Islandhund
Hier kommt ein überaus freundliches und aktives Fellknäuel aus dem hohen Norden. Einst bewies sich der „Islandhund“ als begnadeter Wächter und Beschützer, vertrieb sämtliches Ungeziefer und bewachte die Kleinsten in der Gesellschaft.
Ebenso lag sein Schutz über den großen Schafherden, welche in Island gehalten wurden. Heute ist er überwiegend als geliebtes Familienmitglied anzutreffen.
Steckbrief
Rasse: | Íslenskur Fjárhundur |
Deutsche Bezeichnung: | Islandhund |
Herkunft: | Island |
Größe: | Rüden 42 bis 46 cm, Hündinnen 40 bis 42 cm |
Gewicht: | 9-14 kg |
Lebenserwartung: | 12-16 Jahre |
Fellänge: | mittellang – lang |
Fellfarbe: | verschieden |
Aufgaben: | hütete einst größere Schafherden, bewachte die Höfe und passte auf die Kinder auf |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp |
FCI Sektion: | Sektion 3: Nordische Wach- und Hütehunde |
FCI Standard: | 289 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Der „Islandhund“, welcher, wie bereits der Name vermuten lässt, aus Island stammt, ist die einzige Rasse, welche jene Insel im Nordatlantik jemals hervorbrachte.
Erste Erwähnungen der Rasse wurden bereits im Jahre 880 n. Chr. datiert. Nach einigen Angaben soll der „Islandhund“ damals mit den Wikingern nach Island gekommen sein.
Im Jahre 1898 wurde der erste Standard festgelegt. Dieser setzte sich jedoch damals aufgrund mangelndem Interesse nicht durch und wurde im Jahre 1972 erneuert.
Die Hauptaufgaben des „Islandhundes“ waren einst, die Höfe im kalten Klima zu bewachen, Ungeziefer zu vertreiben, auf die Kinder aufzupassen und die Schafherden zusammen zu halten. Der wetterfeste Hund wurde mithilfe von speziellen Züchtungen sehr kinderfreundlich erschaffen.
Im Laufe der Zeit erfreute sich der „Islandhund“ auch außerhalb seines Heimatlandes großer Beliebtheit, nachdem er in andere Länder ausreisen durfte und neue Wurzeln fasste.
Außerhalb von Island wurde er sehr schnell zum beliebten Familien- und Begleithund. Seine tollen Charaktereigenschaften und sein herzliches Wesen unterstützten dieses Unternehmen ungemein.
Seine ursprüngliche Leistungsfähigkeit, welche er bereits zu Zeiten der Wikinger an den Tag legte, kam dem kuscheligen Vierbeiner niemals vollständig abhanden.
Trotz allem ist er im Verhältnis ein recht seltener Hund. Im Schnitt werden in Deutschland jährlich zwischen 80 und 100 Welpen unter der Aufsicht von offiziellen Zuchtstellen geboren.
Charaktereigenschaften
Tief in seinem Herzen, ist der „Islandhund“ noch immer ein robuster Wächter. Und das trotzdem er außerhalb von Island in aller Regel fortan als Begleit- und Familienhund gezüchtet wurde.
Und das ist alles andere als ein Fehler. Der fröhliche Vierbeiner fühlt sich in seiner Rolle als geliebtes Familienmitglied durchaus wohl.
Allerdings benötigt er nach wie vor eine große Portion Auslastung und wird gerne einmal laut, wenn er seine Liebsten in Gefahr sieht. Alles in allem steht er seinen Menschen jedoch mit sehr viel Liebe und Treue zur Seite.
Auch nach all den Jahren, zeigt sich noch immer sein kinderfreundliches Wesen, mit welchem er schon vor vielen hundert Jahren die Sprösslinge auf Island bewachte, als die Eltern auf den Höfen in ihre Arbeit vertieft waren.
