Schlafen, träumen… bellen? – Warum dein Hund bellt im Schlaf

süßer Hund schläft auf dem Boden
eva_blanco / Shutterstock.com

Einen schlafenden Hund zu beobachten, kann schon ganz amüsant sein. Manche schlafen mit leicht geöffneten Augen oder schnarchen.

Andere verdrehen sich zu so merkwürdigen Knoten, dass uns schon beim Hinsehen der Rücken schmerzt.

Hund schläft verdreht auf dem Sofa
Soloviova Liudmyla / Shutterstock.com

Aber das ist noch nicht alles, was ein Hund im Schlaf so kann. Auch Bellen gehört zu seinem Repertoire.

Nur, warum ist das so? Hat ein Hund im wachen Zustand nicht genug Zeit, um zu bellen?

Was es mit dem Bellen im Schlaf auf sich hat und ob du etwas dagegen tun musst, verrate ich dir in diesem Artikel. Außerdem erfährst du spannende Informationen über den Schlaf und das Träumen beim Hund.

Mein Hund bellt im Schlaf – Ist das normal?

Ein Hund, der im Schlaf bellt, ist wie ein Mensch, der im Schlaf spricht. Dein Hund träumt gerade und verarbeitet dadurch Erlebtes. Wenn es sich um einen intensiven Traum handelt, kann er auch mal bellen, jaulen oder mit den Pfoten zucken.

Labrador schläft auf dem Bett
Maya Shustov / Shutterstock.com

Warum bellen Hunde im Schlaf?

Tja, warum? Warum reden manche Menschen im Schlaf, setzen sich plötzlich auf oder schlafwandeln sogar?

Wahrscheinlich träumt dein Hund einfach und bellt im Traum. Manchmal ist so ein Traum dann so intensiv, dass er tatsächlich bellt. Mehr zu diesem Thema später im Text.

Muss ich das meinem Hund abgewöhnen?

Nein, musst du nicht. Das würde auch gar nicht funktionieren. Dein Hund bellt ja nicht absichtlich im Schlaf.

Er kann nichts dafür. Da würde es auch nicht fruchten, wenn du ihn dafür bestrafst.

Ein Hund, der im Schlaf bellt, ist wie ein Mensch, der im Schlaf spricht. Auch wir bekommen schließlich gar nicht mit, wenn wir träumen und etwas aus dem Traum in Wirklichkeit umsetzen.

Labrador Welpe schläft auf dem sofa
Milles Studio / Shutterstock.com

Ich kenne da einen Mann, der im wachen Zustand ein echter Scherzkeks ist. Auch im Schlaf lacht er regelmäßig so laut, dass seine Frau neben ihm aufwacht.

Den Witz bekommt sie leider nie zu hören und am nächsten Morgen weiß er nichts mehr davon.

Vielleicht hast du auch schon mal geträumt, dass du unter Wasser bist, und reflexartig die Luft angehalten? Nötig war das natürlich nicht.

Oder du hast im Schlaf auf einmal nach etwas geschlagen, hast dich hingesetzt oder bist sogar geschlafwandelt?



All das kann Hunden genauso passieren, wie uns Menschen. Und wie wir kann auch er nichts dagegen tun.

Der Schlaf bei Hunden

Hunde durchlaufen ebenso wie wir verschiedene Schlafphasen.

Schlafphasen beim Hund

Zu Anfang befinden sie sich in einem leichten Schlaf, aus dem sie schnell wieder erwachen können.

Danach folgt eine Tiefschlafphase, in der sie fest schlafen. Der Tiefschlaf ist wichtig. In dieser Zeit verknüpft dein Hund Gelerntes und erholt sich.

Nach dem Tiefschlaf geht dein Hund in die REM-Phase über. In dieser Phase träumt er am stärksten.

Die Schlafphasen sind beim Hund kürzer als beim Menschen.

Im Schnitt durchläuft ein Hund alle 16 Minuten einen Schlafzyklus aus Leicht-, Tief- und REM-Schlaf.

Deutlich kürzer als der 90 minütige Schlafzyklus beim Menschen. Das ist wichtig, da Hunde sich noch immer nicht ganz an das sichere Heim gewöhnt haben, das wir ihnen bieten.

Lies auch:  Eindringling gesichtet! - Mein Hund bellt am Zaun

Sie müssen auch im Schlaf wachsam bleiben. Eine längere Tiefschlafphase würde für ihn gefährlich werden. Wenn sie denn nicht in ihren Körbchen neben dem Kamin liegen würden…

Aus diesem Grund folgt auf einen Schlafzyklus meistens auch eine kurze Wachphase von etwa fünf Minuten. In diesen wachen Minuten scannt dein Hund schnell seine Umgebung.

Ist alles sicher, schläft er wieder ein. Dafür steht er nicht unbedingt auf. Häufig reicht ein kurzes Öffnen der Augen oder er horcht genauer hin.

Wir wachen übrigens auch öfters nachts auf und vergewissern uns, dass alles in Ordnung ist. Wir erinnern uns allerdings nur selten daran, weil diese Wachphasen so kurz sind.

Deinem Hund wird es da ähnlich gehen.

Schlafmangel beim Hund und seine Folgen

Hunde benötigen etwa 14 Stunden Schlaf pro Tag.

Diese Stunden verteilen sie auf mehrere Nickerchen. Ist dein Hund schon älter oder von Natur aus eher ruhig, kann er auch deutlich mehr schlafen, bzw. ruhen.

Bis zu 20 Stunden können das täglich sein.

Wie alle Tiere brauchen auch Hunde ausreichend Schlaf. Sie müssen sich erholen und Erlebnisse verarbeiten.

Gerade Welpen lernen und wachsen im Schlaf. Ihr Schlafbedarf ist schon aus diesen Gründen höher als der ausgewachsener Tiere.

Finnischer Laufhund Welpe schläft
Rita Romanyshyn / Shutterstock.com

Schlafentzug kann zu schweren Erkrankungen führen. Zunächst werden Hunde, die zu wenig schlafen, aber aufgedreht und aktiver.

Eltern kennen dieses Verhalten sicherlich von ihren Kleinkindern, die total wild durch ihr Zimmer toben, wenn der Mittagsschlaf ausgefallen ist.

Hält der Schlafmangel länger an, leidet die Konzentration. Was deinem Hund normalerweise keine Probleme bereitet, stellt dann eine ernste Herausforderung für ihn dar.

Danach ändert sich sein Verhalten. Der Schlafmangel führt zu Aggressivität und Reizbarkeit.

Hund bellt aggressiv
Naamtoey / Shutterstock.com

Da das Immunsystem unter Schlafentzug nicht korrekt arbeiten kann, erkrankt ein Hund nun leichter. Sogar Krebs könnte in Zusammenhang mit Schlafmangel und Stress stehen.

Zusammengefasst führt Schlafmangel bei Hunden also zu:

  • Überdrehtheit,
  • Konzentrationsmangel,
  • erhöhter Aggressivität und
  • einem geschwächten Immunsystem.
Hund beim Tierarzt

Ausreichend Schlaf, egal ob dabei gebellt wird oder nicht, ist also auch für Hunde wichtig für die Gesundheit.

Sorge also unbedingt dafür, dass dein Hund ausreichend Ruhepausen am Tag und natürlich auch in der Nacht hat.

Der richtige Schlafplatz und die Schlafposition

Um ausreichend Schlaf zu bekommen, ist ein ruhiger Schlafplatz unbedingt notwendig.

Das Körbchen oder die Decke sollte sich daher nicht mitten im Raum befinden. Muss dein Hund befürchten, dass er übersehen und aus Versehen getreten wird, schläft er sicher nicht so entspannt wie er könnte.

Das Hundebett sollte in einer Ecke im Raum stehen
Jareerat / Shutterstock.com

Auch bei der Wahl des Zimmers solltest du bedenken, wie oft und wie viele Menschen dort ein und aus gehen. Es sollte nicht stetiger Verkehr herrschen, aber dein Hund sollte auch nicht das Gefühl haben, allein zu sein.

Das Körbchen oder die Decke sollte so groß sein, dass dein Hund sich ausstrecken kann, wenn er denn will. Die meisten Hunde kugeln sich beim Schlafen zusammen.

Als Halter bekommt man das Gefühl, dass auch drei Hunde in diesem Körbchen Platz hätten. Aber hin und wieder machen sie eben doch die Beine mal lang.

