BMI Wert beim Hund: Sinnvoll oder nicht? [mit Rechner]

bmi wert beim hund

Wie du deinen eigenen BMI berechnen kannst, weißt du vielleicht. Aber wusstest du auch, dass es so eine Formel sogar für unsere Vierbeiner gibt?

Kaum zu glauben, wo es doch so starke Unterschiede im Körperbau bei den verschiedenen Rassen gibt.

Das ist gleichzeitig das Hauptproblem, mit dem sich der Hunde-BMI konfrontiert sieht. Ob du ihn trotzdem als Richtwert nutzen kannst und wie du ihn überhaupt berechnest, erfährst du hier.

Zusätzlich verrate ich dir weitere Wege, um das Normalgewicht und den Kalorienbedarf deines Hundes zu ermitteln.

BMI-Wert beim Hund: Auf den Punkt gebracht

BMI beim Hund formel

Der BMI bringt Körpergewicht und Schulterhöhe beim Hund in ein Verhältnis. Die Formel lautet: (Körpergewicht in kg/0,45) / (Schulterhöhe in cm/2.54).

Durch rassebedingt starke Unterschiede ist er kaum aussagekräftig. Orientiere dich besser am Rassestandard. Bei einem normalgewichtigen Hund sind die Rippen beim Streicheln spürbar und der Brustkorb liegt tiefer als die Taille.

BMI Rechner für Hunde

Was ist der BMI?

Der BMI ist beim Menschen eine Möglichkeit zur Ermittlung des Verhältnisses von Gewicht zu Körpergröße. Ist der BMI zu hoch, deutet das auf Übergewicht hin. Ist er zu niedrig, hat man vermutlich Untergewicht.

Ähnlich sieht es beim Hund aus. Auch für unsere Vierbeiner existiert eine Formel, um ihren BMI zu berechnen.

Dieser heißt auch WTH, was die Abkürzung für „Weight to Height Ratio“ ist. Wie beim Menschen werden also beim Hund Höhe und Gewicht miteinander verglichen.

Heraus kommt ein Wert, der je nach Rasse leicht unterschiedlich ist.

Für mittelgroße Hunde sollte der BMI bei ungefähr 3 liegen.

Ist der BMI bei Hunden aussagekräftig?

Nein, Der BMI sollte dir nur als grober Richtwert dienen. Er vergleicht schließlich nur Gewicht und Schulterhöhe miteinander. Alle anderen Aspekte bleiben unbeachtet.

Denke beispielsweise an den Dackel und das Italienische Windspiel. Dackel haben eine Schulterhöhe von etwa 20 cm. Sie wiegen idealerweise zwischen 5 und 9 kg.

Das Italienische Windspiel soll nie mehr als 5 kg wiegen. Seine Schulterhöhe liegt aber bei 35 cm. Der BMI beachtet den völlig unterschiedlichen Körperbau der beiden Rassen überhaupt nicht.

Hinzu kommt der Anteil an Muskelmasse. Muskeln sind deutlich schwerer als Fett. Das Problem wird auch beim Menschen erkennbar, wenn du dir Sportler ansiehst. Bodybuilder sind ganz bestimmt nicht übergewichtig. Ihre Masse an Muskeln wiegt aber so viel, dass sie laut BMI abnehmen sollten.

Das kann auch bei Hunden passieren. Sportlich sehr aktive Tiere können einen so hohen Anteil an Muskelmasse haben, dass ihr BMI erhöht ist. Übergewichtig sind sie deswegen aber nicht.



Unterschiede beim Geschlecht

Daneben spielt auch das Geschlecht eine Rolle. Hündinnen sind nicht nur häufig etwas kleiner als die männlichen Vertreter derselben Rasse. Sie verfügen auch über weniger Muskelmasse.

Das ist unter anderem hormonell bedingt. Testosteron ist nämlich das wichtigste Hormon für das Muskelwachstum. Da Hündinnen davon weniger haben, haben sie auch weniger Muskelmasse.

Für das Körpergewicht bedeutet das, dass eine Hündin leichter sein wird.

Auch wenn sie sich vom Aktivitätslevel und der Schulterhöhe nicht von männlichen Artgenossen unterscheidet, baut sie weniger Muskeln auf. Entsprechend sollte ihr BMI auch niedriger ausfallen.

