Hygenhund
Dieser aufgeweckte Vierbeiner mit den niedlichen Schlappohren hört auf die Bezeichnung „Hygenhund“. Die Geschichte des Norwegers reicht in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, als er regelmäßig als Jagd- und Begleithund assistierte.
Und auch noch heute ist er im Verhältnis zwar selten, aber dennoch regelmäßig anzutreffen. Er ist ein intelligenter, liebenswerter und vor allem treuer Vierbeiner.
Steckbrief
Rasse: | Hygenhund oder Hygen-Bracke |
Herkunft: | Norwegen |
Größe: | Rüden 50 bis 58 cm, Hündinnen 47 bis 55 cm |
Gewicht: | 20 – 25 kg |
Lebenserwartung: | 9 – 15 Jahre |
Fellänge: | kurz |
Fellfarbe: | Braun (rotbraun oder gelbbraun), Schwarz oder Rot mit weißen Abzeichen |
Aufgaben: | Die Aufgaben eines Hygenhundes sind die eines Jagd- oder Begleithundes. Überwiegend wird er als Haushund gehalten. |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen |
FCI Sektion: | Sektion 1.2: Mittelgroße Laufhunde |
FCI Standard: | 266 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Der Hygendhund stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Seinen Namen verdankt er dem norwegischen Rechtsanwalt und Züchter H.F. Hygen, welcher importierte „Holsteiner Bracken“ mit nördlichen „Brackenschlägen“ zusammenführte und jene kreuzte.
In Frankreich ist er unter der Bezeichnung „Chien Courant de Hygen“ und im englischen Sprachraum als „Hygen Hound“ bekannt. Eine alternative deutsche Bezeichnung lautet „Hygen-Bracke“.
So wurden Hunde dieser Rasse bereits seit den frühen Anfängen als Jagd- und Begleithunde gezüchtet. Aber auch als Laufhunde fanden die Hygenhunde stets regelmäßige Verwendung.
Überwiegend assistierten sie als Lauf- und Begleithunde bei der Jagd auf Füchse und Hasen. Durch ihren robusten und athletischen Körperbau, ihre Schnelligkeit und ihre Intelligenz, waren sie ihren Menschen zu jederzeit eine sehr große Hilfe.
Und das nicht nur auf der Jagd. Auch als Familienhunde waren die liebenswerten Vierbeiner stets ein sehr gern gesehenes Mitglied.
Innerhalb der Kreuzungen sollen sich des Weiteren auch „Schweizer Laufhunde“ und die mittlerweile ausgestorbenen „Argovie Hunde“ befunden haben.
Selbst in ihrem Heimatland Norwegen, ist die Rasse „Hygenhund“ nur sehr spärlich verbreitet. Daher zählt er zu den sehr seltenen Hunderassen, was im Grunde sehr schade ist.
Am 06.10.1965 erfolgte die offizielle Anerkennung durch die FCI.
Charaktereigenschaften
Ein Hygenhund ist ein äußerst geselliger Kandidat. Er verträgt sich ganz wunderbar mit Kindern und ist seinen Menschen gegenüber stets ein sehr freundlicher und treuer Kandidat.
Er gilt als sehr ausgeglichen und nicht sonderlich temperamentvoll. Er ruht quasi in sich selbst und genießt das Leben in vollen Zügen. Im Kontakt zu fremden Menschen sind sie anfangs eher scheu, jedoch alles andere als aggressiv oder übermäßig laut.
Allerdings eignet sich ein Vierbeiner der Rasse Hygenhund auch gelegentlich sehr passabel als Wachhund. Der Hygenhund braucht trotz seiner ruhigen Art sehr viel Bewegung und regelmäßigen Auslauf.
Er kann stundenlang auf den Beinen sein, ohne müde zu werden. Aus diesem Grund eignet er sich auch hervorragend als Begleiter für sportlich aktive Menschen.
Durch sein unkompliziertes und folgsames Wesen, eignet sich der Hygenhund auch äußerst gut für Anfänger, welche mit ihm im Idealfall noch eine Hundeschule aufsuchen werden.
Er mag es jedoch nicht, allzu lange alleine zu bleiben, da er sich am liebsten in direkter Nähe zu seinem Rudel aufhält. Verbleibt er täglich mehrere Stunden alleine in der Wohnung, so könnte er dazu neigen, sich eigenständige Beschäftigung zu suchen.
Im dümmsten Falle das Zerstören der Couch. Und das sollte natürlich nicht unbedingt sein. Mit Katzen und Artgenossen versteht es sich verhältnismäßig gut und macht nicht sonderlich viel Rabatz.
Erscheinungsbild
Ein Hygenhund zählt zur Kategorie der mittelgroßen Hunde. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von bis zu 58 cm und ein Gewicht bis zu 25 kg. Hündinnen in aller Regel etwas weniger.
Sein Gewicht ist auf seine robuste und kräftige Statur zurückzuführen, über welche der sportliche Vierbeiner eindeutig verfügt. Er kann über mehrere Stunden auf den Beinen sein, ohne dabei müde zu werden.
Sportlich aktive Menschen werden ihn als Kameraden schon bald nicht mehr missen wollen.
Seine Lefzen sind trocken und hängen nicht herunter. Seine Schlappohren, welche niedlich an seinen Wangen herunterhängen, sind mittelgroß.
Sein Gesicht ist keilförmig und länglich. Sein kurzes, robustes Fell ist in den unterschiedlichsten Farben vorhanden, wobei in den meisten Fällen stets eine Mischung mit Weiß vorhanden ist, welches sich über den Brustkorb bis hin in sein längliches Gesicht zieht.
Er kann jedoch auch mehrfarbig und in anderen Mustern vorkommen. Die Rute des Hygenhundes ist spitz und mittellang.
Haltung und Pflege
Für Menschen, welche berufsbedingt fast den ganzen Tag über außer Haus sind, ist der Hygenhund definitiv nicht sonderlich geeignet.
Er hasst die Langeweile und wird früher oder später daran zugrunde gehen. Ebenso ist der aktive Wachhund kein Kandidat für eine beengte Wohnung.
Er braucht definitiv genügend Platz, sich frei zu entfalten und sich auch regelmäßig zu bewegen. Auch wenn er sich Zuhause von einer eher ruhigen Art zeigt, so ist regelmäßige Bewegung für ihn unerlässlich.
Er haart sehr wenig und ist daher auch für Allergiker gut geeignet.
Als Anfängerhund ist er durchaus passabel geeignet, wenn ihm trotz allem die richtige Erziehung und Sozialisierung vermittelt wird, beispielsweise von einem hundeerfahrenen Freund oder einer kompetenten Hundeschule.
In ihm schlummert noch immer ein Jäger, welchen es gilt, auch bändigen zu können.
Die Pflege ist durch sein kurzes Fell überaus unkompliziert und gelegentliches Bürsten reicht. Natürlich muss er, wie auch alle anderen Hunde, regelmäßig vom Tierarzt des Vertrauens durchgecheckt werden. Auch die Krallenpflege darf nicht vernachlässigt werden.
Züchter
Hygehunde sind äußerst seltene Vierbeiner, sogar in ihrem Heimatland Norwegen. Um den Erhalt dieser überaus seltenen Rasse zu gewährleisten und sie nicht durch falsche Kreuzungen zu verfälschen, so ist es ratsam, sich bei Interesse stets an einen seriösen Züchter zu wenden.
Die Adressen in Deutschland sind verhältnismäßig selten. Trotz allem gibt es einzelne Anlaufstellen, welche möglicherweise hilfreich sein könnten:
www.vdh.de/welpen/zuechter?id=247