Ist dieser Spitz in einen schwarzen Farbtopf gefallen?
Von wegen Spitz! Bei diesem kuscheligen Kerlchen handelt es sich um einen „Schwedischen Lapphund“, welcher seinen Menschen bereits seit vielen, vielen Jahren treu ergeben ist.
Nicht nur, dass er seit Jahrhunderten über die Tierherden wacht. Nebenbei ist er auch eine wahrhaft treue Seele, welche so mancher gerne als besten Freund im Hause hat.
Rasse: | Svensk Lapphund |
Deutsche Bezeichnung: | Schwedischer Lapphund |
Herkunft: | Schweden |
Größe: | Rüden 45 bis 51 cm, Hündinnen 40 bis 46 cm |
Gewicht: | 15 – 21 kg |
Lebenserwartung: | 12 – 14 Jahre |
Fellänge: | Lang |
Fellfarbe: | Schwarz, gelegentlich bronziert |
Aufgaben: | Der Schwedische Lapphund geht mit zur Jagd und arbeitet überwiegend als Hütehund für Tierherden. |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp |
FCI Sektion: | Sektion 3: Nordische Wach- und Hütehunde |
FCI Standard: | 135 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Seit vielen Jahrhunderten ist diese Rasse in Schweden vertreten. Der Schwedische Lapphund ist neben seinem Verwandten, dem „Finnischen Lapphund„, eine sehr alte Rasse.
Beide haben gemeinsame Vorfahren und wurden aus Hunden gezüchtet, welche einst bei den nomadischen lebenden Lappen und Samen lebten.

Hauptsächliches Ziel war es, eine Rasse ins Leben zu rufen, welche sich um den Schutz der Tierherden kümmerte. Aber auch auf der Jagd fanden sowohl der Schwedische als auch der Finnische Lapphund häufig Verwendung.
So passte der Schwedische Lapphund häufig auf Rentierherden auf. Diese bildeten unter anderem über viele Jahrhunderte die Lebensgrundlage der nordischen Völker und mussten vor gefährlichem Wild und Viehdieben verteidigt werden.
Und hier kam der schwarze Wuschel ins Spiel.
Vor über 7.000 Jahren wurde ein Skelett in Norwegen gefunden, welches sehr eindeutig auf einen Lapphund hindeutete. Somit wurde belegt, dass diese Rasse tatsächlich schon über eine sehr lange Zeit existiert.
Noch heute findet der flinke Vierbeiner Verwendung als Hütehund, ganz besonders in Schweden. Weiterhin wurde er inzwischen auch zum Begleithund und assistiert sogar zuweilen bei Rettungseinsätzen.
Und natürlich findet er auch bei diversen Familien sein „Körbchen auf Lebenszeit“.
Am häufigsten kommt er nach wie vor in seinem Heimatland Schweden vor. Aber auch in Deutschland gibt es inzwischen ein paar Züchter, welche sich seiner Rasse annahmen.
Am 19.01.1955 wurde der Schwedische Lapphund von der FCI als offizieller Herdengebrauchshund ohne Arbeitsprüfung anerkannt.
Charaktereigenschaften
Ein Schwedischer Lapphund ist kein Hund für Menschen, welche sich einen ruhigen, anspruchslosen Faulenzer wünschen, welcher sich regelmäßig in sein Körbchen zurückzieht.
Dieser flinke Vierbeiner strotzt vor Lebensfreude, ist sehr aktiv und stets auf der Suche nach Beschäftigung und Action. Er braucht, ganz besonders in jungen Jahren, regelmäßig Gelegenheit, sich angemessen auszutoben.
Das kann beim Gassi gehen oder auch beim Hundesport sein. Der Schwedische Lapphund kann Coach Potatoes absolut nicht ausstehen.
Seiner Familie gegenüber ist er äußerst anhänglich, loyal und liebt es zu spielen und natürlich ausgiebig zu kuscheln. Der lebensfrohe Wirbelwind kommt auch mit Kindern prima zurecht, sofern diese den kleinen Hund nicht ärgern oder sticheln.
Auch Artgenossen und Katzen sind bei angemessener Sozialisierung kein Problem.
Da in ihm noch immer die Gene eines Wächters schlummern, wird er sich häufiger „zu Wort melden“, wenn es an der Haustüre klingelt oder er ein ungewohntes Geräusch wahrnimmt.
Selbst bei guter Erziehung ist dieser Trieb nur schwierig unter Kontrolle zu kriegen. Er ist es schlichtweg gewohnt, sein Rudel vor potentiellen Gefahren zu warnen.
Trotzdem ist er Besuchern gegenüber nicht aggressiv oder gänzlich abgeneigt. Spürt er, dass ihm der Besuch nichts Böses will, so wird er sich auch von jenem schon sehr bald streicheln lassen.
Er hat ein tiefsitzendes Bedürfnis nach Nähe und Aufmerksamkeit. Weiterhin mag er es nicht, täglich über viele Stunden alleine gelassen zu werden.
So ist er für Menschen, welche in Vollzeit berufstätig sind, nicht sonderlich gut geeignet.
Erscheinungsbild
Mit einer Widerristhöhe bis zu 51 cm, zählt der Schwedische Lapphund zu den eher kleineren bis mittelgroßen Hunderassen.
Hündinnen erreichen eine maximale Höhe von bis zu 46 cm. Das Gewicht liegt zwischen 15 und 21 kg, wobei Rüden etwas schwerer werden als Hündinnen.
Unter seinem dichten langen Fell, was überwiegend in der Farbe Schwarz vorkommt, verbirgt sich eine kräftige Unterwolle.
Dieser Aspekt qualifiziert ihn nicht unbedingt für Allergiker. Das Fell ist wellig und schützt ihn auch bei eisigen Temperaturen vor Kälte. Dies kommt ihm besonders in seinem Heimatland Schweden sehr zugute, wo es ohnehin wesentlich kälter ist als in Deutschland.
Seine Beine und sein Gesicht sind im Vergleich zum Rest seines Körpers deutlich weniger behaart.
Seine dunkelbraunen Augen haben eine liebevolle und treuherzige Ausstrahlung. Sein Kopf ist rundlich, die Schnauze länglich. Der Schwedische Lapphund verfügt über niedliche, spitze Stehohren, welche die Form eines Dreiecks haben.
Er kann sie jedoch auch problemlos zusammenklappen. Seine mittellange, buschige Rute liegt im Kringel auf seinem Rücken.
Haltung und Pflege
Haben seine Besitzer täglich genug Zeit für ausgiebige Spaziergänge, so kann sich der Schwedische Lapphund auch in einer kleineren Wohnung sehr wohlfühlen.
Natürlich wäre ihm ein Haus mit großem Garten, wo er sich regelmäßig austoben darf, das Liebste. Aber der Kleine geht in dieser Hinsicht durchaus Kompromisse ein.
Allein schon wegen seiner bescheidenden Größe.
Er liebt es, mit Artgenossen und Kindern zu spielen. Allerdings sollte niemals vergessen werden, dass er häufig zu Übermut neigt und andere Hunde damit schnell überfordern könnte.
Es wäre von Vorteil, wenn ein anderer Hund einen geeigneten Rückzugsort bekäme, an welchen er regelmäßig vor dem turbulenten Wirbelwind „flüchten“ kann.
Alles in allem verläuft die Erziehung ganz passabel, wenn hierbei rechtzeitig angesetzt wird. Blutige Anfänger sollten sich hierbei an einen kompetenten Profi oder an eine Hundeschule wenden.
Ganz besonders seine hyperaktive Art und sein ausgeprägter Wachinstinkt sollten von Anfang an kontrolliert werden.
Außerhalb der Zeiten des Fellwechsels verliert der schwedische Vierbeiner nur sehr wenig Haare. Da sein Fell jedoch dazu neigt, Knoten zu bilden, sollte er mindestens ein bis zweimal die Woche gebürstet werden.
Und natürlich dürfen auch regelmäßige Besuche beim Tierarzt und Routine Checks nicht fehlen.
Züchter
Der Schwedische Lapphund kommt überwiegend in seinem Heimatland Schweden vor. Aber auch in Deutschland haben Interessierte die Möglichkeit, einen Hund dieser Gattung zu finden.
Wer sich einen Hund dieser Gattung zum besten Freund machen möchte, wendet sich am besten an einen seriösen Zuchtverein, um potentielle Erbkrankheiten durch falsche Züchtungen zu vermeiden.
Und natürlich auch, um den Erhalt dieser wunderbaren Rasse zu unterstützen.
Folgende Links könnten eine erste Anlaufstelle bieten:
www.vdh.de/welpen/zuechter?id=419
www.lapphund-info.de/db/zuechterlist.php