Welpe hat dicken Bauch: 5 Gründe & Ursachen

Viele Welpen haben ein etwas dickeres Bäuchlein. Gerade nach dem Fressen sehen die Kleinen richtig rund und glücklich aus. Ein dicker Bauch bei Welpen sollte daher doch in Ordnung sein, oder?

So leicht ist es leider nicht. Ein sehr dicker oder praller Bauch kann bei Welpen auf ein ernstes, gesundheitliches Problem hindeuten.

Wie du erkennst, ob dein Welpe nur etwas Babyspeck mit sich herumträgt oder ob du dir Sorgen machen solltest, erfährst du hier.

Ist es normal, dass Welpen einen dicken Bauch haben?

Welpen können, wie menschliche Babys auch, Babyspeck bekommen. Bis zu einem gewissen Grad ist das normal. Die Kleinen laufen sich das überflüssige Gewicht runter, sobald sie mobil werden.

Dass sie während dieser Zeit einen etwas dickeren Bauch haben, muss also auch kein Grund zur Sorge sein.

Stelle dir einmal einen ausgewachsenen Hund und einen gerade erst geborenen Welpen nebeneinander vor. Welpen, egal welcher Rasse sie angehören, haben im Verhältnis zu ihrem restlichen Körper kürzere Beine.

Ihre Proportionen passen sich erst an, wenn sie wachsen. Deswegen kann der Bauch eines Welpen auch dick wirken, obwohl dieser Eindruck nur durch die kurzen Beinchen entsteht.

Das bedeutet aber nicht, dass dicke Bäuche bei Welpen immer normal sind. Es gibt tatsächlich viele gesundheitliche Ursachen, mit denen nicht zu spaßen ist.

Wie es bei Welpen zu dem dicken Bauch kommt: 5 Gründe

Ein dicker Bauch bei Welpen ist nicht immer auf die verschobenen Proportionen bei jungen Hunden zurückzuführen. Vor allem dann nicht, wenn der Bauch sehr prall oder hart ist.

Bei älteren Tieren denken wir bei Umfangsvermehrungen häufig an Krebs. Das ist bei Welpen äußerst unwahrscheinlich. Auch eine Schilddrüsenunterfunktion oder Cushing wird für den dicken Welpenbauch nicht verantwortlich sein.

Übrig bleiben trotzdem einige gesundheitliche Ursachen, die für einen jungen Hund lebensgefährlich werden können.

Der dicke Bauch kommt bei einem Welpen von

• zu viel Futter,
• Wurmbefall,
• starker Gasbildung,
• einer Magendrehung oder
• einer Bauchfellentzündung.

#1 Zu viel gefressen

Welpen haben immer Hunger. Sie brauchen enorm viel Energie, um zu wachsen. Zusätzlich spielen sie jede freie Minute mit ihren Geschwistern oder ihren neuen Besitzern. Das erhöht ihren Bedarf zusätzlich.

Hinzu kommt, dass Welpen noch das Sättigungsgefühl fehlt. Sie fressen einfach, bis der Napf leer ist. Schon eine normale Portion sorgt bei Welpen, vor allem bei sehr jungen, dafür, dass ihr Bauch sich sichtbar vergrößert.

Ihr Bauch ist einfach so klein, dass ansonsten nicht genug Platz für die Mahlzeit wäre.

Schlingt ein Welpe auch die Portion für ein Geschwistertier mit herunter, wird sein Bauch noch dicker und richtig prall. Er hat sich überfressen.

Dieses kurze Video zeigt eine Person, die definitiv keine Hunde halten sollte und einen Welpen, der sich hoffnungslos überfressen hat. So sollte der Bauch eines Welpen niemals aussehen.

Beobachte deinen Welpen ganz genau, wenn du das Gefühl hast, dass er zu viel gefressen haben könnte. Sein Bauch sollte einigermaßen weich bleiben. Zeigt er Symptome wie

• Fieber,
• Schmerzen und
• vermehrtes Schlafen,

gehe besser mit ihm zum Tierarzt.

#2 Würmer

Einige Würmer, darunter Spulwürmer, gelangen schon vor der Geburt in den Körper eines Welpen. Voraussetzung dafür ist lediglich, dass die Mutter mit ihnen infiziert ist.

Die ekelhaften Biester wandern über die Plazenta in die Welpen und beginnen sich schon jetzt dort zu vermehren.

