Hund für Anfänger – kann ich da was falsch machen?
„Natürlich kann man ohne Hund leben, es lohnt sich nur nicht.“
Heinz Rühmann
Solltest du also mit dem Gedanken spielen dir einen treuen Gefährten in dein Leben zu holen, dann stellt sich vor allem die Frage:
Gibt es einen Hund für Anfänger?
Und gibt es eventuell sogar eine spezifische Hunderasse, mit der mir der Einstieg leichter fällt? Gehen wir aber zunächst einmal der Reihe nach vor uns stellen uns selbst eine sehr wichtige Frage: „ Was erwarte ich persönlich von meinem Hund und welche Bedingungen kann ich ihm bieten?
Die Selbstanalyse
Zunächst einmal stellt sich die Frage: „Was für ein Typ bin ich persönlich eigentlich?“ Nur wenn du dir im Klaren bist, welche Charaktereigenschaften und Hobbys du hast und in welchem Umfeld du dich bewegst, nur dann kannst du dir auch die Frage nach dem perfekten Anfängerhund beantworten. Selbstverständlich musst du dich auch hinterfragen, wie viel Zeit du für den Hund aufbringen kannst.
Bist du eher ein Couchpotato, der seine Freizeit am liebsten kuschelnd auf dem Sofa verbringt? Oder bist du eine Person, voller Energie, welche mit seinem Fahrrad lange Touren durch die Natur betreibt?
Hast du einen Garten oder direkten Anschluss an die Natur? Oder bist du eher ein Stadtmensch, ohne Balkon und ohne viel Zeit für Aktivitäten mit deinem Hund? Es ist gut sich zunächst einmal Gedanken, um seine eigene Situation zu machen, bevor man eine gezielte Auswahl einer spezifischen Hunderasse trifft.
Sicherlich spielt auch die Optik eine Rolle. Wir Menschen sind schließlich von Ästhetik getriebene Wesen. Und Geschmäcker sind natürlich bei jedem anders. Man sollte sich durchaus auch optisch mit seinem Hund identifizieren können. Damit hätten wir schon mal zwei Anhaltspunkte, um die Frage nach dem perfekten Anfängerhund beantworten zu können, gemeinsam erarbeitet.
Erstens, was kann ich persönlich meinem potenziellen Hund bieten und wie sehen meine räumlichen Vorraussetzungen aus? Und zweitens, welche Art von Hunden gefallen mir auch optisch?
Welche Hunderasse passt zu mir?
Nun kannst du dich an eine Vorauswahl einer für dich passenden Hunderasse wagen. Es ist sehr zu empfehlen, dass du dir zunächst einmal einen Überblick über existierende Hunderasse macht.
Einen sehr guten und detaillierten Überblick liefert der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V. auf seiner Internetseite. Hier kann man in einer ruhigen Minute sich einen sehr guten Gesamtüberblick über existierende Hunderasse machen.
Das schöne an dieser Internetseite ist, das man auch Informationen zu möglichen Züchtern jeder einzelnen Hunderasse bekommt. Es ist durch aus zu empfehlen, vor einer endgültigen Entscheidung der Auswahl einer spezifischen Hunderasse, den Kontakt vorab zu einzelnen Züchtern zu suchen.
Bei einem persönlichen Kontakt oder sogar Besuch, kannst du deine ganz persönlichen Fragen zu den einzelnen Rassen stellen und diese bereits näher kennen lernen.
Kommt ein Hund aus dem Tierheim in Frage?
Eine weitere Möglichkeit ist es sich direkt an Tierheim zu wenden. Denn selbstverständlich muss man sich nicht auf reinrassige Hunde beschränken. Auch Mischlinge könnten als Anfängerhund in Frage kommen.
Tierheime bieten häufig an, einen Hund zunächst einmal näher kennen zu lernen. Du könntest zunächst einmal eine Art Patenschaft übernehmen. Damit hast du die Möglichkeit, durch Spaziergänge mit dem Hund, diesen besser kennen zu lernen.
