Mein Hund hat schwarze Punkte im Genitalbereich – Leberfleck oder etwas Ernstes?

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Den Bauch gekrault bekommen, steht für deinen Hund bestimmt täglich im Terminkalender.

Hunde genießen das sichtlich und uns Besitzern macht das Vertrauen, das die Tiere in uns haben, einfach glücklich.

Sicher ist dir dabei aufgefallen, dass die meisten Hunde weniger Fell am Bauch und im Intimbereich haben. Hautveränderungen fallen und dort deswegen schneller auf.

Dieser Artikel handelt von schwarzen Punkten im Genitalbereich. Du erfährst, woher sie stammen, ob sie bedenklich sind und was du dagegen tun kannst.

Mein Hund hat schwarze Punkte im Genitalbereich – ist das normal?

Hunde können Leberflecken haben.

Im Laufe ihres Lebens können neue hinzukommen, alte größer werden oder sich verändern. Das ist völlig normal. Wir bemerken sie nur nicht, weil sie unter einer Ladung Fell versteckt ist.

Am Bauch und im Genitalbereich haben viele Hunde weniger Haare. Veränderungen fallen uns daher leichter auf. Hinzu kommen einige Krankheiten, durch die sich schwarze Punkte im Genitalbereich deines Hundes bilden können.

Diese Punkte können demnach völlig normal sein oder aber sie sind ein Zeichen für ein gesundheitliches Problem.

Woher kommen die Punkte am Bauch und Genitalbereich?

Neben den ungefährlichen Leberflecken kommt eine Reihe an verschiedenen Krankheiten für die Punkte infrage. Diese sind

  • Tumore,
  • endokrine Erkrankungen,
  • Mitesser,
  • Alopezie und
  • pruritische Dermatitis.

Zusätzlich kann es sich um schlichte Altersflecken handeln.

Wie du harmlose von gefährlichen Leberflecken unterscheiden kannst und woher diese kommen, verrät dir dieses Video.

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Tumore

Hauttumore beginnen häufig in den stärker pigmentierten Teilen der Haut. Schwarze Punkte im Genitalbereich können daher auf einen Hauttumor hindeuten. Möglich sind

  • Mastzelltumore,
  • Melanome,
  • Fibrosarkome,
  • Plattenepithelkarzinome,
  • Hämangioperizytome und
  • kutane Lymphome.

Bemerkst du schwarze Punkte oder Flecken mit verwischten Rändern, solltest du diese beobachten. Werden sie größer, ändern ihre Farbe oder bildet sich eine Schwellung, ist es Zeit für den Tierarzt.

Daneben kommen Hodentumore infrage. Diese betreffen ältere, unkastrierte Rüden. Der Krebs äußert sich im frühen Stadium mit einer makulären Melanose.

In anderen Worten: Er äußert sich mit schwarzen Flecken am Bauch und im Genitalbereich.



Endokrine Erkrankungen

Endokrine Erkrankungen betreffen den Hormonhaushalt.

Ein Ungleichgewicht kann zu Pigmentstörungen in der Haut führen. Weil dein Hund im Genitalbereich weniger Fell hat, fallen dir die schwarzen Punkte dort am schnellsten auf.

Zu diesem Symptom führen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Eierstöcke, Gebärmutter oder das Cushing-Syndrom führen.

Bauchspeicheldrüse

Tumore der Bauchspeicheldrüse nennt man Glukoganome. Sie schütten Glukagon aus, ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel beeinflusst.

In großen Mengen greift es in den gesamten Hormonhaushalt ein und stört ihn.

Eierstöcke und Gebärmutter

Zysten und Tumore an den Eierstöcken und der Gebärmutter können zu einer Überproduktion von Östrogen führen.

Dieses Sexualhormon greift in die Hautpigmentierung ein. Es verfärbt die Brustwarzen, bei der Hündin die Zitzen, und verändert ihre Beschaffenheit. Babys, bzw. Welpen finden diese dadurch besser.

Hyperöstrogenismus, wie die Überproduktion des Hormons heißt, kann auch zu dunklen Verfärbungen am ganzen Körper führen. Häufig beginnt es an der Scheide und breitet sich von dort aus.

Cushing

Beim Cushing entsteht ein Tumor in den Nebennieren oder im Gehirn. Beide beeinflussen die Hormonausschüttung.

Durch das Hormon ACTH erhält die Haut das Signal, mehr Melanin einzulagern. Dadurch kommt es zu neuen Leberflecken oder schwarzen Punkten, die du meist als Erstes im Genitalbereich bemerkst.

Mitesser

Mitesser und Pickel im Intimbereich sind für Hunde bestimmt sehr unangenehm. Sie entstehen leicht, wenn der Hund sich dort beleckt und so Bakterien in winzige Hautverletzungen bringt.

Beim Lecken können außerdem Haare herausreißen. Wachsen sie nach, entzündet sich möglicherweise die Haarwurzel oder das Haar wächst unter der Haut. Beides führt zu einem Pickel und Eiterbildung.

Der Eiter wird bei Kontakt mit Luft schwarz. War der Pickel also einmal geöffnet, aber der Eiter ist nicht abgeflossen, bleibt ein schwarzer Punkt zurück.

Eine weitere Ursache könnte Herpes sein. Hunde können sich mit dem Caninen Herpesvirus infizieren. Das passiert entweder beim Deckakt oder oral. Das Virus führt zu Pickeln an der Schnauze oder eben im Genitalbereich.

Alopezie

Alopezie ist eine Hautkrankheit.

Allgemein fasst dieser Begriff jeglichen Haarausfall zusammen. In diesem Fall geht es um eine bestimmte Form, bei der es anschließend zu dunklen Flecken kommt.

Wie es zu dieser Krankheit kommt, ist bisher nicht erforscht. Es könnte sein, dass das Leben im Haus ohne jahreszeitliche Temperaturunterschiede zum Vermehrten Haaren führt (Quelle). Eine Heilung gibt es noch nicht.

Pruritische Dermatitis

Bei einer pruritischen Dermatitis leidet dein Hund unter ständigem Juckreiz.

Das Kratzen führt mit der Zeit dazu, dass seine Haut dunkler wird. Juckt es Bello im Lendenbereich, bekommt er dort irgendwann schwarze Flecken und Punkte.

Die Gründe für eine pruritische Dermatitis sind vielfältig.

  • Parasiten,
  • Allergien,
  • Futterunverträglichkeiten und
  • Entzündungen

kommen infrage.

Altersflecken beim Hund

Altersflecken entstehen im Alter durch die Sonne.

Sie hat das ganze Hundeleben lang dazu geführt, dass dein Hund Melanin in seiner Haut eingelagert hat. Nun, als Senior, hat sich das Melanin angereichert und tritt als Altersfleck hervor.

Solche Altersflecken entstehen vor allem dort, wo dein Hund seine Haut besonders vor der Sonne schützen muss. Das sind haarlose Stellen oder Körperteile, die mehr Sonne ausgesetzt sind.

  • Nasenrücken,
  • Ohren,
  • Bauch und
  • Schenkelinnenseiten

sind typische Stellen für Altersflecken beim Hund.

Woher kommen die schwarze Punkte beim Hund?

Neben diesen Erklärungen kommen noch viele weitere infrage.

Es kommt darauf an, ob die Punkte und Flecken Verfärbungen in der Haut sind oder sich auf der Haut oder im Fell befinden. In den folgenden Unterpunkten erfährst du, was es mit den schwarzen Punkten auf sich hat.

Schwarze Punkte am Haaransatz

Bei kleinen Punkten am Haaransatz handelt es sich vermutlich um die Eier von Haarlingen.

Haarlinge sind Beißläuse und ernähren sich von der obersten Hautschicht deines Hundes. Ihre Eier kleben sie in den Haaransatz, ähnlich wie es Läuse beim Menschen tun.

Schwarze Punkte im und am Maul

Schwarze Punkte im Maul sind häufig ungefährlich. Es handelt sich schlicht um Leberflecken.

Viele Hunde haben an den Lefzen oder auf der Zunge ein paar anders gefärbte Flecken oder Punkte. Beobachte diese Flecken jedoch. In seltenen Fällen deuten sie auf Krebs hin.

Befinden sich die Punkte außerhalb des Mauls, aber in seiner unmittelbarer Nähe, könnte es sich um Futterreste handeln. Auch Herpes ist als Ursache möglich.

Schwarze Punkte im Fell

Schwarze Punkte im Fell deuten meist auf Dreck oder Parasiten hin. Flohkot ist auf den ersten Blick schwarz, wird aber in Verbindung mit Wasser rot.

Das liegt daran, dass Flöhe unverdautes Blut ausscheiden, wovon sich ihre Larven ernähren.

Auch Haarlinge und Demodex-Milben führen zu schwarzen Punkten im Fell.
Bemerkst du bei deinem Hund zusätzlich

  • kahle Stellen,
  • ständigen Juckreiz,
  • Infektanfälligkeit und
  • stumpfes, brüchiges Fell,

kämpft er vermutlich gerade mit Parasiten und hat sich nicht nur im Dreck gewälzt.

Schwarze Punkte an den Zitzen

Schwarze Punkte an den Zitzen deiner Hündin können mehrere Ursachen haben.

Denkbar sind

  • verstopfte Poren,
  • Parasiten,
  • hormonelle Pigmentstörungen und
  • Milchreste.

Bis auf die Parasiten treten diese Ursachen überwiegend in Verbindung mit einer Trächtigkeit auf. Die hormonellen Schwankungen dabei führen zu unreiner Haut und dunkleren Zitzen.

Schon vor der Geburt kann deine Hündin etwas Milch absondern.

Der Flohkot oder andere Parasiten sind an den Zitzen ebenfalls gut erkennbar, weil hier weniger Fell wächst.

Wann du zum Tierarzt solltest

Ist deine Hündin trächtig, handelt es sich bei den Punkten höchstwahrscheinlich um hormonelle Pigmentstörungen. Diese verschwinden nach der Trächtigkeit langsam wieder und stellen kein Problem dar.

Auch Altersflecken sind nicht behandlungsbedürftig.

Da du von außen kaum eindeutig erkennen kannst, woher die Punkte kommen, ist ein Besuch beim Tierarzt immer ratsam. Gerade bei alten Hunden könnte es sich auch um Krebs oder eine andere ernste Erkrankung handeln.

Fallen dir neben den dunklen Flecken noch andere Symptome auf, stelle deinen Hund daher beim Tierarzt vor.

Dein Tierarzt wird dich nach Vorerkrankungen fragen, sich die Punkte ansehen und möglicherweise Blut abnehmen. Die Blutuntersuchung ist wichtig, um hormonelle Ursachen auszuschließen.

Auffällige Blutwerte können auch auf bestimmte Krebsformen hindeuten oder eine Infektion anzeigen.
Vermutet er tumoröses Geschehen, liegt eine Biopsie nahe.

Dabei wird eine Probe aus der veränderten Haut entnommen und zur Untersuchung ins Labor geschickt. Für die Biopsie muss dein Hund nicht in Narkose liegen, wenn er still hält.

Die Stelle wird lokal betäubt und die Probe dann mit einer großen Kanüle oder einem speziellen Hilfsmittel entnommen. Hautgeschabsel kommen als Probe ebenfalls infrage. Ihre Entnahme verursacht kaum Schmerzen und ist noch schonender.

Steht die Diagnose, werden die Punkte bei Krebs operativ entfernt. Ein Antibiotikum hilft bei Entzündungen. Hormonelle Ursachen bekommst du durch spezielles Futter und Medikamente in den Griff.

Entstehen die Punkte durch einen Hirntumor (bei Cushing), kann nur symptomatisch behandelt werden. Eine Operation ist nicht möglich.

Durch lebenslange Cortisongabe kann die Krankheit aber eingedämmt und dadurch das Leben deines Hundes verlängert werden (Quelle).

Was kostet die Behandlung?

Die Diagnostik beläuft sich auf 100 bis 300 €, je nachdem welche diagnostischen Mittel dein Tierarzt nutzt. Anschließend kommen Kosten für Medikamente oder Operation auf dich zu.

Insgesamt landest du dabei schnell im vierstelligen Bereich. Dein Tierarzt kann dich vorab über die ungefähren Kosten aufklären. Ratenzahlungen stehen viele Tierärzte sehr offen gegenüber.

Was passiert, wenn ich die schwarzen Punkte nicht behandeln lasse?

Je schwerwiegender das Problem, desto schwerwiegender sind auch die Folgen. Hormonelle Störungen können unbehandelt zu schweren Organschäden führen.

Sie können Folgekrankheiten auslösen oder Krebs auslösen.

Leidet der Hund bereits an Krebs, führt dieser unbehandelt in den meisten Fällen deutlich früher zum Tod.

An unbehandeltem Parasitenbefall leiden Hunde ebenfalls. Er beeinträchtigt ihr Immunsystem, es kommt zu Haarausfall, Blutarmut (bei Blutsaugern) und Verdauungsstörungen.

Selbst kleine Entzündungen können ohne angepasste Behandlung zu einem richtigen Problem werden. Abszesse können sich bilden, die zu einer Blutvergiftung führen.

Gehe daher lieber einmal zu viel zum Tierarzt.

Mein Hund hat schwarze Punkte im Genitalbereich – Das Fazit

Schwarze Punkte im Fell oder auf der Haut klingen harmlos. Das können sie auch sein.

Hunde haben Leber- und Altersflecken. Diese fallen uns an haarlosen Stellen, wie dem Intimbereich, einfach eher auf.

Allerdings kann auch eine ernste Erkrankung hinter den Punkten stecken. Unbehandelt können sie lebensgefährlich werden oder das Leben deines Hundes deutlich verkürzen.

Es mag dir übertrieben erscheinen, deswegen zum Tierarzt zu gehen. Denke aber immer daran: Das Beste, was dir passieren kann, ist: Es ist harmlos und er schickt euch beide einfach wieder nach Hause.

Häufig gestellte Fragen

Kann ein Hund Leberflecken haben?

Ja, Hunde haben wie Menschen Leber- und Altersflecken. Ihr ganzes Leben lang können neue, ungefährliche hinzukommen.

Mein Hund hat schwarze Punkte im Fell. Worum handelt es sich?

Die schwarzen Punkte können ein Hinweis auf Parasiten oder einfach Dreck sein. Denkbar sind außerdem verstopfte Poren, die sich geöffnet und den Talg ins Fell abgegeben haben.

Der gesamte Intimbereich meiner Hündin ist dunkler. Ist das normal?

Während der Läufigkeit und Trächtigkeit verändert sich dieser Bereich bei einer Hündin und kann dunkler erscheinen. Das ist völlig normal und bildet sich nach der Trächtigkeit meist wieder zurück.

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