Welche ist die ideale Raumtemperatur für Hunde? Einfach erklärt!
Gibt es bei dir auch regelmäßig Diskussionen über die Raumtemperatur? Es ist ja schon schlimm genug, wenn jeder Zweibeiner eine andere Wohlfühltemperatur hat. Wie sieht es eigentlich bei den Vierbeinern aus?
Ist uns zu warm oder zu kalt, passen wir einfach unsere Kleidung an. Hunde können das nicht. Zu Hause sind sie davon abhängig, dass wir Heizung und Klimaanlage auf sie abstimmen.
Bei welcher Raumtemperatur sich dein Hund am wohlsten fühlt und was du tun kannst, wenn es bei dir wärmer oder kälter ist, verrate ich dir heute.
Die ideale Raumtemperatur für Hunde: Auf den Punkt gebracht
Welche Raumtemperatur ein Hund bevorzugt, hängt hauptsächlich von seinem Körperbau und seiner Fellbeschaffenheit ab. Kleine, alte und junge Hunde brauchen es in der Regel wärmer.
Die meisten Vierbeiner bevorzugen Temperaturen zwischen 18 und 23 °C. Weicht dein Zuhause deutlich davon ab, kannst du beispielsweise mit Decken oder Kühlmatten Abhilfe schaffen.
Wovon ist die ideale Raumtemperatur für deinen Hund abhängig?
Welche Temperatur ein Hund als genau richtig empfindet, ist individuell verschieden. Die meisten Hunde fühlen sich zwischen 18 und 23 °C sehr wohl. Was dein Hund als ideal empfindet, hängt aber von vielen Faktoren ab. Dazu gehören
- die Felllänge und -dichte,
- seine Körpergröße und -fülle,
- sein Alter,
- seine Gesundheit und
- die Gewöhnung an bestimmte Temperaturen.
Beachte all diese Punkte gemeinsam, denn sie wirken sich zusammen auf das Wärmeempfinden deines Hundes aus.
Felllänge und -dichte
Diesen Punkt muss ich wohl kaum erklären. Hunde mit dichtem und langem Fell kommen mit niedrigeren Temperaturen besser aus, ganz klar. Bedenke aber, dass „kurz“ nicht immer gleichbedeutend mit „dünn“ ist.
- Labrador Retriever,
- Rottweiler und
- Möpse
haben beispielsweise sehr kurzes Fell. Sie verfügen aber gleichzeitig über eine dichte Unterwolle.
Sie kommen daher mit geringeren Temperaturen aus als beispielsweise
- Boxer,
- Chihuahuas,
- viele Terrier und
- Weimaraner.
Diese Rassen haben kurzes Fell und keine Unterwolle. Sie haaren weniger, brauchen dafür aber häufig schon im Herbst einen Mantel, um auf Spaziergängen nicht zu frieren.
Rassen mit sehr dichtem, langem Fell sind
- Huskys
- Neufundländer,
- Bernhardiner und
- Berner Sennenhunde.
Sie kommen mit Kälte nicht nur gut klar, sondern lieben sie teilweise richtig.
Körpergröße und -fülle
Kleine Hunde sieht man häufig zittern. Die Zwerge sind dabei nicht immer nur nervös. Sie frieren auch viel schneller als ihre großen Artgenossen.
Das hängt mit dem Verhältnis von Oberfläche zu Volumen zusammen. Kleine Hunde haben eine im Vergleich größere Körperoberfläche. Darüber verlieren sie Wärme.
Große Hunde gleichen die insgesamt größere Oberfläche mit einem im Vergleich deutlich höheren Körpervolumen aus. Vereinfacht: Je kleiner der Hund, desto schneller friert er. Wissenschaftler der Tufts University Massachusetts warnen daher sogar davor, mit kleinen Hunden bei Minusgraden spazieren zu gehen (englische Quelle).
Das Körpervolumen spielt auch bei Übergewicht eine Rolle. Etwas mehr als die Hälfte der Hunde in Deutschland sind zu dick. Als Hundehalter hast du in der Hand, deinen Vierbeiner auf Diät zu setzen. Deshalb haben Forscher die Rolle des Napfes für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion untersucht.
Sie fanden heraus, dass wir ohne Waage Näpfe mit geraden, wenig hohen Wänden am geringsten befüllen (Quelle). Die Farbe hatte hingegen keine Auswirkungen auf die Füllmenge.
Der Speck wirkt als Isolation. Er hält die Körperwärme fest, sodass der Vierbeiner nicht so schnell friert. Als Schutz vor Kälte eignet sich Übergewicht aber natürlich nicht.
Alter des Hundes
Das Kälteempfinden verändert sich auch unabhängig von Körpergröße und Fellbeschaffenheit. Das Alter spielt eine Rolle. Dabei sind ausgewachsene Hunde in ihren besten Jahren am wenigsten kälteempfindlich. Welpen und Senioren brauchen es hingegen etwas wärmer, um sich wohl zu fühlen.
