Bandwürmer beim Hund – entdecken und behandeln

Hund beim Arzt

Fast jeder hat schon einmal Bilder dieser mitunter meterlangen Parasiten oder gruselige Geschichten über Bandwürmer bei Mensch und Tier gehört.

Obwohl dieser Wurm dadurch zu den gefürchteten überhaupt zählt, richtet er bei Hunden und Katzen vergleichsweise geringe Schäden an. Viel gefährlicher ist er für Zwischenwirte, in denen sich die Larven entwickeln.

Wissenswertes zu Bandwürmern allgemein

Bandwürmer sind sehr lange, flache und meistens weiße oder rötliche Würmer, die im Dünndarm diverser Lebewesen schmarotzen. Dort ernähren sie sich vom Nahrungsbrei der jeweiligen Art und geben Ei-Pakete aus dem Darm des Wirtes ab.

Bandwürmer halten sich mit Saugnäpfen an der Darmwand fest. Vom Kopf abwärts bilden sie viele einzelne Segmente aus, von denen die unteren zeitweise abgetrennt und vom Wirt ausgeschieden werden.

In diesen Segmenten stecken die Eier der Bandwürmer. In großen Lebewesen wie Pferden oder dem Menschen können Bandwürmer mehrere Meter lang werden. Der längste Hundebandwurm erreicht bestenfalls eine Länge von 70 cm.

Der Entwicklungsweg des Bandwurms

Bandwurmeier verbreiten sich über den Kot beziehungsweise über mit Kot kontaminierte Tiere, Pflanzen oder Gegenstände und mithilfe von Zwischenwirten.

Die von den Endwirten ausgeschiedenen Ei-Pakete (Proglottiden) trotzen in der Natur Wind und Wetter und verteilen sich langsam. Später können Eier an Pflanzen haften, irgendwo auf der Erde verstreut liegen oder im Fell von Tieren kleben.

Werden diese Eier von Zwischen- oder Fehlwirten aufgenommen, passiert folgendes: Im Magen-Darm-Trakt des Tieres oder eines Menschen schlüpfen Hakenlarven.

Diese durchdringen die Darmwand und verteilen sich über das Blut und das Lymphsystem im Körper des Zwischenwirtes.

Aus den Hakenlarven entwickeln sich Finnen. Diese können im Organismus mancher Spezies schwere Schäden anrichten. Es entstehen tumorartige Gebilde, die sogar so etwas wie Metastasen bilden können.

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Für Zwischenwirte endet der Befall mit Bandwurm-Eiern und Larven häufig tödlich.

Nehmen Fuchs, Marder, Hund und Katze einen Kadaver, ein Beutetier oder rohes kontaminiertes Fleisch (minderwertiges Fleisch, Schlachtabfälle) auf, gelangen die Finnen in den Körper und Darm des Endwirtes.

Dort wachsen sie zu Würmern heran, setzen sich fest, futtern ordentlich mit und geben erneut Eier ab.

In diesem Video wird der Fuchsbandwurm und sein Verlauf genauer dargestellt. Diese sind für den Menschen mitunter lebensgefährlich.

So infiziert sich Dein Hund mit Bandwürmern

Bandwürmer nutzen Hunde, Katzen, Füchse und ähnliche Arten als Endwirte und seltener als Zwischenwirte. Bei Hunden sind



  • Flöhe,
  • Mäuse,
  • andere Kleinnager oder
  • Vögel die häufigsten Überträger.

Frisst ein Hund diese Tiere, gelangen die in ihnen eingekapselten Larven in seinen Darm. Tote Flöhe können bei der Fellpflege aufgenommen und verschluckt werden oder haften im Fell eines verspeisten Tieres.

Ganz anders als in den Zwischenwirten, die zur Entwicklung vom Ei zur Larve dienen, setzen sich Bandwürmer beim Endwirt nur im Darm fest.

Dort richten Sie bei Hunden vergleichsweise geringe Schäden an.

Es kommt selten vor, dass Hund und Katze als Zwischenwirte dienten und Larven den Organismus angreifen. Beim Menschen ist eine Zoonose durch den Fuchsbandwurm oder den kleinen Hundebandwurm häufiger anzutreffen. Doch dazu später mehr.

