Spanischer Laufhund – Charakter und Wesen
Dieser süße Spanier erweckt den Anschein, als wäre er in einen Farbtopf geplumpst.
Grund dafür ist sein gemischt-farbiges Fell, über welches der niedliche Laufhund mit den süßen Schlappöhrchen in den meisten Fällen verfügt.
Im Herzen noch immer ein Jäger, ist er seinen Menschen binnen kürzester Zeit treu ergeben und mutiert sehr schnell zum besten Freund auf vier Pfoten.
Steckbrief
Rasse: | Sabueso Español |
Deutsche Bezeichnung: | Spanischer Laufhund |
Herkunft: | Spanien |
Größe: | Rüden 52 bis 57 cm, Hündinnen 48 bis 53 cm |
Gewicht: | 20 – 25 kg |
Lebenserwartung: | 12 – 15 Jahre |
Fellänge: | Kurz |
Fellfarbe: | Weiß, Braun, Rötlich, Orange, gemischt |
Aufgaben: | Dieser Laufhund wurde für die Niederwildjagd verwendet, hilft aber auch der Polizei als Fährtenhund. |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen |
FCI Sektion: | Sektion 1.2: Mittelgroße Laufhunde |
FCI Standard: | 204 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Bereits im 14. Jahrhundert, wurde ein Hund dieser Rasse von König Alphonso XI beschrieben. Aber auch andere Dokumente aus dieser Zeit verwiesen auf seine Existenz.
Aufgrund der verstärkten Isolation auf der iberischen Halbinsel, hielt sich die Rasse vollkommen rein und es kam zu keinen Kreuzungen mit anderen Hunderassen.
Ursprünglich existierten zwei Größen seiner Rassen, allerdings gilt der kleinere „Sabueso Lebrere“ mittlerweile als ausgestorben.
Im Laufe der Jahre ging der Spanische Laufhund wiederholt mit auf die Jagd, um Niederwild, wie Hasen, Kaninchen oder Füchse zu fangen. Häufig jagte er hierbei mit anderen Vierbeinern zusammen in der Meute.
Daher werden diese Rassen auch Meutehunde genannt.
Weiterhin wurde er zum Apportieren auf angeschossenes Wild verwendet. Doch auch bei der Polizei wurde ihm schon bald eine sehr wichtige Aufgabe zuteil.
Voller Tatendrang bewies sich dort der tapfere Vierbeiner als Fährtenhund, welcher schon so manche Spur verfolgte. Durch seinen enormen Arbeitseifer und seine Ausdauer gelang es ihm, bei der Aufklärung sämtlicher Fälle zu helfen und seine Herrchen stolz zu machen.
Noch immer findet er, bevorzugt in seinem Heimatland Spanien, Verwendung für jene Aufgaben. Allerdings ist er inzwischen auch bei vielen Familien geliebt.
Noch immer ist er überwiegend in Spanien zu Hause. In Deutschland gibt es kaum Züchter, welche sich auf seine Rasse konzentrieren.
Am 26.05.1982 wurde der Spanische Laufhund von der FCI als offizielle Hunderasse mit Arbeitsprüfung anerkannt.
Spanischer Laufhund: Charakter & Wesen
Der Spanische Laufhund ist ein furchtloser, arbeitseifriger und fährtensicherer Jäger, welchem so schnell nichts entgeht. Er verfügt über einen enormen Bewegungsdrang, welchen er regelmäßig ausleben muss.
Als Familienmitglied eignet er sich mittelmäßig, da berufstätige Menschen ihm diesbezüglich häufig nicht gerecht werden können. Auf keinen Fall möchte er täglich stundenlang alleine bleiben. Tägliche Spaziergänge sind mit ihm Pflicht.
Seinem Menschen gegenüber verhält er sich freundlich, loyal und zu Hause eher ruhig. Und diese Ruhe benötigt er auch, wenn er viele Stunden in freier Natur unterwegs war. Ganz egal ob auf der Jagd oder als Gefährte bei einer ausführlichen Sporteinheit.
Da er in den eigenen vier Wänden zur Ruhe kommen möchte, kommt er mit kleinen, überdrehten Kindern, welche an ihm herumzerren, nicht wirklich gut zurecht.