3 Chihuahua Welpen schlafen in einem Hundebett
Benevolente82 / Shutterstock.com

Diese Möglichkeit sollten sie immer haben.

Ob ein Hund zusammengekuschelt oder lieber ausgestreckt schläft, hängt auch von der Zimmertemperatur ab. Ist es eher kühl, rollen Hunde sich zusammen.

Lies auch:  Hilfe! Mein Hund bellt wenn es klingelt - was kann ich tun?

Im Hochsommer liegen sie eher, alle Viere von sich gestreckt, herum. Am liebsten natürlich auf den kühlen Fliesen.

Träumen Hunde so wie wir?

Absolut sicher kann das natürlich niemand sagen, schließlich können wir unsere Hunde nicht danach fragen.

Es spricht aber sehr viel dafür, dass Hunde zu sehr lebhaften Träumen in der Lage sind.

Die REM-Phase kannst du ganz leicht erkennen: Dein Hund zuckt mit den Pfoten, bewegt die Augen, wedelt mit dem Schwanz oder gibt Laute von sich.

Er träumt.

Da der REM-Schlaf weniger tief ist, kann es vorkommen, dass er einige im Traum durchgeführten Handlungen in die Wirklichkeit trägt.

Michel Jouvet, ein französischer Schlafforscher, führte 1960 Versuche an Katzen durch, bei denen er die eigentlich im Schlaf existierende Muskellähmung aufhob.

Diese Muskellähmung dient zu unserem Schutz, da wir ansonsten alles ausführen würden, was wir im Traum erleben.

So kam es auch zu folgendem Ergebnis: Die Katzen zuckten nicht mehr nur noch, sondern liefen so umher, als wären sie wach (Quelle in englischer Sprache).

Es liegt nahe, dass die Katzen dabei intensiv träumten und sich passend dazu verhielten. Wenn dein Hund zuckt oder bellt, hält ihn also diese Muskellähmung davon ab, richtig zu schlafwandeln.

Wovon träumen Hunde?

Auch das wissen wir nicht mit Sicherheit. Es ist aber wahrscheinlich, dass Hunde im Traum Erlebtes verarbeiten.

So ist es beim Menschen ja auch. Auch wenn dabei gelegentlich sehr merkwürdige Szenarien bei rauskommen…

Vermutlich träumt dein Hund also von dem ausgelassenen Ballspiel, das du mit ihm veranstaltet hast.

Zwei Hunde spielen um den Ball
otsphoto / Shutterstock.com

Oder von dem leckeren Sonntagsbraten, von dem er, versteckt unterm Tisch, etwas abbekommen hat.

Auch seine Hundekumpels, besondere Ereignisse oder eben, wie bei uns, manchmal einfach Unsinn, werden deinen Hund bis in seine Träume verfolgen.

Malteser Welpe rennt über die Wiese
michaelheim / Shutterstock.com

Hatte dein Hund also einen sehr spannenden Tag, träumt er wahrscheinlich intensiver, was zum Bellen im Schlaf führen könnte.

Einen Ausflug zum Strand, ein Treffen mit seinen besten Freunden oder auch negative Erlebnisse (Silvester, Tierarztbesuch) müssen Hunde häufig in Träumen verarbeiten.

In diesem Video kannst du einen Dalmatiner sehen, der gerade träumt. Er zuckt mit den Beinen und bellt dabei. Am Ende des Videos beruhigt er sich aber schnell wieder.

Sollte man einen Hund, der im Schlaf bellt, wecken?

Das lässt sich nicht so leicht mit Ja oder Nein beantworten.

Grundsätzlich soll man schlafende Hunde natürlich nicht wecken. Sie erholen sich schließlich gerade.

Du wirst sicher auch nicht gern geweckt, wenn du noch nicht ausgeschlafen bist. Sehr wahrscheinlich weckt dein Hund sich durch sein Bellen oder stärkeres Muskelzucken selbst auf.

Es ist auch gut möglich, dass er sich schnell genug wieder beruhigt und einfach weiterschläft.

Hunde bellen eher leise im Schlaf

Lang anhaltendes Bellen im Schlaf kommt eigentlich nicht vor. Meistens sind es auch nur gedämpfte Laute, die unsere Hunde dabei von sich geben.