So viel sollten diese Hunderassen ungefähr wiegen

Neben dem BMI gibt es auch ganz einfache Listen zu allen Hunderassen dieser Welt, die eine Gewichtsspanne enthalten. Natürlich gibt es auch hier Ausreißer, aber auf die allermeisten reinrassigen Hunde passen diese Angaben sehr gut.

Im Folgenden habe ich dir das Idealgewicht der neun beliebtesten Hunderassen Deutschlands zusammengetragen (Quelle für die beliebtesten Hunderassen).

  • Labrador Retriever: männlich 29–36 kg; weiblich 25–32 kg
  • Deutscher Schäferhund: männlich 30–40 kg; weiblich 22–32 kg
  • Französische Bulldogge: männlich 9–14 kg; weiblich 8–13 kg
  • Chihuahua: 1,5–3 kg
  • Australian Shepherd: männlich 25–32 kg; weiblich 16–25 kg
  • Golden Retriever: männlich 29–34 kg; weiblich 25–29 kg
  • Jack Russell Terrier: männlich 6,6–9 kg; weiblich 5,8–8 kg
  • Yorkshire Terrier: 1,5–3,2 kg
  • Malteser: 3–4 kg

Darum ist ein normales Gewicht bei Hunden so wichtig

Übergewicht hängt mit vielen Krankheiten zusammen.

Ist dein Hund viel zu schwer, stirbt er bis zu zweieinhalb Jahre früher als seine normalgewichtigen Artgenossen.

Carina Salt, Datenanalyst bei Mars Petcare (Hersteller von Tierfutter-Marken wie Pedigree, Frolic, etc.)

Hinzu kommen Folgeerkrankungen des Übergewichts. Dazu gehören

  • Herzerkrankungen,
  • Diabetes,
  • Harnsteine,
  • Arthrose und
  • eine allgemein erhöhte Infektanfälligkeit durch ein schwächeres Immunsystem.

Zusätzlich verfügen fettleibige Hunde über viel weniger Lebensqualität. Die meisten Hunde wollen sich von Natur aus viel bewegen.

Fällt ihnen jeder Schritt schwer, weil sie ihren eigenen Körper kaum tragen können, leiden sie daher auch psychisch. Wie dein Hund erfolgreich abnimmt, zeigt dir dieses Video.

Was kann ich tun damit mein Hund abnimmt? (Tierarzt klärt auf)

Ein zu geringes Körpergewicht schadet ebenfalls der Gesundheit. Hunde mit Untergewicht sind

  • infektanfälliger,
  • verfügen über eine schlechtere Wundheilung,
  • haben struppiges Fell oder leiden an Haarausfall und
  • können bei extremem Untergewicht Organschäden davontragen.

Diese Folgen musst du nicht befürchten, wenn dein Hund knapp am Idealgewicht vorbeischrammt. Dein Ziel sollte aber immer sein, dass dein Hund so nah wie möglich an sein Normalgewicht herankommt.

Im Alter kann ein kleines Polster sogar ganz hilfreich sein. Senioren sind ohnehin anfälliger für Krankheiten, die sie schwächen.

Hat dein Hund in dieser Zeit ein bisschen zusätzliches Fett, rutscht er bei einer Infektion nicht direkt ins Untergewicht. Achte aber darauf, dass es wirklich nur ein geringes Polster ist.

Zu viel Gewicht belastet gerade im Alter die Gelenke. Umso wichtiger ist es, dass Dein Seniorhund ein orthopädisches Hundebett hat. Das ist besonders gelenkschonend und verursacht keine Druckstellen. Ich empfehle Dir das Hundebett von Knuffelwuff:

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Deinen Hund wiegen und messen

Körpergewicht wiegen

Jetzt ist Zeit für Waage und Zollstock. Um den BMI deines Hundes zu berechnen, brauchst du erst einmal das Gewicht deines Hundes in Kilogramm. Ist er zu groß, um auf der Waage stehenzubleiben, kannst du ihn kurz auf den Arm nehmen.

Wiege dich mit deinem Hund auf dem Arm. Anschließend stellst du dich allein auf die Waage und ziehst dein Gewicht von einem gemeinsamen ab.

