Wetterhoun
Der niederländische „Wetterhoun“, stand bereits im Mittelalter dem Menschen in Form eines Jägers treu zur Seite.
Mit nur etwa 800 Hunden weltweit, ist diese Hunderasse wirklich extrem selten, jedoch besserte sich der Stand seit dem Jahr 1950 erheblich. Damals wäre der Wetterhoun beinahe ausgestorben.
Steckbrief
Rasse: | Wetterhoun |
Deutsche Bezeichnung: | Friesischer Wasserhund |
Herkunft: | Niederlande |
Größe: | 55 – 59 cm |
Gewicht: | 25 – 35 kg |
Lebenserwartung: | 12-15 Jahre |
Fellänge: | mittel |
Fellfarbe: | schwarz-weiß, braun-weiß, verschieden |
Aufgaben: | wurde zur Jagd auf Otter, Iltisse, Bisamratten und Maulwürfe und als Wachhund eingesetzt |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 8: Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde |
FCI Sektion: | Sektion 3: Wasserhunde |
FCI Standard: | 221 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Die Wurzeln des Wetterhouns gehen bis ins tiefe Mittelalter zurück. Schon damals wurde er zur Jagd auf Fischotter, Ratten, Iltisse, Bisamratten und andere Schädlinge eingesetzt.
Ebenso erfüllte er die Aufgaben eines Wachhundes und beschützte Anwesen und Höfe. Man nimmt an, dass er in seiner ursprünglichen Form noch etwas größer war, weshalb er auch dazu verwendet wurde, um Karren zu ziehen.
Er ist sehr wahrscheinlich mit einigen anderen Hunden der Kategorie Wasserhund verwandt. Darunter zählen
- der Pudel
- der spanische Wasserhund
- der portugiesische Wasserhund und möglicherweise auch
- der Irish Water Spaniel.
Des Weiteren soll auch der friesische Stabyhoun ein direkter Verwandter sein.
Sein Fell ist perfekt für die Arbeit im Wasser ausgelegt. Er verfügt über sehr kräftiges, lockiges Fell mit dichter Unterwolle, so dass er auch in kühlen Gewässern nicht so schnell friert.
Aber auch an Land war der Wetterhoun stets ein treuer Gefährte, ganz besonders bei der Jagd.
Im Jahre 1950 war seine Rasse beinah vollständig ausgestorben. Durch eine Friesin, welche bereits als Kind im Besitz eines Wetterhouns war, erlebte die Züchtung eine ganz neue Epoche, nachdem diese durch Zeitungsannoncen gezielt Wetterhouns aufsuchte.
Einige Bauern verfügten noch über einzelne Mischlinge. Auch heute gibt es im Verhältnis nur sehr wenig Hunde der Gattung Wetterhoun. Weltweit leben nur noch etwa um die 800 Hunde dieser Art, die meisten davon in den Niederlanden.
Fast alle von ihnen leben heute als Haus- oder Wachhunde.
Charaktereigenschaften
Fremden gegenüber ist der Wetterhoun etwas reserviert und zurückhaltend. Seiner Familie gegenüber dagegen treu und anhänglich. Er mag es nicht, alleine zu bleiben und langweilt sich schnell.
Da noch immer ein Jäger in ihm schlummert, ist er als Anfängerhund nicht unbedingt geeignet. Er benötigt sehr viel Auslauf und mentale Auslastung.
Bei der Erziehung macht der kluge Vierbeiner schnelle Fortschritte, reagiert aber zuweilen bockig und eigensinnig. Seine Besitzer benötigen häufig eine extra Portion Konsequenz und Einfühlungsvermögen.
Trotz allem ist auf den vierbeinigen Freund stets Verlass. Wittert er Gefahr, so wird er nichts unversucht lassen, seine Familie zu beschützen. Ohne dabei jedoch ein großartiger Kläffer oder aggressiver Angreifer zu sein.
Anspruchsvolle Aufgaben, welche ihn mental auslasten, wie etwa das Apportieren, das Suchen oder das Erkunden, erfüllen den arbeitseifrigen Vierbeiner mit Freude.