Sein Jagdtrieb ist dagegen nur sehr spärlich ausgeprägt. Viel lieber wacht er aufmerksam und warnt sein Rudel vor potentieller Gefahr. Trotz allem ist er Fremden gegenüber niemals aggressiv und beißt auch nicht.
Er ist freundlich und aufgeschlossen, will allerdings trotzdem gerne wissen, wer sich in seinem Revier aufhält. Das Energiebündel braucht regelmäßige Auslastung in Form von Spaziergängen oder Training. Er ist sehr gut zu erziehen und auch äußerst folgsam.
Erscheinungsbild
Der „Islandhund“ ist ein mittelgroßer Hund, welcher optisch ein wenig an einen „Spitz“ erinnert. Allerdings nur auf den ersten Blick. Bei näherer Betrachtung lassen sich deutliche Unterschiede erkennen.
Sein kuscheliges, dichtes Fell ist robust und gegenüber diversen Wetterverhältnissen sehr unempfindlich. Er verfügt über mittellanges Deckhaar und eine dichte Unterwolle.
Es gibt sowohl langhaarige, als auch kurzhaarige Hunde dieser Gattung. Das weiche Fell ist in den verschiedensten Farben vorzufinden. Das hängt ganz von den jeweiligen Vorfahren ab.
In den meisten Fällen ist es zwei- oder mehrfarbig und verfügt über ein besonders schönes Muster. Er verliert allerdings durch sein dichtes Fell auch sehr viele Haare.
Mit einer Körperhöhe von bis zu 45 Zentimetern ist er nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Er erreicht ein Gewicht von bis zu 14 kg. Er verfügt über spitze Stehohren, eine lange und spitze Schnauze und einen sehr buschigen Schwanz.
Seine Beinchen sind mittellang, jedoch alles andere als zu unterschätzen. Er ist ein durchaus flinker Geselle, mit einem muskulösen Körperbau, welcher sich unter dem flauschigen Fell versteckt. Auf alle Fälle ist er kein Schoßhündchen.
Haltung und Pflege
Ein Traum für den „Islandhund“ wäre natürlich wie auch für diverse andere Vierbeiner ein geräumiges Haus und ein großer Garten, in welchem sich der temperamentvolle Wuschel regelmäßig austoben kann.
Das ist allerdings kein Muss. Auch in einer kleineren Wohnung kann er vollständig aufblühen. Das setzt jedoch zwingend voraus, dass er regelmäßigen Auslauf bekommt. Denn das braucht er auf alle Fälle.
Er ist wendig, vital und äußerst neugierig und liebt es, gemeinsam mit seinen Menschen die Welt zu erkunden.
Als Anfängerhund ist er mittelmäßig gut geeignet, der Besuch einer Hundeschule ist für totale Neulinge unbedingt anzuraten. Kinder liebt er über alles und steckt sein ganzes Umfeld sehr schnell mit seiner Herzlichkeit an.
Allzu lange sollte er nicht alleine bleiben, da er sich ansonsten nicht wohl fühlt. Er kommt ganz prima mit anderen Hunden und sogar Katzen zurecht, wenn diese angemessen sozialisiert werden.
Was die Pflege betrifft, so ist sein dichtes Fell regelmäßig zu bürsten. Auch ein kompetenter Tierarzt sollte regelmäßig zu Rate gezogen werden.
Züchter
Hunde der Gattung „Islandhund“ sind verhältnismäßig selten. Um den passenden Vierbeiner zu finden, sollte sich vor Anschaffung genau informiert werden.
Am besten bei einem guten und seriösen Züchter, welcher sich speziell auf Hunde dieser Art spezialisierte. Es ist wichtig, diese einzigartige Rasse aus Island zu erhalten, weshalb auch angemessene Züchtungen regelmäßig erfolgen. Natürlich nur unter tierfreundlichen Aspekten.
Wer mehr über diesen tollen Hund erfahren und sich möglicherweise einen anschaffen möchte, könnte unter folgenden Adressen fündig werden: