Slowakischer Rauhbart

Slowakischer Rauhbart

Was für ein liebenswerter, alter Opa! Moment mal, nur weil er über ein graues Fell verfügt und einen gelassenen Eindruck vermittelt, ist dieser niedliche Vierbeiner nicht zwangsläufig ein Opa!

Es handelt sich hierbei um einen „Slowakischen Rauhbart“. Eine Rasse, welche es gerade einmal rund 70 Jahre gibt. Somit zählt der liebenswerte Vierbeiner eindeutig zu den jüngeren Hunderassen in der Geschichte.

Von wegen Opa…

Steckbrief

Rasse: Slovenský hrubosrstý stavač
Deutsche Bezeichnung:Slowakischer Rauhbart
Herkunft:Tschechoslowakei
Größe:Rüden 62 bis 68 cm, Hündinnen 57 bis 64 cm
Gewicht:25 – 30 kg
Lebenserwartung:11 – 14 Jahre
Fellänge:Mittellang
Fellfarbe:Grau, Kastanienbraun, schattierte Sandfarben
Aufgaben:Der Slowakische Rauhbart assistiert als Jagdgehilfe und als Rettungshund, lebt jedoch überwiegend als Haushund.
Listenhund:Nein
FCI Gruppe:Gruppe 7: Vorstehhunde
FCI Sektion:Sektion 1.1: Kontinentale Vorstehhunde – Typ „Braque“
FCI Standard:320
FCI Rasse-Standards:Zum PDF

Geschichte der Rasse

Slowakischer Rauhbart schaut in Kamera

Die Entstehung der Rasse begann erst in den 1950er Jahren, weshalb der Slowakische Rauhbart zu den jüngeren Hunderassen gezählt wird. So stammt er, wie auch der „Böhmische Rauhbart“ von Jagdhunden der ehemaligen UdSSR ab.

Zum damaligen Zeitpunkt gab es verschiedene Entstehungen, welche alle vom Böhmischen Rauhbart abstammten. Sehr wahrscheinlich gehören zu seinen Vorfahren auch

  • der „Tschechische Griffon“,
  • der „Weimaraner“ und
  • die „Deutsche Bracke“.

Eine Geschichte besagt, dass der erste Hund dieser Rasse, welcher den Namen „Bobi Selle“ trug, vom Züchter Ladislav Greznarik aus Šaľa hervorgebracht wurde.

Daraus ergeben sich auch die Theorien, dass die oben genannten Hunde zu seinen direkten Vorfahren zählen. Und so wurde „Bobi Selle“ einige Zeit später mit einer Weimaraner-Hündin verpaart, wodurch sich der nächste Wurf ergab.

Slowakischer Rauhbart spielt auf Wiese

Auf diese Weise fand die neue Rasse ihre ersten Wurzeln. Zunächst wurde die Rasse in ihrem Heimatland unter dem Namen „Rauhaar Weimaraner“ vertreten.

Im Laufe der Jahre diente der Slowakische Rauhbart immer wieder als Gehilfe auf der Jagd, als Wachhund und wurde sogar zu diversen Rettungseinsätzen verwendet.

Noch heute ist er auf diesen Gebieten tätig, obwohl er überwiegend bei Familien seinen Platz als Haushund findet.

Im Jahre 1982 erfolgte schließlich auch die offizielle Anerkennung durch die FCI, nachdem der Hund bereits mit über 400 Würfen in der Tschechoslowakei verzeichnet wurde.

Charaktereigenschaften

Der Slowakische Rauhbart ist kein Hund, welcher stundenlang geknuddelt werden möchte. Er ist kein Freund von übertriebenem Körperkontakt und wird von sich aus selten Initiative zum Kuscheln ergreifen.

Trotz allem ändert dies nichts an seiner ungebrochenen Treue und starken Zuneigung seinen Menschen gegenüber.

Slowakischer Rauhbart im Studio

Im Herzen ist er nach wie vor ein Jäger und wird stets alles daran setzen, seine Menschen zu beschützen. So ist er auch noch heute auf der Jagd eine große Hilfe für sein Herrchen, indem er Tiere aufspürt, ihnen den Weg abschneidet oder erlegtes Wild apportiert.

