Broholmer
Wer das Bild eines typischen Wach- und Hofhundes vor Augen hat, den dürfte der „Broholmer“ stark daran erinnern.
Der sanftmütige und kinderliebe Riese erinnert tatsächlich optisch stark an einen Vierbeiner, welcher gemütlich in seiner Hütte nach Einbrechern Ausschau hält.
Allerdings ist der große Vierbeiner aus Dänemark noch für sehr viel mehr im Leben zu haben.
Steckbrief
Rasse: | Broholmer |
Herkunft: | Dänemark |
Größe: | Rüden 70 bis 75 cm, Hündinnen 55 bis 70 cm |
Gewicht: | 40 – 70 kg |
Lebenserwartung: | 9 – 15 Jahre |
Fellänge: | Kurz |
Fellfarbe: | Schwarz, Hellbraun, Rötlich, Golden, Gelb, zweifarbig |
Aufgaben: | Der Broholmer findet Verwendung als Hüte-, Wach- und Jagdhund |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde |
FCI Sektion: | Sektion 2: Molossoide; 2.1 Doggenartige Hunde |
FCI Standard: | 315 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Die Vorfahren des Broholmers, diverse Doggen, waren bereits schon zu Zeiten des Mittelalters an der Seite ihrer Menschen.
Schon damals unterstützten diese ihre Herren bei der Jagd auf Hirsche und weiteres Wild. Später fanden sie weitere Einsätze zum Bewachen von Höfen und größeren Anwesen.
Durch ihre große und imposante Erscheinung, gelang es ihnen, so manchen Dieb ausfindig zu machen und zu vertreiben.
Die gezielte Züchtung der Rasse begann jedoch erst deutlich später.
Im Jahr 1850 machte es sich der Archäologe „Graf Sehested von Broholm“ auf der dänischen Insel Fünen zur Aufgabe, eine Verbreitung dieser Rasse ins Leben zu rufen.
Nach der Herkunft dieses Mannes erhielt der Hund auch seinen späteren Namen.
200 Jahre später stand die Rasse jedoch kurz vor dem Aussterben. Diese Tatsache hatte unter anderem mit der künstlich erzeugten Konkurrenz zur „Deutschen Dogge“ zu tun.
Zum Glück machte es sich eine kleine Gruppe, die „Gesellschaft zur Wiederherstellung der Broholmer Rasse“ zur Aufgabe, die Rasse ab dem Jahr 1975 wieder „neu zu erwecken“.
Unterstützung fanden sie weiterhin durch den Dänischen Kennel Club.
Im Jahre 1982 wurde der Broholmer schließlich auch von der FCI als offizielle Hunderasse ohne Arbeitsprüfung anerkannt.
Die meisten Hunde dieser Art leben noch immer in ihrer Heimat Dänemark. Aber auch an anderen Orten der Welt können Bewunderer dieser Rasse inzwischen fündig werden.
Charaktereigenschaften
Ein Broholmer ist ein sanfter Riese, welcher seine Familie vor alles stellt. Er ist recht ruhig, ausgeglichen und stellt nicht allzu viele Ansprüche.
Er liebt es, regelmäßig mit seiner Familie zu knuddeln und hat sich auch schon bald eine gezielte Bezugsperson ausgesucht, zu welcher er ein besonders inniges Verhältnis aufbaut.
Der intelligente Vierbeiner weiß ganz genau, dass er sehr groß und kräftig ist. Wenn er wollte, so könnte er jedem anderen Hund zeigen, wo der „Knochen“ hängt.
Doch darauf lässt es der gemütliche Riese niemals ankommen. Auch wenn er sich seiner Kraft durchaus bewusst ist, so setzt er diese niemals aggressiv oder gezielt gegen andere Menschen oder Tiere ein.
Wird mit ihm bereits in Welpentagen eine Hundeschule besucht, so wird dadurch neben seiner Erziehung auch gleichzeitig die Sozialisierung mit Artgenossen positiv verstärkt.
Aber selbst von Natur aus, ist der Broholmer nur in den seltensten Fällen diesbezüglich auf Streit aus. Er lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Auch nicht von fremden Kläffern.
Er liebt Kinder und verbringt gerne Zeit mit ihnen. Recht junge Broholmer sollten jedoch nur unter Aufsicht mit kleineren Kindern spielen, da sich jüngere Vierbeiner häufig noch nicht recht im Klaren über ihre Kräfte und Grenzen sind.