Sie machen nicht einmal den Mund richtig auf, sondern atmen eher laut aus. Dass sich davon jemand gestört fühlt, ist äußerst unwahrscheinlich.

Lies auch:  Warum dein Hund nicht alleine schlafen will - und wie du es ihm beibringst

Du musst also nicht befürchten, dass das Bellen im Schlaf zu einem Nachbarschaftsstreit führen könnte.

Bedenke auch, dass du nicht weißt, was dein Hund gerade träumt. Vielleicht jagt er dem Hasen hinterher, den er am Tag zuvor auf dem Feld gesehen hat?

Golden Retriever jagt Enten im Wasser
otsphoto / shutterstock.com

Und er ist so kurz davor, ihn zu fassen! Wie unbefriedigend es für uns ist, wenn der Wecker genau dann klingelt, wenn unser Traum so richtig spannend wird, wissen wir.

Deinem Hund wird es ähnlich gehen.

Alpträume beim Hund

Hunde können aber auch Alpträume haben. Wenn du sie davor rettest, sind sie dir bestimmt nicht böse. Allerdings fällt es uns auch häufig schwer, direkt nach dem Aufwachen Traum und Realität perfekt auseinanderzuhalten.

Das heißt, wenn dein Hund sich im Traum bedroht fühlt und du ihn plötzlich berührst, könnte er sich erschrecken. Womöglich schnappt er sogar nach dir.

Er macht das nicht mit böser Absicht. Er kann einfach noch nicht unterscheiden, ob du ihn gerade streichelst oder ihn der fiese Nachbarshund aus seinem Traum angreift.

Sprich am besten ruhig mit ihm und berühre ihn langsam und vorsichtig. Wacht dein Hund auf, bleibe noch einen Moment bei ihm, bis er sich gesammelt hat.

Pomeraner wird von Frauchen gestreichelt
leungchopan / Shutterstock.com

Oder du wartest ab, bis er von sich aus aufwacht und beruhigst ihn anschließend. So gehst du auf Nummer Sicher und lässt deinen Hund trotzdem nicht mit seinem Alptraum allein.

Übrigens: Wenn dein Hund häufig intensiv träumt, dabei zuckt oder bellt, heißt das, dass er sich bei dir sehr wohlfühlt.

Wer sich sicher fühlt, schläft auch entspannter. Ein Hund, der sich auf seine Besitzer und sein Zuhause verlassen kann, kann sich seinen Träumen besser hingeben.

Beagle schläft im Körbchen
Przemek Iciak / Shutterstock.com

Wenn dein Hund also das nächste Mal im Schlaf bellt, nimm es einfach als Kompliment.

Mein Hund bellt im Schlaf – Das Wichtigste in Kürze

Wenn Bello seinem Namen auch im Schlaf alle Ehre macht, handelt es sich dabei um völlig normales Verhalten.

Auch Hunde träumen und verarbeiten dadurch Erlebtes. Wenn es sich um intensive Träume handelt, können sie dabei schon mal mit den Beinen zucken.

Auch Jaulen und Bellen ist dabei nicht ungewöhnlich.

In der Regel ist es nicht nötig, deinen Hund deswegen zu wecken. Das Bellen im Schlaf ist meistens nur von kurzer Dauer.

Außerdem würde sich dadurch an seinem Verhalten nichts ändern. Schon im nächsten Traum könnte er wieder bellen. Dein Hund kann das nicht kontrollieren.

Häufig gestellte Fragen

Ich habe das Gefühl, dass mein Hund einen Alptraum hat und deswegen bellt. Kann ich ihn wecken?

Wenn du deinem Hund vertraust, kannst du das tun. Dein Hund könnte aber Probleme haben, Traum und Wirklichkeit auseinanderzuhalten, und nach dir schnappen.

Gibt es rassebedingte Unterschiede, was das Bellen im Schlaf angeht?

Kleine Hunderassen träumen mehr als große. Es kann also gut sein, dass ein kleiner Hund häufiger im Schlaf bellt.

Kann ich meinem Hund das Bellen im Schlaf abgewöhnen?

Nein, das geht nicht, da dein Hund dieses Verhalten nicht kontrollieren kann. Sehr spannende oder stressige Ereignisse können allerdings zu intensiveren Träumen führen, welche das Bellen fördern.

Ähnliche Beiträge