Irish Water Spaniel
Dieser Wasserhund mit den drolligen Löckchen und dem „Rattenschwänzchen“ wird sehr gerne als „Clown“ bezeichnet. Gern versucht er Herrchen und Frauchen um die Pfote zu wickeln, indem er seinen Dickkopf durchsetzen möchte.
Und das ist der „Irish Water Spaniel“ häufig in der Tat. Ein kleiner aber trotz allem liebenswerter und aufgeweckter Dickkopf mit ausgeprägten Temperament!
Rasse: | Irish Water Spaniel |
Deutsche Bezeichnung: | Irischer Wasserspaniel |
Herkunft: | Irland |
Größe: | Rüden 56 bis 61 cm, Hündinnen 53 bis 58 cm |
Gewicht: | 20 – 30 kg |
Lebenserwartung: | 10 – 14 Jahre |
Fellänge: | lang, krause |
Fellfarbe: | Braun, Liver, Schoko |
Aufgaben: | fungierte als Jagdgehilfe, Wachhund und lebt heute überwiegend als Familienhund |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 8: Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde |
FCI Sektion: | Sektion 3: Wasserhunde |
FCI Standard: | 124 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Wie die meisten Wasserhunde, geht auch der „Irish Water Spaniel“ auf diese Kategorie zurück. So diente auch er schon bereits als mittelalterlicher Jagdgehilfe, überwiegend bei der Vogeljagd am Wasser.
Man geht davon aus, dass es bereits vor über 1000 Jahren in seinem Heimatland Irland ähnliche Hunde seiner Gattung gab. Über die ganz genaue Herkunft und seine präzise Abstammung kann allerdings nur gemutmaßt werden.
Es gibt Theorien, dass er möglicherweise vom „Pudel“ abstammt, oder aber umgekehrt. Sicher ist, dass mit der offiziellen Zucht des „Irish Water Spaniel“ etwa um 1830 begonnen wurde. Im Jahre 1862 wurde er erstmals auf einer Hundeausstellung präsentiert.
Noch im selben Jahr erfolgte die offizielle Anerkennung der Rasse durch den britischen Kennel Club. Im Jahre 1890 wurde der „Irish Water Spaniel Club“ ins Leben gerufen.
Der „Irish Water Spaniel“ fand zunehmende Popularität bei den Jägern, welche ihn regelmäßig als kompetenten Jagdgehilfen einsetzten.
Ganz besonders bei der Jagd auf Wasservögel, konnte sich der schwimmbegeisterte Hund häufig beweisen und förderte so manchen Vogel zu Tage.
In der heutigen Zeit hat er allerdings im Verhältnis zu anderen Hunden einen sehr kleinen Kreis von Anhängern und ist auch alles in allem recht selten.
Noch immer findet er vereinzelt Verwendung bei der Jagd, assistiert als Wachhund oder lebt im Kreise seiner Familie als Haushund.
Charaktereigenschaften
Der „Irish Water Spaniel“ ist ein sehr selbstbewusster, aktiver und wissbegieriger Vierbeiner, welche zuweilen auch seinen eigenen Kopf hat.
Sein temperamentvoller Jagdtrieb kam ihm niemals ganz abhanden und so schnell entgeht ihm nichts. Es ist sehr schwer, das Temperament des Hundes immer unter Kontrolle zu kriegen, was auch seine Erziehung nicht unbedingt einfacher macht.
Zu seinen Menschen ist er lieb und anhänglich, tut aber trotzdem häufig das, wonach ihm der Sinn steht.
Hat er eine entsprechende Spur aufgenommen, lässt ihn sein Jagdinstinkt auch einmal sehr gerne selbstständig handeln. Als Ersthund ist er daher nicht unbedingt geeignet und braucht eine erfahrene Hand.
Wie seine Verwandten der französische Wasserhund und der niederländische Wasserhund liebt er Bewegung über alles und ist auch dementsprechend verspielt.
Aufgrund seines ausgeprägten Temperaments benötigt er regelmäßigen Auslauf und ist ganz besonders glücklich, wenn er schwimmen gehen darf.
