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Steirische Rauhhaarbracke

Steirische Rauhhaarbracke

„Ja, wo ist denn das niedliche Hündchen…?“

„Niedliches Hündchen??? Wuff, von wegen! Ich bin ein gefährlicher Jagdhund, du Witzbold!“

So dürfte die „Steirische Rauhhaarbracke“ aus Österreich möglicherweise denken, wenn sie offensichtlich zum „Schoßhündchen“ degradiert wird.

Und in der Tat ist dieser Vierbeiner ein exzellenter Jäger, welchem keiner so schnell etwas vormacht!

Steckbrief

Rasse:Steirische Rauhhaarbracke
Herkunft:Österreich
Größe:Rüden 47 cm bis 53 cm, Hündinnen 45 cm bis 51 cm
Gewicht:15 kg – 18 kg
Lebenserwartung:10 – 15 Jahre
Fellänge:mittellang
Fellfarbe:Rehfarben, Braun, Hirsch-Rot, Lohfarben, Weiß,
Aufgaben:Der wetterfeste Vierbeiner dient überwiegend als Jagdhund, jedoch selten auch als Haushund.
Listenhund:Nein
FCI Gruppe 6:Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
FCI Sektion 1:Laufhunde 1.2 Mittelgroße Laufhunde
FCI Standard:62
FCI Rasse-Standards:Zum PDF

Geschichte der Rasse

Die Zucht der Steirischen Rauhhaarbracke wurde von Carl Peintinger aus Vordernberg in der Steiermark, Österreich in die Wege geleitet.

Im Jahre 1870 begann dieser mit einer Züchtung aus der „Hannoverschen Schweißhündin“ Hela I und dem „Rauhhaarigen Istrianer Brackenrüden“.

Die Steirische Rauhhaarbracke ist zudem eng verwandt mit dem slowakischen „Kopov“, der „Tiroler Bracke“, dem „Bayerischen Gebirgsschweißhund“ und der „Brandlbacke“.

Ziel der Züchtung war es, einen robusten Jagdhund ins Leben zu rufen, was auch gelang.

Die Zucht verläuft auch noch rund 150 Jahre später noch immer im sehr kleinen Rahmen und findet überwiegend in Österreich und Deutschland statt.

Seit einigen Jahren werden wiederholt andere Rassen eingekreuzt, um potentielle, rassetypischen Krankheiten durch Inzucht zu verhindern.

Darunter befinden sich zurzeit immer wieder „Baraks“ aus Bosnien. Diese ähneln dem Steirischen Rauhhaarbracken nicht nur stark optisch, sondern verfügen auch über ähnliche Charaktereigenschaften.

Noch heute wird der flinke Vierbeiner überwiegend zur Jagd mitgenommen, wo er seine Fähigkeiten stets aufs Neue beweisen darf.

Auch als Haushund findet er, jedoch deutlich seltener, sein Körbchen auf Lebenszeit.

Am 31.08.1954 folgte die endgültige Anerkennung der Federation Cynologique Internationale (FCI) als offizielle Hunderasse. Hier zählt die Steirische Rauhhaarbracke zur Kategorie „Lauf- und Schweißhunde“ mit offizieller Arbeitsprüfung.

Steirische Rauhhaarbracke mit Daisy

Charaktereigenschaften

Die Steirische Rauhhaarbracke wurde explizit zur Jagd gezüchtet und findet bei dieser seit nunmehr fast 150 Jahren seine Verwendung.

Der Vierbeiner ist aufgrund seines ausgeprägten Jagdtriebes nicht der optimale Familienhund, welcher stets gehorsam und brav agiert. Um den Jagdtrieb des Hundes gewissenhaft und vor allem dauerhaft unter Kontrolle zu kriegen, ist der Besuch einer Hundeschule absolute Voraussetzung.

Und das in den meisten Fällen auch für erfahrene Hundehalter. Blutige Anfänger sollten sich selbst und auch dem Hund zuliebe, keine Rasse dieser Art anschaffen.

Der Vierbeiner hat seinen eigenen Kopf und reagiert auch oft sehr hartnäckig.

Erhält die Steirische Rauhhaarbracke die entsprechende Erziehung, kann er jedoch trotz seines Jagdtriebs zum perfekten, vierbeinigen Begleiter werden.

Hat der Hund erst einmal begriffen, wer sein Herr ist, so kann sich dieser wohl keinen loyaleren Freund wünschen.

Mit Kindern kommt er nicht allzu gut zurecht.

