Kürbiskernöl für Hunde: 9 Tipps und Anwendungsmöglichkeiten

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Wenn du dir das nächste Mal eine Kernmischung als gesunden Snack gönnst, gib deinem Hund doch direkt etwas ab. Ich meine es ernst.

Kürbiskerne, oder noch besser das aus ihnen gewonnene Kürbiskernöl, eignet sich ganz hervorragend als Nahrungsergänzungsmittel für deinen Hund.

Wo es herkommt, was es alles kann und wo seine Grenzen sind, verrate ich dir hier.

Dürfen Hunde Kürbiskernöl bekommen?

Ja, Kürbiskernöl ist ein wahres Superfood für deinen Hund. Es schützt innerlich wie äußerlich vor Erkrankungen , Wurmbefall, Inkontinenz, Hautausschlag und kann sogar den Blutdruck senken. Gib deinem Vierbeiner täglich einen halben Teelöffel auf 10 kg Körpergewicht zum normalen Futter. Bei regelmäßiger Anwendung wirst du bald den Unterschied bemerken. Nebenwirkungen können in Folge von Unverträglichkeiten auftreten, sind aber eher selten.

Was ist eigentlich Kürbiskernöl?

Kürbiskernöl auf dem Löffel
fredredhat/ Shutterstock

Kürbiskernöl ist ein Pflanzenöl, das aus den Kernen des Ölkürbisses gewonnen wird. Dieser ist zwischen 8 und 10 kg schwer und benötigt einen sandigen und lehmigen Boden. Seine Kerne sind grünlich und etwas größer als ein Fingernagel.

Die Farbe des Öls variiert von Grün-Braun bis Rot-Braun. Entscheidend dafür ist die Intensität der Röstung und die Schichtdicke. Ein Tropfen Öl erscheint eher grün. Ein ganzes Glas voll sieht für uns rot aus.

Das Öl riecht sehr intensiv nach Nüssen. Auch der Geschmack erinnert daran und wird außerdem als süß beschrieben.

Für einen Liter Öl sind 35 Ölkürbisse notwendig. Sie liefern zusammen etwa 3 kg Kerne.

Kürbiskernöl ist etwa 9 Monate lang haltbar, wenn du dich an die Lagerungshinweise hältst. Öle mögen es kühl und dunkel. Bei Wärme oder direkter Sonneneinstrahlung verderben sie schneller.

Geschichte des Kürbiskernöls

Kürbiskernöl war lange Zeit nur in der Südsteiermark in Österreich bekannt. Dort wurde es erstmals 1735 gepresst. Damals gab es nur Kürbisse, die dickschalige Samen ausbildeten. Etwa 150 Jahre später setzte sich langsam eine neue Zucht durch, die nacktschalige Samen ermöglichte.

Erst seit etwa 40 Jahren, den 1980ern, breitet sich das Öl in anderen Ländern aus.

Besonderheiten bei der Gewinnung

Der Ölkürbis wird noch heute viel in Österreich angebaut. Aber auch in Russland, Slowenien und Ungarn findet man ihn.

Im Herbst ist er reif. Traditionell ist das Herauslösen der Kerne Frauenarbeit. Das „Kürbisputzen“, wie das Trennen der Kerne aus dem Fruchtfleisch genannt wird, findet direkt auf dem Feld statt. Die Frauen sitzen dort und sammeln die Kerne in einem Behälter.

Der Rest der Kürbisse landet direkt wieder auf dem Feld. Nach der Ernte dienen diese sowie alle anderen Pflanzenteile als Dünger. Bis auf die Kerne natürlich.

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Nicht alle Betriebe arbeiten noch so. Um den wachsenden Bedarf an Kürbiskernöl decken zu können, wachsen auch die Anbaugebiete der Ölkürbisse Jahr für Jahr. Besonders große Betriebe sind auf die maschinelle Gewinnung der Kerne angewiesen.



Ölkürbis Feld in der Nähe von Retz, Österreich
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Anschließend geht es aber für alle Kerne gleich weiter. Um sie länger lagern und immer nach Bedarf Öl produzieren zu können, müssen die Kerne gewaschen und bei 50 °C getrocknet werden.

Die getrockneten Kerne werden nun gemahlen und zusammen mit Wasser und Salz geröstet, bis das Wasser verdampft ist. Auf diese Weise trennt sich das Eiweiß aus den Kernen vom Öl.

Der „Ölkuchen“, wie dieses Zwischenprodukt auch heißt, wird gepresst und muss danach ein paar Tage stehen. In dieser Zeit setzen sich Schwebstoffe und Verunreinigungen ab.

Der ausgepresste Ölkuchen, der jetzt „Presskuchen“ heißt, endet als Futter für Rinder und Schweine. In ihm ist nämlich das ganze Eiweiß aus den Kernen noch enthalten.

Woraus besteht Kürbiskernöl?

Folgende Fettsäuren sind in Kürbiskernöl enthalten:

  • Linolsäure (18,1–62,8 %)
  • Ölsäure (17,0–39,5 %)
  • Palmitinsäure (12,6–18,4 %)
  • Linolensäure (0,34–0,82 %)
  • Arachinsäure (0,26–1,12 %)
  • Behensäure (0,12–0,58 %)
  • Myristinsäure (0,09–0,27 %)

Daraus ergibt sich ein Gehalt an gesättigten Fettsäuren von etwa 18 % und an einfach ungesättigten Fettsäuren von etwa 36 %. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren stehen mit ungefähr 46 % an der Spitze.

Kürbiskernöl-Flasche
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Weitere Inhaltsstoffe des Öls sind:

  • Vitamin A, B, C, E und K
  • Kalzium
  • Eisen
  • Magnesium
  • Zink
  • Kupfer
  • Schwefel
  • Zink
  • Kalium
  • Fluor
  • Jod
  • Selen

Außerdem enthält Kürbiskernöl Phytosterine. Das sind pflanzliche Stoffe, die zum Aufbau der Zellmembran benötigt werden. Unter anderem senken sie den Cholesterinspiegel.

Bei welchen Beschwerden kann ich Kürbiskernöl geben? 9 Tipps

Das Öl hilft deinem Hund innerlich wie äußerlich bei vielfältigen Problemen.

  1. schützt vor Erkrankungen der Nieren oder Blase
  2. wirkt unterstützend bei bestehenden Erkrankungen in diesem Bereich
  3. hilft bei Prostatabeschwerden und gegen eine Reizblase bei Hündinnen
  4. senkt den Blutdruck
  5. schützt vor/wirkt gegen Wurmbefall
  6. unterstützt die Wundheilung
  7. wirkt allgemein entzündungshemmend (auch bei rheumatoider Arthritis)
  8. bekämpft stumpfes, brüchiges Fell
  9. beruhigt die Haut (Ausschlag, Ekzeme, beanspruchte Pfoten)

Leidet dein Hund unter einem oder mehrerer der genannten Probleme, kannst du ihm helfen, indem du ihn mit Kürbiskernöl behandelst.

Um einen Effekt zu erzielen, solltest du ihm das Öl regelmäßig geben. Täglich oder fast täglich bietet sich dabei an.

Die bereits genannten Phytosterine im Öl helfen deinem Hund nicht nur, seinen Cholesterinspiegel zu senken. Sie können außerdem einer vergrößerten Prostata entgegenwirken.

Zumindest konnten Forscher diesen Effekt bei Versuchstieren mit gutartig vergrößerter Prostata beobachten. Außerdem erreichst du durch Kürbiskernöl, dass Bello seine Blase entlastet. Die Phytosterine mindern nämlich auch den Harndrang.

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Gleichzeitig heißt es jedoch, dass die regelmäßige Gabe von Kürbiskernöl zu einer besseren Nierenaktivität führt. Deinen Hund fällt es dadurch leichter, sich selbstständig zu entgiften, indem er viel trinkt und die Nieren ordentlich durchspült.

Es kann demnach auch sein, dass er durch das Öl häufiger vor die Tür muss.

Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren helfen ebenfalls dabei, Nierenproblemen vorzubeugen. Sie wirken gefäßerweiternd und unterstützen auf diese Weise außerdem das Herz-Kreislauf-System.

Leidet dein Hund unter Bluthochdruck, kann sein Zustand sich durch Kürbiskernöl verbessern.

CBD-Öltropfen fällt dem süßen Hund auf die Nase
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Die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe unterstützen deinen Hund dabei, sich gegen Wurmbefall zu wehren oder diesen gar nicht erst zuzulassen.

Die Vitamine und ungesättigten Fettsäuren wirken entzündungshemmend. Sowohl im Körper als auch außerhalb unterstützen sie deinen Hund dabei, entzündliche Prozesse zu heilen. Dass Kürbiskernöl die Wundheilung fördert, kannst du auch in dieser amerikanischen Studie nachlesen.

Zink, Kupfer sowie die Vitamine B und C unterstützen die Fellerneuerung. Sie sorgen dafür, dass aus den stumpfen, brüchigen Haaren ein glänzend gesundes Fellkleid wird. Dieser Prozess dauert etwas länger.

Bereits geschädigte Haare können diese Stoffe nämlich nicht reparieren. Sie sorgen nur dafür, dass das, was nachwächst, gesund bleibt.

Wie immer gilt: Kürbiskernöl ist kein Medikament. Hat dein Hund ernste Beschwerden, behandele ihn nicht auf eigene Faust, sondern schaue immer beim Tierarzt vorbei.

Besprich am besten bei so einem Besuch direkt, ob du unterstützend zu der von ihm angeordneten Therapie Kürbiskernöl geben kannst.