Typische Hunde-Bandwürmer

Hunde werden nur von bestimmten Bandwurm-Arten befallen:

Kleiner Hundebandwurm – Echinococcus granulosus

Dieser Bandwurm ist 3 bis 6 Millimeter lang, cremefarben bis weiß und lebt im Dünndarm von Fleischfressern wie Hund, Katze, Fuchs und Mardern.

Ein anderer Name ist Dreigliedriger Hundebandwurm. Als Zwischenwirte dienen vor allem Kleinsäuger (Mäuse und Ratten).

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Eine Infektion mit dem kleinen Hundebandwurm kann auch über die Aufnahme von mit Larven verseuchtem Fleisch passieren. Als Risikogebiete gelten Osteuropa und Südeuropa.

Fleisch sollte dort entweder richtig durchgegart oder 3 Tage bei -18°C eingefroren werden. Dosen- oder Trockenfutter gilt als sicher.

Symptome und Schäden entstehen durch die adulten Würmer kaum.

Fuchsbandwurm – Echinococcus multilocularis

Diese Art ist in unseren Breiten sehr präsent. Vermutlich sind rund 50 Prozent der Füchse in Deutschland Überträger des Fuchsbandwurms.

Sein Vorkommen ist regional erhöht. In manchen Wäldern kannst Du auf Warnschilder treffen, die auf eine erhöhte Präsenz des Fuchsbandwurms hinweisen.

Waldfrüchte wie Beeren und Pilze sollten dort aufgrund der Ansteckungsgefahr nur gewaschen oder am besten gar nicht verzehrt. Hunde bleiben besser an der Leine oder gehen woanders Gassi.

Für den Hund ist der Fuchsbandwurm weniger gefährlich. Sie zeigen bei einem Befall keine bis wenige Symptome. Menschen dagegen können sich als Fehlwirt eine lebensgefährliche Infektion einfangen (alveoläre Echinokokkose).

Als Zwischenwirte gelten Mäuse, Käfer, Schaben und Schnecken. Sogar Fliegen sollen durch Anhaften an den Beinen Fuchsbandwurmeier übertragen können.

Ausgewachsene Fuchsbandwürmer sind rötlich und werden nur 1,4 bis 3,4 mm lang.

Gurkenkernbandwurm (auch Kürbiskernbandwurm) – Dipylidium caninum

Der Gurkenkernbandwurm ist weiß und kann zwischen 10 und 70 cm lang und 2 bis 3 mm breit werden.

Gurkenkernbandwurm-Kürbiskernbandwurm - Dipylidium caninum
© CDC

Hauptüberträger sind Flöhe und Tierläuse. Diese Wurmart zählt zu den häufigsten Bandwürmern beim Hund.

Durch Verschlucken von infizierten Flöhen gelangen die Larven in den Darm des Endwirtes. Nur bei sehr starkem Befall können sich beim Hund Verstopfungen oder ein Darmverschluss entwickeln. Ansonsten bleiben die Endwirte symptomfrei.

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Hatte Dein Hund Flöhe solltest Du nach deren Beseitigung auch eine Bandwurmkur durchführen.

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Mesocestoides lineatus und Mesocestoides leptothylacus

Fuchs
JakubMrocek / Depositphotos.com

Mesocestoiden kommen nur gelegentlich beim Hund vor. Viel häufiger sind sie in Füchsen und Katzen anzutreffen.

Auch sie breiten sich über zahlreiche Zwischenwirte aus. Für den Hund verläuft eine Infektion harmlos.

Taenia taeniaeformis und Taenia hydatigena

Taenien sind beim Hund ebenfalls selten. Theoretisch können sie sich durch das Fressen von Zwischenwirten wie Kleinsäugern infizieren. Aufgrund der Liebe zur Mäusejagd sind Katzen häufiger betroffen.

Nur bei einem Massenbefall zeigen Hunde Symptome wie Abmagerung oder ein schlechtes Fell durch permanenten Nährstoffentzug sowie Schädigungen der Darmschleimhaut. Noch seltener sind durch Taenien verursachte Darmverschlüsse.