Verantwortlich für diese Veränderung ist die Fähigkeit, die eigene Körpertemperatur zu halten. Ganz frisch geborene Welpen sind darin noch sehr schlecht. Ohne die Wärme ihrer Mutter würden sie schnell unterkühlen. Einige Tage nach der Geburt wird ihre Körpertemperatur stabiler.
Alte Hunde verlieren diese Fähigkeit ein Stück weit wieder. Sie sind bei Kälte nicht so schutzlos wie Welpen, aber auch nicht mehr so resistent wie vor einigen Jahren.
Behalte also im Hinterkopf, dass Bello heute möglicherweise gern bei 5 °C im Garten schläft. In ein paar Jahren kann das aber ganz anders aussehen.
Gesundheitsstatus
Die eigene Körpertemperatur zu halten, braucht Energie, ziemlich viel sogar. Ist der Körper mit anderen Sachen beschäftigt, die ihn fordern, vernachlässigt er diese Aufgabe manchmal.
Kranke Hunde haben daher im Schnitt ein höheres Wärmebedürfnis als gesunde. Sie konzentrieren sich darauf, die Krankheit zu besiegen. Müssten sie jetzt auch noch ihren Körper bei eisigen Außentemperaturen hochheizen, leidet ihre Genesung.
Das heißt nicht, dass du deine Wohnung auf 25 °C erwärmen musst, weil dein Hund erkältet ist. Denke nur daran, dass er in diesem Zustand anfälliger für Kälte ist. Bei niedrigen Außentemperaturen, Wind oder Regen sollten die Spaziergänge kürzer ausfallen. Zusätzlich könnte dein Hund einen Mantel tragen.
Gewöhnung
Hunde, die ihr ganzes Leben in warmen Regionen der Erde verbracht haben, sind hohe Temperaturen natürlich gewöhnt. Sie frieren daher viel schneller als ihre Artgenossen, auch wenn sie vom Körper- und Felltyp ähnlich sind.
Hunde, die das ganze Jahr über draußen leben und auch draußen schlafen, beispielsweise Zwingerhunde, haben sich an die Temperaturen gewöhnt. Ihnen kann Kälte nicht mehr viel anhaben. Dafür hecheln sie möglicherweise schon bei normalen Raumtemperaturen um die 20 °C und wollen sich abkühlen.
Hast du einen Hund aus Spanien oder Griechenland adoptiert, ist dieser daher im Sommer nicht zu stoppen. Im Winter mag er dafür gar nicht vor die Tür gehen.
Tipps, wenn deinem Hund zu kalt ist
Ich musste viele Jahre in einer sehr schlecht isolierten Wohnung leben. Das Gute daran ist, ich konnte Tipps sammeln, wie ich mich für die kalte Jahreszeit wappne.
Als Erstes solltest du natürlich feststellen, ob deinem Hund überhaupt zu kalt ist. Viele Hunde kommen mit etwas kühleren Räumen noch sehr gut aus, während wir schon den zweiten Pulli anziehen wollen.
Auch beim Schlafen sollte deiner Fellnase nicht zu kalt sein. Gerade zum Herbst und Winter können Fliesenböden stark auskühlen. Sind draußen Temperaturen unter 0 Grad, halte besser die Fenster geschlossen nachts (in dem Raum in dem dein Hund schläft).
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Achte also auf folgende Hinweise:
- Zittern
- Schmiegen an Wärmequellen (Heizung, Ofen, Beine)
- verkrampfte Körperhaltung (runder Rücken, eingezogene Rute)
- langsame Bewegungen
- Winseln
Mäntel
Wintermäntel sind für Hunde ohne Unterwolle unerlässlich. Ist es bei dir zu Hause auch recht kühl, benötigt dein Hund eventuell ein Mäntelchen für drinnen.
Hundemäntel gibt es mittlerweile in allen erdenklichen Ausführungen. Wahrscheinlich reicht in diesem Fall ein dünneres Modell aus. In deinem Zuhause werden wohl kaum Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschen.
Decken und Kissen
Um das Körbchen vor Kälte zu schützen, helfen natürlich zusätzliche Decken und Kissen. Mag es dein Hund kuschelig, wird er sich damit ein Bett nach seinen Träumen zaubern.
Wenn du es möchtest, darf dein Hund auch mit in deinem Bett schlafen. Manche Vierbeiner liegen gern mit unter der Decke. In dem Fall hättest du auf jeden Fall kein Problem mehr mit kalten Füßen.
Höhlen
Ist deinem Hund auch drinnen ständig kalt, hilft ihm eine kleine Höhle. Dadurch begrenzt du den Raum um ihn, den er mit seiner eigenen Körperwärme erwärmen muss. Er hat einen warmen Schlafplatz, an den er sich auch tagsüber bei Bedarf zurückziehen kann.
