Schwarzer Durchfall beim Hund: Eine einfach Erklärung
Ein Blick auf die Hinterlassenschaften deines Hundes muss sein.
Viele Krankheiten äußern sich in Form von Verdauungsproblemen. Je eher du sie bemerkst, desto besser.
Ist der Kot deines Hundes nicht nur weicher, sondern auch schwarz verfärbt, spricht man von Teerstuhl.
Wie es dazu kommt, ob es sich immer um ein ernstes Problem handelt und was du tun solltest, erfährst du hier.
Wie wird Hundekot schwarz?
Hundekot kann alle möglichen Farben annehmen.
Normalerweise ist er braun, er kann aber je nach Futter auch gelb, grün oder sogar rötlich sein. Eine gesundheitliche Störung liegt nicht immer vor.
Sie sollte aber vor allem dann, wenn der Hund zusätzlich Durchfall entwickelt, auf jeden Fall abgecheckt werden.
Schwarzer Durchfall deutet auf eine Blutung im Verdauungstrakt. Das Blut wird auf seinem Weg durch den Darm direkt mit verdaut.
Dadurch färbt es den Stuhl am Ende schwarz. Viele Hundehalter denken nicht an Blut, wenn sie schwarzen Durchfall bemerken. Aber das ist tatsächlich die einzige Ursache.
Schwarzer Kot wird beim Hund auch als Teerstuhl bezeichnet.
Er tritt auf, wenn es zu Blutungen weit vorn im Magen-Darm-Trakt kommt. Betroffen sind
- Speiseröhre,
- Magen oder
- Dünndarm.
Kommt es später, also erst im Dickdarm, zu Blutungen, bleibt dieses in großen Teilen unverdaut.
Es färbt den Stuhl daher rot oder ist als rote Schlieren im Kot sichtbar.
Schluckt dein Hund viel Blut, kann sein Stuhlgang ebenfalls sehr dunkel werden. Das kommt vor, wenn er etwa einen Zahn verloren hat oder stark aus der Nase blutet.
Dieses kurze Video informiert dich über andere Farben, die der Kot deines Hundes annehmen kann.
Wie gefährlich ist schwarzer Durchfall beim Hund?
Blutungen im Magen-Darm-Trakt sind nicht ohne. Sie können auf ernste Erkrankungen hindeuten.
Manchmal reicht schon eine kleine Verletzung, die immer wieder aufgeht. Oder dein Hund leidet an einer Krankheit, die sein Verdauungssystem reizt und zu Blutungen führt.
Insgesamt kommt es bei folgenden Krankheiten zu schwarzem Durchfall:
- Verletzungen im vorderen Magen-Darm-Trakt
- blutende Tumore
- Fremdkörper
- Entzündungen im Magen-Darm-Trakt
- Magengeschwüre
- Vergiftungen (Bleiche oder andere ätzende Substanzen)
- Addison-Syndrom
- Polypen
- Hakenwürmer
- bestimmte Krankheiten wie Parvovirose
- Blutgerinnungsstörung
- Magendrehung
Du siehst, schwarzer Durchfall kann auf eine ganze Reihe ernster Probleme hindeuten. Es kann also tatsächlich sehr gefährlich werden, wenn du dieses Symptom bei Bello bemerkst.
Das Gefährliche ist hierbei die Farbe, nicht unbedingt der Durchfall an sich. Hunde haben häufiger mal Verdauungsbeschwerden mit Durchfall. Dieser tritt nicht immer aufgrund einer Infektion auf.
Schon Stress oder eine Futterumstellung bringen die Verdauung deines Vierbeiners kurzzeitig aus dem Gleichgewicht.
Blut, egal ob schwarz oder rot, hat im Hundekot aber nichts verloren.
Folgeerscheinungen
Das führt zu weiteren Symptomen, die neben dem schwarzen Durchfall auftreten. Dazu gehören
- (blutiges) Erbrechen,
- Schleim im Kot,
- Schmerzen und Krämpfe,
- Futterverweigerung,
- Gewichtsverlust,
- allgemeine Schwäche und
- blasse Schleimhäute (erkennbar am Zahnfleisch).
Die häufigsten Ursachen für schwarzen Durchfall beim Hund
Im Grunde kann man die Liste an möglichen Ursachen für schwarzen Durchfall auch mit einem Wort zusammenfassen: Blutungen.
Blutungen sind nie normal. Innere Blutungen sind nochmal gefährlicher, weil man sie nicht direkt als Blutung erkennt. Ich möchte dir keine Angst machen, denn schwarzer Durchfall ist meist trotzdem gut behandelbar.