In Einzelfällen, kannst du den Hund auch mal zu dir nach Hause holen und damit testen wie er sich in deinem Umfeld verhält. Informationen zu Tierheimen in deiner Nähe erhältst du beispielsweise auf der Internetseite vom Deutschen Tierschutzbund.
Welche Rassen gelten als geeignet für Anfänger?
Um dir den Einstieg zu erleichtern will ich dir, ein paar Hunderassen vorstellen, die besonders geeignet sind, das Prädikat Anfängerhund zu erhalten. Du kannst diese Liste selbstverständlich erweitern und beispielsweise mit Hilfe des Internets nach weiteren artverwandten Rassen Ausschau halten.
Golden Retriever
Der Golden Retriever ist eine der beliebtesten Hunderassen in Deutschland. Die freundliche, tolerante Haltung der Rasse macht sie zu fabelhaften Haustieren und ihre Intelligenz macht sie zu hochqualifizierten Arbeitshunden.
Golden Retriever zeichnen sich durch das Abrufen von Wild für Jäger, das Aufspüren von Schmuggelware für Strafverfolgungsbehörden sowie als Therapie- und Assistenzhunde aus. Sie sind auch natürliche Sportler und eignen sich gut für Hundesportarten wie Beweglichkeit und Wettkampfgehorsam.
Diese Hunde sind ziemlich einfach zu trainieren und kommen in fast jedem Haus oder jeder Familie zurecht. Sie sind großartig im Umgang mit Kindern und schützen ihre Halter vor Gefahren. Wenn du einen treuen, liebevollen und intelligenten Begleiter suchst, solltest du einen Golden Retriever definitiv in Betracht ziehen.
Labradoodle
Die Chancen stehen gut, dass du in letzter Zeit einen Labradoodle getroffen hast. Dieser Pudel-Labrador-Retriever-Mix ist ein häufiger Anblick in deinem örtlichen Hundepark. Diese optisch anmutenden, lebendigen Teddybären sind derzeit auf der ganzen Welt beliebt.
Labradoodle sind großartige Haustiere für die Familie. Sie besitzen ein glückliches Wesen und sind leicht zu trainieren. Sie haben unterschiedliche Fellstrukturen, aber verlieren in der Regel kaum Haar. Das erleichtert die Pflege enorm.
Diese Rasse ist ein wirkliches Energiebündel! Gib ihm viel Bewegung. Er liebt Gesellschaft, se es Mensch oder Tier. Ein Labradoodle will dich lieben – er hasst es, allein zu sein.
Bichon Frisé
Der kleine, aber robuste und belastbare Bichon Frisé gehört zu den großen „Persönlichkeitshunden“ der Welt. Seit der Antike schätzt man ihren Charme, Schönheit und Intelligenz. Grund des Ruhms dieser Rasse ist sein weißes hypoallergenes Fell, das sich plüschig und samtig anfühlt und abgerundete Kopfhaare aufweist.
Bichons sind anpassungsfähige Begleiter, die sich gut mit anderen Hunden und Kindern verstehen. Wachsam und neugierig sind sie nette kleine Wachhunde – aber sie sind trotzdem liebevoll und keine Kämpfer. Ihrer Ansicht nach, gibt es keine Fremden, es gibt nur Freunde, die sie noch nicht getroffen haben.
Ihr Selbstvertrauen und ihre Größe machen sie zu idealen Stadthunden. Bichons sind gute Trainingshunde und spielen gern mit ihren Lieben. Schließlich gibt es noch die fröhliche Bichon-Persönlichkeit, die überall ein Lächeln und Umarmungen hervorruft.
Leonberger
Der Leonberger oder Leo ist ein sehr großer Hund mit einem fleißigen Geist und einer sanften Gesinnung. Er wurde nach der Stadt benannt aus der er stammt, Leonberg.
Obwohl die Rasse im ersten Weltkrieg fast ausgestorben wäre, wurde sie gerettet. Und das zum Glück, da sie sehr intelligent, edel und loyal ist. Leonberger sind ausgezeichnete Arbeitshunde, aber auch ruhige und liebevolle Begleiter. Reife Männchen entwickeln eine ausgeprägte löwenähnliche Mähne, die zu ihrem besonderen Erscheinungsbild beiträgt.
