Australian Cattle Dog
Ein ganz besonders temperamentvoller und disziplinierter Kandidat ist der „Australian Cattle Dog“.
Früher wurde er lediglich in Australien als Hüte- und Treibhund für Rinder und Schafherden benutzt. Inzwischen ist der fröhliche Geselle jedoch auch häufig als geliebtes Familienmitglied anzutreffen.
Nichts entgeht dem intelligenten, verspielten und auch sehr lebhaften Vierbeiner. Er ist stets mit ganzem Herzen bei der Sache.
Steckbrief
Rasse: | Australian Cattle Dog |
Deutsche Bezeichnung: | Australischer Treibhund |
Herkunft: | Australien |
Größe: | Rüden 46 bis 51 cm, Hündinnen 43 bis 48 cm |
Gewicht: | 14-16 kg |
Lebenserwartung: | 10-15 Jahre |
Fellänge: | kurz bis mittellang |
Fellfarbe: | verschieden |
Aufgaben: | ursprünglich Treibhund von Rindern und Hütehund für Schafe |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 1: Hüte- und Treibhunde |
FCI Sektion: | Sektion 2: Treibhunde |
FCI Standard: | 287 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
In seinem Heimatland Australien ist der „Australian Cattle Dog“ weiterhin unter den Namen „Heeler“ oder auch „Blue Heeler“ bekannt. Das ist unter anderem auf sein häufig bläuliches Fell zurückzuführen.
Direkte Vorfahren sollen der Blue-Merle-Collie und Kelpies sein, wessen Rassen früher gekreuzt wurden. Einigen Angaben nach, sollen jedoch auch Dingos in die Kreuzung mit eingeflossen sein.
Darauf lässt die lautlose Arbeitsweise der „Australian Cattle Dogs“ schließen. Weiterhin sollen Dalmatiner eingekreuzt worden sein, um die Freundlichkeit gegenüber Pferden zu bestärken.
Auch Bullterrier und alte englische Heeler sind einigen Angaben zufolge mit inbegriffen. Die Züchtungen konzentrierten sich ganz auf die Hauptaufgabe der Hunde, dem Bewachen und Treiben größerer Herden.
Seit dem 19. Jahrhundert wurden die Hunde vorzugsweise als Treibhunde für Rinder und Hütehunde für Schafe gehalten. Die weiten Flächen von Australien waren für größere Herden schlichtweg zu geräumig und ohne die Hilfe der Hunde, wäre es den Menschen nicht ansatzweise so gelungen, ihre Herden beisammen zu halten.
Im Laufe der Zeit wurde die neue Rasse in die ganze Welt exportiert. Noch heute assistiert der „Australian Cattle Dog“ bei der Treibjagd von Rindern, ist aber inzwischen auch als Familienhund sehr beliebt.
Im Jahre 1972 wurde er vom FCI als offizielle Hunderasse anerkannt. Im Verhältnis ist er jedoch trotz allem recht selten. Jährlich kommen etwa zwischen 100 und 150 Welpen unter der Obhut deutscher Züchter auf die Welt.
Charaktereigenschaften
Ein „Australian Cattle Dog“ verfügt über enormes Durchhaltevermögen, welches ihm bereits früher und auch noch heutzutage beim Aufpassen der Herden abverlangt wird.
Nichts bringt den gutmütigen Kerl so schnell aus der Ruhe, er ist sehr ausgeglichen und entspannt. Wird er jedoch falsch und ungerecht behandelt, so schaltet er sehr schnell auf stur.
Er spürt es genau, wenn er angemessen geliebt und auch dementsprechend behandelt wird. So auch bei seiner Erziehung.
Wer sich den perfekten Vorzeige Hund in Bezug auf Tricks und Gehorsamkeit wünscht, der ist möglicherweise beim „Australian Cattle Dog“ an der falschen Adresse.
Seine Unabhängigkeit macht es ihm beinahe unmöglich, auf jeden Befehl sofort zu hören. Trotz passabler Gehorsamkeit verfügt er noch immer über seinen eigenen Willen.
Wird ihm von Anfang an die richtige, angemessene und vor allem liebevolle Erziehung vermittelt, werden erste positive Ergebnisse nicht allzu lange auf sich warten lassen.
Es ist wichtig, dem Hund bei der Erziehung regelmäßig mit positivem Feedback zu begegnen, damit er genau spürt, wenn er etwas richtig gemacht hat. Er braucht die Bestätigung.
Ist er einmal in seine neue Familie integriert, zählt der „Australian Cattle Dog“ auf alle Fälle zu den treuesten Wegbegleitern, welche sich eine Familie nur wünschen kann. Fremden gegenüber ist er zunächst vorsichtig, jedoch niemals aggressiv oder ein Kläffer. Auch mit Kindern harmoniert er prima.
Erscheinungsbild
Der „Australian Cattle Dog“ zählt zu den mittelgroßen und eher seltenen Hunderassen. Rüden erreichen eine Widerristhöhe bis zu 51 Zentimeter, Hündinnen bis zu 48.
Ein standardmäßiges Gewicht ist bei diesem Hundetyp jedoch nicht vorgegeben, es kann stark variieren. Seine gemischten Fellfarben, welche in den unterschiedlichsten Variationen vorkommen, sind unter allen Hunden etwas ganz Besonderes und auf einen Gendefekt zurückzuführen.
Auf diese Weise kommen die schönsten Fellmuster zustande. Jener Defekt ist leider häufig mit Taubheit und anderen Erkrankungen assoziiert, ganz besonders bei Hunden mit weißem Fell. Das Fell ist mittellang, wuschelig und besitzt eine dichte Unterwolle.
Der Brustkorb ist kräftig und muskulös, die Taille ist im Verhältnis dazu recht schmal. Die Rute ist mittellang und wuschelig. Die Ohren sind spitz nach oben stehend.
Seine Schnauze ist länglich und nach vorne hin ebenfalls spitz. Seine treuen Hundeaugen sind überwiegend in der Farbe braun anzutreffen, allerdings gibt es auch Ausnahmefälle in den Farben blau und grün.
Haltung und Pflege
Der „Australian Cattle Dog“ ist ein sehr anspruchsloser Kandidat, was dessen Haltung betrifft. Er ist nicht sonderlich kuschelbedürftig und liebt es zuweilen auch, ganz in Ruhe sein Nickerchen zu machen.
Er kann sich sowohl in einer Stadtwohnung, als auch auf einem großen Grundstück sehr wohl fühlen. Solange er fest in seine Familie integriert wird, ist für ihn alles prima.
Allerdings ist er alles andere als ein Couch Potatoe. Er liebt lange Spaziergänge, Training und Spiele. Des weiteren ist er auch der ideale Begleiter für sportliche Aktivitäten.
Der kluge Vierbeiner liebt die geistige Herausforderung und keine Aufgabe ist ihm zu schwer. Eine sehr enge Bindung zu seiner Vertrauensperson ist bei ihm Grundvoraussetzung.
Als Ersthund ist der „Australian Cattle Dog“ mittelmäßig gut geeignet. Er sollte jedoch unter keinen Umständen übermäßig lange allein bleiben.
Was die Pflege betrifft, so zählt der „Australian Cattle Dog“ zu den eher anspruchslosen Kandidaten. Gelegentliches Bürsten reicht vollkommen aus. Da jedoch diese Rasse häufig Probleme mit Krankheiten bekommt, ist die Obhut eines kompetenten Tierarztes absolute Voraussetzung.
Züchter
Weltweit gibt es für die Rasse des „Australian Cattle Dogs“ eine Menge Züchter, welche seine Art erhalten wollen. Um die Rasse nicht zu gefährden ist es daher wichtig, sie nicht unnötig mit anderen Hunden zu kreuzen, da auf diese Art und Weise die reinrassige Population stark zurückgehen könnte.
Wer sich gerne einen Freund auf vier Pfoten dieser Gattung ins Haus holen möchte, findet unter folgenden Adressen möglicherweise eine seriöse Anlaufstelle:
www.vdh.de/welpen/zuechter?id=21
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- Kreusch, Andrea (Autor)
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