Tipps, wenn deinem Hund zu warm ist
Weil Hunde kaum schwitzen können, leiden sie stärker unter hohen Temperaturen. An
- Hecheln,
- viel Trinken,
- Bewegungsunlust und
- geröteter Haut in den Ohren
erkennst du, dass deinem Hund zu warm ist.
Kühlmatten und Kühlwesten
Kühlmatten bestehen aus speziellen Materialien, die selbstkühlende Eigenschaften besitzen. Dadurch heizt dein Hund sie mit seiner eigenen Körperwärme nicht so schnell auf. Diese Matten gibt es in vielen Preisklassen und Größen.
Schon für etwa 20 € solltest du etwas Brauchbares finden.
Ähnlich arbeiten Kühlwesten, wobei diese besser funktionieren, wenn sie nass sind. Sie verfügen über eine saugfähige Lage, die viel Wasser aufnimmt. Das Wasser kühlt den Hund. Die Wärme wird über die Weste schnell wieder abgegeben, sodass die Weste länger kühlt.
- Selbstkühlende Hundematte – erhältlich in 5 Größen und 2 Farben.
- Ideal zum Kühlen im Sommer und kann in einem Hundebett oder -korb verwendet werden. Auch gut für Reisen im Urlaub.
- Funktioniert ohne Strom, Wasser oder Kühlschrank und ist sofort einsatzbereit. In der Matte befindet sich ein Gel, das den Kühlungseffekt liefert.
- Ungiftige Füllung, die Kühlmatte ist waschbar und kann desinfiziert werden.
- Die Matte ist immer 5 bis 10 Grad kühler als die Umgebungstemperatur. Der Kühlungseffekt nimmt nach etwa einer Stunde ab.
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Ventilatoren
Mit ein wenig Wind um die Nase hält man es auch bei hohen Temperaturen gleich viel besser aus. Du solltest nur darauf achten, dass keine Zugluft entsteht und sich dein Hund nicht an dem Ventilator verletzen kann.
Am besten eignen sich Deckenventilatoren. Diese sorgen nur selten für Zugluft und wälzen die Luft im Raum gut durch.
Hundeeis
Für Menschen gedachtes Eis schmeckt unseren Vierbeinern zwar gut, ist aber nicht für sie geeignet. Stattdessen kannst du ganz leicht selbst Hundeeis herstellen.
Dafür eignet sich beispielsweise Kochwasser von Hühnerfleisch oder ungesalzene Fleischbrühe. Alternativ pürierst du Wassermelone oder andere Früchte, die dein Hund gern mag und frierst sie ein. Weitere Rezepte verrät dir dieses Video.
Portioniere das Hundeeis mithilfe von Eiswürfelbehältern. So kannst du deinem Hund immer wieder einen kühlen Snack servieren.
Sprühflasche
Dieser Tipp funktioniert nur, wenn dein Hund Wasser liebt und die Sprühflasche nicht aus der Vergangenheit als Strafe kennt.
Stelle sie auf feinen Nebel ein und lasse diesen auf deinen Hund herabregnen. Die feinen Wassertropfen kühlen deinen Hund ähnlich wie die Kühlweste. Alternativ feuchtest du ein Handtuch an und reibst deinem Hund damit die Beine ab.
Wusstest Du? >> Du kannst deinem Hund das Bellen abgewöhnen mit einer Wasserpistole
Wie ist die optimale Raumtemperatur für meinen Hund? – Das Fazit
Die eine, auf alle Hunde passende Raumtemperatur gibt es zwar nicht. Aber einen ungefähren Rahmen, in dem sich die meisten Hunde wohlfühlen, kennst du nun: Mit Temperaturen zwischen 18 und 23 °C sind fast alle Hunde zufrieden.
Wo genau die bevorzugte Raumtemperatur deines Vierbeiners liegt, hängt von seinem Fell, Körperbau, Alter sowie seiner Größe ab. Zusätzlich gibt es individuelle Unterschiede, die auch mit jahrelanger Gewöhnung zusammenhängen können.
Am besten ist also, du beobachtest deinen Hund und achtest vor allem im Alter auf seine sich verändernden Bedürfnisse.
Häufig gestellte Fragen
Bei welcher Raumtemperatur fühlen sich Hunde am wohlsten?
Die meisten Hunde fühlen sich zwischen 18 und 23 °C am wohlsten. Es gibt aber keine Raumtemperatur, die alle Hunde als gleich angenehm empfinden.
Wie merke ich, dass mein Hund friert?
Zittern, eine verkrampfte Körperhaltung mit rundem Rücken und eingezogener Rute sowie langsame Bewegungen sind Zeichen, dass dein Hund friert. Zusätzlich suchen Hunde in dem Fall Wärmequellen wie Heizkörper oder deine Füße.
Welche Temperatur ist gefährlich für Hunde?
Sinkt die Temperatur unter den Gefrierpunkt, sind vor allem kleine Hunde gefährdet. In die andere Richtung leiden die meisten Hunde ab einer Temperatur von 35 °C.