Wird ihm allerdings sein Freiraum gewährt, so ist er auch ihnen gegenüber bald ein liebender Freund. Aber es gibt nun mal gewisse Grenzen!
Fremden gegenüber agiert er misstrauisch, weshalb er sich auch gut als Wachhund eignet.
Der Spanische Laufhund ist sehr selbstständig und verfügt trotz bedingungsloser Loyalität gegenüber seiner Menschen stets über einen eigenen Kopf.
Deshalb ist es auch so wichtig, dass ihm von Anfang an die richtige Erziehung zuteil wird. Diese sollte konsequent, jedoch trotzdem liebevoll und geduldig erfolgen.
Er benötigt eine erfahrene Hand und ist für Anfänger nicht wirklich gut geeignet.
Erscheinungsbild
Das Fell des Spanischen Laufhundes erinnert oftmals ein wenig an das einer Kuh. Häufig verfügt er über einen weißen Untergrund, auf welchem sich diverse Flecken und Muster befinden.
Diese können Schwarz, Weiß, Rot oder auch mehrfarbig sein. Meistens ist der Rücken von farblichen Musterungen betroffen, gelegentlich aber auch die Seiten.
Sein Fell ist kurz, fein aber trotzdem dicht. Er verfügt nicht über sonderlich viel Unterwolle, weshalb er sich auf für Allergiker eignet.
Der Spanische Laufhund zählt zur Kategorie „mittelgroße Hunde“. Rüden erreichen eine Schulterhöhe bis zu 57 cm, Hündinnen bis zu 53 cm. Das durchschnittliche Gewicht liegt zwischen 20 und 25 kg, Hündinnen sind meist etwas leichter.
Seine Beine sind recht mittellang, sein Kopf ist länglich und seine Schnauze ist spitz. Goldige Schlappohren hängen seitlich neben seinen Schläfen herunter.
Sein Blick erweckt häufig den Eindruck, dass er müde und gelangweilt ist. Häufig täuscht jedoch dieser erste Eindruck, in Wahrheit ist der Spanische Laufhund meist sehr aufmerksam, ruht allerdings gelegentlich in sich selbst.
Haltung und Pflege
In einer beengten Stadtwohnung, welche sich womöglich noch im 5. Stock befindet, hat ein Spanischer Laufhund genauso viel zu suchen wie ein Elefant im Porzellanladen.
Möglicherweise dürfte es hierbei auf Dauer zu einem ähnlichen Ergebnis kommen.
Erhält der spanische Vierbeiner nicht seine regelmäßige Auslastung, so könnte es gut möglich sein, dass er die Einrichtung vor lauter Unterforderung zerstören wird.
Ein Haus mit großem Garten ist für den temperamentvollen Jäger ein absolutes Muss. Gleichzeitig entlastet dieser Aspekt auch noch die Halter, wenn sich der Vierbeiner regelmäßig im Garten austoben kann.
Dann ist er auch beim Gassi gehen schon deutlich ruhiger, wenn auch noch immer äußerst temperamentvoll. Und lange Gassi-Runden sind für ihn absolut notwendig.
Sein kurzes Fell bedarf keiner größeren Pflege und auch seine Gesundheit ist in aller Regel sehr gut.
Trotz allem sollte ein kompetenter Tierarzt zur Seite stehen, welcher sich regelmäßig um Zecken-Behandlungen, Wurmkuren, Zahn- und Krallenpflege, seine Analdrüsen und auch um routinierte Blutkontrollen kümmert.
Spanischer Laufhund: Züchter
In Deutschland verlaufen die gezielten Züchtungen dieser Rasse sehr spärlich und es gibt nur sehr wenig Anlaufstellen. Möglicherweise könnten folgende Adressen behilflich sein.
www.vdh.de/welpen/zuechter?id=405
Oder Sabueso in Not:
https://hundepfoten-in-not.de/category/sabueso/
Wer sich einen Hund der Gattung „Spanischer Laufhund“ wünscht, könnte weiterhin bei diversen Hilfsprojekten, welche sich auf die Vermittlung von spanischen Hunden in Not konzentrieren, vorbeischauen.
Eventuell ist auch dort ein Hund dieser Rasse anzutreffen, welcher sehnsüchtig auf ein neues Zuhause wartet.