Dieser Windhund aus Ungarn ist ein wahres Multitalent. Seit vielen Jahren geht er mit seinen Herrchen zur Jagd und punktet dort mit enormer Schnelligkeit und Ausdauer.
Diese Eigenschaften machen ihn außerdem zu einem begnadeten Sportler bei Hunderennen.
Zuhause dagegen ist der ausgeglichene Vierbeiner sehr ruhig, anspruchslos und mit den kleinen Dingen des Lebens zufrieden.
Steckbrief
Rasse: | Magyar Agar |
Deutsche Bezeichnung: | Ungarischer Windhund |
Herkunft: | Ungarn |
Größe: | Rüden 65 bis 70 cm, Hündinnen 62 bis 67 cm |
Gewicht: | 22 – 31 kg |
Lebenserwartung: | 12 – 15 Jahre |
Fellänge: | Kurz |
Fellfarbe: | Weiß, Braun, Grau, Gold, Beige, mehrfarbig |
Aufgaben: | Der Magyar Agar arbeitet als Jagd- und Hetzhund, findet jedoch auch Einsätze bei Hunderennen. |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 10: Windhunde |
FCI Sektion: | Sektion 3: Kurzhaarige Windhunde |
FCI Standard: | 240 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Der Magyar Agar zählt zu den bodenständigen Windhunden. Sein Ursprung geht bis ins 9. Jahrhundert zurück, als Ungarn durch die Magyaren, einem alten Reitervolk erobert wurde.
Hierauf deutet auch sein Name hin.
Um seine Schnelligkeit noch weiter zu perfektionieren, wurden ab dem 19. Jahrhundert noch weitere Windhund-Rassen mit eingekreuzt.

Seitdem nahm der flinke Magyar Agar auch immer wieder an Hunderennen teil, bei welchen er nicht selten den ersten Platz belegte.
Weiterhin war er jedoch auch stets auf der Jagd ein gefragter Gehilfe, welcher seine Herrchen dabei unterstützte, Hasen und auch größeres Wild zu hetzen und zu jagen.
Aufgrund seiner Schnelligkeit und seiner enormen Ausdauer, gelang es ihm sogar, Hirsche und Rehe zu verfolgen.
Ohnehin machten ihn diese Eigenschaften bei der Jagd mehr als brauchbar. Es ist ihm problemlos möglich, sehr weite Strecken zu laufen, ohne dass er müde wird. Typisch Windhund eben!
Diese Hunde haben sehr häufig das Problem, dass sie oftmals nur für einmalige Zwecke, wie die Teilnahme an einem Hunderennen gehalten werden.
Sind sie eines Tages nicht mehr zu gebrauchen, so landen sie, wie auch viele spanische Windhunde, einfach auf der Straße oder in Tötungsstationen.
Diverse Hilfsorganisationen nehmen sich glücklicherweise der Rettung seiner Rasse an.
Im Jahre 1966 wurde der Magyar Agar als offizielle Hunderasse durch die FCI ohne Arbeitsprüfung anerkannt.
Charaktereigenschaften
Im Grunde ist der Magyar Agar zu Hause ein ziemlich ruhiger und ausgeglichener Geselle, welcher hauptsächlich auf der Jagd so richtig in Fahrt kommt.
Er passt sich ganz wunderbar den häuslichen Gegebenheiten an und stellt auch ansonsten nur sehr wenig Ansprüche.
Eine ausgiebige Knuddel-Einheit oder lange Spaziergänge im Gelände, liebt er natürlich trotzdem über alles.
Er bellt nicht sonderlich viel und geht auch nicht auf den Postboten oder anderweitige Besucher los. Man sollte ihm lediglich etwas Zeit lassen, um neue Gesichter kennenzulernen.

Seinen Menschen gegenüber ist er äußerst loyal, folgsam und zeigt eine große Bereitschaft, zu lernen.
Dies ist unter anderem seiner enormen Intelligenz zu verdanken, welche seine schnellen Lernerfolge erklärt.
Er liebt Kinder und ist auch ihnen gegenüber ein liebevoller und treuer Freund, welcher auch so manchem noch etwas grobmotorigen Wirbelwind gerne verzeiht.
Will er jedoch seine Ruhe, so sollte dies natürlich respektiert werden.
Artgenossen gegenüber ist er sehr verträglich und auch sehr gut als zweiter Hund zu halten. Mit Katzen könnte er unter Umständen anfangs ein Problem haben, da diese seinen inneren Jagdtrieb erwecken.

