Kurkuma für Hunde: Dosierung, Anwendung & Nebenwirkungen
Unter uns Menschen ist Kurkuma schon eine Weile als Superfood bekannt. Die Wurzel soll die Verdauung anregen, dadurch die Fettverbrennung fördern und bei verschiedenen Krankheiten helfen.
Von ihrer positiven Wirkung auf die Gesundheit profitiert auch dein Hund.
Was Kurkuma für eine Pflanze ist, wogegen sie wirkt und wo ihre Grenzen liegen, verrate ich dir im Folgenden.
Was ist Kurkuma?
Kurkuma (auch Curcuma, Gelber Ingwer oder Safranwurzel) ist ein Ingwergewächs. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Südasien und bevorzugt dort tropisches Klima.
Kurkuma wird bis zu einem Meter hoch und bildet längliche Laubblätter aus. Im August blüht die Pflanze.
Dafür wächst ein extra Blütenstandschaft, an dem viele kleine, hellgelbe Blüten austreiben.
Betrachtet man Kurkuma als Heilpflanze, geht es aber nur um das Rhizom, das Überdauerungsorgan, welches unterirdisch wächst.
Dabei handelt es sich um eine Wurzel, die stark an Ingwer erinnert. Die Kurkumawurzel hat jedoch eine intensive gelbe Färbung.
Eigenschaften von Kurkuma
Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen der Kurkumawurzel gehören
- ätherische Öle,
- Terpene,
- Curcumol,
- Gingerol,
- Curcumin,
- Zingiberen,
- Turmeron,
- Ferualsäure und
- Kaffeesäure,
außerdem
- Stärke,
- Eiweiß,
- Vitamine,
- Mineralien und
- Resin (Naturharz).
Das Curcumin
Das besondere an der Kurkuma ist das in ihr enthaltene Curcumin (etwa 3 %). Dabei handelt es sich um den gelben Farbstoff, der aber noch viel mehr kann, als nur Curry färben.
Curcumin soll krebshemmend, entzündungshemmend und antioxidativ wirken. Es schützt außerdem den Körper vor „freien Radikalen“. Außerdem soll der Stoff die Verdauung anregen und sich positiv auf den Knochenstoffwechsel auswirken.
Bei einem Versuch an Mäusen wirkte Curcumin sogar gegen Mukoviszidose (Quelle in englischer Sprache).
Jetzt kommt das große „Aber“. Man geht momentan nicht davon aus, dass Curcumin tatsächlich all diese Wirkungen hat. Die Ergebnisse vieler Studien waren nicht reproduzierbar.
Die positiven Auswirkungen bei Tierversuchen konnten nicht auf den Menschen übertragen werden. Bei Studien, die mit Placebos arbeiten, gab es außerdem keine Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen.
Zusätzlich ist es möglich, dass Curcumin sogar das Tumorwachstum bei Krebszellen anregt.
Bei Curcumin handelt es sich also um einen Stoff, der auf den ersten Blick zwar viel Potenzial besitzt, aber leider noch nicht ausreichend erforscht ist.
Abgesehen davon ist in reiner Kurkuma viel zu wenig davon enthalten, um entsprechende Effekte zu erzielen.
Ist Kurkuma für Hunde giftig?
Nein, du kannst deinem Hund Kurkukma geben. Zum Glück enthält Kurkuma neben dem Curcumin noch eine Reihe anderer Wirkstoffe. Daraus bildet sich eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten bei deinem Hund.
Kurkuma kann bei folgenden Problemen helfen:
- Verdauungsbeschwerden
- Übergewicht
- Allergien
- Chronische Erkrankungen
- Gelenkentzündungen (Arthrose)
- Hautentzündungen
- weitere entzündliche Prozesse im Körper
Außerdem wirkt Kurkuma
- leberentlastend,
- antioxidativ,
- gefäßschützend
- und sie hemmt das Wachstum von Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze
Kurkuma kann darüber hinaus die Bauchspeicheldrüse zur Insulinausschüttung anregen.
Das bedeutet, dass die Wurzel sich theoretisch eignet, um bei Typ-2-Diabetes einem hohen Blutzuckerspiegel entgegenzuwirken.
Probiere das aber bitte niemals auf eigene Faust aus! Kurkuma ist kein Ersatz für eine korrekte Diabetestherapie.
Du solltest nur nach Absprache mit deinem Tierarzt damit arbeiten.
Kurkuma beim Hund: Dosierung und Darreichungsformen
Du kannst deinem Hund Kurkuma sehr gut als Nahrungsergänzungsmittel verabreichen. Die hier angegebenen Dosierungen können von denen abweichen, die auf deinem Produkt angegeben ist.
