Cane Corso
Hier kommt ein kräftiger Hund, welcher gelegentlich zwar den Ruf eines Kampfhundes trägt, in seinem Herzen aber überaus lieb und sanftmütig ist. Erfährt er Liebe und Fürsorge, so gibt er diese im Übermaß zurück.
Er ist nicht nur der beste Freund vieler Kinder, sondern auch ein sehr loyaler Wächter, welcher alles für seine Familie tun würde.
Steckbrief
Rasse: | Cane Corso |
Deutsche Bezeichnung: | Italienischer Corso-Hund, italienische Dogge oder italienischer Moloss |
Herkunft: | Italien |
Größe: | Rüden 64 bis 68 cm, Hündinnen 60 bis 64 cm |
Gewicht: | 40 – 50 kg |
Lebenserwartung: | 10 – 12 Jahre |
Fellänge: | Kurz |
Fellfarbe: | Schwarz, Rot, verschiedene Brauntöne, Blau, Grau |
Aufgaben: | In Italien arbeitet der Cane Corso als Herden-, Schutz- und Wachhund. Weiterhin lebt er bei Familien. |
Listenhund: | Ja (Bayern, Brandenburg) |
FCI Gruppe: | Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde |
FCI Sektion: | Sektion 2: Molossoide; 2.1 Doggenartige Hunde |
FCI Standard: | 343 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Die ganz genaue Herkunft des Cane Corso ist nicht eindeutig geklärt. Man geht davon aus, dass er ein Nachfahre des italienischen „Mastino Napoletano“ sein könnte. Diese These ist jedoch umstritten.
Es ist jedoch belegt, dass es im Süden Italiens und in Sizilien bereits im 4. Jahrhundert Hunde gab, welche optisch sehr stark an ihn erinnerten.
Diese wurden damals als „italienische Hirtenhunde“ bezeichnet. So fand der Cane Corso bereits bei den alten Griechen und den Römern Verwendung als Hütehund.
Ganz besonders auf Bauernhöfen im Süden Italiens bleib die Rasse überwiegend erhalten.
Weiterhin etablierte sich der Cane Corso als Treib- und Wachhund. Und ganz nebenbei bewachte er auch noch Tierherden. Durch seine selbstständige Arbeitsweise ist er seinen Menschen seit vielen Jahrhunderten eine große Hilfe.
Noch heute findet er (überwiegend in Italien) Verwendung auf diesen Gebieten.
Außerhalb Italiens ist er nicht allzu häufig vertreten. In einigen Bundesländern in Deutschland und in der Schweiz wird er als Listenhund geführt. Im Kanton Genf ist seine Haltung sogar vollständig verboten und der Import steht unter Strafe.
Am 12.11.1996 erhielt er durch die FCI seine Anerkennung als offizielle Hunderasse ohne Arbeitsprüfung.
Charaktereigenschaften
Der Cane Corso ist ein sanftmütiger und äußerst kinderlieber Vierbeiner. Auch wenn er in zwei Bundesländern als Listenhund gehandelt wird und seine Haltung etwas umstritten ist, so ist ihm diesbezüglich nichts vorzuwerfen.
Von Natur aus ist er ein wahrhaftig guter Freund, welcher lediglich unter dem Einfluss von bösen Menschen zu leiden hat. Aufgrund seiner Stämmigkeit und seines kräftigen Kiefers wird er nicht selten für illegale Hundekämpfe missbraucht.
Erhält er jedoch von Anfang an Liebe in einem guten und wohlbehüteten Zuhause, so ist mit einer dicken Freundschaft fürs Leben zu rechnen.
Der Cane Corso ist nicht nur sehr sanftmütig und geduldig mit Kindern, sondern auch eine absolut treue Seele. Hat er erst einmal seinen Platz auf Lebenszeit gefunden, so wird er aufblühen.
Da seine Erziehung sehr entscheidend für seine Zukunft ist, sollte diese bereits in jungen Welpentagen perfektioniert werden.
In den falschen Händen kann der italienische Wachhund zur Kampfmaschine werden, weshalb er lediglich von erfahrenen Hundehaltern adoptiert werden sollte.
Auf diese Weise ist er nicht nur zu Hause ein artiger Gefährte, sondern versteht sich auch mit Artgenossen ganz gut. In dieser Hinsicht sollte es bei einem Hund dieser Größe niemals zu Reibereien kommen.
Bei richtiger Sozialisierung ist auch ein Zusammenleben mit anderen Hunden (oder auch Katzen) problemlos möglich.