Ganz egal ob im Wald, auf dem Feld oder im Wasser – der Slowakische Rauhbart ist für jede Art der Jagd sehr gut geeignet.



Er ist äußerst gehorsam, lernwillig und einfach zu erziehen. Daher ist er auch für Anfänger gut geeignet, welche seine Erziehung im besten Fall durch eine kompetente Hundeschule ergänzen.

Die Erziehung sollte konsequent, jedoch trotz allem einfühlsam und liebevoll erfolgen. Regelmäßiges Lob bestätigt ihn in seinem Handeln.

Sitzt er den ganzen Tag nur in der Wohnung, so wird er sich sehr schnell langweilen und auf lange Sicht verkümmern. Er braucht die Beschäftigung und auch regelmäßigen Auslauf.

Der sportliche Geselle fühlt sich in freier Natur am wohlsten und wird auch nicht müde dabei, sein sportliches Herrchen oder Frauchen regelmäßig beim Joggen zu begleiten. Zuhause zeigt er sich im Gegenzug von einer ruhigen und ausgeglichenen Seite.

Erscheinungsbild

Der Slowakische Rauhbart wurde vorwiegend für die Arbeit gezüchtet, überzeugt aber trotz allem mit einem anmutigen und edlen Körperbau. Er ist von athletischer Natur, muskulös veranlagt und sehr wendig.

Bei richtiger Ernährung macht er einen sehr eleganten und schlanken Eindruck. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 68 cm und ein Gewicht bis zu 30 kg, Hündinnen meist etwas weniger.

Seine mandelförmigen Augen sind bernsteinfarben und sein Fell meist in einem gräulichen Ton, häufig mehrfarbig. Er kann über die verschiedensten Farben, Mischungen und Muster verfügen.

Das Fell ist mittellang, rau und kräftig, die Unterwolle dagegen ist sehr fein und dünn.

An seiner länglichen Schnauze trägt er eine Art Bärtchen, was wohl auch nicht gänzlich unschuldig an seinem Namen ist. Er hat große Schlappohren, welche nach unten hängen.

Seine Rute ist mäßig dick und deren Behaarung ist dem restlichen Fell recht identisch angepasst. Ist der Slowakische Rauhbart in Bewegung, so trägt er sie meist senkrecht nach oben.

Haltung und Pflege

Solange der Slowakische Rauhbart täglich genügend Bewegung und mentale Beschäftigung erhält, so kann er auch problemlos in einer Stadtwohnung gehalten werden.

Natürlich wäre ein Haus mit Garten zwar noch wesentlich schöner für ihn, dennoch ist er in dieser Hinsicht sehr flexibel.

Zuweilen kann er auch recht gut alleine bleiben, allerdings sollte dies nicht alltäglich werden. Durch sein aktives Temperament wird er sich andernfalls sehr schnell langweilen und auch mental vereinsamen.

Da er nur einen sehr moderaten Haarausfall hat, ist er auch für Allergiker ganz gut geeignet. Artgenossen und Katzen sind bei angemessener Sozialisierung keinerlei Problem für ihn. Auch mit Kindern versteht er sich prima, wenn diese ihn angemessen behandeln.

Um das Fell des Slowakischen Rauhbarts gesund zu erhalten, sollte er etwa einmal in der Woche gebürstet werden. Und natürlich müssen auch seine Krallen regelmäßig geschnitten werden.

Das kann entweder selbst erledigt werden, oder vom Tierarzt, welcher sich auch der restlichen Gesundheit des Vierbeiners regelmäßig annimmt.

Züchter

Die meisten Züchter, welche sich auf den Slowakischen Rauhbart konzentrieren, sind in seinem Heimatland, der Slowakei, anzutreffen. Aber auch in Deutschland gibt es diesbezüglich einige Anlaufstellen, welche sich auf den Erhalt seiner Art spezialisierten.

Wer sich für diese Rasse interessiert und möglicherweise sogar mit dem Gedanken spielt, einen Hund dieser Gattung zu adoptieren, könnte sich unter folgenden Adressen erkundigen:

www.vdh.de/welpen/zuechter?id=445

www.slowakischer-rauhbart.de/unsere-zucht/

www.rauhbartzucht.de/

Ähnliche Beiträge