Die Steirische Rauhhaarbracke ist besonders robust, wetterfest, passioniert und unempfindlich. Sprich, sie ist definitiv kein Jammerlappen! Und das darf sie auf der Jagd auch nicht sein.

Die Hunde werden dafür eingesetzt, um Wild hinterher zu jagen, wobei ihnen ihr kräftiger und sportlicher Körper durchaus hilfreich ist. Weiterhin werden sie mit der Aufgabe des Apportieren betraut und bringen die Beute zurück, welche Herrchen soeben vor die Flinte gelaufen ist.

Ihr ausgeprägter Geruchssinn leistet dem Vierbeiner hierbei ebenfalls gute Dienste.

Erscheinungsbild

Auch wenn er optisch nicht an einen „gefährlichen Jäger“ denken lässt, so hat die Steirische Rauhhaarbracke den Jagdtrieb im Blut.

Rüden erreichen eine Schulterhöhe bis zu 53 cm und ein Gewicht von bis zu 18 kg. Wie bei den meisten Rassen, sind Hündinnen etwas leichter und kleiner.

Sein Fell kommt in den meisten Fällen in den Farben Hirsch-Rot oder Rehbraun vor. Aber auch weitere Farben wie Loh, Weiß oder selten auch gemischt, kommen vor. Sein mittellanges Fell ist dicht, hart und grob, allerdings nicht zottig.

Die Behaarung am Kopf ist kürzer als am restlichen Körper und an der Schnauze zeichnet sich ein Schnurrbart ab. Sein Fell macht die Steirische Rauhhaarbracke robust und wetterfest. So qualifiziert er sich auch besonders gut für die Jagd im Hochgebirge oder im Wald.

Er verliert nicht sonderlich viel Haare, was ihn auch sehr gut für Allergiker qualifiziert.

Seine Ohren sind mittellang, hoch angesetzt, am unteren Ende abgerundet und hängen glatt herunter. Die Rute ist mittellang und reicht bis zur Kniekehle.

Steirische Rauhhaarbracke liegt auf Wiese

Haltung und Pflege

Eine Steirische Rauhhaarbracke ist als Familienhund zwar potentiell möglich, allerdings eher ungeeignet.

Da sie nicht besonders gut mit Kindern harmoniert und auch der starke Jagdtrieb nicht immer in Schach gehalten werden kann, eignet sie sich vordergründig für Jäger.

Und selbst dieser wird durch seine Erziehung noch sehr viel Geduld und Feingefühl mitbringen müssen.

Außerdem eignet sich Vierbeiner nicht gut fürs Stadtleben. Er benötigt sehr viel Auslastung in Form von täglicher, regelmäßiger und mehrstündiger Bewegung.

Steirische Rauhhaarbracke sitzt im Gras
anonym, Steirische Rauhhaarbracke, CC BY-SA 3.0

Andernfalls werden Hunde dieser Rasse sehr schnell verkümmern und sich anderweitige Beschäftigung suchen. Und diese soll nicht in der Zerstörung des Sofas enden.

Ist die Steirische Rauhhaarbracke am Ende des Tages ausreichend ausgelastet, so verhält sie sich in der Wohnung in der Regel recht ruhig und ausgeglichen.

Hat Herrchen einmal einen wichtigen Termin, so ist es für einen gut erzogenen Vierbeiner dieser Art kein Problem, auf dessen Rückkehr zu warten.

Allerdings sollte er nicht über mehrere Stunden täglich alleine gelassen werden, da er sich am liebsten in unmittelbarer Nähe seines Herrchens aufhält.

Die Pflege des Fells ist einfach und unkompliziert. Gelegentliches Bürsten reicht vollkommen aus.

Und natürlich darf auch ein guter Tierarzt nicht fehlen, welchem Hund und Herrchen regelmäßige Besuche abstatten sollten. Dieser kümmert sich um Krallen- und Zahnpflege, routinierte Blutkontrollen, Würmer, um die Analdrüsen und weitere Beschwerden.

Züchter

Es gibt Züchter, welche ihre Hunde ausschließlich an Jäger vermitteln.

Die meisten Zuchtstationen, welche sich auf die Steirische Rauhhaarbracke konzentrieren, befinden sich in ihrem Heimatland Österreich, oder in Deutschland.

Wer sich für seine Rasse interessiert, kann unter folgenden Adressen gerne einmal stöbern gehen:

http://www.vdh.de/welpen/zuechter?id=453

www.deutscher-brackenverein.de/now.using/nBito/steirische-rauhhaarbracke

www.rauhhaarbracken.de/