Schulterhöhe messen

Jetzt ist seine Schulterhöhe dran. Dafür muss dein Hund kurz stillstehen, damit du einen Zollstock oder ein Maßband an seine Schulter halten kannst. Miss auf Höhe seiner Vorderpfote bis zum höchsten Punkt an seiner Schulter.

Nun füllst du mit den Angaben folgende Formel aus: (Gewicht in kg/0,45) / (Schulterhöhe in cm/2,54). Das Ergebnis ist der BMI deines Hundes.

Je kleiner dein Hund ist, desto niedriger sollte er liegen. Orientiere dich an folgender Liste:

  • sehr kleine Rassen mit Idealgewicht unter 5 kg: BMI von 1 oder etwas niedriger
  • kleine Rassen mit Idealgewicht bis 10 kg: BMI von 1,7 oder etwas niedriger
  • mittelgroße Rassen mit Idealgewicht bis 25 kg: BMI von 2,7 oder etwas niedriger
  • große Rassen mit Idealgewicht bis 50 kg: BMI von 4,3 oder etwas niedriger

Du merkst sicher schon, dass der BMI nicht wirklich aussagekräftig ist. Wenn du für die Auswertung ohnehin das Idealgewicht deiner Hunderasse kennen musst, wofür brauchst du dann noch den BMI selbst?

Wie sieht es bei Welpen aus?

Diese Berechnung eignet sich nicht für Welpen. Ihre Proportionen unterscheiden sich, je nach Rasse, stark von denen eines ausgewachsenen Tieres. Zudem weißt du bei einem Mischling möglicherweise gar nicht, wie groß und schwer dieser einmal wird.

Ich würde dir daher empfehlen, bei Welpen eine Wachstumskurve anzulegen. Wiege und miss den Krümel dafür einmal wöchentlich und schaue dir die Entwicklung an.

Denke daran, dass Welpen im Alter von zwei bis sechs Monaten ihren stärksten Wachstumsschub haben. Sehr kleine Rassen sind am Ende davon bereits fast ausgewachsen, während Riesenrassen noch gute zwei Jahre brauchen.

Zusätzlich solltest du dir den Körperbau deines Hundes ansehen, um zu erkennen, ob er Normalgewicht hat. Wie das geht, erfährst du im nächsten Unterpunkt.

Weitere Möglichkeiten, das Idealgewicht deines Hundes zu ermitteln

Der BMI für Hunde eignet sich nicht für alle Vierbeiner. Mischlinge und sehr große oder kleine Tiere können dadurch nicht korrekt eingeordnet werden.

Die als normal gesehenen Abweichungen sind für sie zu klein, bzw. zu groß. Auch für normalgroße Hunde wird es schwierig, wenn sie etwas von ihrem Rassestandard abweichen oder viel Muskelmasse besitzen.

Deswegen ist es gut, wenn du neben dem BMI den Körper deines Hundes auch anders beurteilst. Bewährt hat sich der Blick von oben, wenn dein Hund steht. Der Körperbau jeder Rasse sieht aus dieser Perspektive ähnlich aus. Hat er Normalgewicht, …

  • … sollte seine Taille sichtbar sein,
  • … sind weder Rippen noch Wirbel zu sehen und
  • … bilden Schultern oder Brustkorb den breitesten Bereich.

Zur Sicherheit schaust du dir deinen Vierbeiner noch von der Seite an, während er steht. Sein Brustkorb sollte deutlich tiefer enden als sein Bauch.

Das ist von Rasse zu Rasse unterschiedlich, allerdings bilden Brust und Bauch bei keinem Hund eine gerade Linie. Bei Windhunden ist die Krümmung allerdings viel extremer als beispielsweise bei Bulldoggen.

Übergewicht vermeiden: Bellos Kalorienbedarf

Damit dein Vierbeiner gar nicht erst zu dick oder zu dünn wird, solltest du ungefähr wissen, wie viel Energie er täglich braucht.

Natürlich gibt es da keine ganz genaue Angabe, aber Schätzwerte, die seinem Kalorienbedarf schon sehr nahekommen.

Dein Hund braucht schließlich nicht jeden Tag gleichviel Energie. Du musst seinen Kalorienbedarf aber nicht täglich neu berechnen. Es reicht, wenn er ungefähr das bekommt, was die Berechnung ergibt.

