auch mit Kauartikeln oder einem gefüllten Kong ablenken. Beides ist attraktiver als schnödes Trockenfutter.

Gerade der Kong muss aber aufwendiger vorbereitet werden. Er eignet sich daher besser, wenn deine Nachbarn mit im Boot sind.

Den Hund kurz anschlagen lassen

Bei manchen Hunden funktioniert diese Taktik am besten.

Hast du das Gefühl, dass dein Hund dir mit seinem Bellen Bescheid sagen möchte, kannst du ihn dafür auch loben. Manche Hunde glauben, dass ihre Besitzer ohne sie ganz schön aufgeschmissen sind.

Im Treppenhaus könnte schließlich eine Gefahr lauern und sie reagieren gar nicht auf die Geräusche. Dein Vierbeiner übernimmt daher diesen Job und teilt dir lautstark mit, dass er etwas gehört hat.

In diesem Fall müsste sich dein Hund schnell wieder beruhigen, wenn du auf sein Bellen reagierst.

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Lobe ihn, wenn er ruhig ist. Beginnt er anschließend wieder zu bellen, nutze ein Abbruchkommando wie „Nein“ oder „Schluss“.

Es kann auch hilfreich sein, deinen Hund aus der Situation zu holen. Nimm ihn mit in ein anderes Zimmer und lenke ihn ab, bis es im Treppenhaus wieder ruhig ist.

Hundeschule

Hilft alles nichts, suchst du am besten Rat in der Hundeschule.

Ausgebildete Hundetrainer kennen alle Tricks und können dir in deiner persönlichen Situation am besten helfen. Gerade bei Streit mit den Nachbarn oder wenn Mahnschreiben vom Vermieter ins Haus flattern, hilft ein Experte an deiner Seite.

Mein Hund bellt, wenn jemand im Treppenhaus ist – Zusammenfassung

Ein Hund, der bellt, weil jemand im Treppenhaus ist, verhält sich ganz natürlich. Er erwartet Besuch, möchte Eindringlinge oder Langeweile vertreiben.

Manche Hunde möchten auch einfach sichergehen, dass ihre Besitzer mitbekommen, was im Hausflur vor sich geht.

Weil ständiges Hundegebell eine Ordnungswidrigkeit darstellt, wirst du um Training nicht drumherum kommen.

Je nach Typ kannst du deinen Vierbeiner mit Futter ablenken oder einer kurzen Bestätigung belohnen. Ausreichend Unterhaltung sorgt dafür, dass dein Hund ausgelastet ist und nicht hellhörig darauf wartet, dass etwas Spannendes passiert.

Egal, wie du das Problem angehst: Das Bellen ignorieren führt nicht zum Erfolg.

Häufig gestellte Fragen

Hilft ignorieren, wenn mein Hund bellt?

Nein, da Bellen selbstverstärkend ist. Das bedeutet, dass dein Hund sich selbst durch das Bellen belohnt und er daher nicht von alleine damit aufhören wird.

Mein Hund lässt sich nicht durch Futter vom Bellen abhalten. Was kann ich tun?

Wechsle auf ein besonderes Leckerli wie Fleischwurst oder etwas anderes, was dein Hund sehr gern mag. Hilft auch das nicht, nimm deinen Hund aus der Situation und belohne ihn, wenn er sich auf dich konzentriert.

Kann ich eine Strafe bekommen, wenn mein Hund zu viel bellt?

Ja, dauerhaftes Bellen kann eine Ruhestörung sein. Wohnst du zur Miete, kann dein Vermieter Geld von dir verlangen, wenn deine Nachbarn ihre Miete mindern.

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