Nutze in diesem Fall immer die Dosierungshinweise auf deinem Produkt.
Kurkuma Kapseln
Kurkumakapseln für Hunde kannst du von verschiedenen Herstellern kaufen. Die Dosierung hängt vom jeweiligen Produkt ab. Orientieren kannst du dich an einer Kapsel pro 5 kg Körpergewicht pro Tag.
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Kurkuma Pulver
Kurkumapulver kannst du genauer dosieren und besser im Futter verstecken als die Kapseln. Es eignet sich daher besonders für Hunde, die von der gelben Wurzel noch nicht ganz überzeugt sind.
Andererseits hat das Pulver einen intensiven Eigengeschmack. Eventuell musst du es doch in einem besonderen Leckerli verstecken, damit dein Hund den Braten nicht riecht.
Außerdem färbt diese Darreichungsform stark.
Achte bei deinem Produkt darauf, ob sich bereits Pfeffer in dem Pulver befindet. Wenn nicht, mische auch davon eine Priese ins Futter.
Vom Pulver erhält dein Hund pro 10 kg Körpergewicht nur etwa 0,5 g. Aus diesem Grund liegt meist ein Messlöffel bei, wenn du Kurkuma in Pulverform kaufst.
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Kurkuma Tropfen
Kurkuma in Tropfenform hat den Vorteil, dass es weniger intensiv schmeckt und der Anteil an Curcumin höher ist. Etwa zwei Tropfen am Tag, wobei dies von Produkt zu Produkt variieren kann, reichen aus.
Kurkuma Paste
Eine Paste aus Kurkuma lässt sich ganz leicht selbst herstellen. Hier ein Rezept von mir:
Dafür brauchst du
- 75 g Kurkumapulver
- 250 ml Wasser
- 70 ml Kokosöl
- 2,5 g/einen halben Teelöffel Pfeffer
Mische das Kurkumapulver mit dem Wasser in einem kleinen Topf und stelle ihn auf den Herd. Während die Mischung vor sich hin köchelt, verflüssigst du das Kokosöl, indem du es im Wasserbad erhitzt.
Sobald es flüssig ist, rührst du das Öl in den Topf ein und gibst den Pfeffer dazu. Die Masse sollte insgesamt etwa zehn Minuten köcheln.
Anschließend lässt du sie abkühlen. Ist sie erkaltet, bekommt sie automatisch die richtige Konsistenz.
Etwa ein Teelöffel am Tag bekommt Bello davon unters Futter. Kommt er nicht so recht auf den Geschmack, kannst du auch eine kleine Menge Honig in die Paste rühren.
Auf diese Weise frisst er sie vielleicht sogar zur Kugel geformt als Leckerli.
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Was du bei der Gabe von Kurkuma beachten musst
Die Zutaten für die Kurkumapaste sind nicht zufällig gewählt. Es braucht Fett und Piperin, damit der Körper die Wirkstoffe der Wurzel aufnehmen kann.
Piperin ist ein Alkaloid, das vor allem in schwarzem Pfeffer enthalten ist. Ohne diese beiden Komponenten kommt nur ein Bruchteil des Curcumins dort an, wo es gebraucht wird.
Das Futter deines Hundes lediglich mit ein wenig Kurkuma aus der Packung würzen, reicht also nicht.
Dein Hund scheidet in diesem Fall fast alles an Wirkstoffen aus der Kurkuma ungenutzt wieder aus.
Hat Kurkuma Nebenwirkungen für meinen Hund?
Wie immer kann es bei Fütterungsumstellungen zu geringen Nebenwirkungen kommen.
Verdauungsprobleme treten dabei besonders häufig auf. In seltenen Fällen kann Kurkuma auch die Blutgerinnung stören und eine Anämie (Blutarmut) auslösen.
Gibt es Hunde die keine Kurkuma bekommen dürfen?
Bei Kurkuma kann es zu Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen. Das ist beispielsweise bei Krebsmedikamenten und Entzündungshemmern häufig der Fall.
Nimmt dein Hund (regelmäßig) solche oder andere Medikamente, solltest du die Gabe von Kurkuma mit deinem Tierarzt absprechen.
Leidet dein Hund an Erkrankungen der Galle, darf er keine Kurkuma bekommen. Auch für Hunde mit Diabetes (nur nach Absprache), Welpen und trächtige Hündinnen eignet sich die Wurzelknolle nicht.
Sprich im Zweifel einmal mehr mit deinem Tierarzt.
Mehr über Neben- und Wechselwirkungen erfährst du in diesem Video.