Kürbiskernöl für meinen Hund – Die richtige Dosierung

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Die Dosierung des Öls ist ganz leicht. Rechne einen Teelöffel Öl (etwa 5 ml) auf 20 kg Körpergewicht. Wiegt dein Hund 10 kg, bekommt er demnach einen halben Teelöffel in sein Futter gemischt. Diese Menge kannst du täglich geben.

Du kannst auch auf gemahlene Kürbiskerne zurückgreifen. Die benötigte Menge entspricht dabei der des Öls.

Möchtest du das Kürbiskernöl äußerlich anwenden, richtet sich die Menge auch nach der Felllänge. Langhaare Hunde brauchen entsprechend mehr Öl. Beginne trotzdem mit etwas weniger als du voraussichtlich brauchst und nimm nach, falls es nicht ausreicht.

So verhinderst du, dass dein ganzer Hund vor Fett glänzt. Bei rissigen Hautstellen oder kleinen Wunden reicht meistens schon ein Tropfen.

Hat Kürbiskernöl Nebenwirkungen?

Wie bei den meisten Naturprodukten hat auch Kürbiskernöl wenige Nebenwirkungen. Es kann jedoch immer zu leichten Beschwerden kommen, wenn du das Futter deines Hundes veränderst.

Erbrechen, Durchfall oder Verstopfungen treten dann auf. Diese Symptome verschwinden in der Regel schnell wieder.

Außerdem sind allergische Reaktionen möglich. Sei daher bei der ersten Gabe vorsichtig und beobachte deinen Hund anschließend genau.

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Darüber hinaus kann Kürbiskernöl die Konzentration von Lithium im Körper erhöhten. Dieses bewirkt dann seinerseits Nebenwirkungen wie Kreislaufstörungen, Müdigkeit, Gewichtszunahme oder eine Unterfunktion der Schilddrüse. Auch eine dauerhafte Schädigung der Nieren ist möglich.

Gibt es Hunde, die kein Kürbiskernöl bekommen dürfen?

Die mögliche Anreicherung von Lithium kann ungeborene Welpen schädigen. Gib deiner Hündin daher kein Kürbiskernöl, wenn sie trächtig ist. Auch säugende Tiere oder Welpen solltest du nicht mit dem Öl behandeln.

Hat dein Hund bereits Probleme mit der Schilddrüse, solltest du von einer Gabe ebenfalls absehen. Ob du das Öl regelmäßig geben kannst, wenn dein Hund unter Nierenproblemen leidet, besprichst du am besten vorher mit deinem Tierarzt.

Kürbiskernöl außerhalb der Medizin

Wenn dein Hund das Öl nicht alleine aufbraucht, kannst du es auch verwenden, um Salate oder Suppen aufzupeppen. Auch zusammen mit Rindfleisch, Eiern oder in Speiseeis schmeckt es sehr gut. Zum Kochen oder Braten eignet es sich allerdings nicht.

Kürbiskernöl sollte nicht erhitzt werden. Füge es also nur zu kalten Speisen oder nach dem Kochen hinzu.

schöner Diätsalat mit Feta-Käse
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Vielleicht hast du schon Produkte im Haus, die Kürbiskernöl enthalten. Es findet sich nämlich auch als Trägeröl in Kosmetik. Dort verhindert es, dass die Haut austrocknet. Außerdem mindert es Falten und die Hautalterung und soll sogar Schwangerschaftsstreifen vorbeugen oder lindern können.

Kürbiskernöl für Hunde: Das Fazit

Kürbiskernöl ist sehr gesund und bringt dabei nur wenig Nebenwirkungen mit sich. Trächtige Hündinnen, Welpen und Hunde mit Schilddrüsenerkrankung sollten es jedoch nicht bekommen.

Für alle anderen sind ein paar Tropfen Öl im Futter ein wahrer Segen. Kürbiskernöl wirkt vielfältig, kann Erkrankungen der inneren Organe lindern und für gesunde Haut und Haare sorgen.

Zum Kochen eignet es sich nicht. Gib es daher nur über kaltes Futter oder füge es nach dem Kochen hinzu.

Die Vorteile von Kürbiskernöl fasst dir dieses Video kurz zusammen.

Kürbiskernöl 🔴 Das Wunderöl aus Kürbiskernen

Häufig gestellte Fragen

Warum wechselt Kürbiskernöl die Farbe?

Der Farbwechsel hängt mit der Röstung und der Schichtdicke zusammen. Eine dünne Schicht Öl erscheint grün, eine dicke eher rot.

Wie hilft Kürbiskernöl bei Prostatabeschwerden?

Entscheidend hierbei sind die Phythosterine im Öl. Sie greifen in den Prostaglandinstoffwechsel (ein Gewebshormon) in der Prostata ein und reduzieren die Blutzufuhr, wodurch die Prostata abschwillt.

Was muss ich bei der Lagerung von Kürbiskernöl beachten?

Wie jedes Öl verdirbt auch Kürbiskernöl schneller, wenn es warm steht oder der Sonne ausgesetzt ist. Kühl und dunkel gelagert hält es bis zu 9 Monate.

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