Hanföl – aufbauende Fettsäuren für Deinen Hund

Hanföl für den Hund

Du kennst Hanföl aus der feinen kalten Küche und hast dich gefragt, ob Dein Bello etwas davon haben könnte?

Ja! Hanföl steckt voller wertvoller Inhaltsstoffe, die auch dem Hund gut tun können. Allerdings rümpft so mancher Vierbeiner beim Geruch des herben Öles die Nase.

Wir verraten Dir, wie Du es richtig anwendest und welche Tricks bei der Fütterung helfen können.

Öl in Maßen ist gut für den Hund

In Pflanzenölen können ungesättigte Fettsäuren enthalten sein, die der Organismus des Hundes nicht selbst herstellen kann.

Normalerweise enthalten herkömmliche Futtermittel (Nass- sowie Trockenfutter) auch einen gewissen Anteil Öl. Selbst in Getreidezusätzen ist ein Quäntchen Öl enthalten.

Daneben nimmt Dein Hund einen guten Anteil an Fettsäuren durch Fleisch oder Fisch auf. Allerdings sind im Fleisch mehr gesättigte Fettsäuren enthalten, die den Hunde-Organismus hauptsächlich mit Energie versorgen.

Ungesättigte Fettsäuren in hochwertigen und kaltgepressten Pflanzenölen können die Verdauung, das Immunsystem und die Zellstruktur unterstützen. Außen siehst Du diesen Effekt am besten durch eine schöne Haut (ohne Schuppenbildung) und glänzendes Fell.

Welpe Golden Retriever

Der Unterschied zwischen Hanföl und CBD Öl

CBD Öl ist derzeit der Renner unter den alternativen Heilmitteln für Menschen. Immer öfter wird es auch für Tiere angepriesen. Die Händler nutzen für „CBD Öl“ gelegentlich auch den Begriff „Hanföl “.

Im CBD Öl steckt ein besonderer Stoff aus dem Hanf in konzentrierter Form.

„CBD“ ist die Abkürzung von „Cannabidiol“.

Dieser Wirkstoff kann sich positiv auf die Nerven und entzündliche Prozesse im Körper auswirken. Als Basisöl dieser Zubereitungen dient zwar meistens reines Hanföl, trotzdem sind beide Produkte grundverschieden.

CBD Öle sind Hochkonzentrate und werden nur tröpfchenweise bei bestimmten Leiden angewendet. Normales Hanf-Speiseöl enthält zwar auch Cannabidiol, allerdings nur in ganz geringen Mengen.

Obwohl es offiziell keine Zulassung als Medikament hat, kannst Du in CBD Öl mehr ein Heilmittel, denn eine Aufwertung der täglichen Futterration sehen.

Die Hanfpflanze und Hanföl haben eine lange Tradition

Hanfpflanze

Für uns ist es heute fast unvorstellbar, aber noch vor ein paar hundert Jahren wurden Straßenlaternen mit Hanföl befeuert. Der Hanf war in vergangenen Zeiten eine der meistangebauten Nutzpflanzen.

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Neben dem Öl lieferte er vor allem Fasern für Kleidung, Seile und Schiffstaue.



Erst mit dem Walfang verschwand das Hanföl aus den Laternen. Mit dem Aufkommen der Baumwolle verlor der Hanf dann immer weiter an Bedeutung und verschwand durch die Drogenproblematik schließlich ganz aus der Landwirtschaft.

Obwohl Nutzhanf (Cannabis Sativa) so gut wie kein THC enthält, wurde er Mitte des 20. Jahrhunderts mit allen weiteren Hanfsorten europaweit verboten.

Inzwischen ist der Anbau wieder legal und der Hanf insbesondere bei gesundheitsbewussten Menschen beliebt.

Aus den Samen, die wie 1 bis 2 mm lange Nüsschen aussehen, wird das Öl in schonenden Kaltpressverfahren gewonnen. Ein großer Vorteil am Hanf ist der umweltverträgliche Anbau.

Die Pflanze ist so robust, dass sie auch in der konventionellen Landwirtschaft ohne Dünger und Pestizide auskommt.

Die Inhaltsstoffe des Hanföls

Neben Leinöl gilt Hanföl als das wertvollste Speiseöl überhaupt. Enthalten sind bis zu 80 Prozent essenzielle und ungesättigte Fettsäuren, darunter

  • Omega-3-Fettsäuren
  • Omega-6-Fettsäuren
  • Gamma-Linolensäure.

Daneben bringt Hanföl ein ganzes Paket an Mineralien und Vitaminen mit

  • Calcium
  • Magnesium
  • Kalium
  • Eisen
  • Zink
  • Mangan
  • Kupfer
  • Phosphor
  • Vitaminen B1 und B2
  • Vitamin E
  • Beta-Carotin.

Diese Vorteile bietet Hanföl Deinem Hund

Immunsystem

Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren unterstützen den Stoffwechsel und helfen dem Immunsystem, sich selbst zu regulieren. Beide Fettsäuren sind wichtiger Bestandteil der Zellmembranen.

An den Stellen, wo der Austausch von Nährstoffen und Abfallprodukten aus der Zellatmung stattfinden, halten sie das Gewebe flexibel und durchlässig.

Verdauung

Daneben unterstützen beide essenziellen Aminosäuren die Bildung weiterer Fettsäuren im Körper, die unter anderem für die Verdauung, den Blutdruck und Zuckerhaushalt unerlässlich sind.

Wie genau Fettsäuren im Körper wirken, kannst Du in diesem Video erfahren. Der Fettstoffwechsel ist bei Hund und Mensch ganz ähnlich aufgebaut.