Weil im Bäuchlein eines Welpen wenig Platz ist, werden die Würmer schnell sichtbar, indem sie den Welpenbauch aufblähen. Zusätzlich zeigt der Welpe Symptome wie

• Durchfall,
• Erbrechen,
• Antriebslosigkeit und geringere Leistungsfähigkeit,
• stumpfes Fell und
• schlechtes Wachstum/langsame Gewichtszunahme.

Möglicherweise findest du Würmer, Wurmstücke oder -eier im Kot deines Welpen.

Für einen gesunden Hund sind viele Wurminfektionen ohne Folgen. Eine Wurmtablette reicht, um die Parasiten wieder loszuwerden. Für einige Hunde können Würmer aber richtig gefährlich werden.

Dazu gehören alte Tiere, Hunde mit Vorerkrankungen und eben Welpen.

Spulwürmer beißen sich in der Darmwand fest und saugen Blut. Sie stören dadurch die Verdauung deines Welpen, verletzen und schwächen ihn. Für Welpen ist das eine enorme Belastung. Unbehandelt kann ein starker Wurmbefall bei Welpen zum Tod führen.

#3 Gase

Ein paar Pupse sind normal. Ist der Bauch aber richtig aufgebläht durch all die Gase, stimmt irgendetwas nicht. Welpen leiden häufiger unter übermäßiger Gasbildung, weil ihr Verdauungssystem noch nicht ausgereift ist.

Zusätzlich verkraften manche Welpen die Umstellung auf festes Futter nicht so gut und reagieren mit Verdauungsbeschwerden. Auch bei einem Futterwechsel passiert das bei Welpen eher.

Zudem leiden sie womöglich unter Stress, weil sie das Zuhause gewechselt haben.

All das kann zu erhöhter Gasbildung führen, die das Bäuchlein deines Welpen aufbläht. Du kannst recht einfach feststellen, ob der dicke Bauch von Gasen kommt, indem du das Ohr an den Bauch hältst.

Hörst du viel Geglucker, wird dein Welpe sehr wahrscheinlich demnächst mehr pupsen. Ist der Bauch dabei nur leicht aufgebläht, ist das nicht schlimm. Behalte das aber im Auge.

• Wird der Bauch sehr prall,
• hat dein Hund Schmerzen oder
• kommt er dir ansonsten verändert vor,

suche einen Tierarzt auf.

#4 Magendrehung

Magendrehungen kennt man vor allem bei großen Hunderassen als Schreckgespenst. Sie kann aber auch bei Welpen aller Rassen auftreten und ist bei ihnen ebenso lebensbedrohlich.

Bei einer Magendrehung dreht sich der Magen um die eigene Längsachse. Dadurch schnürt sich ein Teil ab, sodass die Durchblutung unterbrochen wird und der Mageninhalt nicht mehr weiterfließen kann.

Du erkennst eine Magendrehung an folgenden Symptomen:

• starke Bauchschmerzen
• Umfangsvermehrung am Bauch
• vergebliche Versuche, zu erbrechen
• erhöhter Blutdruck
• schnelle Atmung

Bemerkst du diese Symptome bei deinem Hund, ist Eile geboten. Eine Magendrehung bedeutet akute Lebensgefahr. Gehe direkt mit deinem Welpen zum Tierarzt und lasse ihn untersuchen.

Eine unbehandelte Magendrehung kann innerhalb von Stunden zum Tod führen.

Zum Glück sind Welpen deutlich seltener von ihr betroffen. Allgemein erhöhen folgende Faktoren das Risiko einer Magendrehung:

• Größe und Alter des Hundes (je größer und älter, desto höher die Wahrscheinlichkeit)
• Stress und starke Angst
• große Mahlzeiten und Trockenfutter im Allgemeinen

Stress kann die Gefahr einer Magendrehung beispielsweise um mehr als 250 % erhöhen (englische Quelle).

Wie eine Magendrehung genau entsteht, ist bisher nicht geklärt. Sicher ist nur, dass Gase im Magen daran beteiligt sind.

Ob diese durch die Magendrehung entstehen oder die Magendrehung die Bildung der Gase begünstigt, wissen wir nicht (Quelle).

Ein weiterer Grund, weswegen du deinen Welpen genau im Auge behalten solltest, wenn er einen aufgeblähten Bauch hat.

