Holländischer Schäferhund
Dieser gestromte Niederländer ist sehr eng mit dem belgischen und dem deutschen Schäferhund verwandt.
Und auch die Einsatzgebiete sind mehr als vielfältig, was den „Holländischen Schäferhund“ zu einem wahren Multitalent macht.
So bewachte er nicht nur schon diverse Tierherden, sondern arbeitete auch schon mehrfach als Wach-, Schutz-, Polizei- und Therapiehund. Ein talentierter und loyaler Freund auf vier Pfoten.
Steckbrief
Rasse: | Hollandse Herdershond |
Deutsche Bezeichnung: | Holländischer Schäferhund |
Herkunft: | Niederlande |
Größe: | Rüden 57 bis 62 cm, Hündinnen 55 bis 60 cm |
Gewicht: | 23 – 30 kg |
Lebenserwartung: | 12 – 14 Jahre |
Fellänge: | Verschieden |
Fellfarbe: | Silber, grau, braun, schwarz, gestromt |
Aufgaben: | Der Hollandse Herdershond arbeitet häufig als Schutz-, Hüte-, Begleit-, Polizei- oder Therapiehund |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde) |
FCI Sektion: | Sektion 1: Schäferhunde |
FCI Standard: | 223 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Die Geschichte des Holländischen Schäferhunds geht bis ins frühe 18. Jahrhundert zurück.
Schon damals diente er, überwiegend bei Bauern, als Hüte- und Treibhund für deren Tierherden.
Sein Heimatland sind die Niederlande, wo er vor allem im südlichen Raum bei Brabant vorkam. Aber auch in einigen Stellen Belgiens war er häufiger anzutreffen.
In Deutschland dagegen fasste er niemals so richtig „Pfote“, weshalb sich sein Bestand hierzulande eher in Grenzen hält.
Er verfügt über eine enge Verwandtschaft zum „Belgischen Schäferhund“, welchem er auch optisch stark ähnelt.
Doch sein Einsatz als Aufpasser von Tierherden, sollte nicht die einzige Aufgabe bleiben, welche das folgsame Multitalent stemmte.
Auf seiner langen „Karriereleiter“ sollten noch diverse weitere „Beförderungen“ folgen.
So arbeitete er weiterhin als Schutz- und Rettungshund, beispielsweise in den Bergen bei schweren Lawinenunglücken. Auch die Polizei setzte den Holländischen Schäferhund häufiger als Polizei- und Spürhund ein.
Und nicht zuletzt fand er aufgrund seiner gutmütigen Ader such als Therapiehund Verwendung.
Am 11.05.1955 wurde der Holländische Schäferhund von der FCI als offizielle Hunderasse ohne Arbeitsprüfung anerkannt.
Inzwischen ist er nicht mehr nur in den Niederlanden, sondern auch in einigen anderen Ländern anzutreffen.
Trotz allem steht er nach wie vor im Schatten seiner Verwandten, dem deutschen und belgischen Schäferhund, welche weltweit viel mehr Aufmerksamkeit erhalten.
Charaktereigenschaften
Wie auch seine belgischen und deutschen Verwandten, zeigt der Holländische Schäferhund die typischen Eigenschaften eines Schäferhundes.
Mit der richtigen (liebevollen!) Erziehung, ist er für nahezu jedes Einsatzgebiet mehr als kompatibel.
Ganz gleich, ob er als Polizei- oder als Therapiehund eingesetzt werden soll – der freundliche und vor allem kluge Vierbeiner wird so gut wie jeder Herausforderung gerecht.
So integriert er sich auch binnen kürzester Zeit als perfektes Familienmitglied, welcher Kinder zu seinen liebsten Vertrauten zählt.
Die treue Seele ist regelrecht verrückt nach stundenlangen Spaziergängen, Spiel, Spaß und ausgiebigem Kuscheln. Er liebt innige Zuneigung in Form von festem Öhrchen kraulen oder dem Streicheln seines Bauches.
Erhält er nicht von Anfang an die richtige Erziehung, so besteht die Gefahr, dass er sich in die Rolle des „Rudelführers“ begeben wird.
Er ist es seit Jahrhunderten gewohnt, selbständig und eigenverantwortlich zu handeln. Ganz besonders dann, wenn er als Hütehund eingesetzt wurde.
Diese Art der Verantwortung liegt ihm bis heute in den Genen und seine Besitzer sollten auf alle Fälle über Hundeerfahrung verfügen.
Der Holländische Schäferhund liebt alle Familienmitglieder binnen kürzester Zeit. Allerdings wird es in seinem „Rudel“ stets einen Menschen geben, welchen er zu seiner engsten Bezugsperson machen wird.
Zu dieser baut er eine besonders starke Bindung auf, welche einem Bund fürs Leben gleicht.
Wird er bereits in Welpentagen mit Artgenossen vertraut gemacht, so ist hier ein friedliches Miteinander problemlos möglich und der Hollandse Herdeshond auch ein guter Kandidat als Zweithund.
Erscheinungsbild
Optisch erinnert der Hollandse Herdeshond sehr stark an einen Schäferhund, mit welchen er auch eng verwandt ist. Und er ist auch alles andere als klein sondern zählt zu den schon etwas größeren Hunderassen.
Rüden erreichen eine Schulterhöhe bis zu 62 cm, Hündinnen werden mit maximal 60 cm minimal kleiner. Das durchschnittliche Idealgewicht liegt zwischen 23 und 30 kg.
Im Gesamtbild ist der Holländische Schäferhund von sehr muskulöser Statur, was auch seine enorme Schnelligkeit und seine Ausdauer erklärt.
Was seinen Felltyp betrifft, so unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Typen. Kurz-, Lang- und Rauhhaar.
Diese verschiedenen Felltypen weisen häufig auch charakterliche Unterschiede auf.
So gilt der kurzhaarige Holländische Schäferhund als aktiver und triebvollerer Hund, die lang- und rauhaarigen dagegen als deutlich ruhiger und ausgeglichener.
Das Fell kommt entweder gestromt in den Farben grau, braun und beige vor, manchmal jedoch auch silbergrau. Auch kastanienbraune Einfärbungen sind häufig in seinem kunterbunten Fellkleid mit inbegriffen.
Haltung und Pflege
Ein Holländischer Schäferhund fühlt sich am aller wohlsten, wenn sein Einsatz regelmäßig gefragt ist. Dies kann sowohl als Hütehund als auch als Gehilfe für die Polizei sein.
Doch auch als reiner Familienhund ist er durch die passende Behandlung mehr als passabel geeignet.
Sein enormer Arbeitseifer kann zum Beispiel auch sehr gut durch diverse Hundesportarten, Suchspiele und täglich ausgiebige Spaziergänge befriedigt werden.
Er braucht sowohl mentale als auch körperliche Auslastung. Andernfalls würde er Gefahr laufen, durch Unterforderung zu verkümmern.
Da er über eine stattliche Größe verfügt, sollte er am besten zu einer Familie kommen, welche über ein geräumiges Zuhause mit Garten oder Grundstück verfügt.
In einer beengten Stadtwohnung hat er nicht wirklich etwas zu suchen. Ein Hund seiner Rasse hat ein Anrecht auf Platz für freie Entfaltung.
Blutige Hundeanfänger dürften mit seiner Haltung deutlich stärker überfordert sein, als Menschen, welche bereits über Erfahrung verfügen.
Seine Erziehung sollte von Anfang an konsequent verfolgt werden, damit er nicht unbewusst in die Rolle des Rudelführers rutschen wird.
Selbst bei perfekter Erziehung und Sozialisierung wird er stets ein Kandidat bleiben, welcher zuweilen selbstständig handeln wird.
Er braucht eine klare, jedoch trotz allem liebevolle Führung.
Seine Pflege ist wiederum vom jeweiligen Felltyp abhängig. So sind kurzhaarige Hunde seiner Gattung leichter zu pflegen als langhaarige.
Damit hier das Fell nicht verfilzt, sollte es regelmäßig gebürstet werden. Bei kurzhaarigen Hunden reicht dies deutlich seltener.
Natürlich müssen seine Krallen, seine Analdrüsen, seine Zähne und anderweitige Schwerpunkte stets im Auge behalten werden. Hierfür ist ein kompetenter Tierarzt als zuverlässiger Ansprechpartner die richtige Anlaufstelle.
Züchter
Diverse Züchter machten es sich zur Aufgabe, die Hunderasse „Holländischer Schäferhund“ zu erhalten und auch zu vermehren.
Wer sich einen Hund dieser Gattung wünscht, muss unter Umständen zwar eine Weile warten, wird aber trotz allem in Deutschland fündig werden.
Folgende Links bieten eine mögliche Anlaufstelle:
www.herderclan.de/zucht-breeding/
www.hollandse-herder-vom-wermsdorfer-wald.com/
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