Französische Bulldogge
Die einzigartige französische Bulldogge ist mit ihren süßen großen Fledermausohren eine der beliebtesten Hunderassen der Welt, besonders bei Stadtbewohnern. Sie sind verspielt, aufmerksam, anpassungsfähig und absolut unwiderstehlich.
Die französische Bulldogge ähnelt einer Bulldogge in Miniatur, mit Ausnahme der großen, aufrechten „Fledermausohren“, die das Markenzeichen der Rasse sind. Der Kopf ist groß und quadratisch, mit schweren Falten über der extrem kurzen Nase.
Der Körper unter dem glatten, brillanten Fell ist kompakt und muskulös. Einfach ein absoluter Charmeur. Sie sind Hunde mit wenigen Worten, sie bellen äußert wenig. Ihre Wachsamkeit macht sie trotzdem zu hervorragenden Wachhunden.
Sie passen sich gerne dem Leben mit Singles, Paaren oder Familien an und erfordern nicht viel Bewegung im Freien. Sie verstehen sich gut mit anderen Tieren und lieben es, neue Freunde zu machen. Es ist kein Wunder, dass besonders Stadtbewohner diese äußerst amüsante und kameradschaftliche Rasse bevorzugen.
Pudel
Elegant. Stolz. Klug. Pudel sind beeindruckende Hunde. Charakteristisch für den Pudel sind ihre Frisuren und ihre königlichen Haltung. Mit einem Pudel findest du einen liebevollen Familienhund mit einer langen Geschichte und vielen Talenten.
Sie gelten als eine der intelligentesten Rassen der Welt. Sie sind sehr gut trainierbar und für nahezu jede Aufgabe gut geeignet. Und Sie lieben es, wenn du ihnen Aufgaben gibst. Gelangweilte Pudel können zerstörerisch werden, wenn sie nicht körperlich und geistig beschäftigt werden. Aktive Besitzer, die die Bedürfnisse des Pudels erfüllen können, finden einen liebevollen, intelligenten, trainierbaren und loyalen Begleiter, für die ganze Familie.
Welche Voraussetzungen sollte ein Anfängerhund erfüllen?
Wie du in unseren Bespielen für geeignete Anfängerrassen entnehmen konntest, spielt vor allem die Interaktion der Hunde mit Artgenossen und Menschen eine große Rolle. Besonders zu empfehlen sind eben diese Hunde welche leicht im Umgang zu handeln sind.
Besonders liebevoll machen die den Einstieg sehr leicht, vor allem wenn du eine Familie hast. Oder eventuell sogar schon andere Haustiere bei dir leben. Das Thema Pflege spielt natürlich auch eine übergeordnete Rolle Solltest du dich noch nicht so gut mit Hunden auskennen, ist viel leichter für dich, mit einem pflegeleichten Hund zu beginnen.
Welche Rassen sind nicht für Anfänger geeignet?
Ja, es gibt Hunderassen, die sich nicht als Anfängerhund eignen. Manche Rassen sind viel schwieriger zu pflegen als andere. Zudem spielt deine Motivation eine große Rolle. Hunde brauchen Aufmerksamkeit und viel Beschäftigung. Dies gilt für jede Rasse.
Es macht wenig Sinn sich einen Husky anzuschaffen, wenn du sehr viel arbeitest und nicht zuhause bist. Oder sogar in einer Stadt lebst. Du tust dir und deinem Hund damit keinen Gefallen. Auch eine Hunderasse mit einem ausgeprägten Jagdtrieb und Beschützerinstinkt, ist kein Hund für Anfänger. Um sie kontrollieren zu können und artgerecht zu halten, benötigt es einiges an Erfahrung des Hundehalters.
Kommt es auf die Größe an?
Ja es kann auf die Größe ankommen. Beispielsweise ein Kangal, der eine Schulterhöhe von bis zu 86cm erreichen kann, ist natürlich für Stadtwohnungen viel zu groß.