#5 Bauchfellentzündung

Eine Peritonitis oder Bauchfellentzündung ist, wie der Name schon sagt, eine Entzündung des Bauchfells. Das Bauchfell ist eine Art Haut, die den Bauch von innen umgibt.

Es gibt eine Flüssigkeit ab, die dafür sorgt, dass die Organe beim Aneinanderreiben gut geschmiert sind.
Eine Bauchfellentzündung beim Welpen wird durch Bakterien hervorgerufen.

Dein Hund infiziert sich also irgendwo mit den Erregern und wenn diese das Bauchfell angreifen, bekommt er eine Peritonitis.

Eine Bauchfellentzündung ist akut lebensbedrohlich. Bemerkst du Symptome wie

• einen stark aufgeblähten, harten Bauch,
• Erbrechen,
• Bauchschmerzen,
• dunklen Kot,
• einen hohen Puls und
• eine beschleunigte Atmung,

verliere keine Zeit, sondern gehe direkt mit ihm zum Tierarzt.

Zum Tierarzt, weil der Welpe einen dicken Bauch hat?

Welpen sind noch sehr anfällig für Krankheiten. Selbst leichte Infekte können für sie schwere Folgen haben. Ich würde dir daher empfehlen, immer mit deinem Welpen zum Tierarzt zu gehen, wenn dir etwas komisch vorkommt.

Ein auffällig dicker Bauch gehört dazu.

Am wahrscheinlichsten ist, dass dein Hund mit Gasen zu kämpfen hat oder die letzte Mahlzeit zu groß ausgefallen ist. Selbst das kann aber zu Problemen führen. Andere Ursachen, Wurmbefall, eine Magendrehung oder eine Bauchfellentzündung, sind lebensbedrohlich für deinen Welpen.

Eine unnötige Tierarztrechnung bezahlen, weil dein Vierbeiner nur ein bisschen pupsen musste, ist viel besser, als jahrelange Vorwürfe. Zusätzlich kann dich dein Tierarzt mit hilfreichen Tipps versorgen.

Einen dicken Bauch beim Welpen vermeiden

Ein paar Hinweise kannst du beachten, um einen dicken oder aufgegasten Welpenbauch zu verhindern. Das schützt dich nicht zu 100 %, verringert aber das Risiko für schwere Komplikationen.

Entwurme regelmäßig

Erstmalig im Alter von zwei Wochen, anschließend im Abstand von zwei Wochen, bis die Welpen keine Muttermilch mehr bekommen. Danach reicht eine Wurmkur monatlich, bis die Tiere ein halbes Jahr alt sind.

feste Nahrung langsam herantasten

Führe feste Nahrung langsam ein und achte darauf, wie dein Welpe reagiert. Übernimm das Futter des Züchters, wenn dein Welpe bei dir einzieht und stelle nur langsam auf ein neues um.

kleine Portionen

Füttere mehrere kleine Portionen am Tag. Welpen sollten etwa acht bis zehn Prozent ihres Körpergewichts als Tagesration bekommen. Diese teilst du auf drei bis fünf Mahlzeiten auf.

Körpertemperatur messen

Miss die Körpertemperatur junger Welpen regelmäßig (während der ersten Lebenswochen), um Infektionen frühzeitig zu erkennen. Bei Welpen sollte die rektal gemessene Körpertemperatur nicht über 39,5 °C liegen. Ab 40 °C hat er Fieber.

vermeide Spielen nach dem Fressen

Vermeide Spielen und Toben nach dem Fressen. Zwar erleiden auch nüchterne Hunde eine Magendrehung. Aber ein Zusammenhang zwischen einem vollen Magen und anschließender Bewegung besteht möglicherweise dennoch.

Welpe hat dicken Bauch – Das Fazit

Ein etwas dickerer Bauch ist bei Welpen häufig ganz normal. Irgendwo müssen Organe und Futter schließlich untergebracht werden.

Bläht er sich auf, wird hart oder nimmt stark an Umfang zu, leidet dein Vierbeiner an einem gesundheitlichen Problem.

Weil diese Probleme gerade bei Welpen schnell lebensbedrohlich werden können, solltest sie zur Sicherheit einen Tierarzt um Rat fragen.

Auch ein auffällig dicker Bauch ist ein Grund, mit einem Welpen zum Tierarzt zu gehen. Das beste, was dir passieren kann, ist, dein Tierarzt sagt, Bello hat nur ein bisschen zu viel gefuttert.

Häufig gestellte Fragen