Westfalenterrier

Westfalenterrier-Hündin
BeryllvBb, Westfalenterrier-Hündin, CC BY-SA 4.0

Hier kommt ein begnadeter Jäger aus dem Ruhrgebiet.

Der Westfalenterrier wurde vor rund 50 Jahren zum Leben erweckt, als der Bedarf nach einem perfekten Jagdhund sehr groß war. Und tatsächlich entwickelte er sich unter den Jagdhunden alsbald zum wahren „Musterschüler“.

Doch nicht nur auf der Jagd findet der intelligente Hund seinen Platz. Auch als geliebtes Familienmitglied fasst er regelmäßig „Pfote“.

Steckbrief

Rasse: Westfalenterrier
Herkunft:Deutschland
Größe:Rüden 32 bis 40 cm, Hündinnen 32 bis 40 cm
Gewicht:8 – 10 kg
Lebenserwartung:13 – 14 Jahre
Fellänge:kurz – mittellang
Fellfarbe:Schwarz, Braun, Lohfarben, gemischt
Aufgaben:Der Westfalenterrier dient als guter Jagdhund für Füchse, Dachse, Hasen, Wildschweine etc. und als Familienhund.
Listenhund:Nein
FCI Gruppe:nicht von der FCI anerkannte Hunderasse

Geschichte der Rasse

Die Geschichte vom Westfalenterrier beginnt im Jahr 1970 in Dorsten, Nordrhein Westfalen.

Seinem Gründer behagte die Rasse „Deutscher Jagdterrier“ nicht zur Jagd, da dieser nicht ganz leicht zu führen ist. Und so begannen die ersten Kreuzungen zwischen „Foxterriern“, „Deutschen Jagdterriern“ und „Lakeland Terriern“.

Ziel war es, die verschiedenen, vorteilhaften Eigenschaften dieser Hunde in einer vollständig neuen Rasse zu verbinden und somit einen perfekten Jagdgehilfen zu erschaffen.

Westfalenterrier-Welpe
Jens Wagener, Westfalenterrier-Welpe, CC BY-SA 2.0 DE

Weiterhin sollte dieser von jedermann problemlos und gehorsam geführt werden können. Und so entstand in nur wenigen Jahre die Rasse des Westfalenterriers, welcher fortan erfolgreich mit zur Jagd auf Füchse, Dachse, Hasen und Hochwild ging.

Durch seine spurlaute Arbeit und seine Ausdauer erzielte er dadurch so manchen, nennenswerten Erfolg. Weiterhin jagt er auch regelmäßig unter der Erde oder im Wasser.

In einigen Fällen, wurden noch einmal zusätzlich Foxterrier mit eingekreuzt.

Neben seiner Tätigkeit als Jagdhund, findet der treuherzige Vierbeiner auch regelmäßig als Familienhund ein Zuhause. Da er nicht allzu groß ist und seine gezielte Züchtung auf seinen Charakter positive Auswirkungen hatte, ist er in regulären Haushalten sehr einfach zu handhaben.

Am 19. Mai 2020 wurde der Westfalenterrier vom Verband für das Deutsche Hundewesen als nationale Hunderasse anerkannt und registriert. Vom FCI wurde die knapp 50 Jahre alte Hunderasse bislang noch nicht offiziell anerkannt.

Charaktereigenschaften

Im Herzen ist der Westfalenterrier der geborene (oder gezüchtete?) Jäger. Er ist sehr wachsam, scharfsinnig, intelligent und überaus treu. Seinen Menschen gegenüber verhält er sich meist ruhig und ausgeglichen.

Er liebt das Wasser und schwimmt für sein Leben gern. Wer also einen Teich oder ein Schwimmbad in seinem Garten hat, der darf damit rechnen, dass der flinke Jäger aus dem Ruhrgebiet regelmäßig dort hineinspringen wird.

junger Westfalenterrier
Alephalpha, 09015776 westfalenterrier, CC BY-SA 3.0

Der Westfalenterrier entfernt sich niemals allzu weit vom Geschehen und bleibt immer in der Nähe seiner Menschen. Es sei denn er hat eine Fährte aufgenommen und folgt seinem Jagdinstinkt.

Nach der Jagd kommt er jedoch immer wieder treu zu seinen Menschen zurück. Er weiß ganz genau, wo er hingehört.