Werden die Ei-Pakete der Taenien, die Proglottiden, ausgeschieden, verursachen sie starken Juckreiz am After. Dein Hund zeigt dann das typische „Schlittenfahren“ (kann aber auch auf eine verstopfte Analdrüse hinweisen).

Grubenkopf- oder Fischfinnenbandwurm – Diphyllobotrium latum

Dieser Bandwurm bevorzugt Fische als Zwischenwirte und kann nur in einen Hund gelangen, der Zugang zu rohem Frischfisch hat. Infektionen sind bei Hunden in Deutschland selten.

Gefährdet sind auch nur solche Tiere, die in der Nähe von Seen oder den Küsten leben und Fisch-Kadaver auflesen.

Der Nachweis von Bandwürmern beim Hund

Einen Bandwurmbefall kannst Du manchmal mit bloßem Auge sehen. Die Ei-Pakete in der Größe von Reiskörnern können am After Deines Hundes oder im Fell kleben. Manchmal liegen sie auch auf dem Schlafplatz.

Ansonsten dienen Kotproben als Nachweis für Infektionen mit Bandwürmern.

Die Behandlung von Bandwürmern beim Hund

Fallen Dir diese Segmente auf, besorgst Du Dir am besten gleich eine geeignete Wurmkur beim Tierarzt. Tabletten kannst Du selbst verabreichen oder Spot-On-Präparate auftragen.

Als wirksam gegen Bandwürmern beim Hund gelten

  • Pranziquantel (Droncit)
  • Epsiprantel (Cestex)
  • Fenbendazol bei Taenien (Panacur)

Alternativ gibt es auch eine Reihe natürlicher Hausmittel, die du zur Wurmbekämpfung anwenden kannst.

Bandwürmern beim Hund vorbeugen

Wer barft sollte immer nur hochwertigstes Fleisch aus sicheren Quellen verfüttern. Ansonsten kann das Einfrieren über mindestens 3 Tage bei mindestens -18 °C eventuelle Larven der Bandwürmer sicher abtöten.

Ist Dein Bello viel in der freien Natur unterwegs und ein passionierter Jäger von Mäusen oder Ratten, solltest Du ihn vorsorglich zweimal jährlich entwurmen.

Auch wenn Bandwürmer meistens keine Symptome verursachen, sind sie unangenehm und Dein Hund bleibt eine mögliche Infektionsquelle für andere.

Echinokokkose beim Menschen

Durch einen Spaziergang im Wald, das Essen kontaminierter Früchte oder den Kontakt zu einem kontaminierten Tier (streicheln) kannst Du Dich mit Eiern des kleinen Hundebandwurmes oder Fuchsbandwurmes infizieren.

Die Echinokokkose betrifft zwar hauptsächlich Forstarbeiter, Jäger und Menschen, die sich viel im Wald aufhalten und mit Waldtieren beschäftigen, dennoch solltest Du diese Krankheit kennen.

Besonders schwerwiegend bis tödlich ist die alveoläre Echinokokkose, die durch Larven des Fuchsbandwurmes ausgelöst werden kann.

Die Experten vom Pharmazieunternehmen MSD Tiergesundheit weisen darauf hin, dass sich Symptome dieser Krankheit erst bis zu 15 Jahren nach einer Infektion zeigen können.

Weitere Details findest Du direkt bei MSD Tiergesundheit.

Bandwürmer beim Hund – das Wichtigste in Kürze

Hunde dienen den meisten bekannten Bandwurmarten als Endwirte. Erwachsene Würmer besiedeln den und ernähren sich vom Nahrungsbrei des Hundes. Nur bei einem Massenbefall zeigen sich Symptome wie

  • Abmagerung
  • Folgen durch Schädigungen der Darmschleimhaut
  • schlechtes Fell.

Für den Menschen können Eier des Fuchsbandwurmes und des kleinen Hundebandwurmes lebensgefährlich werden. Beim Hund tritt eine lebensgefährliche Infektion mit den Eiern und Larven nur äußerst selten auf.

Behandelt werden Bandwurminfektionen beim Hund mit geeigneten Spot-On-Präparaten.

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