Sollte er trotzdem langsam zu- oder abnehmen, steuerst du gegen. Kontrolliere sein Gewicht daher regelmäßig auf der Waage und schaue dir seinen Körperbau von oben an.

Wie berechnet man nun den Kalorienbedarf von Hunden? Dafür brauchen wir ein paar Formeln.

Zunächst berechnest du seinen Grundumsatz, also die Menge an Kalorien, die er ohne Bewegung täglich verbraucht. Das geht folgendermaßen: (Gewicht in kg x 30) + 70.

Für einen 30 kg schweren Hund ergibt sich ein Grundumsatz von: (30 x 30) + 70 = 970 Kalorien.

Jetzt fehlen noch die Kalorien, die er durch Bewegung und Arbeit zusätzlich verbraucht. Dafür multiplizierst du den Grundumsatz mit einem Zahlenwert aus dieser Liste.

  • Senior, niedriges Aktivitätslevel, wenig Bewegung: 1,4
  • normales Aktivitätslevel, mit Spaziergängen: 1,6
  • leichte Arbeit; Agilitystunde oder extragroße Wanderrunde: 1,8-2
  • mittlere Belastung, viel Bewegung in erhöhtem Tempo: 3
  • starke Belastung in hohem Tempo, etwa Rettungshunde und Schlittenhunde: 4–8

Darüber hinaus eignet sich diese Formel auch zur Berechnung des Kalorienbedarfs von trächtigen und säugenden Hündinnen sowie für Welpen.

  • Welpe vor dem fünften Monat: 3
  • Welpe nach dem fünften Monat: 2
  • trächtige Hündin bis zum 20. Tag: 1,8
  • trächtige Hündin ab dem 20. Tag: 3
  • säugende Hündin: 4–8; von Wurfgröße abhängig.

Für einen 30 kg schweren Labrador mit normalem Aktivitätslevel ergibt sich die Formel: ((30 x 30) + 70) x 1,6 = 1.552 Kalorien pro Tag. Wie viele Kalorien sein Futter hat, steht auf der Verpackung drauf.

BMI Wert beim Hund: Das Fazit

Es existiert eine Formel für einen Hunde-BMI. Allerdings ist diese komplizierter und im Grunde hat jede Hunderasse einen anderen Normal-BMI.

Seine Aussagekraft wird zusätzlich durch die Faktoren Muskelmasse, Geschlecht und dem allgemeinen Körperbau (speziell die Länge der Beine) geschwächt.

Im Grunde musst du viel zu viele Eventualitäten berücksichtigen, um mit dem BMI deines Hundes etwas anfangen zu können.

Das ist es viel einfacher, im FCI-Katalog nachzuschlagen, in welchem Bereich das Normalgewicht deines Hundes liegt. Zusätzlich hat sich die Ansicht von oben auf den stehenden Hund bewährt.

Ist hier eine Taille sichtbar und sind die Rippen mit leichtem Druck spürbar, hat dein Hund sehr wahrscheinlich Normalgewicht.

Häufig gestellte Fragen

Wie erkenne ich, ob mein Hund zu dünn ist?

Bei einem untergewichtigen Hund stehen die Hüftknochen und Rippen stark hervor. Bei starkem Untergewicht leidet außerdem sein Fell, sodass es struppig und stumpf wird oder sogar ausfällt.

Wie viel Kilo sollte mein Hund wiegen?

Ob dein Hund Idealgewicht hat, ermittelst du mit folgender Formel: (kg/0,45) / (cm/2,54). Liegt das Ergebnis bei etwa 2,7 (nur bei mittelgroßen Hunden), hat dein Hund ein normales Gewicht.

Sollte man bei Hunden die Rippen spüren?

Ein Hund mit Idealgewicht hat kaum Fett auf den Rippen, sodass diese von außen spürbar sind. Je nach Felldichte und -länge sind die Rippen besser oder schlechter zu spüren.

Wann wächst ein Hund am meisten?

Seinen stärksten Wachstumsschub haben Welpen zwischen ihrem dritten und siebten Lebensmonat.

Welche Hunde wiegen am meisten?

Der Bernhardiner ist die schwerste Hunderasse der Welt. Er wird bis zu 90 cm hoch (gemessen am Widerrist) und kann, ohne übergewichtig zu sein, bis zu 120 kg wiegen.

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