Achte jedoch darauf, dass sich die in dem Video angesprochene Höchstdosis auf den Menschen bezieht.
Was du beim Kauf von Kurkuma beachten solltest
Wenn du deinen Hund mit Kurkuma behandeln möchtest, achte bloß darauf, keine Produkte für Menschen zu verwenden.
Diese enthalten möglicherweise Polysorbat 80. Dabei handelt es sich um einen Emulgator, der auch in Kosmetika und Lebensmitteln enthalten ist.
Polysorbat 80 ist giftig für Hunde. Nehmen sie davon zu viel auf, kann es zu einer Reaktion kommen, die einem allergischen Schock sehr ähnlich ist.
Man spricht dabei auch von einer Pseudoallergie. Eine Reaktion des Immunsystems bleibt nämlich aus. Dennoch kann so ein pseudoallergischer Schock lebensgefährlich werden.
Weitere Anwendungen von Kurkuma
Die Blüten der Kurkuma sind eine beliebte Schnittblume. Ihre Wurzel hat noch einige andere Verwendungsmöglichkeiten.
Gewürz
Kurkuma wird in Indien seit 4000 Jahren als Gewürz benutzt. In der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda heißt es, Kurkuma habe eine reinigende und energiespendende Wirkung.
Noch heute ist Indien das größte Anbauland. Dabei verbrauchen sie gleichzeitig selbst etwa 80 % der Welternte.
Getrocknet schmeckt die Wurzel der Kurkuma mildwürzig bis bitter. Du findest sie im Currypulver, wobei sie dort häufig als Ersatz für Safran verwendet wird.
Kurkuma ist günstiger und hat eine ebenso färbende Wirkung wie Safran.
In anderen Teilen Asiens nutzen die Menschen die Wurzel frisch. Dabei schmeckt sie eher scharf bis brennend und besitzt einen harzigen Eigengeschmack.
Für die thailändische Küche ist die zusätzliche Schärfe jedoch ideal.
In unseren Breiten findest du Kurkuma ebenfalls in Currypulver oder als Bestandteil von Kurkuma-Reis.
Färbemittel
Kurkuma wird dank des Curcumins in vielen Bereichen als Färbemittel verwendet. Neben seiner Aufgabe, Curry seine typische Farbe zu verleihen, ist die Wurzel auch in Senf oder Teigwaren enthalten.
In der Chemie findet Kurkumapapier Verwendung. Dieses mit Curcumin gefärbte Papier reagiert auf alkalische Stoffe, indem es sich braunrot umfärbt.
Außerdem bildet Curcumin zusammen mit Borsäure den Farbstoff Rosocyanin.
Auf der Insel Timor, die zum Teil zu Indonesien gehört, nutzen die Menschen Kurkuma zum Färben von Tais.
Das sind traditionell in Handarbeit gewebte Stoffe, die beispielsweise für Kleidung verwendet werden.
Kann ich meinem Hund Kurkuma geben? Das Fazit
Bei der Kurkuma handelt es sich um eine spannende Pflanze mit Heilkraft. Möglicherweise wohnt in ihr sogar die Fähigkeit, Krebsleiden zu bekämpfen. Damit müssen Forscher sich aber noch weiter befassen.
Kurkuma eignet sich zur begleitenden Behandlung von Verdauungsbeschwerden und allen möglichen Entzündungsprozessen.
Denke aber daran, dass die Wurzel allein kein Medikament ist. Gib sie immer nur zusätzlich zu der von deinem Tierarzt verordneten Therapie.
Am besten sprichst du auch mit ihm, bevor du deinem Hund Kurkuma gibst. Die Wurzel kann nämlich mit verschiedenen Medikamenten wechselwirken.
Häufig gestellte Fragen
Ich habe Kurkuma als Gewürz zu Hause. Kann ich meinem Hund davon etwas ins Futter mischen?
Wenn es sich um reines Kurkuma handelt, spricht nichts dagegen. Allerdings ist die Konzentration der Wirkstoffe in speziell dafür entwickelten Nahrungsergänzungsmitteln höher.
Wieso soll ich Kurkuma zusammen mit Fett und Pfeffer füttern?
Ohne diese Zutaten kann der Körper vor allem das Curcumin kaum aufnehmen. Fett und das im Pfeffer enthaltene Piperin sorgt dafür, dass mehr davon in die Blutbahnen gelangt.
Mein Hund mag die selbstgemachte Kurkumapaste nicht. Was kann ich tun?
Manche Hunde lassen sich austricksen, indem du die Paste in einem besonderen Leckerli versteckst. Ein wenig Honig kann als Süßungsmittel ebenfalls Überzeugungsarbeit leisten.