Brauchen Hunde nachts Licht?  5 Gründe für ein Nachtlicht

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Ich erinnere mich noch daran, wie ich erstmals mit meinem Hund mit kleinem Licht am Geschirr spazieren gegangen bin. Schließlich heißt es immer, Hunde sehen so schlecht, also wollte ich ihm etwas Gutes tun.

Ergebnis: Mein Vierbeiner lief nur noch dem Lichtkegel hinterher. Beim zweiten Spaziergang hatte er sich dann langsam daran gewöhnt und schnüffelte endlich wieder.

Auf Spaziergängen kann ein Licht bei Nacht sinnvoll sein, wenn du ländlich wohnst und die Straßenbeleuchtung eher schlecht ist. Aber braucht ein Hund allgemein nachts Licht, auch wenn er das Haus nicht verlässt?

Schließlich kennt er sich in seinem Heim doch aus, oder? Wann ein Nachtlicht trotzdem eine gute Investition für deinen Hund ist, verrate ich dir heute.

Brauchen Hunde nachts Licht? – Auf den Punkt gebracht!

Hunde können in der Dämmerung besser sehen als Menschen. Bei völliger Dunkelheit sind sie aber ebenso blind wie wir. Dann bewegen sie sich mithilfe ihres Gehörs, Geruchssinns und der Erinnerung an die gewohnte Umgebung fort. Bei Taubheit, einem Wohnortswechsel oder auffälligem Verhalten bei Nacht ist ein Nachtlicht daher sinnvoll.

Wie gut können Hunde im Dunkeln sehen?

Das hängt entscheidend von den Lichtverhältnissen ab. Hunde haben nämlich eine reflektierende Schicht im Auge, das Tapetum lucidum.

Diese Schicht sorgt dafür, dass ihre Augen nachts das restliche Licht reflektieren. Es verdoppelt sich in ihren Augen quasi.

Dadurch können Hunde in der Dämmerung deutlich besser sehen als Menschen. Katzen haben diese Schicht übrigens auch. Wenn du einem Hund oder einer Katze bei Dunkelheit in die Augen leuchtest, kannst du sie sehen.

Ihre Augen leuchten. Diese Reflexion ist das Tapetum lucidum.

Darüber hinaus besitzen Hunde mehr Stäbchenzellen. Das sind Fotorezeptoren, die für die Dämmerungs- und Nachtsicht benötigt werden. Beides zusammen, Stäbchenzellen und Tapetum lucidum, verbessert die Hundeaugen bei Dunkelheit.

Allerdings hilft das alles bei vollkommener Dunkelheit nichts. Ist es mitten in der Nacht, die Rollos sind heruntergezogen und alle Lichter sind aus? Dann sieht auch dein Hund nichts mehr.

Brauchen Hunde nachts also doch Licht?

Diese Frage lässt sich nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten. Es gibt gute Gründe für ein Nachtlicht, dazu später mehr. Allgemein kommen die meisten Hunde aber sehr gut ohne Licht in der Nacht klar.

Stelle dir vor, du wachst nachts in deinem Zuhause auf. Es ist stockfinster und das Licht geht nicht. Findest du trotzdem die Toilette? Na klar, schließlich kennst du deine Umgebung gut genug.

Ähnlich geht es deinem Hund. Er weiß, wo die Tür zum Garten ist, findet seinen Wassernapf und auch dich. Schließlich sind seine Augen nicht seine einzigen Sinne.

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Der Mythos von den schlechten Hundeaugen

Als Kind habe ich gelernt, dass Hunde sehr schlechte Augen haben. Nicht nur können sie keine Farben wahrnehmen, sie sehen auch noch alles unscharf, hieß es. Aber stimmt das so?



Tatsächlich sehen Hunde farbentsättigt. Sie können zwar nicht zwischen Rot und Grün unterscheiden, aber Gelb, Blau und verschiedene Graustufen sehen sie sehr wohl.

Dein Hund ist also nicht farbenblind, sondern hat lediglich eine Rot-Grün-Sehschwäche. Eine russische Studie (englische Quelle) ergab sogar, dass Hunde sich viel an Farben orientieren.

Daneben sind menschliche Augen besser in Bezug auf Sehschärfe und Tiefenschärfe. Soll heißen, wir können besser Wimmelbilder lösen und können Nahes und Fernes gleichzeitig gut erkennen.