Was die Erziehung angeht, so sollte diese ausschließlich liebevoll und konsequent erfolgen. Durch massive Strenge fühlt sich der dänische Riese lediglich verunsichert und schaltet auf Durchzug.
Erscheinungsbild
Mit einer Widerristhöhe von bis zu 75 cm, welche Rüden erreichen, zählt der Broholmer zu den großen Hunderassen.
Hündinnen erreichen in der Regel eine Größe bis zu 70 cm und sind daher ein bisschen kleiner als ihre männlichen Artgenossen.
Auch beim Gewicht, welches je nach Muskulatur, Größe und „Bäuchlein“ zwischen 40 und 70 kg beträgt, erreichen Rüden meist etwas mehr auf der Waage.
Optisch ist es ihm anzusehen, dass er zu den molossoiden Rassen zählt. Der rechteckige Körperbau ist kräftig, muskulös und sehr wendig. Wenn er will, kann er mit seinen langen Beinen ganz schön Gas geben.
Sein kurzes, raues Fell ist meist in den Farben Rötlich-Braun vertreten. Gelegentlich ist es auch etwas heller und geht in die gelb-goldene Richtung. Und einige Exemplare sind sogar zweifarbig und verfügen häufig über einen weißen Fleck auf der Brust.
In seltenen Fällen kommt der Broholmer auch in der Farbe Schwarz vor.
Seine mittelgroßen, dreieckigen Schlappohren sind häufig etwas dunkler als der Rest vom Fell und hängen an seinen Schläfen herunter. Hat der sanfte Riese jedoch etwas gehört, so ist er durchaus in der Lage, jene aufzustellen, um zu lauschen.
Seine Rute ist mittellang, unbehaart und spitz. Auch diese steht je nach individueller Stimmungslage.
Haltung und Pflege
Wer sich einen Broholmer zum besten Freund machen möchte, der sollte möglichst nicht in einer kleinen Stadtwohnung leben.
Da dieser Vierbeiner über eine beachtliche Größe verfügt, braucht er dementsprechend auch viel Platz. Am besten wäre hier eine extrem geräumige Wohnung, oder gleich ein Haus mit Garten.
Da es der Broholmer liebt, sich in freier Natur aufzuhalten, so wird er möglicherweise sogar gelegentlich draußen schlafen.
Neben ausreichend Platz benötigt der Vierbeiner auch eine Familie, welche ihn täglich nicht über mehrere Stunden alleine lässt. Natürlich ist es für ihn kein Problem, auf seine Menschen zu warten, wenn diese schnell zum Einkaufen müssen oder ähnliches.
Aber über mehrere Stunden sollte er nicht alleine bleiben. Andernfalls könnte er geistig verkümmern und sich auf Dauer sehr einsam fühlen. Am liebsten ist er in der Nähe seiner Familie, mit welcher er auch täglich mehrmals Gassi gehen möchte.
Für Anfänger ist er mittelmäßig gut geeignet, da seine Erziehung mit ein bisschen Unterstützung sehr gut machbar ist. Doch trotzdem dürfen seine Kräfte niemals unterschätzt werden.
Und auch sein Gehorsam sollte perfektioniert werden. Ein Hund dieser Größe muss auf alle Fälle seine Grenzen kennen.
Die Pflege ist recht unkompliziert und es genügt, sein kurzes Fell alle paar Tage einmal gründlich auszubürsten.
Und obwohl dieser Vierbeiner in der Regel mit robuster Gesundheit gesegnet ist, so darf natürlich auch ein guter Tierarzt des Vertrauens nicht fehlen!
Broholmer Züchter in Deutschland
Die Zeiten, in welchen der Broholmer lediglich in Dänemark zu finden war, liegen lange zurück. Inzwischen ist er in weiten Teilen der Erde und auch in Deutschland bei Züchtern anzutreffen.
Wer sich einen Hund dieser Rasse wünscht, sollte sich am besten an einen seriösen Zuchtverein wenden, um Erbkrankheiten durch falsche Kreuzungen auszuschließen und natürlich um den Erhalt seiner Rasse zu unterstützen.
Folgende Links könnten potentielle Anlaufstellen sein:
Lieber einen Mischling? >> Broholmer Mix: Die 9 beliebtesten Broholmer Mischlinge
Literatur zum Broholmer
- Cooper, Christopher (Autor)
- by FS, Broholmer Geschenke & Notizbücher (Autor)
- MOLLIE, Mr GOSNELL (Autor)
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