Finnischer Laufhund
Hier kommt der wohl jüngste Vertreter aller Laufhunde. Dieser finnische Vierbeiner existiert noch nicht einmal 200 Jahre.
Allerdings machte er auch in deutlich kürzerer Zeit seinen Herrchen alle Ehre, wenn es darum ging, bei der Jagd zu punkten.
Und auch viele Familien können sich inzwischen ein Leben ohne den freundlichen Kameraden, kaum mehr vorstellen.
Steckbrief
Rasse: | Suomenajokoira |
Deutsche Bezeichnung: | Finnischer Laufhund |
Herkunft: | Finnland |
Größe: | Rüden 55 bis 61 cm, Hündinnen 52 bis 58 cm |
Gewicht: | 20 – 25 kg |
Lebenserwartung: | 12 – 15 Jahre |
Fellänge: | Kurz |
Fellfarbe: | Dreifarbig mit Schwarz, Weiß, Braun |
Aufgaben: | Der Finnische Laufhund findet Verwendung auf der Jagd und ist als Begleithund aktiv. |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen |
FCI Sektion: | Sektion 1: Laufhunde; 1.2 Mittelgroße Laufhunde |
FCI Standard: | 51 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Die Entstehungsgeschichte des finnischen Laufhundes geht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück.
Damals wurden für seine Rasse französische, deutsche und schwedische Laufhunde verwendet, aus welchen schließlich der neue Standard entstehen sollte.
Bereits im Jahre 1850 wurde von einer finnischen Bracke dieser Art berichtet, offizielle Nachweise sind jedoch erst seit 1890 sicher belegt.
So zählt der finnische Laufhund bis heute zu den gebräuchlichsten und am meisten verbreitetsten Jagdhunden in ganz Finnland.
Aber auch in anderen Teilen der Erde wird seine Rasse inzwischen regelmäßig gezüchtet, wobei auch meist auf einen expliziten Standard geachtet wird.
Im Gegensatz zum „Norwegischen Laufhund“, ist der finnische Vierbeiner ein Spürhund, wird aber dafür nicht zum Apportieren eingesetzt.
Sein Hauptaugenmerk bezieht sich auf die Kaninchen- und Hasenjagd, allerdings erbeutet er häufig auch weiteres Wild wie Füchse oder Marder.
Sogar für die Hirschjagd fand er bereits Verwendung.
Und obwohl er so häufig als Jagdgehilfe Verwendung findet, so ist er doch auch gleichzeitig bei vielen Menschen beheimatet, welche ihn als liebendes Familienmitglied auf vier Pfoten ansehen.
Im Jahre 1954 wurde der flinke Jäger schließlich auch von der FCI als offizielle Hunderasse mit Arbeitsprüfung anerkannt.
Und auch der American Kennel Club erwies ihm bereits die Ehre, ihn im offiziellen Register zu verewigen.
Charaktereigenschaften
Der Charakter eines finnischen Laufhundes ist durch bedingungslose Loyalität und extreme Gutmütigkeit geprägt.
Er ist ein äußerst liebenswerter und freundlicher Vierbeiner, welcher seiner Familie ein regelmäßiges Lächeln ins Gesicht zaubert.
In freier Natur ist er voller Energie und Tatendrang, im Haus genießt er es jedoch auch häufig, sich in ein gemütliches Eckchen zurückzuziehen.
Ganz besonders nach einem ausgiebigen Spaziergang, oder einer erfrischenden Sporteinheit.
Hat der gutmütige Finne jedoch einmal eine gezielte Spur im Visier, so wird er nicht eher ruhen, bis er dieser nachgehen darf.
Diesen Wesenszug tragen nicht nur ausgewählte Jagdhunde in ihren Genen, sondern auch jene Hunde, welche als Haushunde gehalten werden.
Wird sein ausgeprägter Jagdtrieb nicht von Anfang an in Schach gehalten, so wird er es regelmäßig darauf anlegen, beim Spaziergang an der Leine zu ziehen, sobald er etwas „Verdächtiges“ gewittert hat.
Läuft er frei, so ist mit ziemlicher Sicherheit damit zu rechnen, dass er seiner heißen Spur nachgehen und davonlaufen wird.
Aus diesen Gründen ist die richtige Erziehung unerlässlich und seine Haltung ist eher einem Jäger oder Hundeprofi anzuraten. Anfänger sollten unter allen Umständen in eine geeignete Hundeschule gehen.
Mit Kindern und Artgenossen kommt der fröhliche Vierbeiner wunderbar zurecht, sofern er angemessen behandelt und auch rechtzeitig sozialisiert wurde.
Katzen wecken in ihm regelmäßig sein inneres Bedürfnis nach der Jagd, weshalb auch diese frühestmöglich an ihn gewöhnt werden sollten. Am besten noch in Welpentagen.
Und dank seiner liebevollen Art, müssen sich auch Freunde und anderweitige Besucher keine allzu großen Sorgen machen, wenn er sie zum ersten Mal an der Haustüre begrüßen wird.
Erscheinungsbild
Menschen, welche sich nicht allzu gut mit verschiedenen Hunderassen auskennen, dürften den finnischen Laufhund rein optisch sehr leicht mit einem „Beagle“ verwechseln.
Schuld daran ist seine Fellfarbe, welche sich dreifarbig durch Schwarz, Braun und Weiß definiert. Auch das Muster ist nahezu identisch, der Rücken schwarz, der Rest vom Körper Weiß und Braun gescheckt.
Ein deutlicher Unterschied ist jedoch zum Beispiel die Schwanzspitze, welche beim Beagle oftmals komplett Weiß ausfällt.
Und ganz nebenbei ist der Finnische Laufhund noch eine ganze Spur größer als der Beagle.
So erreichen Rüden eine Schulterhöhe von bis zu 61 cm, Hündinnen maximal 58 cm. Das Idealgewicht liegt zwischen 20 und 25 kg, wobei die Weibchen meist eine Spur leichter sind.
Somit zählt der Finnische Laufhund zu den mittelgroßen bis etwas größeren Hunderassen.
Das Fell ist allgemein recht kurz, dicht, weich und auch die Menge an Unterwolle hält sich stark in Grenzen. Und trotzdem friert der finnische Jäger nicht allzu schnell.
Seine niedlichen Schlappohren hängen im Normalzustand neben seiner länglichen Schnauze herunter, seine Rute ist länglich und schmal.
Haltung und Pflege
Ein finnischer Laufhund sollte am besten bei einem Menschen leben, bei welchem er seinem inneren Jagdtrieb auch regelmäßig nachkommen kann.
Dies kann natürlich ein Jäger, oder aber auch eine Familie sein, welche regelmäßige Such- und Fangspiele mit ihm unternimmt.
Auf alle Fälle sollte sein Jagdtrieb nicht vollständig unterdrückt, sondern viel eher bewusst kontrolliert werden.
Er sollte ganz einfach wissen, wo seine persönlichen Grenzen liegen. Seine Erziehung, welche niemals zu streng sondern liebevoll erfolgen sollte, klappt bei einem Profi natürlich meist am besten.
Und selbst, wenn es für den finnischen Laufhund nicht auf die Jagd gehen sollte, so benötigt er natürlich regelmäßigen Auslauf, am besten über mehrere Kilometer und in freier Natur.
Zwei kurze Gänge um den Block reichen ihm definitiv nicht aus.
Seine Halter müssen definitiv genügend Zeit für ihn aufbringen, damit der aktive Vierbeiner in der Wohnung nicht verkümmert.
Erhält er genug Auslastung, so ist seine weitere Haltung im Grunde unproblematisch, wobei natürlich ein schöner Garten die Kirsche auf der Torte wäre.
Sein Fell muss nicht allzu häufig gebürstet werden, dafür sollten jedoch regelmäßige Kontrollen auf Zecken, Flöhe oder Milben erfolgen.
Ganz besonders dann, wenn er sehr viel in freier Natur umherwuselt.
Nicht zuletzt braucht er natürlich, wie auch alle anderen Hunde, einen guten Tierarzt des Vertrauens.
Züchter
Wer sich einen Vierbeiner der Gattung „Finnischer Laufhund“ zum Gefährten machen möchte, der muss hierfür eventuell direkt nach Finnland reisen oder in anderen Ländern Ausschau halten.
In Deutschland gibt es keine seriösen Züchter, welche sich auf den Erhalt seiner Rasse konzentrieren.
Literatur
Keine Produkte gefunden.