Hunde sind hingegen besser, wenn es darum geht, Bewegungen zu erkennen. Als Jäger ist das für sie viel wichtiger, als besonders scharfe Sicht. Einem verschwommenen Reh können sie ebenso gut hinterherrennen, sie müssen nur seine Bewegung im Unterholz erkennen.

Dass Hunde in der Dämmerung besser sehen als Menschen, sagte ich ja bereits. Es ist also eher so, dass Hundeaugen ganz andere Stärken haben. Ja, sie können weniger Farben wahrnehmen, aber das stört sie in ihrem Jägeralltag gar nicht.

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Stört ein Licht den Schlafrhythmus eines Hundes?

Um müde zu werden, benötigen wir Melatonin. Das ist ein Hormon, das in hohen Mengen bei Dunkelheit produziert wird. Fällt Licht in unsere Augen, wird die Bildung gestoppt. Das Hormon ist also zwingend nötig, damit wir schlafen können. Unseren Hunden geht es da nicht anders.

Forscher wollten herauszufinden, ob ein Licht Hunde nachts stört. Dazu untersuchten sie die Reaktionen von Hunden, wenn sie beim Einschlafen Licht ausgesetzt waren (englische Quelle). Dafür veränderten sie die Lichtverhältnisse und beobachteten, wie die Hunde darauf reagierten.

Das Ergebnis: je weniger Licht, desto ruhiger waren die Hunde.

Bei besonders heller Beleuchtung öffneten die Hunde ihre Augen häufiger. Das heißt sie schliefen also schlechter ein.

Helles Licht kann also tatsächlich den Schlafrhythmus deines Hundes stören, wenn er dadurch viel schlechter einschläft. Taghell sollte sein Nachtlicht also auf keinen Fall sein.

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In diesen 5 Fällen ist ein Nachtlicht sinnvoll

Es gibt keine Gründe, die gegen ein Nachtlicht sprechen. In vielen Fällen ist es jedoch schlicht überflüssig. Tatsächlich kommen einige Hunde mit etwas Licht bei Nacht aber viel besser klar. Die Gründe sind

  • verschiedene Krankheiten,
  • keine Vertrautheit mit der Umgebung und
  • Verhaltensauffälligkeiten.
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Am besten wären eigentlich mehrere Nachtlichter. Erleuchte deinem Vierbeiner, wenn er es braucht, beispielsweise den Weg von seinem Schlafplatz zum Wassernapf.

Achte dabei darauf, dass sich kein Nachtlicht direkt neben seinem Körbchen befindet und wähle welche mit schwachem Licht.

#1: Taubheit

Taubheit betrifft im Alter viele Hunde. Es ist normal, dass die Ohren schlechter werden, wenn man alt wird. Viele Hunde reagieren trotzdem noch lange gut auf besonders hohe Töne.

Das liegt daran, dass diese Frequenzen weniger beansprucht werden und die Haarzellen im Innenohr deshalb nicht so stark verschleißen.

Ebenso kannst du deinen alterstauben Hund mit sehr tiefer Stimme ansprechen. Auch das wird eher vermutlich noch wahrnehmen, klingt aber nicht so schön wie eine hohe Ansprache.

Mit dem Gehör geht deinem Hund ein wichtiger Sinn verloren, auf den er sich sein ganzes Leben verlassen konnte. Gerade dann, wenn ihm seine Augen nicht viel helfen, kommen seine anderen Sinne ins Spiel.

Ist es nachts also dunkel in deinem Haus, erlauscht und erschnüffelt sich dein Vierbeiner seinen Weg. Fällt ein Sinn weg, kann er Probleme bekommen, sich zurechtzufinden.

Mit einem Nachtlicht ersetzt du bei Dunkelheit quasi seine Ohren. Dein Senior fühlt sich sicherer und wird nachts entsprechend ruhiger und besser schlafen. Das gilt natürlich auch für Hunde, die aus anderen Gründen als ihres Alters schwerhörig oder taub werden.

#2: Demenz

Demenz betrifft vor allem mittelalte bis alte Hunde. Bei großen Hunden kann sie bereits ab dem 5. Lebensjahr auftreten.

Kleine sind deutlich später, meist nicht vor dem 9. Geburtstag, davon betroffen. Wie du Demenz beim Hund erkennst, verrät dir dieses Video.

Hunde mit Demenz - wie erkennt man sie?

Demenz greift in alle Lebensbereiche ein. Sie macht deinen Hund nicht nur vergesslich, sondern auch ängstlich und unsicher. Ein Nachtlicht ist in diesem Fall daher sinnvoll.

Findet dein Hund sein Körbchen nicht wieder, hilft ihm etwas Licht bei der Suche. Der Hund wird eher dorthin gehen, wo er etwas sehen kann. Auf diese Weise kannst du ihm natürlich auch andere Wege in deinem Heim zeigen.

#3: Der Hund ist neu in der Umgebung

Klar, bei völliger Dunkelheit findest du trotzdem problemlos die Toilette in deinem eigenen Zuhause. Aber stelle dir vor, du musst dich ohne Licht in einer Ferienwohnung oder beim ersten Besuch bei Freunden zurechtfinden.

Das wird dir sicherlich nicht so leicht fallen.

Ist dein Hund noch nicht vertraut mit seiner Umgebung, kann ein Nachtlicht ihm also helfen. Seid ihr umgezogen oder wohnt dein Hund noch nicht lange bei dir, lasse übergangsweise nachts ruhig etwas Licht an.

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#4: Zerstörerisches Verhalten

Kommst du morgens aus dem Schlafzimmer und deine Schuhe sind angenagt, Zimmerpflanzen umgestoßen und die Tapete hängt in Streifen von der Wand?

Dann ist dein Hund möglicherweise mit der Dunkelheit bei Nacht überfordert.

Zerstörerisches Verhalten kann auf Stress hindeuten. Wie wir an Fingernägeln kauen, benagt ein Hund seine eigenen Pfoten oder eben Gegenstände.

Das muss nicht der Grund sein. Aber um es herauszufinden, kannst du deinem Vierbeiner etwas Licht anbieten. Du wirst ja sehen, ob es etwas an seinem Verhalten ändert oder nicht.

#5: Angst

Manche Menschen fürchten sich bei Dunkelheit. Möglich, dass es auch einigen Fellnasen so geht. Angst erkennst du hierbei an Unruhe, Winseln oder daran, dass sich dein Hund bei Dunkelheit stark zurückzieht.

Viele Hunde bevorzugen bei Angst einen begrenzten Raum. Sie verstecken sich unterm Tisch oder kriechen unter Schränke. Wenn es die Möglichkeit gibt, nutzen sie auch Höhlen.

Bemerkst du dieses Verhalten bei deinem Hund, sobald es dunkel wird, kannst du testweise etwas Licht über Nacht anlassen. Wird dein Hund dadurch ruhiger, ist das Problem gelöst und dein Vierbeiner wird viel besser schlafen.

Brauchen Hunde nachts Licht? Das Fazit

Ein Nachtlicht ist für die meisten Hunde nicht nötig. Du brauchst also nicht extra das Licht anlassen, weil du denkst, dein Hund läuft sonst vor eine Wand. Studien haben gezeigt, dass Hunde im dunkeln besser zur Ruhe kommen und einschlafen.

Es gibt Situationen da hilft eine kleine Lichtquelle nachts. Ist sie nicht allzu grell, stört es die Melatoninbildung deines Hundes nicht. Du musst dir also keine Gedanken um den Schlafrhythmus deines Hundes machen, wenn er nachts ein Licht braucht.

Ist dein Vierbeiner schwerhörig oder dement, kann das Licht ihm sogar helfen, besser zu schlafen. Verhält er sich nachts auffällig, ist ein Nachtlicht die günstigste Möglichkeit, das Problem zu beheben.

Klappt das nicht, liegt die Ursache an anderer Stelle. Je nach Verhalten würde ich dir in dem Fall einen Hundetrainer oder Tierarztbesuch anraten.

Häufig gestellte Fragen

Soll ein Hund im Dunkeln schlafen?

Die meisten Hunde schlafen mit so wenig Licht wie möglich am besten. Gegen ein kleines Nachtlicht mit geringer Stärke spricht aber nichts und es kann in einigen Fällen sogar nützlich sein.

Warum wechseln Hunde nachts ihren Schlafplatz?

Dafür gibt es nicht unbedingt einen Grund. Eventuell ist es deinem Hund aber zu laut, die Temperatur gefällt ihm nicht oder es wird ihm ungemütlich, sodass er woanders weiterschläft.

Können Hunde nachts Angst haben?

Ja, das ist möglich. Hunde sehen bei völliger Dunkelheit genauso schlecht wie Menschen und werden, gerade wenn sie alleine schlafen, dann möglicherweise ängstlich.

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