Ich möchte nur sichergehen, dass du dieses Symptom nicht unterschätzt. Die 3 häufigsten Ursachen sind:
- Verletzungen
- Magengeschwür
- Ernährung (ungefährlich)
#1 Verletzungen im oberen Verdauungstrakt
Am häufigsten kommt es durch Verletzungen zu schwarzem Durchfall.
Klar, alle Ursachen führen irgendwie zu Verletzungen, sonst käme es schließlich nicht zu einer Blutung. Ich meine aber Verletzungen durch scharfkantige Gegenstände, Knochenstücke oder Beißereien.
Hunde verstehen nicht, dass das Stückchen Kauknochen vor ihnen auch morgen noch schmecken würde. Ist kein anderer Hund im Haushalt, würde es ihnen nicht einmal jemand wegfressen.
Die meisten Vierbeiner heben sich die Leckerbissen trotzdem nicht auf, sondern schlingen sie einfach herunter. Hauptsache, es bekommt sie niemand anders.
So ein Stück Kauknochen, Rinderkopfhaut oder getrockneter Fisch mag zwar durch die Speiseröhre passen. Aber scharfe Ränder führen schnell zu kleineren Verletzungen.
Die Speiseröhre ist von Muskeln umringt, die in wellenförmigen Bewegungen die Nahrung weiter in den Magen transportieren.
Hat dein Hund etwas Spitzes verschluckt oder noch schlimmer, etwa einen Nagel, wird ihm genau diese Bewegung zum Verhängnis.
Der Fremdkörper bleibt kurz stecken, sticht in die Speiseröhre und wandert erst anschließend weiter.
Solche Verletzungen können ungefährlich sein und sich schnell wieder von alleine schließen. Weil aber die Speiseröhre ständig gefordert wird, reißen die Wunden gerne wieder auf.
Du kennst es sicher von dir selbst, dass Verletzungen an der rechten Hand viel länger zum Verheilen brauchen. Das liegt daran, dass du diese Hand, sofern du denn Rechtshänder bist, ständig benutzt.
Die Wunde wird immer wieder gedehnt, etwas schabt über die Schorfschicht oder du bleibst damit irgendwo hängen.
Zack – Da blutet es wieder und der ganze Spaß geht von vorne los.
So verhält es sich auch bei Verletzungen des Verdauungstraktes. Er ruht nicht. Selbst ein fast leerer Magen wälzt zwischendurch seinen restlichen Inhalt um.
#2 Magengeschwüre
Zu einem Magengeschwür kommt es häufig durch andere Krankheiten.
- Leberversagen,
- das Addison-Syndrom,
- Krebserkrankungen oder
- Nierenversagen
sind dafür bekannt, bei Hunden später zu Magengeschwüren zu führen.
Eine andere Ursache für diese Geschwüre sind Medikamente. Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Kortison sind dafür bekannt, die Schleimschicht des Magens anzugreifen.
Dadurch verdaut sich der Magen irgendwann selbst, was am Ende zu einem Geschwür führt.
Diese Medikamente bekommt dein Hund häufig bei Kleinigkeiten verschrieben. In Kombination führen sie deutlich häufiger zu einem gefährlichen Geschwür als einzeln.
Übrigens gibt es diese Gefahr auch bei Medikamenten für den Menschen. Aspirin kann beispielsweise ebenfalls die Schleimhaut angreifen und zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt führen (Quelle).
#3 Ungefährliche Ursache: Ernährung
Jetzt kommt die erfreuliche Nachricht: schwarzer Stuhl beim Hund kann eine völlig ungefährliche Ursache haben, nämlich das Futter.
Die schwarze Färbung deutet schließlich nur auf Blut im Stuhl. Woher das kommt, ist erstmal egal.
Frisst dein Hund viele Innereien oder rotes Fleisch, nimmt er dabei möglicherweise so viel Blut auf, dass es seinen Kot deutlich dunkler färbt. Die Milz ist beispielsweise ein Organ, das viel Blut enthält.
Roh gefüttert, kann sie reichen, um den Kot deines Hundes kurzzeitig schwarz zu färben.
Damit hätte die unnatürliche Farbe eine ungefährliche Ursache. Bleibt noch der Durchfall. Dieser lässt sich auch durch das Füttern von rohem Fleisch erklären.
Rohfütterung wird von einigen Hundehaltern als natürliche und damit gesündeste Fütterung für Hunde verteidigt. Tatsächlich stimmt das aber nicht.
Hunde sind mit uns Menschen eine Koevolution eingegangen. Fossile Funde belegen, dass uns frühe Hunde bereits seit mindestens 35.000 Jahren begleiten.