Kleine Hunde jedoch können praktisch überall gehalten werden. Es kommt bei ihnen nicht hat darauf an, wie groß deine Wohnung oder Haus ist. Wie bereits am Anfang des Artikels erwähnt, mach dir am besten zunächst einmal Gedanken dazu, was du dem Hund bieten kannst.
Dann kannst du auch die Frage klären, ob eher ein großer Hund für dich in Frage kommen kann oder es vielleicht doch besser wäre, einen etwas kleineren Hund in dein Leben zu holen.
Wie wichtig ist Erziehung?
Erziehung ist ein sehr wichtiger Aspekt für ein harmonisches und stressfreies Zusammenleben mit deinem neuen Liebling. Investiere ruhig etwas Zeit in eine ausgiebige Erziehung. Sie wird dein Leben und das Leben deines Hundes um ein vielfaches erleichtern.
Wichtig dabei, ist es sich in die Psyche des Hundes hineinzuversetzen. Natürlich benötigt jede Hunderasse auch eine unterschiedliche Erziehung. Einige Rassen sind vielleicht leichter zu erziehen, andere hingegen benötigen eine längere und ausgiebige Erziehung.
Versuche dabei deinen Hund nicht zu vermenschlichen. Es gibt viele Ratgeber in Buchform, aber auch das Internet bietet weitreichende Informationen zum Thema Hundeerziehung. Wer nicht gerade eine Bücherratte ist, kann sich auch professionelle Hilfe besorgen.
Hundeschulen gibt es Deutschlandweit, hier kannst du gezielt mit einem Experten das für deinen Hund gezielt abgestimmte Erziehungsmodell erarbeiten und du bekommst praktische Tipps für Zuhause. Informationen, wie du eine passende Hundeschule in deiner Region findest, liefert beispielsweise die Internetseite https://www.hundetrainer-netzwerk.com/hundeschulen/
Wie ändert sich das Leben und Tagesablauf mit einem Hund?
Selbstverständlich wird sich dein Leben mit einem Hund ändern. Aber das muss ja nicht negativ sein. Du solltest jedoch beachten, dass einige Hunde viel Auslauf benötigen, welchen du in deinen täglichen Tagesablauf integrieren musst.
Auch wird sich dein Reiseverhalten ändern. Nicht jeder Hund kann und sollte auf eine Fernreise mitgenommen werden. Aber auch dafür gibt es Abhilfe. Viele Tierheime, aber auch private Hundepensionen bieten eine Betreuung deines Lieblings an. Sei dir im vorhinein im Klaren, das egal welche Hunderasse du dir zulegen möchtest, alle brauchen Aufmerksamkeit und haben tägliche Bedürfnisse.
Tierarztbesuche und Kosten
Die Kosten eines Hundes sind nicht zu unterschätzen und setzen sich zum Beispiel aus Anschaffungskosten, Erstausstattung, Futterkosten, Tierarztbesuchen, Hundesteuer, Haftpflichtversicherung und diversen Zusatzkosten zusammen.
Mach dir am besten vor der Anschaffung eines Hundes eine grobe Kostenaufstellung um dir genau vor Augen zu führen: Ein Hund kann teuer werden. Manche Kosten entstehen nur einmalig, andere jedoch sollten in deinem monatlichen Budget berücksichtigt werden. Es wäre doch Schade, wenn du deinen Liebling an das Tierheim abgeben müsstest, da du nach kurzer Zeit feststellst, das du dir einen Hund momentan noch gar nicht leisten kannst.
Den perfekten Hund für Anfänger gefunden?
Mit unseren Tipps sollte es nun für dich ein leichtes sein, den für dich perfekten Anfängerhund zu finden. Denk immer daran, dir erstmal einen Überblick über deine eigene Situation und Wünsche zu verschaffen. Erst dann kannst du dich auf die Suche nach einem treuen Begleiter machen.
Investiere lieber am Anfang etwas Zeit, betreibe Recherche und tritt mit einzelnen Experten oder Hunden in Kontakt. So wirst du leicht herausfinden, an welchen Hund oder Hunderasse du dein Herz verlieren möchtest.
Denn wie ein irisches Sprichwort besagt: „ Ein Hund ist wie ein Herz auf zwei Beinen.“