Ein Cane Corso ist niemals grundlos aggressiv und Fremden gegenüber eher passiv und desinteressiert. Sieht er jedoch seine Familie in Gefahr, so wird er diese konsequent verteidigen.
Er ist sehr gehorsam, lernwillig, verspielt und sehr verschmust. Genug Auslastung sind Grundvoraussetzung, dass er zu Hause entspannt ist.
Er liebt lange Spaziergänge in freier Natur und macht auch sehr gerne Hundesport wie Agility.
Erscheinungsbild
Der Cane Corso ist ein großer und kräftiger Hund, welcher auf den ersten Blick recht einschüchternd wirken kann. Rüden erreichen eine Schulterhöhe bis zu 68 cm und ein Gewicht von 50 kg.
Hündinnen sind in den meisten Fällen etwas niedriger und leichter.
Sein glänzendes, kurzes Fell ist dicht und verfügt über sehr wenig Unterwolle. Aufgrund dessen verliert der Cane Corso auch recht wenig Haare und eignet sich recht gut für Allergiker.
Das Fell kommt in den Farben Schwarz, Braun, Rot, Grau und Silber vor. Auch gestromt ist der kräftige Vierbeiner häufig anzutreffen. Die häufigste Erscheinung ist Schwarz-Grau und oftmals ist der Bauch weiß gefleckt.
Seine Ohren sind mittellang und hängen eingeknickt an seinem Gesicht herunter. Es gibt jedoch auch Exemplare, welche über sehr kleine, spitze Ohren verfügen.
Hierbei wurde ein Teil seine Rasse in Bezug auf Hundekämpfe speziell gezüchtet. Längere Ohren und eine längere Rute wären hier lediglich im Weg.
Von Natur aus hat der Cane Corso eine mittellange Rute, welche gelegentlich durch spezielle Züchtungen zu einem Stummel gekürzt werden. Sein Kopf ist kräftig, sein Kiefer massiv und seine Lefzen hängen gelegentlich etwas herunter.
Und auch, wenn seine Erscheinung etwas einschüchternd wirkt, so hat der Cane Corso einen sehr gutmütigen, treuen und etwas verträumten Blick.
Manchmal wirkt es so, als käme er gerade frisch aus dem Bett und würde mit seinen müden Augen erfragen: „Wo ist mein Frühstück?“
Haltung und Pflege
Der Cane Corso ist kein Kandidat für eine Stadtwohnung. Er verfügt über einen starken Schutztrieb, weshalb er stets alles immer genau im Überblick behalten möchte.
Dazu eignet sich ein großer Garten, in welchem er gelegentlich auch ganz gerne nächtigt. Am besten in einer gemütlichen Hundehütte. Der Vierbeiner liebt es, sein Heim zu bewachen und seine Familie in Sicherheit zu wissen.
Und natürlich dürfen auch lange Spaziergänge nicht fehlen!
Da er in Bayern und Brandenburg als Listenhund geführt wird, sind dort besondere Regelungen zu beachten. Sind die Hunde nicht gut sozialisiert, so sind die Halter dazu verpflichtet, ihnen einen Maulkorb anzulegen und sie natürlich an der Leine zu führen.
Ein seriöser Vermittler wird außerdem genau prüfen, ob bereits Vorerfahrungen mit Hunden gemacht wurden, da der Cane Corso in die Hände eines Profis gehört.
Ferner ist es den Haltern mit ihren Hunden möglich, bei sehr guter Erziehung einen Wesenstest abzulegen, welcher sie von ihrer Maulkorbpflicht befreit.
Außerdem müssen die neuen Besitzer ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, um zu beweisen, dass sie den Hund nicht für kriminelle Aktivitäten missbrauchen werden.
Sein kurzes Fell braucht keine besondere Aufmerksamkeit und es genügt, es gelegentlich auszubürsten. Da der Cane Corso über kaum Unterwolle verfügt, verliert er auch nur sehr wenig Haare.
Ein guter Tierarzt sollte natürlich auch zur Seite stehen, welcher sich um seine Gesundheit und diverse Routine Maßnahmen des Vierbeiners kümmern wird.
Züchter
Wer sich für einen Hund der Rasse „Cane Corso“ interessiert, der muss sich darüber im Klaren sein, dass die Haltung nicht gänzlich unkompliziert verlaufen wird.
Sind jedoch alle Voraussetzungen und Bedingungen erfüllt, so wird ein glückliches und dankbares Familienmitglied einziehen.
Folgende Adressen könnten bei der Suche nach einem Cane Corso behilflich sein:
www.vdh.de/welpen/zuechter?id=102
www.canecorsoitalianoev.com/unsere-zchter
Literaturempfehlung
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