Höchstwahrscheinlich wird er nicht großartig um Erlaubnis fragen, wenn sich ein Tümpel oder ein Weiher auf dem Spazierweg befindet und direkt hineinspringen. Herrchen und Frauchen sollten daher auf alle Fälle stets ein Handtuch im Kofferraum parat haben.
Erhält der „Irish Water Spaniel“ in jungen Tagen nicht die angemessene jedoch auch liebevolle Erziehung, so könnte es in späteren Zeiten problematisch werden und der Vierbeiner wird häufiger die Initiative ergreifen, als er sollte.
Auch mit Artgenossen sollte er frühzeitig angemessen sozialisiert werden, da es andernfalls zu Rangeleien kommen könnte.
Irish Water Spaniel – Brooklyns Corner (englisch)
Erscheinungsbild
Das auffälligste Merkmal eines „Irish Water Spaniels“ ist zweifellos sein „Rattenschwänzchen“, welches optisch ganz genauso aussieht.
Im Gegensatz zu seinem restlichen, lockigen Fell ist die lange, spitze Rute beinahe schon „nackt“. Dies ergibt ein ziemlich amüsantes Bild des Vierbeiners, welcher zur Kategorie „mittelgroße Hunde“ zählt.
Rüden erreichen eine Widerristhöhe bis zu 61 cm und ein Gewicht bis zu 30 kg, Hündinnen etwas weniger. Trotz allem ist der „Irish Water Spaniel“ alles andere als ein dicker, sondern eher ein athletischer Hund, welcher sich gerne und viel bewegt.
Seine üppige Lockenpracht, unter welcher er eine dichte Unterwolle besitzt, schützt ihn beim Schwimmen und bei eisigen Temperaturen vor Kälte, so dass er praktisch niemals friert.
Gemäß dem Standard hat er meist braunes Fell, welches auch die Farben Schoko oder Liver haben kann. Seine niedlichen Schlappohren hängen neben seinem Gesicht herunter, die Schnauze ist länglich. In den meisten Fällen ist die Schnauze im Vergleich zum Rest vom Körper relativ ohne Fell.
Haltung und Pflege
Der perfekte Lebensraum für einen „Irish Water Dog“ wäre ein Heim im Grünen, bei welchem er viel Gelegenheit zum Toben und Rennen hat.
Durch sein überschwängliches Temperament und seinen Bewegungsdrang fühlt er sich in einer beengten Stadtwohnung nur mäßig wohl. Allerdings kann auch dieses Manko mit genug Auslauf und regelmäßigem Spiel in freier Natur kompensiert werden.
Der Vierbeiner liebt Hundesportarten wie Agility und ist auch beim Joggen sehr gerne mit von der Partie. Die wohl schönste Freude wird ihm bereitet, wenn er sich in ein Gewässer stürzen darf. Gerne holt er hieraus den Ball oder das geworfene Stöckchen zurück.
Der „Irish Water Spaniel“ ist sehr temperamentvoll und für Hundeanfänger nur mäßig geeignet. Die richtige Erziehung ist Grundvoraussetzung.
Was die Pflege betrifft, so sollte er mindestens einmal in der Woche gründlich gekämmt und gebürstet und alle 8-10 Wochen geschert werden.
Und natürlich muss auch ein geeigneter Tierarzt des Vertrauens zur Seite stehen, welcher sich regelmäßig um die Gesundheit und andere Bedürfnisse des „besten Freundes“ kümmert.
Züchter
Der „Irish Water Spaniel“ ist im Verhältnis eine recht seltene Hunderasse. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass es Züchter gibt, welche sich vollständig auf den reinrassigen Erhalt seiner Gattung konzentrieren und dafür sorgen, dass der lustige Geselle niemals ausstirbt.
Um Gendefekten oder potentiellen Krankheiten vorzubeugen, muss darauf geachtet werden, dass die Züchtungen richtig und seriös verlaufen. Wer mit dem Gedanken spielt, einem Hund dieser Gattung ein neues Zuhause zu schenken, wird möglicherweise unter folgenden Adressen fündig werden:
www.vdh.de/welpen/zuechter?id=253