Da sein Charakter durch seine gezielte Züchtung entsprechend konzipiert wurde, ist er ein unkomplizierter und äußerst genügsamer Zeitgenosse. Seine Erziehung verläuft meist problemlos und verzeichnet sehr rasche Erfolge.

Er eignet sich daher auch wunderbar als Anfängerhund. Seine neuen Besitzer könnten seine Erziehung trotz allem noch mithilfe einer kompetente Hundeschule ergänzen und dabei selbst noch etwas dazulernen.

Mit Kindern kommt er sehr gut zurecht, wenn diese ihn angemessen behandeln und ihn nicht überfordern. Fremden gegenüber reagiert er zunächst etwas zurückhaltend, ist dabei jedoch niemals aggressiv. Sehr bald hat er auch in dieser Hinsicht Vertrauen gefasst.

Auch mit Artgenossen und Katzen kommt er gut aus, wenn er früh genug mit diesen gut sozialisiert wurde.

Erscheinungsbild

Optisch ist sofort zu erkennen, dass dieser Hund zur Gattung „Terrier“ gehört. Der Westfalenterrier zählt zu den eher kleineren Hunderassen und erreicht eine Widerristhöhe von bis zu 40 cm. Sein Idealgewicht liegt zwischen 8 und 10 kg.

Westfalenterrier2
Steffen Heinz (Caronna), Westfalenterrier, CC BY-SA 3.0

Er ist ein sehr athletischer Hund mit einer ausgeprägten Muskulatur. Diese Status macht ihn sehr flink, wendig und ausdauernd. Alles Eigenschaften, welche ihm besonders auf der Jagd zugute kommen.

Sein kurzes Fell ist sehr dicht und hart. Es ist von einer dicken Unterwolle untermantelt, welche den Vierbeiner selten frieren lässt. Das Fell kann sowohl in glatthaariger als auch in rauhaariger Variante vorkommen.

Die häufigsten Fellfarben sind Schwarz, Braun und Lohfarben. Manchmal ist das Fell auch farblich gemischt und kommt in verschiedenen Musterungen vor.

Er verliert zuweilen sehr viele Haare, weshalb er sich nicht unbedingt für Allergiker eignet.

Der Westfalenterrier verfügt über niedliche, spitze Schlappohren, welche im Knick auf seinem Kopf aufliegen und nach unten zeigen. Seine Schnauze ist länglich, seine Rute meist recht kurz.

Haltung und Pflege

Wer sich einen Westfalenterrier ins Haus holt, der adoptiert gewissermaßen gleich mehrere Terrier in einem. Und obwohl tief in ihm ein begnadeter Jäger schlummert, so ist er in seinem Wesen sehr bescheiden und stellt sehr wenig Ansprüche.

Bekommt er genug Bewegung und Auslauf, so fühlt er sich schnell auch in einer kleinen Stadtwohnung zu Hause. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass er nicht allzu lange alleine bleiben möchte.

Terrier neigen von Natur aus dazu, sich lautstark bemerkbar zu machen, wenn sie sich langweilen oder einsam fühlen. Auf Dauer würde er dadurch verkümmern.

Anfänger sollten mit ihm eine gute Hundeschule aufsuchen, um sein Jagdverhalten in den Griff zu bekommen. Dass er aus dem Nichts heraus urplötzlich die Straßenseite wechselt, nur weil er ein Eichhörnchen entdeckt hat, das muss nun wirklich nicht sein.

Sein Fell ist recht pflegeleicht und gelegentliches Bürsten reicht vollkommen aus. Wer sich traut, kann die Krallenpflege auch selbst übernehmen.

Die Besitzer sollten sich diesen Vorgang jedoch vom Tierarzt ihres Vertrauens genau zeigen lassen und diesen weiterhin mit regelmäßigen Untersuchungen, Zahnreinigungen, Wurmkuren und weiteren Dingen beauftragen.

Züchter

Einige Züchter in Deutschland machten es sich in den vergangenen 50 Jahren zur Aufgabe, diesen begnadeten Jäger, welcher erst vor rund 50 Jahren ins Leben gerufen wurde, weiter zu züchten.

Um einen vollkommen reinrassigen Hund mit jenen, tollen Eigenschaften zu erhalten, ist es dringend anzuraten, einen Westfalenterrier direkt von einem seriösen Züchter zu adoptieren. Folgende Adressen könnten Unterstützung bieten:

www.vdh.de/welpen/zuechter?id=1478

www.vom-bauerbruch.de/

www.zwinger-vonderborg.de/

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