Ohnehin sollte seine Erziehung und ganz besonders sein Jagdtrieb von Anfang an im Auge behalten werden.
Für Anfänger eignet er sich mittelmäßig, wenn diese mit ihm eine gute Hundeschule aufsuchen werden.
Erscheinungsbild
Optisch entspricht der Magyar Agar dem Bild eines typischen Windhundes.
Und jene zählen nicht gerade zu den kleinsten Vierbeinern. So erreichen Rüden dieser Rasse eine Schulterhöhe bis zu 70 cm, Hündinnen bis zu 67 cm.
Ein offizielles Gewicht ist nicht festgelegt, allerdings befindet es sich in den meisten Fällen zwischen 25 und 31 kg.
Wie alle Windhunde, so besitzt auch der ungarische Magyar Agar eine sehr schmale Statur mit langen Beinen, welche jedoch alles andere als schwächlich ist.
Tatsächlich verfügt er über sehr viel Muskulatur unter seinem kurzen Fell, welches in den Farben Weiß, Braun, Grau, Gold, Beige und meistens mehrfarbig vorkommt.
Die Taille ist sehr schmal, der Brustkorb dagegen sehr kräftig gebaut. Durch seine langen Beine erreicht er eine unglaubliche Schnelligkeit.
Das Gesicht ist sehr spitz und länglich, seine Schlappohren sind sehr klein und in dreieckiger Form. Auch seine schmale Rute, welche über sehr wenig Fell verfügt, ist von mittlerer Länge.

Sein Haarausfall ist mittelmäßig, lediglich zu Zeiten des Fellwechsels etwas stärker ausgeprägt.
Haltung und Pflege
Da der Magyar Agar von Natur aus zu den größeren Hunden zählt, sollte er im besten Fall nicht in einer beengten Etagenwohnung gehalten werden.
Auf der anderen Seite ist seine Haltung in der Stadt nicht generell ausgeschlossen, wenn er täglich die nötige, körperliche und mentale Auslastung erhält.
Nur sollte die Wohnung dann eben nicht ZU klein ausfallen, da er sich andernfalls beengt fühlen könnte.
Ansonsten stellt der Vierbeiner, welcher sich bei angemessener Auslastung zu Hause sehr bescheiden verhält, keine allzu großen Ansprüche.

Seine Pflege ist aufgrund seines kurzen Fells ziemlich unkompliziert und ein wöchentliches Ausbürsten reicht vollkommen aus.
Natürlich sollte der Magyar Agar, wie auch alle anderen Hunde, regelmäßig auf Zecken, Flöhe und Grasmilben untersucht werden, wobei auch die Ohren und das Zahnfleisch nicht ignoriert werden sollten.
Und obwohl seine Rasse von Natur aus ziemlich robust ist, darf natürlich auch ein guter Tierarzt, welcher regelmäßig um Rat gefragt werden kann, nicht fehlen.
Regelmäßige Impfungen, Wurmkuren, das Kürzen der Krallen, Zahnreinigungen und anderweitige Routine Kontrollen müssen natürlich wie bei allen Hunden sein.
Züchter
Inzwischen ist der Magyar Agar nicht mehr nur in seinem Heimatland Ungarn beheimatet, sondern kam im Laufe der Zeit in viele Teile der Welt.
Und so gibt es auch in Deutschland einige Züchter, welche sich auf den Erhalt seiner besonderen Rasse konzentrieren.
Wer sich einen reinrassigen Hund dieser Gattung wünscht, sollte sich diesbezüglich an eine seriöse Stelle wenden, um potentiellen Erbkrankheiten durch fehlerhafte Kreuzungen vorzubeugen.
Schließlich soll der neue Lebenskamerad ja möglichst lange gesund und vital bleiben.
Wer sich ernsthaft für einen Magyar Agar interessiert, könnte sich unter folgenden Links einmal ganz in Ruhe umsehen:
www.windhundverband.de/rassen/magyar-agar/zuechterliste/
www.lelki-tars-magyar-agars.de/
Literaturempfehlung
- Schritt, Eckhard (Autor)
Letzte Aktualisierung am 29.05.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API