Zu dieser Zeit hatte der Mensch längst das Feuer gezähmt und nutzte es regelmäßig zum Garen von Nahrung.
Womit fütterte er seine Hunde? Na, mit den Essensresten natürlich. Hunde bekamen also die längste Zeit, die sie mit uns verbrachten, das, was auf unseren Tellern übrig blieb (englische Quelle).
Das bedeutet, dass sich ihre Körper an die veränderte Ernährung angepasst haben. Rohes Futter steht daher nicht mehr so hoch im Kurs.
Hinzukommt, dass in rohem Fleisch viele Krankheitserreger stecken können. Diese können zu Verdauungsbeschwerden wie Durchfall führen.
In Kombination mit blutreichen Innereien leidet dein Hund dann kurzzeitig an schwarzem Durchfall.
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Wann du zum Tierarzt solltest
Wie in den meisten Fällen gilt: Einmal ist keinmal.
Fällt dir heute einmaliger, schwarzer Durchfall auf, solltest du deinen Hund gut beobachten. Bleibt es aber dabei und wiederholt sich nicht, brauchst du dir sehr wahrscheinlich keine Sorgen zu machen.
Behalte das Symptom aber im Hinterkopf, falls dein Hund in den nächsten Tagen andere Probleme bekommen sollte. Eventuell hängen die Leiden dann miteinander zusammen.
Von Durchfall spricht man, wenn
- der Hund auffallend häufiger als sonst Stuhlgang hat und
- der Stuhlgang keine feste Form mehr hat.
Wie lange er auftritt, ist erstmal nicht wichtig. Durchfall sollte aber nicht länger als zwei bis drei Tage unbehandelt bleiben. Dein Hund verliert dabei viel Wasser und Nährstoffe.
Bei schwarzem Durchfall empfehle ich dir, spätestens 24 Stunden später zum Tierarzt zu gehen. Je nach Allgemeinzustand deines Hundes ist auch schnelleres Handeln empfehlenswert.
Ist dein Vierbeiner sehr müde, frisst nicht mehr oder erbricht zusätzlich (blutig oder nicht), ist schnelle Hilfe gefragt.
Hausmittel bei schwarzem Durchfall
Hausmittel gegen Durchfall gibt es viele.
- Kohletabletten,
- Haferflocken und
- die Moro’sche Karottensuppe
sollen bei akutem Durchfall helfen. Sie alle packen das Problem aber kaum an der Wurzel.
Nur weil man das Symptom nicht mehr sieht, ist es nicht weg.
Gerade bei den Kohletabletten kommt hinzu, dass diese den Kot ebenfalls schwarz färben.
Dann ist für deinen Tierarzt nicht mehr erkennbar, ob es sich um verdautes Blut oder nur die Reste der Kohletabletten handelt.
Verzichte daher besser auf Hausmittel und befrage direkt deinen Tierarzt.
Mein Hund hat schwarzen Durchfall – Das Fazit
Schwarzer Durchfall deutet immer auf eine Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt. Diese rühren meist von Verletzungen (geschluckte Knochenstücke, starkes Nasenbluten o. ä.) oder gehen von Magengeschwüren aus.
Die einfachste und beste Ursache für deinen Hund ist Fremdblut. Fütterst du viel bluthaltige Innereien oder rohes Fleisch, wird sein Stuhlgang ebenfalls schwarz.
Unterschätze schwarzen Durchfall nicht. Gehe nach spätestens 24 Stunden später zum Tierarzt und versuche nicht, mit Hausmitteln gegen Durchfall an deinem Hund herumzudoktern.
Die Hausmittel stillen nicht die Blutung und verfälschen nur das Bild, das sich deinem Tierarzt bietet.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich meinem Hund Banane gegen Durchfall geben?
Bananen enthalten Pektine, die wasserbindend wirken und dadurch Durchfall lindern können. Das Problem lösen sie aber nicht, sodass dein Hund später wieder Durchfall bekommen kann.
Kommt schwarzer Durchfall beim Hund durch Nassfutter zustande?
Wenn das Nassfutter einen hohen Blutanteil hat, kann der Stuhl deines Hundes dadurch schwarz werden. Auch wenn im Nassfutter blutreiche Innereien wie Milz enthalten sind, wird der Stuhl dunkler.
Können Würmer der Grund für schwarzen Durchfall sein?
Ja, das ist möglich, da sich Würmer in der Darmwand deines Hundes festbeißen. Dadurch kommt es zu Blutungen, die im Stuhl schwarz erscheinen.