So wirken gesättigte und ungesättigte Fette im Körper

Allergien

Die mehrfach ungesättigte Gamma-Linolensäure ist ein Hauptbestandteil der Haut. Insbesondere Allergiker, die zu unerklärlichen Hautausschlägen und Futtermittelunverträglichkeiten neigen, können von ihr profitieren.

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Haut & Augen

Daneben bekommt Dein Hund durch das Hanföl eine kleine aber feine Aufwertung durch den reichen Komplex an Mineralien und Vitaminen. Beta-Carotin tut ebenfalls der Haut gut und kann die Funktion der Augen unterstützen.

Gelenkerkrankungen

Die Experten vom Dr. Hölter Gesundheits-Team empfehlen die Zufütterung von Omege-3 und 6-Fettsäuren bei chronischen Gelenkerkrankungen wie Arthrose.

Wie wird Hanföl dosiert?

Öle und Fett werden in der Hundefütterung nur sehr sparsam zugefüttert. Zur Aufwertung der täglichen Futterration reichen

  • ein halber Teelöffel Öl täglich für kleine bis mittelgroße Hunde
  • ein halber Teelöffel Öl pro 10 kg Körpergewicht täglich für große Hunde.
Hanföl tröpfchenweise

So schmeckt das Hanföl auch deinem Hund

Hanföl hat einen sehr eigenen Geschmack und Geruch. Es ist gut möglich, dass Dein Bello das angereicherte Futter zunächst verweigert.

Wenn Du das Öl sorgfältig unter das Nassfutter mischst, kann sich der Geschmack etwas verlieren. Alternativ kannst du versuchen, das Öl gemeinsam mit einem sehr geruchsintensiven Nassfutter (Fisch, Pansen oder Innereien) anzubieten.

Bestenfalls wird der Eigengeruch des Öls so übertönt. Mag der Hund es immer noch nicht, ist es besser, auf ein anderes Öl umzusteigen.

Leinöl ist ähnlich hochwertig und etwas milder. Alternativ kannst du auch Lachsöl ausprobieren. Das wird dein Hund lieben 😀

Kann Hanföl denn auch schaden?

Pflanzliches Öl ist für Hund etwas schwerer verdaulich als tierische Fette oder Proteine. Wenn Du Dich an die Dosierungsempfehlungen hältst sollte das Öl in der Fütterung Deines Hundes kein Problem darstellen.

Achtung: Hier gilt nicht „Viel hilft viel“. Positive Effekte lassen sich durch mehr nicht unbedingt steigern.

Gibst du zum ersten Mal Öl oder Hanföl, können weicher Kot oder ein bisschen Durchfall zunächst normal sein. Nach spätestens einer Woche sollte sich das wieder stabilisiert haben. Hält der Durchfall an, verringerst Du einfach die Dosis oder probierst ein anderes Öl aus.

Die Haltbarkeit und Lagerung von Hanföl

Die wertvollen Inhaltsstoffe des Öls sind empfindlich gegen Wärme und Licht. Es wird in der menschlichen Küche nur kalt verwendet. Durch Erhitzen lösen sich die Verbindungen der Fettsäuren und verlieren ihren Nährwert.

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Je nach Hersteller hält eine angebrochene Flasche Hanföl ein halbes bis ein ganzes Jahr. Gut gelagert kann es wesentlich länger frisch bleiben.

Das Öl gibt es nur in dunklen Flaschen. Im Kühlschrank verdickt es sich leicht und wird flockig (wie Olivenöl). Am besten lagerst du die Flasche in einem kühlen Lagerraum oder einem dunkel stehenden Schrank.

Hanföl kann sehr teuer sein – muss es aber nicht!

Hanföl wird für den menschlichen Verzehr in winzigen Fläschchen bis mittelgroßen Konfektionen angeboten. Das Öl ist wesentlich teurer als andere Speiseöle.

Im normalen Supermarkt ist es nur selten zu haben. Am besten schaust Du im Onlinehandel oder in einem Reformhaus.

Wenn du gerne preisbewusst lebst, wirst Du im Internet die besten Angebote finden. Hanföl wird gelegentlich auch als Zusatzfuttermittel für Pferde und andere Tiere in preiswerten Großkonfektionen angeboten.

Je nach Hersteller bekommst Du dann eine dunkle Kunststoff-Flasche statt einer teuren Glasflasche, der Inhalt ist aber derselbe.

Wie bereits erwähnt, kommt der Hanf-Anbau ganz ohne Chemie aus. Selbst von Unternehmen ohne Bio-Siegel kannst Du bestes Öl bekommen.

Achte aber darauf, dass der Hanf ausschließlich aus europäischen Anbau stammt und nicht aus Fernost importiert wird. Unter Umständen sind die Öle für Tiere nicht ganz so fein gefiltert.

Da die Hanfpflanze insgesamt voller gesunder Inhaltsstoffe steckt, sollte das für Deinen Bello kein Problem darstellen.

Hanföl für Hunde – das Wichtigste noch einmal in Kürze

Hanföl bietet einen einzigartigen Komplex an hochwertigen Fettsäuren, die Dein Hund selbst nicht herstellen kann. Die Fette im Hanföl sind sehr bekömmlich und leicht verwertbar. Von den Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren profitieren insbesondere

  • Haut und Fell
  • Zellstoffwechsel
  • Gelenkstoffwechsel
  • Immunsystem
  • Verdauung und Zuckerhaushalt.

Das einzige Problem beim Hanföl für Deinen Hund kann der herbe Geschmack sein. Wenn Dein Hund das Öl verweigert, kann Leinöl eine gute Alternative sein.

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