Der Wetterhoun neigt dazu, sich schnell zu langweilen und hasst Eintönigkeit. Menschen, welche täglich 8-10 Stunden berufsbedingt außer Haus sind, sollten sich keinen Hund der Gattung Wetterhound anschaffen, da dieser unter jenen Umständen sehr bald verkümmern wird.
Er liebt lange Spaziergänge in Wald und Wiesen und auch der gelegentliche Sprung in einen See ist für den temperamentvollen Wasserhund ein wahrer Segen.
Bei sportlichen und spielerischen Unternehmungen ist er sofort mit von der Partie und wird es genießen, eine vergnügte Zeit mit seinem Rudel zu verbringen.
Erscheinungsbild
Der Wetterhoun erreicht eine Widerristhöhe von bis zu 59 cm und zählt zu den mittelgroßen Hunden. Sein Gewicht liegt zwischen 25 und 35 kg. Er verfügt über einen kräftigen, quadratischen Körperbau und einen breiten Schädel, welcher von zwei niedlichen Schlappohren umgeben ist.
Seine Rute ist mittellang und liegt meist gekringelt auf seinem Rücken. Seine Augen sind ausdrucksstark und schauen mit aufmerksamen Blicken neugierig in die Welt hinaus.
Sein mittellanges Fell ist lockig, robust, leicht ölig und etwas grob. Lediglich am unteren Drittel der Ohren ist es glatt. Es kann in den verschiedensten Farben, Mischungen und Mustern vorkommen.
Die häufigsten Farbkombinationen, in welchen der Wetterhoun vorkommt sind die beiden Variationen schwarz-weiß und braun-weiß. Häufig kommt das Fell am Kopf in einer anderen Farbe vor, als der Rest vom Fell. Ergänzt wird diese Erscheinung noch mit passenden Flecken oder Punkten auf dem Rücken.
Haltung und Pflege
Ein Wetterhoun ist definitiv kein Hund, welcher in einer Stadtwohnung gehalten werden sollte. Diese Vierbeiner schätzen die freie Entfaltung und sehr viel Bewegung durchaus mehr, als so manch andere Hunde, welche in Bezug auf den Wohnraum weniger anspruchsvoll sind.
Ein geräumiges Haus mit großem Garten oder auch ein Bauernhaus eignen sich deutlich besser für Hunde dieser Gattung. Alles andere wäre schlicht und einfach Quälerei.
Ein Anfängerhund war der Wetterhoun noch nie und wird es auch wohl in Zukunft niemals werden.
Durch seinen innerlichen Jagdtrieb, mit welchem er bereits im Mittelalter Schädlinge fernhielt, ist er eine wahre Herausforderung für Hundebesitzer und sollte daher von einer erfahrenen Hand geführt werden, welche ihm auch regelmäßig seine Grenzen aufzeigt.
Ein kompetenter Tierarzt, welcher sich regelmäßig um das allgemeine Wohlbefinden des Hundes, seine Blutwerte, seine Zähne, Krallen, Wurmkuren und auch seine Analdrüsen kümmert, sollte natürlich Grundvoraussetzung sein.
Schließlich soll dieser seltene Vierbeiner ja möglichst lange gesund und glücklich bleiben. Es gibt ja ohnehin viel zu wenig von ihnen.
Züchter
Und obwohl der Wetterhoun eine überaus seltene Hunderasse ist, so gibt es inzwischen glücklicherweise wieder einige, seriöse Zuchtstationen, welche sich um den Erhalt dieses besonderen Wasserhundes kümmern.
Sogar auch hier in Deutschland. Die meisten Zuchtstellen sind nach wie vor in den Niederlanden anzutreffen, natürlich kann sich auch dort vor Ort direkt informiert werden.
Wer jedoch zunächst in Deutschland auf die Suche gehen möchte, könnte unter folgenden Anlaufstellen möglicherweise auf seinen künftigen „besten Freund“ in Form eines Wetterhouns stoßen: